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Verfahren und Vorrichtung zum Verdrillen der Enden der Verpackungshüllen
von rundlichen Gegenständen, wie Apfelsinen o. dgl. Die Eifindung betrifft ein Verfahren
und eine Vorrichtung, mit welchen die Enden von schlauchförmigen, um rundliche Gegenstände
o. dgl. herumgelegten Verpackungshüllen verdrillt und spiralig an den einzuwickelnden
Gegenstand angelegt werden.
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Es ist bereits bekannt, die schlauchförmigen 13nden von Verpackungshüllen
zunächst zu verdrillten und dann die verdrillten, von. dem eingehüllten Gegenstand
abstehenden Enden der Verpackungshüllle an den Gegenstand anzudrücken. Die durch
das Verdrillen versteiften Enden zeigen jedoch das Bestreben, sich wieder von dein
eingehüllten Gegenstand abzuspreizen. Wenn die verdrillten Enden jedoch von dein
eingehüllten Gegenstand hinwegragen, kann bei der Handhabung der eingehüllten Gegenb
s 'inde bzw. beim Verpacken derselben in t; Versandkisten die gebildete Hülle leicht
beschädigt werden.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, das verdrillte Ende schleifenförinig
an den eingehüllten Gegenstand anzulegen. Dieses schleifenförmige Anlegen der verdrillten
Eiiden an den eingehüllten Gegenstand ist nachteilig, weil an der Kreuzungsstelle
der Schleife besonders viel Einhüllinaterial übereinanderliegt. Wenn die in dieser
Weise eingehüllten Gegenstände, z. B. Orangen, in Kisten, Fässer und ähnliche Versandbehälter
verpackt werden,-so rufen die an der Kreuzungsstelle in doppelter Stärke übereinanderliegenden
Teile des verdrillten Endes an den eingehüllten empfindlichen Früchten besonders
leicht Druckstellen hervor, welche zu Fäulnisherden werden.
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Es ist ferner eine zum Einwickeln von Zigarren dienende Maschine bekannt,
bei welcher die überstehenden Enden der urn die Zigarren herumgelegten Verpackungshüllen
verdrillt und nach dein Verdrillen spiralig an das eingehüllte Werkstück angelegt
werden. Das Verdrillen und spiralige Anlegen der Enden der Verpackung erfolgt in
zwei getrennten, nacheinander ausgeführten Arbeitsschritten. Nach dem Verdrillen
wird das verdrillte Ende seitlich, also etwa in einem rechten Winkel zur Achse des
eingehüllten Gegenstandes, abgebogen und spiralig aufgewickelt. Das verdrillte Ende
ist während des spiraligen AufwickeIns frei und daher nicht vor dem Lockerwerden
der Verdrillung geschützt. Es kann daher leicht eintreten, daß die Verdrillung sich
wieder löst.
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Die Mißstände der vorerwähnten bekannten Verfahren und Vorrichtungen
werden bei den erfindungsgemäßen Maßnahmen vermieden. Bei einem Verfahren zum Verdrillen
der Enden von Verpackungshüllen von rundlichen Gegenständen, wie Apfelsinen o. dgl.,
bei welchem die äußersten Zipfel der Hüllenenden
von Greifern fest
erfaßt und Greifer und Gegenstand gegeneinander verdreht und einander genähert werden,
werden erfindungs---emäß die Greifer mit den Zipfeln der Hüllen-;.
enden dem Gegenstand auf einer Bahn . |
nähert, die abseits der Achse der schlam. |
förmigen Hülle liegt, so daß die verdrillteh: |
Enden sich, wie an sich bekannt, spiralig än' |
den eingewickelten Gegenstand anlegen. Das Fertigstellen der Verdrillung und das
spiralige Anlegen erfolgt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gleichzeitig, wodurch
gegenüber bekannten Verfahren eine kürzere Arbeitszeit benötigt wird.
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Eiri weiterer wesentlicher Vorteil. des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß infolge der Gleichzeitigkeit der Fertigstellung der Verdrillung
und des spiraligen Anlegens verhütet wird, daß die Verdrillung sich während des
spiraligen Anlegens lockert. Die spiralige, sich dem einzuhüllenden Gegenstand anschmiegende
Lage der Enden wird vielmehr durch das gleichzeitige Verdrillen versteift; die verdrillten
und spiralig an den eingehüllten Gegenstand angelegten Enden der Verpackungshülle
zeigen alsö nicht mehr das Bestreben, sich von dem eingehüllten Gegenstand abzuspreizen.
Dadurch, daß die Enden abseits von der Achse der schlauchförmigen Hülle geführt
werden, wird eine solche Form der spiraligen Anordnung erreicht, bei welcher keine
Kreuzungsstellen, durch welche ein schädlicher Druck auf den eingehüllten Gegenstand
hervorgerufen werden könnte, auftreten.
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Bei der angegebenen Fertigstellung der Verdrillung und dem spiraligen
Anlegen des verdrillten Endes werden vorzugsweise gleichzeitig der einzuhüllende
Gegenstand abgerollt und die äußeren Zipfel der zu verdrillenden Enden durch Greifer
gegen Verdrehung gesichert gehalten, während sie abseits von der Achse der schlauchförmigen
Hülle dein Gegenstand genähert werden.
