DE657182C

DE657182C - Biegevorrichtung fuer Rohre, Stab- und Profileisen

Info

Publication number: DE657182C
Application number: DEM136557D
Authority: DE
Inventors: Max Mueller
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1936-12-09
Filing date: 1936-12-09
Publication date: 1938-03-22

Description

Vorrichtungen zum Biegen von Rohren, Stab- und Fassoneisen sind bekannt, bei denen mittels einer Schraubenspindel das Arbeitsstück durch Hebel, auf denen Druckstücke oder Rollen angebracht sind, um das feststehende Formstück gebogen wird.

Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich von den bekannten dadurch, daß der Spindeldruck durch zwei Kniehebel auf das

zu biegende Arbeitsstück übertragen wird, und daß die zwei Kniehebel als doppelschenklige Hebel mit innerem freiem Raum ausgebildet sind, um dem Arbeitsstück nach allen Seiten Durchtritt zu geben sowie Formstück und Biegedruckrollen innerhalb der Hebelarme aufzunehmen. Die in der Entfernung zum Formstück verstellbar eingesetzten Biegedruckrollen liegen innerhalb der Endpunkte der Hebelarme, so daß die

ao Kraftarme größer sind als der Lastarm, wodurch sich die notwendige Biegekraft verringert und mit einer verhältnismäßig leichten Vorrichtung ein großer Druck ausgeübt werden kann, also auch größere Rohrabmessungen mit größeren Wandstärken gebogen werden können, als es mit den bisher bekanntgewordenen Vorrichtungen der Fall war. Hierdurch wird auch eine Materialersparung bei der Herstellung der Vorrichtungen erzielt, und die Vorrichtung wird sehr handlich, so daß sie überall dort an Ort und Stelle verwendet werden kann, wo· Biegearbeiten ausgeführt werden.

Zweckmäßig wird die Vorrichtung nach der Erfindung so ausgeführt, daß in einem LJ-förmigen Mittelstück seitlich um einen gemeinschaftlichen Mittelpunkt zwei doppelschenklige Hebelarme drehbar angeordnet sind, in denen das Formstück und die Biegedruckrollen gelagert sind und deren über die Biegedruckrollen hinausreichende Enden durch doppelschenklige Lenkerarme mit einer auf einer Spindel geführten Mutter gelenkig verbunden sind.

Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt, und 'es zeigt

Fig. ι eine Ansicht der Biegevorrichtung beim Einlegen des Arbeitsstückes,

Fig. 2 einen Schnitt zu Fig. ϊ ohne Arbeitsstück,

Fig. 3 eine Ansicht der Vorrichtung in der

Stellung nach dem Biegen eines Arbeits-

Stückes, "1

Fig. 4 die Vorrichtung zum Biegen eines

S-förmigen Arbeitsstückes, eines sog. Etagen-; bogens;

Fig. 5 und 6 zeigen Ersatzrollen, ίο Fig. 7 bis 12 Einzelheiten.

i, 2, 3, 4 sind doppelschenklige Hebel, von denen ι und 2, die tragenden Teile, mit einem Ende im Mittelpunkt eines U-förmigen Mittelstückes 5 gelenkig gelagert sind. In dem Mittelstück 5 ist eine Achse 6 angeordnet, die leicht herausnehmbar ist und auf die das Formstück 7 aufgesteckt ist, so daß es jederzeit herausgenommen und ausgewechselt werden kann; es wird mittels Stecksplintes 8 in seiner Stellung gesichert.

Die Enden der Hebelarme ι und 2 sind durch doppelschenklige Arme 3 und 4 mit einer auf der Spindel 9 geführten Spindelmutter 10 gelenkig verbunden. In den Hebelarmen 1 und 2 sind Biegedruckrollen 11 auf Achsen 12 vorgesehen. Mehrere Bohrungen 13 gestatten das Verstellen dieser Biegedruckrollen je nach Weite und Stärke des zu biegenden Arbeitsstückes.

Wie die Fig. 1 erkennen läßt, werden die Bügel so scherenartig zusammengezogen, daß das Arbeitsstück (punktiert gezeichnet) zwischen den Biegedruckrollen 11 und dem Formstück 7 geradlinig hindurchgeschoben werden kann. Durch Anziehen der Spindel 9 werden durch die Spindelmutter 10 die Hebel rbis4 scherenartig gespreizt und die Biegedruckrollen 11 gegen die Schenkel des Arbeitsstückes so gedrückt, daß das Arbeitsstück in das Formstück 7 eingepreßt und um dieses herumgebogen wird (Fig. 2), wobei ein gleichmäßiger Druck durch die beiderseits zwangsweise in gleicher Entfernung vom Krümmungsmittelpunkt geführten Biegedruckrollen 11 auf das Arbeitsstück ausgeübt wird. Die Vorrichtung kann dabei in einfachster Weise in einen Schraubstock eingespannt werden. Dazu ist eine Haltenase 18 vorgesehen. Das Arbeitsstück kann aber mit einem Ende in einen Schraubstock oder Rohrschraubstock eingespannt und die Vorrichtung auf das Arbeitsstück aufgeschoben werden.

