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Blendschutzbrille Um einen Kraftwagenführer, Motorrad-oder Radfahrer
gegen plötzliche Blendung durch die Lichter entgegenkommender Fahrzeuge oder durch
Sonnenstrahlen zu schützen und das damit verknüpfte Gefahrenmoment auszuschließen,
sind bereits Blendschutzvorrichtungen mit in oberen Teil zunehmend dunkler werdenden
Schauscheiben vorgeschlagen worden. Diese Vorrichtungen haben sich in der Praxis
nicht bewährt, weil sie einerseits zugleich mit Aufhebung der Blendung die Übersichtlichkeit
der Fahrbahn beeinträchtigen und andrerseits den Fahrer im Überblick über die Schalt-
und Steuereinrichtung des eigenen Fahrzeuges stark behindern.
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Zur Vermeidung dieses Übelstandes sind ferner Blendschutzbrillen in
Vorschlag gebracht worden, bei denen die in ihren oberen Hälften mit undurchsichtigen
Abdeck$ächen versehenen Schauöffnungen gegeneinander einstellbare, senkrechte Sehschlitze
aufweisen. Auch diese vorbekannten Blendschutzbrillen sind unvollkommen. Denn die
undurchsichtigen Abdeckflächen beiderseits der Sehschlitze haben für gewöhnlich,
d. h. bei normaler Kopfhaltung jedenfalls für seitliches Blendlicht keine Blendschutzwirkung,
da die Sehschlitze bei normaler Kopfhaltung außerhalb des Blickfeldes des Brillenträgers
liegen. Erst wenn eine Blendlichtquelle näher kommt, wird durch leichtes Senken
des. Kopfes die Brille gegenüber den Pupillen so. verschoben, daß die Sehschlitze
in das Blickfeld eintreten und durch die Seitenkanten der Sehschlitze seitliche
Blendlichter abgedeckt werden. Die vorbekannte Blendschutzbrille versagt ferner
in dem Falle, wenn, wie es in der Praxis häufig vorkommt, gleichzeitig mehrere Blendlichtquellen
hintereinander auftauchen. In einer solchen Lage kann sich der Fahrer mit Hilfe
der vorbekanuten Blendschutzbrille allenfalls gegen Blendung durch die zunächst
liegende Blendlichtquelle schützen, die Blendwirkung durch die dahinter folgenden
Blendlichter jedoch kann er nicht ausschließen.
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Diese Übelstände sind gemäß der Erfindung im wesentlichen dadurch
behoben, daß die Sehschlitze abgestuft sind, derart, daß sie von einem etwa rechteckigen,
breiteren unteren Abschnitt in einen oberen schmaleren Sehspalt übergehen und daß
die waagerecht verlaufenden unteren Kanten der diese Durchsichtsschlitze enthaltenden
Abdeckflächen gegenüber den unteren freien Durchsichtsflächen bei normaler Kopfhaltung
des Brillenträgers in Pupillenhöhe liegend angeordnet sind. Dabei blicken die Augen
schon bei normaler Kopfhaltung und geradeaus gerichtetem Blick wenigstens teilweise
durch den erbreiterten unteren Abschnitt eines abgestuften Sehschlitzes, was den
besonderen Vorteil bietet, daß die seitlichen Kanten der unteren Sehschlitzstufeneine
ständige Blendschutzwirkung auf die Augen ausüben und die Augen somit geschont und
entlastet werden. Sobald eine einzelne' Blendlichtquelle näher kommt, kann man -
genau wie bei der vorbekannten
Blendschutzbrille mit einem einfachen
senkrechten Sehschlitz - durch leichtes Senken des Kopfes die Brille gegenüber den
Augen so weit verschieben, daß die P
pillen durch eine mittlere Stelle des
unterdr3<: Sehschlitzabschnittes blicken. Durch schwaches_ seitliches Drehen
des Kopfes kann man mit Hilfe der Seitenkanten dieses Sehschlitzabschnittes die
Blendlichtquelle vollkommen abdecken und abblenden. Beim gleichzeitigen Auftreten
mehrerer Blendlichter kann der Brillenträger seinen Kopf noch ein wenig tiefer senken,
derart, daß seine Pupillen auf der Höhe des Einganges der unteren S.ehschlitzstufe
zum schmaleren Sehspalt liegen. Auf diese Weise ist es möglich, die Blendwirkung
sämtlicher Blendlichter auszuschalten, trotzdem aber sowohl das in nächster Nähe
befindliche wie auch die darauffö@lgenden Blendlichter genau beobachten zu können.
