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Abfüllmaschine für pulverförmiges oder körniges Gut Die Erfindung
betrifft eine Abfüllmaschine zum Abmessen von einzelnen Mengen von pulverförmigem
oder körnigem Gut, bei welcher sich das Zufuhrrohr für das abzuteilende und abzumessende
Gut über eine Platte bewegt, die in Höhe der oberen Kante am Dosiergefäß befestigt
ist. Bei den bekannten Maschinen dieser Gattung ist die Mündung des Zufuhrrohres
ganz dicht über der erwähnten Platte angeordnet, damit das Zufuhrrohr bei Lagenübereinstimmung
seinen Inhalt unmittelbar in das Dosiergefäß entleert. Bei diesen bekannten Maschinen
sind schon Abstreifer vorgesehen, welche das zufällig auf die Platte verstreute
Füllgut sammeln und dem Dosiergefäß zuführen. Bei derartigen Maschinen haben Schwierigkeiten
bestanden, innerhalb der kurzen Zeit, in welcher die Mündung des Zufuhrrohres für
das Füllgut sich über dem Dosiergefäß befindet, dieses Dosiergefäß vollkommen zu
füllen.
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Diese Schwierigkeiten werden bei der erfindungsgemäßen Anordnung dadurch
vermieden, daß das Zufuhrrohr, wie an sich bekannt, in einem Abstand über der Platte
endet, um wenigstens einen Teil des Füllgutes frei auf die Platte austreten zu lassen.
Es wird hierdurch erreicht, daß nicht die gesamte Füllgutmenge innerhalb einer sehr
kurzen Zeitspanne durch das Zufuhrrohr unmittelbar in das Dosiergefäß entleert werden
muß, vielmehr wird wenigstens ein Teil der abzufüllenden Menge während des gesamten
Arbeitsspieles, also während einer hinreichenden Zeitspanne, unter Vermeidung von
Gutstauungen im Zufuhrrohr über die Platte verstreut und dann von den Abstreifern
gesammelt und in das Dosiergefäß gebracht. Gemäß weiterer Ausgestaltung der Erfindung
sind je ein Abstreifer vor und hinter dem Zufuhrrohr 2 angeordnet und führen das
von ihnen vorgeschobene Gut gleichmäßig dem abseits von ihrer Drehachse angeordneten
Dosiergefäß zu. Hierbei ergibt sich die Möglichkeit einer dreistufigen Füllung des
Dosiergefäßes, indem der vor dem Zufuhrrohr angeordnete Abstreifer für eine Vorfüllung
sorgt, während die hauptsächliche Füllung unmittelbar aus dem Zufuhrrohr erfolgt
und ein Nachfüllen und genaues Abstreifen durch den hinter der Rohrmündung des Zufuhrrohres
nacheilenden Abstreifer erfolgt. Hierdurch wird auch bei schnellem Betrieb der erfindungsgemäßen
Abfüllmaschine ein sicheres und vollständiges Füllen des Dosiergefäßes gewährleistet.
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Bei den bekannten Maschinen, bei denen das Zufuhrrohr bis dicht auf
die Platte, in der die Dosiergefäße angeordnet sind, herabreicht, sind bereits sichelförmige
Abstreifer zum Sammeln des unbeabsichtigt verstreuten Gutes angewandt worden. Diese
bekannte sichelförmige Gestaltung kann auch bei der erfindungsgemäßen Anordnung
zweckmäßig
für den dem Zufuhrrohr nacheilenden Abstreifer gewählt
werden.
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Bei Maschinen einer anderen Gattung, bei denen nicht bestimmte Einzelmengen
abzuteilen und abzumessen sind, sondern ein gleichmäßiger, ununterbrochener Werkstoffstroin
zu erzeugen ist, hat man bereits eine Anordnung benutzt, bei welcher auf eine umlaufende
Platte aus einem in einem Abstand über dieser Platte endenden Zufuhrrohr das Schüttgut
verstreut und durch einen feststehenden Abstreifer in einem gleichförmigen, ununterbrochenen
Strom von der umlaufenden Platte abgeleitet wird. Ein Abmessen bestimmter Mengen
findet dabei nicht statt, während es für die Erfindung wesentlich ist, daß durch
einen Dosiervorgang einzelne Mengen abgeteilt und abgemessen werden.
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Damit bei der erfindungsgemäßen Abfüllinaschine ein schnelleres Ausfließen
des Füllgutes aus dem Zufuhrrohr, während dieses sich über die obere Öffnung des
Dosiergefäßes hinwegbewegt, erfolgt, ist,, in Richtung der Bewegung des Zufuhrrohres
betrachtet, vor dem Dosiergefäß eine Auflockerungseinrichtung angeordnet, welche
zweckmäßig aus auf und ab bewegten, in die Rohrmündung eingreifenden Stößeln besteht,
die in Abhängigkeit von der Bewegung des Zufuhrrohres gesteuert werden.
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Eine besonders übersichtliche und einfache Ausbildung der erfindungsgemäßen
Abfüllmaschine wird dadurch erhalten, daß die senkrecht angeordnete Welle des umlaufenden
Zufuhrrohres die Austrittsöffnung des feststehenden Füllgutbunkers und die Eintrittsöffnung
des Zufuhrrohres durchdringt und daß die Austrittsöffnung des Zufuhrrohres in an
sich bekannter Weise abseits von, der Welle angeordnet ist.