Um S-Bogen, insbesondere die sog. Etagebogen, zu biegen, wie sie bei Heizungsanlagen erforderlich werden, 1st eine Zusatzdruckrolle 14 vorgesehen, die mit zwei Laschen in eins der Löcher 13 der Hebel 1, 2 so eingehängt wird, daß sie nach, innen zeigt (Fig. 5, 6). Das bereits mit einem Bogen versehene Arbeitsstück wird mit diesem zwischen Hebel i, 2 und Zusatzbiegedruckrolle 14 hindurchgeschoben, und das noch gerade Rohrende wird zwischen dem Formstück 7 •und der Biegedruckrolle 11 zu einem Bogen ' gedrückt (Fig. 4). Da die doppelschenk- {$$$$ή Hebelarme dem Arbeitsstück freien ,(of|»rchgang gestatten, so können kurz 'liiritereinanderliegende Biegungen ausgeführt werden.

Das Formstück 7 für zu biegende Rohre ist zweiseitig ausgebildet, und zwar jedesmal für zwei verschiedene Rohrdurchmesser; es kann sowohl rund als auch elliptisch, für jeweils zwei verschiedene Abmessungen und Radien \^rerwendbar, gestaltet sein.

Die Spindel 9 ist an, ihrem Ende in dem U-förmigen Mittelstück 5 zur leichteren Bewegung in einem Kugellager 17 gelagert, sie wird auf Zug beansprucht. Da die Lenker 3, 4, die den Druck der Spindel übertragen, außerhalb der Biegedruckrollen 11 angreifen, ist bei großer Druckauswirkung der Kraftaufwand nur ein verhältnismäßig geringer.

Das Herausnehmen des fertig gebogenen Arbeitsstückes erfolgt mit dem Formstück 7 durch Herausnehmen der Achse 6 und des Steckers 8, also ohne Lösen einer Schraube; daraus ergibt sich eine schnelle Bedienung und vielseitige Verwendung der Biegevorrichtung, sowohl hinsichtlich verschiedener Durchmesser, Radien und Profile, wie Quadrat-, T-, U- und Winkeleisen. Beim Biegen der letzteren braucht nur das entsprechende profilierte Formstück, wie es z. B. in Fig. 7 und 8 für Quadrateisen, Fig. 9 und 10 für T- und Winkeleisen, Fig. 11 und 12 für U-Eisen gezeigt ist, eingesetzt zu werden.

Claims

Patentansprüche:

i. Biegevorrichtung für Rohre, Stab- und Profileisen, bei der das Arbeitsstück zwischen einem Formstück und zwei Biegedruckrollen gebogen wird, die mittels Schraubenspindel und Lenker oder Hebel in der Weise gegeneinander verstellbar eingerichtet sind, daß das Arbeitsstück durch die beiden Biegedruckrollen über das feststehende Formstück gebogen wird, da- no durch gekennzeichnet, daß zwei um den Mittelpunkt des feststehenden, aber herausnehmbar eingerichteten Formstückes (7) schwenkbare einarmige Hebel (1, 2) angeordnet sind, von denen jeder eine in ihrer Entfernung vom Formstück (7) verstellbar eingesetzte Biegedruckrolle (11) enthält und deren außerhalb der Biegedruckrollen (11) liegende Endpunkte durch Arme (3,4) mit einer auf einer Schraubenspindel (9) auf und ab bewegbaren Mutter (10) gelenkig verbunden sind.
2. Biegevorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die schwenkbaren einarmigen Hebel (i, 2) als Doppelhebel mit innerem freiem Raum zum Durchtritt des Arbeitsstückes , ausgebildet sind.
3. Biegevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Biegen vonS-Bogen in einen der beiden Schwenkhebel (ι, 2) ein Halter mit einer Hilfsrolle (14) in der Weise befestigt wird, daß die Hilfsrolle nach der Schraubenspindel (9) zu zeigt, und daß die beiden Lenkerarme .·. ^(3, 4) als Doppelhebel mit innerem freiem ',--■.' Raum für den Durchtritt des abgebogenen Schenkels des S-Bogens ausgebildet sind (Fig· 4)·

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen