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Greiferschützen Die >Erfindung betrifft eine Verbesserung des Greiferschützens
zur Ausübung des Verfahrens nach Patent 654710, welche es ermöglicht, den Schußfaden
mittels des Greiferschützens von beiderseits der Gewebekanten stehenden ortsfesten
großen Schußgarnspulen abzuziehen und in das Fach einzutragen.
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Um dies zu ermöglichen, sind erfindungsgemäß im Schützenkörper ein
oder mehrere den Ein- und Austritt des an einem beliebigen Fachende ergriffenen
Fadens in beiden Richtungen gestattende Fadenklemmen in einem oder mehreren durchgehenden
Längsschlitzen des Schützens angeordnet, während am Schützen selbst vorgesehene
Abschneidvorrichtungen den von einer der genannten Klemmen erfaßten Faden zwischen
der Fachspitze und der Klemme bzw. den Klemmen durchschneiden.
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Für den Fall, daß die Abschneidvorrichtungen nicht im Schützen selbst
untergebracht sind, müssen sie in Form einer neben jeder Gewebekante sitzenden Schneidklinge
angeordnet sein.
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Ein solcher Webschützen kann abwechselnd von beiden Seiten des Webstuhles
durch das Fach geschossen werden, und zwar mittels an sich bekannter Treibvorrichtungen,
welche in Form von Beschleunigungsrollen, schlagartig wirkenden Treibern oder elektromagnetischen
Schützentreibmitteln bestehen können.
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Der Greiferschützen besteht erfindungsgemäß aus einem geradlinigen,
zweckmäßig aus Metall hergestellten Körper von etwa dreieckigem oder trapezförmigem
Querschnitt, welcher an beiden Enden auf eine größere oder kleinere Länge mit Schlitzen
versehen ist, während der mittlere Teil voll bleibt und nur an der dem Webblatt
zugewandten breiteren Seite eine Nut hat, in welcher eine federnde Fadenklemme angeordnet
ist, welche beiderseitig den Schußfaden erfassen kann.
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Entsprechend der nach beiden Seiten wirkenden Fadenklemnmvorrichtung
im Webschützen sind die an sich bekannten Mittel zum Darbieten des Schußfadens am
Facheingang (Fadenleitauge) und zum Befreien des Schußfadenendes an der Fadenklemme
des Schützens (Spreizklinge) doppelt, und zwar neben jeder Gewebekänte einmal vorgesehen.
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Diese Teile sind an beweglichen Trägern befestigt, welche abwechselnd
das Fadenleitauge in Stellung führen, tun den Schußfaden
dem Schützen
in dem Augenblick darzubieten, in welchem er in das Fach zwecks Eintragung des Fadens
eintritt, und die Klinge in eine Stellung bringen, in der sie die Schert der federnden
Fadenklemme zwecks Freigabe des Fadens spreizt, wenn der vom en!-gegengesetzten
Geweberande herkommende Schützen das Fach durchlaufen und den Schuß eingetragen
hat.
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Die Abschneidvorrichtungen werden wie im Hauptpatent aus Schneidklingen
gebildet, «-elche entweder im Schützen selbst zwischen der Fadenklemme und der dem
Fachninkel zugewandten schmäleren Seite des Schützenkörpers angeordnet sind, und
zwar je eine Schneidklinge für jede Bewegungsrichtung des Schützens, sofern es sich
um die Bildung von Geweberändern durch Wiedereintretenlassen der Schußfadenenden
des vorhergehenden Schusses handelt, oder welche an beiden Geweberandselten angeordnet
sind, wenn die Enden des Schußfadens außerhalb des Gewebes verbleiben sollen.
