DE65751C - Rasirmesser mit auswechselbarem Schneidentheil - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMW

KLASSE 69: Schneidwerkzeuge.

Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Rasirmesser, welches sich dadurch von den bisher gebräuchlichen unterscheidet, dafs man einen Theil der Klinge, und zwar den schneidenden Theil auswechseln, zum Schleifen geben und während dieser Zeit durch einen anderen, gebrauchsfähigen ersetzen kann.

Auf beiliegender Zeichnung ist das neue Rasirmesser in zwei Ausführungen dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 das neue Rasirmesser in der Ansicht und Fig. 2 im Längsschnitt, während Fig. 3 und 4 den auswechselbaren Klingentheil und den im Heft verbleibenden Theil darstellen. Fig. 5 ist die untere Ansicht des Rückentheiles der Klinge und Fig. 6 die erwähnte abgeänderte Ausführung des neuen Rasirmessers.

Die Klinge dieses Rasirmessers besteht aus dem schneidenden Theil A und dem Rückentheil B.

Der schneidende Theil ist hohlgeschliffen und zeigt eine an der Oberseite gerade ausgeführte Kante a, die in einem kurzen, an der Oberseite gleichfalls gerade geschliffenen, in eine schwache Schweifung endenden Zapfen a¹ ausläuft. Der Rückentheil B ist mit der gebräuchlichen Angel b zum Anfügen des Heftes ausgestattet und enthält in seiner unteren, der Schneide zugekehrten Seite eine ,am vorderen Ende geschlossene Rinne b¹ eingeschnitten, die zur Aufnahme des schneidenden Klingentheiles A und seiner Festhaltevorrichtung dient. Die in dem. Rücken theil eingearbeitete Rinne b¹ hat genau die Breite der oberen geraden Fläche des schneidenden Theiles A, so dafs dieser, in den Rücken B eingeschoben, seitliche Bewegungen nicht ausführen kann.

Um nun ein Herausfallen der Klinge aus dem Rücken zu verhüten, ist in der Rinne b\ nahe der Angel, ein unter dem Druck der Feder e stehender Hebel C angeordnet, welcher in der Schlufsstellung über den Zapfen a} des Klingentheiles A hinweggreift, während das vordere geschweifte Ende dieses Theiles in einer Unterschneidung der am vorderen Ende geschlossenen Rinne b¹ ruht (Fig. 2 und 6). Der Klingentheil A wird in dieser Weise an beiden Enden im Rückentheil B vollkommen sicher gehalten, so dafs das Rasirmesser genau in der üblichen Weise benutzt werden kann.

Ist die Klinge stumpf geworden, so hat man nicht mehr nöthig, das ganze Rasirmesser zum Abziehen oder Schleifen fortzugeben, sondern man wechselt nur den Klingentheil A aus. Dies geschieht, indem man auf den kleinen Hebel C drückt und dadurch den Druck auf den Zapfen a¹ aufhebt. Nun schiebt man den Klingentheil A in der Rinne so weit zurück, dafs die vordere Schweifung des Klingentheiles A aus der Unterschneidung des Rückentheiles B gelangt, und kann nun den Klingentheil leicht und gefahrlos aus der Rinne b¹ herausheben. Beim Einsetzen des neuen schneidenden Theiles verfährt man umgekehrt. Man setzt unter Niederdrücken des aus dem Rückentheil hervorstehenden Endes des kleinen HebelsC, Fig. i, den neuen schneidenden Theil A in die Rinne b ^λ des Rückens B ein und schiebt ersteren dann so weit nach vorn, dafs seine Schweifung in die Unterschneidung des letzteren gelangt. Giebt man nun den kleinen Hebel C

frei, so wird dieser durch die Feder c auf den Zapfen α¹ geprefst und sichert so die feste Vereinigung des schneidenden Theiles A mit dem Rückentheil B. Bei dieser Ausführung des neuen Rasirmessers wäre es denkbar, dafs unter langjähriger Benutzung die Rinne b¹ so weit ausgenutzt ist, dafs der Klingentheil bei der Benutzung in der Rinne b¹ unbeabsichtigt zurückgleitet und dafs so sein vorderes Ende aus der Unterschneidung des Rückentheiles herausrutscht. In diesem Fall könnte der schneidende Theil A aus dem Rückentheil herausfallen, und wenn dieser Fall einer so weit gehenden Abnutzung der Rinne b¹ in Wirklichkeit auch wohl nicht eintreten dürfte, so zeigt doch die Ausführung nach Fig. 6 eine Einrichtung, wie auch dieser Zufall mit Sicherheit vermieden werden kann.

Der kleine Hebel C ist hier an seiner gegen den Zapfen d¹ des schneidenden Klingentheiles drückenden Seite mit einem Vorsprung d versehen, der sich während der Schlufsstellung dieses Hebels in einen entsprechenden Ausschnitt des Zapfens a¹ legt und so ein Zurückziehen des schneidenden Klingentheiles A aus der Unterschneidung des Rückentheiles B nur dann ermöglicht, wenn der Hebel C mit seinem Vorsprung d aus dem Einschnitt des Zapfens a^x ausgehoben ist. Da dieses Ausheben aber nur bei der beabsichtigten Auswechselung des schneidenden Theiles A erfolgen kann, so ist mithin jede unbeabsichtigte Trennung des schneidenden Theiles der Klinge von dem Rückentheil auf das Wirksamste vermieden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei Rasirmessern mit auswechselbarem schneidenden Theil die Anordnung einer am vorderen, geschlossenen Ende unterschnittenen Nuth (b^l) in dem Rücken theil (B) der Klinge, während der schneidende auswechselbare Theil (A) dieser Klinge an seiner oberen Kante gerade geschliffen und an seinem vorderen geschweiften Ende mit einer Spitze versehen ist, welche sich beim Einschieben des schneidenden Theiles in die Nuth des Rückentheiles, in die vordere Unterschneidung derselben legt, während das hintere des schneidenden Theiles in die vordere in bekannter Weise festgelegt wird, zum Zwecke, auch Rasirmesserklingen mit Hohlschliff mit auswechselbaren Schneidentheilen ausstatten zu können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.