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Gemäß weiterer Ausbildung der Erfindung dient zu der erfindungsgemäßen
Fertigstellung der Verdrillung und zum spiraligeil Alllegen der Enden der Verpackungshüllen
eine Vorrichtung, in der während der Verdrillung die die äußeren Zipfel der zu verdrillenden
Enden ergreifenden Zangen voll der Achse der schlauchförmigeliHülle weg in eine
Stellung abseits dieser Achse bewegt und gleichzeitig in all sich bekannter Weise,
dem einzuhüllenden Gegenstand genähert werden.
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Jede der beiden hierbei benutzten Zangen ist vorzugsweise um eine
Achse, welche die Achse der erzeugten Verdrillung kreuzt, 'schwenkbar angeordnet
und wird durch be-.I.aniite Mittel derart gesteuert, daß sie sich während des Ver
drillens dem einzuwickelnden Gegenstand in bekannter Weise nähert. Wenn der einzuwickelnde
Gegenstand während des Verdrillelis und spiraligen Anlegens Per Enden der Verpackungshüllen
von Zan-
über umlaufende Bänder geführt wird, |
]r k@@erden gemäß weiterer Ausgestaltung der |
" ndung diese umlaufenden Bänder derart |
Hängetrieben, daß sie gegenüber der durch die Zangen bewirkten Vorbewegung des Gegenstandes
voreilen, d. h. die Bänder bewegen sich in gleicher Richtung wie der einzuwikkelnde
Gegenstand, .jedoch mit größerer Geschwindigkeit als dieser. Es können ferner oberhalb
der erwähnten Bänder und des Gegenstandes noch weitere gegenläufige Bänder angeordnet
werden, so daß bei der Fertigstellung der Verdrillung der Gegenstand zwischen zwei
Gruppen von entgegengesetzt zueinander umlaufenden Bändern hindurchgeführt und hierdurch
gedreht wird, so daß die Enden, welche von den Zangen festgehalten werden, verdrillt
werden.
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Bei einer anderen Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind
umlaufende Bänder derart angeordnet, daß dieselben in an sich bekannter Weise den
einzuwickelnden Gegenstand umschlingen und drehen, während die äußeren Zipfel der
zu verdrillenden Enden von Zangen abseits von der durch die umlaufenden Bänder bestimmten
Drehachse. des einzuwickelnden Gegenstandes geführt werden. Diese Bänder laufen
zweckmäßig über eine an sich bekannte schwenkbare Führung, die nach Fertigstellung
der Verdrillung so geschwenkt wird, daß die Bänder eine die Zufuhrrichtung fortsetzende
glatte Bahn für die Abbeförderung der eingewickelten Gegenstände bilden.
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Der Gegenstand des Ailspruehes 2 soll mir in Verbindung finit dem
Gegenstande des Allspruches i, die Gegenstände der Ansprüche d. bis 8 sollen nur
in Verbindung mit dein Gegenstande des Anspruches 3 Patentschutz genießen.
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Nachstehend wird eine beispielsweise Ausführung des erfindungsgernä
ßen Verfahrens und eine Ausführungsform der erfindungsgelniißen Vorrichtung beschrieben
und durch die beiliegenden Abbildungen erläutert. Es zeigt Abb. i eine Ansicht der
Einwickehnaschine, Abb. :2 einen Grundriß derselben.
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Abb. 3 zeigt in vergrößertem Mäßstabe die Arbeitsstelle der Einwickelmaschine,
in welcher der Gegenstand in den Bereich der Zangen, welche die Verdrillung fertigstellen
und spiralig anlegen, gebracht wird.
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Abb. 4 zeigt einen entsprechenden Grundriß, Abb. 5 einen senkrechten
Schnitt durch die erwähnte Arbeitsstelle.
Abb. 6 zeigt in vergrößertem
Maßstab eine Seitenapsicht des Teiles der Maschine, in der die Verdrillung fertiggestellt
und das verdrillte Ende spiralig angelegt wird.
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Abb. 7 zeigt einen entsprechenden Grundriß. Abb.8 stellt die fertige
Verpackung mit den verdrillten, spiralig angelegten Hüllenenden dar.
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Abb. 9 veranschaulicht eine besondere Ausführungsform des Wickelbandes.
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Abb. i veranschaulicht, wie die kugeligen Gegenstände i auf das Förderband
2 und über die. abfallende Bahn 3 unter den Oberstempel 4 gelangen. Dort wird der
vorderste Gegenstand von einem Anschlag 5 aufgehalten, zu dessen beiden Seiten federnde
Bakten 6 angeordnet sind, die den einzuwickelnden Gegenstand in der geeigneten Lage
unter dein Oberstempel d. festlegen. Die übrigen Gegenstände werden durch einen
Halterechen 7 zurückgehalten.