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Zweckmäßig kann dabei der obere Sehspaltabschnitt nach oben hin verjüngt
ausgeführt sein, wodurch erreicht wird, daß bei immer näher kommendem starkem Blendlicht
und dementsprechend sich verkleinernder Pupille die. Abblendwirkung in dem erforderlichen
Maße gesteigert werden kann.
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Auf der Zeichnung ist die Erfindung in zwei _ Ausführungsbeispielen
dargestellt, und zwar zeigen: Fig. i die Rückansicht einer in erster Linie für Kraftwagenführer
verwendbaren Blendbrille, Fig. a einen senkrechten Schnitt nach der Linie A-A der
Fig. i, Fig.3 einen waagerechten Schnitt nach der Linie B-B der Fig. i, Fig. q.
eine der beiden Abdeckplatten der Blendschutzbrille nach Fig. i für sich allein,
Fig.5 die Rückansicht einer vorzugsweise für. Motorrad- oder Radfahrer. geeigneten
Blendschutzbrille, Fig.6 die Seitenansicht der in Fig.5 dargestellten Schutzbrille,
Fig.7 einen senkrechten Schnitt nach der Linie C-C in Fig. 5.
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Im ersten Ausführungsbeispiel weisen die die Schauöffnungena umschließenden
Teile b der Brillenfassung an der dem Nasensteg c zugekehrten Seite einen runden
Üb rgang auf, während die die Scharniered für die Brillenbügel/ tragenden Seiten
b' der Brillenfassung gerade abschließen. Die Brillenfassung besitzt .einen
gewöhnlichen, mit ihr aus ,einem Stück gefertigten Nasenstege, und als Haltemittel
für die Brille sind Brillenbügel üblicher Form und Ausführung vorgesehen.
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In die Randteile b, die im ersten Beispiel etwa die Form waagerecht
liegender Schilder aufweisen, ist je eine seitlich offene Nut g eingearbeitet. Der
seitliche Auslauf der Nut ist dadurch ermöglicht, dä,ß entweder, wie gezeichnet,
die geraden Seitenstege b' gegenüber den übrigen Randteilen ein wenig nach
,aünten versetzt oder in ihrer Stärke geringer |
ehalten sind als die übrige Einfassung der |
Schauöffnung. Auch könnte der Seitensteg b' |
mit einem Längsschlitz versehen sein, der den seitlichen Zugang zu der Nutführung
g frei läßt.
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Die Randteile b mit den Nuten g dienen zur Aufnahme von Blendschutzplatten
h _ aus irgendwelchen geeigneten, möglichst vollkommenem undurchsichtigem Werkstoff,
beispielsweise Gelluloid. Diese Blendschutzplatten sind, wie Fig. q. erkennen läßt,
so ausgeschnitten, daß sie einen unteren Abschnitt der Schauöffnunga vollkommen
frei lassen, wohingegen in die abgedeckte obere Hälfte ein senkrechter Sehschlitz
i hineinragt. Erfindungsgemäß ist der Sehschlitz i in zwei Stufen unterteilt, nämlich
in eine etwa rechteckige untere Stufe i', welche ungefähr die Größe der Iris aufweist,
und in eine spaltfärmige obere Stufe!". Der übergang von der breiteren zur
schmaleren Sehschlitzstufe erfolgt etwa auf der Höhe des Nasensteges c, während
die im wesentlichen horizontal liegende, gegebenenfalls schwach gekrümmt verlaufende
oder auslaufende untere Begrenzungskante der Abdeckplatte la entsprechend tiefer
liegt. Der obere Spalt i" besitzt an seinem unteren Ende etwa die Breite einer Pupille
und ist nach oben hin bis .auf einen Bruchteil seiner ursprünglichen Breite kegelig
verjüngt.