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Greiferschützen, welche mittels an ihren beiden Enden vorhandenen
Greiferklemmen den Schußfaden mit jedem ihrer beiden Enden zu ergreifen und in das
Fach einzutragen vermögen, sind an sich bekannt, bei ihnen sind jedoch nicht ein
oder mehrere den Ein- und Austritt des an einem beliebigen Fachende selbsttätig
ergriffenen Fadens in beiden Richtungen gestattende Fadenklemmen in einem oder mehreren.
durchgehenden Längsschlitzen des Schützens angeordnet, sondern es bedarf zur Steuerung
dieser Fadenklemmen zusätzlicher, von außen beeinfiußter Hilfsmittel. Auch eine
im Schützen selbst angeordnete Schneidklinge oder neben dem Fachausgang angeordnete
Schneidklingen sind bei den bekannten Vorrichtungen nicht vorhanden. Zum Abschneiden
des Schußfadens dienen vielmehr zusätzlich gesteuerte scherenartige Schneidmittel.
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Auf den Zeichnungen sind einige beispielsweise Ausführungsformen der
Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. i einen Grundriß des Greiferschützens;
Fig.2 ist eine Ansicht desselben von der dem Webblatt zugewandten Seite gesehen;
Fig. 3 zeigt eine Ansicht desselben von dem Fachwinkel aus gesehen, Fig.4 eine Endansicht,
Fig.5 eine schematische Draufsicht auf die Lade, die Kette und den Schützenkasten
sowie ferner die beweglichen Teile zum Darbieten und Freimachen des Schußfadens,
wobei das Schußfadenleitauge sich in derjenigen Stellung befindet, in der der Schußfaden
durch den Schützen ergriffen werden kann, Fig. 6 eine der Fig. 5 entsprechende Seitenansicht,
Fig. 7 .einen dem in Fig. 5 dargestellten ähnlichen Grundriß, welcher den Schützen
im weiteren Lauf durch das Fach darstellt, ': . Fig. 8 eine ähnliche Ansicht wie
Fig. 5, ' welche den Schützen am Ende seines Rückganges darstellt, nachdem er von
der andern Gewebekante aus durch das Fach geworfen worden ist. Das Schußfadenleitaugeund
die Spreizklinge sind derart verstellt, daß die Spreizklinge sich gegenüber dem
Schlitz im Schützen bzw. der Fadenklemme befindet, während das Fadenleitauge sich
außerhalb des Weges des Schützens befindet, Fig. 9 eine der Fig. 8 entsprechende
Seitenansicht, Fig. i o und i i den in Fig. 5 und 6 dargestellten ähnliche Ansichten,
welche die Anordnung des Abschneidmittels zeigen, welches nicht im Webschützen,
sondern neben dem Geweberande angeordnet ist, Fig. 12 einen Grundriß einer anderen
Ausführungsform des Schützens für den Fall, daß dieser mit feststehenden, nichtgesteuerten
Schußfadenleitaugen und Spreizklingen zusammenarbeitet, Fig.13 eine Ansicht des
Schützens nach Fig. 12, von der dem W ebblatt zugewandten Seite gesehen, Fig. 14
.eine Ansicht von dem Fachwinkel aus gesehen, Fig. 15 eine Endansicht vom linken
Ende der Fig. 13 aus gesehen und Fig. 16 ebenfalls eine Endansicht vom andern Ende
aus gesehen.
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Fig. 17 ist der Grundriß einer weiteren Ausführungsform des Schützens
für den Fall, daß dieser zwei Greiferfedern und zwei Schneidklingen besitzt und
mit zwei beweglichen und angetriebenen Schußfadenführungsaugen versehen ist. Der
Schützen ist in derjenigen Lage dargestellt, welche er gegenüber den Gewebekantenfäden
in demjenigen Augenblick einnimmt, wo er im Begriff ist, den Schußfaden zu ergreifen.
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Fig. 18 ist eine der in Fig. i? dargestellten Ansicht ähnliche Ansicht
und zeigt, wie der seinen Weg fortsetzende Schützen den Schußfaden ergriffen, ins
Fach zurückschlagen und das Ende des vorhergehenden Schusses abgeschnitten hat.
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Fig. i g, 2 o und -21 zeigen Querschnitte nach den Linien A-A, B-B
und C-C.
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Wie die Fig. i bis .4 erkennen lassen, besteht der Schützen aus einem
geradlinigen Stück Metall von dreieckigem oder zweckmäßig trapezfö.rmigem Querschnitt.