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Unterhalb des Oberstempels befindet sich ein auf und ab bewegbarer
Unterstempel 8, der den Gegenstand während des Umlegers des Einwickelpapiers gemeinschaftlich
mit dem Oberstempel 4 hält.
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Das zur Umhüllung dienende Papier 9, das vorteilhaft vorher etwas
angefeuchtet wird, wird in beliebig bekannter Weise zugeführt und an der Einwickelstelle
von zwei Saugleisten 18, ig gehalten und um den einzuwickelnden Gegenstand herumgelegt.
Die gegeneinander gehaltenen Ecken des Hüllpapiers g werden von zwei Zangen 25,
26 erfaßt und eingerollt, während der löffelartige Halter 27 sich senkt und den
einzuhüllenden Gegenstand dem Wickelband .I9 zuführt. Die Zangen 25, 26 begleiten
hierbei den Gegenstand.
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Sobald der Halter 27 den Gegenstand auf dein Wickelband 49 absetzt
und wieder in seine Aufnahmestellung zurückgeht (Abb. 3), übernimmt ein anderes
Zangenpaar So, 51 die bisher von den Zangen 25, 26 eingerollten Hüllenenden 5-2
(Abb. 6, 7). Diese Zangen 50, 51 sind nicht um eine Achse drehbar. Sie. lassen sich
aber in bezug auf die Einwickelstelle (Abb. i) nach rechts aus der Maschine her
ausschwingen, wobei sie noch uni lotrechte, parallel zueinander gerichtete Achsen
53 schwenkbar sind. Außerdem führen die Zangen So, 51 noch eine weitere Bewegung
aus. Diese Bewegung bildet einen Kreisbogen K, der beim Erfassen des eingerollten
Hüllenendes (Abb.6) durch die Wickelachse W geht und sich von der Wickelachse entfernt.
Bei dein Ausführungsbeispiel geht dieser Kreisbogen K in Stellung II unterhalb der
Wickelachse W vorbei. Die Steuerung der Zangen erfolgt in bekannter Weise durch
Kurven o. dgl. Aus Abb. 7 ist der Antrieb der Zangen 50, 51 zu erkennen, die sich
bei ihrer Bewegung nach rechts mit den Rollen 56 an den Kurven 57 entlang bewegen,
wobei sich die Zangenmäuler entsprechend der beim Verdrehen entstehenden Verkürzung
der Hüllenenden 52 einander nähern.
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Die Zangen 50, 51 übernehmen also, wie aus Abb. 6 und 7 zu ersehen
ist, die vorbereiteten Hüllenenden 52 und führen diese nach rechts über das Wickelband
49. Das Wickelband 49 wird in Richtung des eingezeichneten Pfeiles bewegt und dreht
den Gegenstand gegenüber den von den Zangen So, 51 festgehaltenen Hüllenenden. Entsprechend
der bei der Verdrehung der Hüllenenden entstehenden Verkürzung schwenken die Zangen
gegen den Gegenstand um die Achsen 53 und senken sich bis unterhalb der Achse W.
Das Zangenmaul beschreibt dabei einen Kreisbogen K, der in Stellung I (Abb. 6) durch
die Achse W geht, in Stellung II dagegen unterhalb der Achse W vorbeigeht. Dadurch
legen sich die Hüllenenden 52 spiralförmig an den Gegenstand i an (Abb.8). Zur Unterstützung
der Drehung des Gegenstandes und zum besseren Anlegen der Hülle an den Gegenstand
ist beim Ausführungsbeispiel noch ein endloses Wickelband 55 vorgesehen.
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Für Gegenstände, bei denen die Möglichkeit besteht, daß sich durch
längeres Lagern Druckstellen, also flache Stellen bilden, genügt die Mitwirkung
des oberen Wickelbandes 55 nicht immer, weil der Gegenstand infolge der flachen
Stelle an seiner Drehung auf dem Wickelband 49 gehindert ist und dann nur -auf dem
Rand gleitet. In solchen Fällen ist die Ausbildung des Wickelbandes nach Abb.9 besonders
vorteilhaft. Nach Abb. 9 ist das Wickelband 6o über Rollen 63, 64, 65 o. dgl. einer
tun die Achse 62 schwenkbaren Führung 61 geführt. Zwischen der Führung 61 und dem
waagerechten Teil des Wickelbandes bildet das Wickelband eine kreisförmige Schlinge
68. Sobald die Zangen 50, 51 die Hüllenenden erfaßt haben; ziehen sie den Gegenstand
über (las Wickelband bis in die Schlinge 68 hinein, die sich eng an die Form des
Gegenstandes anschließt und dadurch die Hülle straff andrückt. Eine federnd angeordnete
Spannrolle 66 dient zur Erzielung der erforderlichen Spannung auch bei kleinen Abweichungen
in der Größe der Gegenstände.
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Nach Beendigung des Einwickelvorgangs schwingt die Bandführung 61
in die in Abb. 9 strichpunktierte Lage, in der das obere Trum des Wickelbandes gestreckt
ist, so daß der Gegenstand nach dem Öffnen der Zangen So aus der Maschine befördert
wird, worauf der Arbeitsvorgang sich wiederholt.