DE387335C - Verfahren zum Ausbeulen und Richten von unrund gewordenen Wetterlutten, duennwandigen Rohren u. dgl. - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausbeulen und Richten von im Gebrauch unrund gewordenen Wetterlutten, dünnwandigen Rohren u. dgl.

Zu diesem Zwecke ist es unter anderem bekannt geworden, gelenkig miteinander verbundene Klemmbacken, die der Rohrkrümmung entsprechend gebogen sind, in das unrunde Rohr einzuschieben und durch Schrauben oder Keile fest in das Rohr einzuspannen. Das Ausbeulen und Richten erfolgt hierbei durch Preßwirkung von innen nach außen und kann dadurch unterstützt werden, daß gleichartige Klemmbacken auch außen um das zu richtende Rohr gelegt werden oder daß Hammerschläge von außen gegen die Rohrwandung ausgeführt werden.

Diese Einrichtung hat aber den Nachteil, daß für jeden Rohrdurchmesser eine besondere Richtvorrichtung vorgesehen sein muß. Da ferner die gelenkig miteinander verbundenen Klemmbacken nicht vom Beginne des Ausbeulens an eine vollkommene Kreislinie bilden, liegen sie auch nur an wenigen Stellen der inneren Rohrwandung an und üben ,daher einen sehr ungleichmäßigen Flächendruck auf die letztere aus. Aus dem gleichen Grunde können auch die außen um das Rohr gelegten Klemmbacken oder Hammerschläge dem Rohr die alte Form nur unvollkommen wiedergeben,

Das neue Verfahren unterscheidet sich von dem bekannten grundsätzlich dadurch, daß der Rohrkrümmung entsprechend gebogene, nicht miteinander zusammenhängende Bügel, welche in ihrer gegenseitigen Entfernung,: verstellbar sind, als Widerlager an zwei einander gegen-

überliegenden Stellen gegen die Rohrwand gepreßt werden, während die Formgebung von außen durch Hammerschläge erfolgt. Da die Bügel von vornherein eine dem ursprünglichen Durchmesser des Rohres entsprechende Krümmung aufweisen, können die Hammerschläge dem Werkstück sofort die gewünschte Form erteilen, wobei die Bügel als Amboß dienen.

Zur Durchführung des Verfahrens dienen zweckmäßig zwei gegeneinander verstellbare Stempel, deren Arbeitsflächen als entsprechend der Rohrkrümmung gebogene Bügel ausgebil- j det sind. Hierbei können die gegeneinander verstellbaren Stempel aus zwei ineinander ver- | schiebbaren und an ihrem freien Ende je einen j leicht auswechselbaren Druckbügel tragenden j Schäften bestehen, von denen der eine als Rohr ■ und der andere als Gewindespindel ausgebildet ist, welche vermittels der an dem Rohr drehbar, aber achsial unbeweglich befestigten Mutter durch Drehen verschoben werden kann. Durch Auswechseln der Druckbügel kann die Vorrichtung jedem beliebigen Rohr durchmesser angepaßt werden.

Es empfiehlt sich, die Gewindespindel und das Rohr gegen Verdrehung zu sichern, da sich sonst die Bügel gegeneinander versetzen. Zweckmäßig ist es, zu diesem Zwecke die genannten Teile durch eine Feder im Rohr und eine Nut in der Spindel zu sichern.

Eine Ausführungsform einer solchen Vorrichtung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt, und zwar zeigt

Abb. ι dieselbe gebrauchsfertig in der Vorderansicht, während

Abb. 2 dieselbe nach Ausübung des Verfahrens ebenfalls in der Vorderansicht erkennen läßt.

Abb. 3 gibt einen Schnitt nach der Linie A-B der Abb. 1 wieder.

Die Vorrichtung besteht aus der Schraubenspindel α mit der als Handrad ausgebildeten Mutter b, welche in dem Kopf des Rohres c drehbar, aber gegen Herausfallen gesichert, gelagert ist. Die Schraubenspindel α ist leicht in dem Rohr c geführt und durch Feder d und Nut e gegen Verdrehung gesichert. Sowohl die Sdhraubenspindel α als auch das Rohr c besitzen an ihren entgegengesetzten freien Enden je einen dem inneren Umfange der Lutte entsprechenden, leicht auswechselbaren Bügel /.

Die Ausführung des Verfahrens unter Anwendung dieser \^rorrichtung geschieht in folgender Weise:

Durch Zurückdrehen der Mutter b werden die Bügel / zunächst so weit einander genähert, bis sich die Vorrichtung unter die verbeulten Stellen des Rohres in dieses einführen läßt. Alsdann werden durch entgegengesetztes Drehen der Schraubenmutterl· die Bügel/ unter erhöhtem Druck auseinandergespreizt, bis sich die Bügel f gegen die Innenwandung des Rohres pressen. Durch leichte Hammerschläge auf den äußeren Umfang des Rohres, wobei die Bügel als Ambosse dienen, und unter gleichzeitigem Auseinanderschrauben der Einrichtung wird alsdann dem Rohr nach und nach die runde Form wiedergegeben.

Die Bügel f sind leicht auswechselbar ausgeführt, um die Einrichtung durch Auswechsein entsprechend geformter Bügel für verschiedene Rohrdurchmesser verwenden zu können.

Claims (4)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Verfahren zum Ausbeulen und Richten von unrund gewordenen Wetterlutten, dünnwandigen Rohren u. dgl., bei dem unter gleichzeitigem Anpressen eines Wider-■ lagers gegen die innere Rohrwand die Formgebung des Werkstückes von außen durch Hammerschläge o, dgl. erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrkrümmung entsprechend gebogene, nicht miteinander zusammenhängende Bügel (/), welche in ihrer gegenseitigen Entfernung verstellbar sind, als Widerlager an zwei einander gegenüberliegenden Stellen gegen die Rohrwand gepreßt werden.
2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des gu Verfalirens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei gegeneinander verstellbare Stempel (a, c), deren Arbeitsflächen (f) als entsprechend der Rohrkrümmung gebogene Bügel (f) ausgebildet sind.
3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die gegeneinander vertellbaren Stempel (α, f und c, f) aus zwei ineinander verschiebbaren und an ihren freien Enden je einen leicht auswechselbaren Druckbügel (/) tragenden Schäften bestehen, von denen der eine als Rohr (c) und der andere als Gewindespindel (ä) ausgebildet ist, welche vermittels der an dem Rohr (c) drehbar, aber achsial unbeweglich befestigten Mutter, (b) durch Drehen verschoben werden kann.
4. 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindespindel (a) und das Rohr (c) durch no eine Feder (d) im Rohr (c) und Nut (e) in der Spindel (a) gegen Verdrehung gesichert wird, um ein gegenseitiges Versetzen der Bügel (f) zu verhüten.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.