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Bei gewöhnlicher Kopfhaltung sieht der Brillenträger durch das- vollkommen
offene untere Feld der Sch<luöffnung. Durch leichtes Senken des Kopfes wird die
Sehschlitzstufe i' vor die Pupille gebracht und damit eine ausreichende Abblendwirkung
erzielt, ohne daß die Gesamtübersicht über die Fahrbahn verlorengeht. Man kann jetzt
mehrere hintereinander herannahende Blendlichter von neben oder unmittelbar vor
dem eigenen Wagen befindlichen Fahrzeugen durch die Sehschlitzstufe i' jederzeit
beobachten, hat aber auch zu gleicher Zeit die Möglichkeit, die Blendung durch in
der Ferne auftauchende Blendlichter vermittels des schmalen Sehspaltes i" auszuschalten.
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Eine besonders einfache Verstellmöglichke it der Sehschlitze i entsprechend
dem jeweiligen Augenabstand ist beim ersten Beispiel dadurch erreicht, daß die Nutenführung
g an der dem Nasensteg c zugekehrten Rundung der Schauöffnungseinfassung vertieft
ausgeführt ist, so daß man die Möglichkeit hat, durch mehr oder weniger tiefes Hineinschieben
der Abdeckplatten in die Nutenführung die Sehschlitze ganz genau gegeneinander einzustellen.
Zur Befestigung der Platten
lt in der gewünschten Stellung dient
je nur eine mit Rändelkopf versehene kleine Klemmschraube h, welche an der Rückseite
der Brillenfassung angeordnet sein kann, und zwar zweckmäßig in der Nachbarschaft
oder unmittelbar am Scharnier, da hier ohnehin für die Scharnierlappen d eine Werkstorfanhäufung
notwendig und genügend Wandstärke zur Einarbeitung eines Muttergewindes für das
Klemmschräubchen vorhanden ist. Die Abdeckplattenh sind mit je einem über die Seitenstege
b' vorstehenden lappenartigen Fortsatz h' versehen, welche als Handhabe bei genauer
Einstellung der Plattem benutzt werden können.
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Die im zweiten Beispiel dargestellte Brille ist insbesondere für Motorrad-
und Radfahrer bestimmt und hat demgemäß einen doppelten Zweck zu erfüllen. Erstens
soll sie die Augen des Fahrers vor Zugwind, Staubteilchen u.dgl. schützen und zweitens
die obenbeschrieben@e Abblendwirkung ermöglichen. Die im gezeichneten Beispiel kreisrunde
Schauöffnungen a aufweisende Brillenfassung b ist deshalb in bekannter Weise röhrenförmig
nach hinten verlängert und an den Anlageflächen dieser Verlängerungen n gegen das
Gesicht mit weichen, sich gut anschmiegenden Dichtungswulsten m versehen. An Stelle
von Brillenbügeln dienen, wie üblich, Bänder oder Riemen o zur Befestigung der Brille
am Kopf oder Sturzhelm. Die Schauöffnungena sind durch in die Brillenfassung fest
eingesetzte Scheiben p aus Glas, Gelluloid o. dgl. vollkommen abgeschlossen. Diese
Scheiben sind mit ihrem oberen Abschnitt p' in Linienführungen, wie vorstehend beschrieben,
undurchsichtig gemacht oder dunkel gefärbt, so daß sie im Abblendungsfeld p' nur
schwach durchscheinend sind, während das untere Feld und der Sehschlitz i klar durchsichtig
bleiben. Selbstverständlich könnte an Stelle einer solchen einteiligen Scheibe p,
p' auch vor oder hinter einer auf ihrer ganzen Fläche klar durchsichtigen Scheibe
p eine zusätzliche A.bdeckplatte der im ersten Beispiel b.eschrlebenen Art verwendet
werden, wobei Scheibe und Platte gemeinsam in einer ringsum geschlossenen Nut der
Brillenfassung b gehalten weiden könnten.
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Die Verstellbarkeit der Sehschlitze ist lm zweiten. Beispiel dadurch
erreicht, daß der Nasensteg aus zwei gegeneinander verschiebbaren Teilen g, r besteht.
Und zwar ist der eine Teil zu einer längs geschlitzten federnden Hülse q ausgebildet,
welcher ein federförmig gestaltetes Gegenstück r aufnimmt und führt. Beide Teile
g, Y werden durch ein an der Vorderseite der Hülse g hindurchgeschraubtes Klemmschräubchen
s in der gewünschten Stellung gegeneinander festgeklemmt.