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben:
Abb. i zeigt einen senkrechten Schnitt durch eine der Erfindung entsprechende Abfüllmaschine:
Abb.2 zeigt die Draufsicht ,auf einen waagerechten Schnitt, der der Linie A-B der
Abb. i entspricht.
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Abb. _3 zeigt einen Schnitt gemäß der Linie C-C der Abb. 2.
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Das abzufüllende Gut befindet sich in einem feststehenden Bunker.
Das untere Ende dieses feststehenden Bunkers i ist in der Abb. i dargestellt. Unterhalb
des Bunkers ist das umlaufende Zufuhrrohr 2 angeordnet. Der obere Teil des Zufuhrrohres
2 umschließt die Austrittsöffnung des Bunkers i.
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Das Zufuhrrohr 2 ist auf der umlaufenden, durch die Zahnräder a,
b, c und d angetriebenen Welle 3 befestigt. Die Austrittsöffnung des Zufuhrrohres
2, also die- untere Mündung M des Zufuhrrohres 2, liegt abseits von der Welle 3
und befindet sich in einem Abstand H über der ebenen Platte 4..
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Am oberen Ende der umlaufenden Welle 3 sind die Rührwerkzeuge 5 und
6 befestigt. Dr untere Rand des Bunkers i trägt die in 'das Zufuhrrohr eingreifenden
Zinken 7.
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An der umlaufenden Welle 3 des Zufuhrrohres 2 sind zwei dicht über
die Platte streichende Abstreifer 8 und 9 angebracht. Der Abstreifer 8 eilt der
Mündung M des Zufuhrrohres z vor, der Abstreifer 9 eilt nach. Der Abstreifer 9 ist
sichelförmig gestaltet.
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Unterhalb der Platte 4 ist das Dosiergefäß io angeordnet. Die obere
Begrenzungsfläche des Dosiergefäßes io stimmt mit der Oberfläche der ebenen Platte,
4 überein. Am unteren Ende wird das Dosiergefäß io durch einen gesteuerten Schieber
ii abgeschlossen.
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In Richtung des Umlaufes der Zufuhrrohrmtindung,Nl betrachtet, ist
vor dem Dosiergefäß eine Einrichtung zum Auflockern des in der Rohrmündung M befindlichen
Füllgutes angeordnet. Diese Einrichtung besteht aus zwei senkrecht auf und ab bewegten
-Stößeln i2. Durch einen Hebel 13, der von einer durch die Kegelräder a,
b angetriebenen Kurve 14 gesteuert wird, werden die beiden Stößel in Abhängigkeit
von der Bewegung des Zufuhrrohres 2 derart bewegt, daß sie in die Mündung 1V1 hineingreifen;
während sich die Mündung M über die Stelle, an welcher die Stößel 12 die Platte
4 durchdringen, hinwegbewegt.
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Die Abfüllmaschine arbeitet folgendermaßen: Das Füllgut rieselt aus
dem Bunker i in das umlaufende Zufuhrrohr 2. Das ständige Nachfließen des Füllgutes
wird dadurch gewährleistet, daß das Füllgut in dem Bunker i durch die umlaufenden
Rührwerkzeuge 5 und 6 and in dem umlaufenden Zufuhrrohr durch die feststehenden
Zinken 7 ständig bewegt wird. Während des Umlaufes des Zuführrohres 2 wird dadurch,
daß die Mündung M sich in einem Abstand über der Oberfläche der Platte 4 befindet,
ständig Füllgut auf die erwähnte Platte 4 verstreut. Der Abstreifer 9 schiebt ein
Teil des auf der Platte .4 verstreuten Füllgutes vor sich her. Ein anderer Teil
des verstreuten Füllgutes gelangt vor die Abstreifer 8 und 9 und wird von diesen
über die Platte 4 geschoben. Wenn sich der Abstreifer 8 der oberen Öffnung des Dosiergefäßes
io nähert, so ist das untere Ende des Dosiergefäßes io durch den Schieber i i verschlossen.
Ein großer Teil des von dem Abstreifer 8 vorgeschobenen Füllgutes fällt in das Dosiergefäß
lo und bildet die Vorfüllung.
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Während sich die Mündung'M des Zufuhrrohres 2 dem Dosiergefäß nähert,
greifen die
erwähnten Stößel 12 in die Mündung ein. Hierdurch wird
das Material aufgelockert, so daß das Füllgut aus dem Zufuhrrohr 2 leicht und schnell
in das Dosiergefäß fließt, wenn nunmehr die Mündung M über das Dosiergefäß io hinwegwandert.
Die Abmessungen der Mündung M sind kleiner als der Querschnitt des Dosiergefäßes
io, so daß während des Einfüllens die verdrängte Luft aus dem Dosiergefäß io seitlich
von der Mündung M entweichen kann. Wenn die Mündung M über das Dosiergefäß hinweggegangen
ist, streicht der Abstreifer 9 über das Dosiergefäß io hinweg. Falls das Dosiergefäß
noch nicht vollständig gefüllt war, wird durch die von dem Abstreifer 9 vorgeschobene
Füllgutmenge eine Nachfüllung, und zwar eine vollständige Ausfüllung des Dosiergefäßes,
erreicht.
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Wenn der Abstreifer 9 über die obere. Öffnung des Dosiergefäßes hinweggegangen
ist, wird der Abschlußschieber ii zurückgeschoben, so daß die im Dosiergefäß abgemessene
Menge aus dem Dosiergefäß in die darunter angebrachte Rutsche und von dort in eine
bereit gehaltene Packung hineingleitet.