An seinen beiden Enden ist er mit Schlitzen 2 und' 3 versehen, welche parallel zur
Kettenfadenebene verlaufen, während der dazwischenliegende Teil voll ist und an
der dem Wehblatt zugekehrten Gleitseite eine Nut 4 besitzt,
welche
die beiden Schlitze 2 und 3 verbindet.
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In der Nut ¢ befindet sich die Fadenklemme. Sie besteht aus zwei geraden,
federnden Schenkeln 5, welche parallel zueinander angeordnet sind und miteinander
in der Mitte der Nut q. derart federnd in Berührung stehen, daß sie nicht mit den
Wänden der Nut in Berührung treten -können. Die Enden dieser Schenkel 5 sind nach
den genannten Wänden hin abgebogen und greifen in diese hinein, um diese so eingerichtete
Fadenklemme festzuhalten, zwischen deren Schenkel der Schußfaden oder die Freigabeklinge
an beiden Geweberändern von einem bis zum andern Ende eindringen und hindurchtreten
können, wobei der Druck der federnden Berührung zwischen den beiden Schenkeln 5
erforderlichenfalls durch Zusatzfedern 6 vergrößert werden kann.
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Zwischen der Fadenklemme, deren Enden bis in die Schlitze 2 und 3
hineinragen, und der der Fachspitze zugewandten Seite des Schützenkörpers ist am
Grund jedes der beiden Schlitze 2 und 3 eine Schneidklinge 7 angeordnet.
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Das Schußfadenleitauge 8 sowie die Spreizklinge 9 zum Öffnen der Fadenklemme
im Webschützen sind entsprechend der doppelseitigen Wirkungsweise des Schützens
doppelt angeordnet, und zwar je einmal neben jeder Gewebekante, und zwar sind je
ein Fadenleitauge 8 und eine Spreizklinge 9 gemeinsam auf einem beweglichen Tragteil
i o angeordnet, welcher beispielsweise in der unteren Leiste i i des Webblatts 12
gleitend geführt ist und durch eine nicht dargestellte Hubscheibe oder einen Hebel
in Arbeitsstellung gebracht wird. Es kann auch für jeden der Teile 8 und 9 ein für
sich gesteuerter Träger vorgesehen sein.
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Im Augenblick des Abschießens des Greiferschützens i erreicht der
Tragteil io die in Fig. 5 und 6 dargestellte Stellung, wobei die Klinge 9 in eine
außerhalb des Weges des Schützens befindliche Stellung gelangt und das Auge 8 eine
Stellung einnimmt, in welcher der Schußfaden, welcher von der Fachspitze 14 bis
zur Spule 15 reicht, einem der Schlitze 2 oder 3 des Schützens i dargeboten wird,
wodurch er zwischen die Schenkel s der Fadenklemme gelangt, um von dieser bis zur
Ankunft am anderen Geweberand festgehalten zu werden.
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Durch die Schneidklingen 7, welche sich in. den Schlitzen des Schützens
i befinden, wird der Schußfaden abgeschnitten und gleichzeitig das Ende des vorhergehenden
Schusses zwecks Bildung der Webekante in das Innere des Faches zurückbewegt.
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Wenn der Schuß beinahe vollendet ist (Fig. 8 und 9), wird der Träger
io an der Fachaustrittseite derart verstellt, daß das Schußfadenführungsauge 8 außerhalb
des Bereiches des Schützens, dagegen die Klinge g in die Höhe eines der Schlitze
2 oder 3 des Schützens i kommt. Sobald der Schützen nun das Fach verläßt, dringt
die Klinge g dann zwischen die Schenkel 5 der Fadenklemme, wodurch deren Schenkel
so gespreizt werden, daß sie das Ende des Schußfadens freigeben, welches durch den
gegenüberliegenden Schlitz austritt.
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Wenn der Webschützen i selbst keine Schneidklinge besitzt, so wird
je eine Schneidklinge 16 neben jeder Gewebekante angebracht (Fig. io und
i i), welche den Schußfaden wie beim Hauptpatent beim Eintritt des Schützens ins
Fach durchschneidet.
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Bei Verwendung mehrerer Schußfadenleitaugen an einer oder an beiden
Webstuhlseiten können verschiedene Schußfäden entweder nacheinander im Wechsel oder
gleichzeitig eingetragen werden.
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An Stelle einer einzigen Fadenklemme 5 im Webschützen können deren
zwei Verwendung finden, von denen die eine in der Verlängerung der anderen angeordnet
ist.
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Ferner könnten zwei übereinander in der Nut angeordnete Fadenklemmen
verwendet werden, wobei der Faden durch schräge Flächen am Schützenkörper in die
Klemme eingeführt wird.
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Ferner können, wie in Fig. 12 bis 16 dargestellt, die beiden Endschlitze
2' und 3' im Schützenkörper nicht in einer Richtung, sondern nebeneinander in symmetrischer
Lage zur Mittelebene des Schützenkörpers liegen und in der Höhenrichtung schräg
angeordnet sein. Sie sind dann so ausgebildet, daß sie an der längs am Webblatt
12 liegenden Fläche links und rechts zur Mittelebene enden und je in eine Verlängerungsnut
q.' und 4" auslaufen, welche ebenfalls rechts und links derselben Mittelebene liegen.
In jedem dieser Schlitze ist ebenfalls eine Fadenklemme 5' bzw. 5" angeordnet. Bei
dieser Ausführungsform des Schützens sind die Schußfadenleitaugen 8 und die Spreizklingen
9 zu -beiden Seiten der Gewebekante fest angeordnet, derart, daß bezüglich der rechten
Webekante das Fadenleitauge in der Ebene des Schlitzes 2' und der Nut q.' liegt,
während sich die Klinge in der Ebene des Schlitzes 3' und der Nut q." befindet,
wodurch säe die Schenkel der Fadenklemme 5" spreizen kann, wenn der Schützen von
links her angetrieben ist und aus dem Fach nach rechts heraustritt. Der Schußfaden,
welcher nicht in die Nut q.' eintreten kann, gleitet unter dem in seinen Kasten
eintretenden Schützen hindurch. Wenn dieser dann von rechts nach links getrieben
wird, so wird der leicht gespannte Schußfaden in
den Schlitz 2' dringen, dann in die Klemme 5', |
worauf, er durch die Schneidklinge durch- |
schnitten wird;-. . |
Für die.linke-Gewebekante ist das. Auge in |
der Ebene .des. Schlitzes 3' und der .Nut 4." |
angeordnet und die Klinge in_ der Ebene |
des Schlitzes 2' -und -.der. Nut q.', wodurch die |
Schenkel der Fadenklemme 5'-gespreizt .wer- |
den können, wenn der :Schützen von rechts |
her angetrieben ist und nach':links aus dem |
Fach heraustritt. Der Schußfaden, welcher |
nicht in die Nut 4";= eintreten kann, gleitet |
dann oberhalb des in seinen Kasten ein- |
tretenden Schiitzens. Wenn: -dieser dann von |
links nach ,rechts getrieben wird, so wird der |
leicht -gespannte h'aden. -;u den Schlitz 3' |
dringen, -dann .in. -die Klemme 5", worauf er |
durch die Schneidklinge durchschnitten wird. |
Der. Schützen .i könnte endlich so: ausge- |
bildet werden (Fig. 1.7. bis 2i),. daß er auf |
einer seiner Seiten,. .die mit der Kette in Be- |
rührung steht, mit einer. Kerbe 17 und mit |
zwei Schneidklingen,7', .7"- und zwei, federn- |
den Greifern 5', 5" veysehen ist, welche in |
verschiedenen.;. Ebenen oder Höhen liegen |
oder nicht. Beim Eintritt des Schützens in |
das Fach (Fig. 17). würde das Auge i 8 in |
diesem Augenblick den Schußfaden- in die |
Kerbe 17 des Schützen, hineindrücken:'und |
dann die hintere Fadenklemme 5" den, Schuß- |
faden ergreifen, welcher durch, die hintere |
Schneidklinge.7" abgescluiitten würde; -wobei das Ende des vorhergehenden Schusses
in das Innere des Faches zurückbewegt würde. Bei -Ankunft an der entgegengesetzten
Ge->@#ebekante würde die Klinge den Faden freimachen.