-
Nähmaschine zur Herstellung einer Einfadennaht Die Erfindung betrifft
eine Greifervorrichtung für eine Einfadennähmaschine, wie sie im Patent 6.42 ogo
dargestellt ist.
-
Die in diesem Patent erläuterte Nähkapsel wird als Fadenschleifenleiter
in den Greifer einer Doppelsteppstich-Rundgreifer-Nähmaschine an Stelle der Spulenkapsel
eingesetzt. Die Hauptschleife wird von einem in einer Führung der Nähkapsel laufenden
Haken gefangen, welcher durch ein Band über eine Bandrolle reit einer Spiralfeder
in Verbindung steht, die für Unterfadenspannung sorgt und den Haken nach Auslösung
der Hauptschleife in Fangstellung zurückzieht. Außerdem besitzt sie eine Bremsvorrichtung,
die den Fanghaken mit der Hauptschleife rin notwendigen Augenblick aufhält und darauf
wieder freigibt.
-
Der Erfindung gemäß soll nun durch Vereinfachung der Fang-, Schalt-
und Spannungsmittel eine größere Geschwindigkeit des Arbeitsvorganges erreicht werden.
Zu diesem Zwecke ist an Stelle des Fanghakens eine Gleitschiene in der Führung vorgesehen,
deren unteres Ende angespitzt und gegen die Nähkapsel schwenk- und feststellbar
ist. Die durch den Rundgreifer der Nähmaschine herumgebrachte Fadenschleife wird
als Hauptschleife von der Spitze gefangen, bewirkt das Schwenken und Feststellen
derselben, stößt gegen eine Brenrshebelvorrichtung, die von der nachfolgenden Nebenschleife
ausgelöst wird, und gleitet nun den Bewegungen des Stoffschiebers entsprechend nach
oben, während die Nebenschleifen ungehindert über die eingeschwenkte Spitze der
Gleitschiene hinweggehen. Ein in dem oberen Teil der Gleitschiene unter Federdruck
liegender Hebel gibt dein Anziehen der Hauptschleife nach und bewirkt durch seine
Verbindung mit anderen Hebelteilen und Spannfedern die Anfangsteilung der Fangvorrichtung.
-
Die Zeichnung stellt in einem Ausführungsbeispiel die Teile des Erfindungsgegenstandes
und ihre Arbeitsweise dar. Fig. z, 2, 3 und q. zeigen die Seitenansicht der Nähkapsel
mit ihren Teilen während des Arbeitsvorganges, und zwar Fig. z während des Fangens
der Hauptschleife, Fig.2 nach Einschwenken und Feststellen der Gleitschienenspitze
dl durch die Hauptschleife und Festsetzen letzterer hinter Bremshebel a4. Fig. 3
zeigt das Umwerfen des Hebels r14 durch die erste der Hauptschleife nachfolgende
N ebenschleife und die damit erfolgte Freigabe der Hauptschleife durch Bremshebel
a4. Fig. q. zeigt die Stellung der einzelnen Teile unmittelbar vor Freigabe der
Hauptschleife, wobei Hebelteil l15
aus dem Einschnitt d9 des oberen
Teiles der Gleitschiene d herausgedrückt wird. In Fig. 5 ist die Vorderansicht der
Nähkapsel mit dem aus Patent 642 ogo bekannten Verschluß L#';.. die Schleifenleiterführung
I mit den Befesti-. gungsplatten 12, c2 und c3 und die Gleit-: schiene d zu sehen.
Fig. 5 a zeigt den'' Querschnitt durch die Schleifenleiterführung I mit der darinliegenden
Gleitschiene d, der Feder b und dem Hebel 113. Fig. 5 b zeigt den unteren
Teil der Gleitschiene d mit der schwenkbaren Fangspitze d'. Fig. 6 zeigt das in
den Einschnitt der Kapsel einsetzbare Gehäuse c für das Hebelwerk mit der Schleifenleiterführung
I, wobei zu sehen ist, daß die innere, die Gleitschiene d umfassende Wand Il mit
Befestigungsplatte 1° ein Einzelteil ist. Fig. 7 zeigt das im Einschnitt der Nählcapsel
eingesetzte Hebelgehäuse c mit der von vorn ersichtlichen Anordnung der Hebel, Achsen
und Spannfedern sowie den Befestigungsplatten c°- und c3. Fig. 7 a zeigt im Querschnitt
die am Hebel a angeschraubte Doppelzapfenfeder a'. In Fig. 7b ist die Doppelzapfenfeder
a' über die beiden Gleitzapfen l'
hinweggedrückt worden und hält damit Lenker
1° fest. Fig. 7 c zeigt die Anordnung der Spannfeder a= und Hebel a.
-
Urn mit der Schleifenleiterführung I beim Einsetzen der Nähkapsel
hinter den Stoffschieber in das Stichloch der Stichlochplatte D zu kommen, muß man
die Kapsel beim Einsetzen ein wenig ankippen. Zu diesem Zweck hat das Achsenrohr
g3 der Nähkapsel eine konische Erweiterung nach hinten, während der hintere, untere
Teil der Nähkapsel sich verjüngt.
-
Das Hebelgehäuse c ruht in einem Einschnitt der Nähkapsel und ist
mit seinen Befestigungsplatten c= und c3 in ihrer Stärke entsprechenden Versenkungen
auf diese geschraubt. Ein festes Stück mit dem Hebelgehäuse c bildet die Schleifenleiterführung
I, die nach oben hin zu einem offenen Rohr ausläuft. Der Boden der Schleifenleiterführung
I ist abnehmbar. Sein oberes Ende ragt zapfenähnlich in eine Vertiefung 13 (Fig.
6) des zum Rohr auslaufenden Teiles der Schleifenleiterführung I, während er durch
eine Befestigungsplatte 1= auf die Nähkapsel aufgeschraubt wird. Der Boden hat in
der Mitte von oben nach unten laufend eine Nut, in welcher die Teile 111,
114 und 111 des Auslösungshebelwerkes L liegen. Die beiden Wände
I
und 11 der Schleifenleiterführung I verlaufen .mit schräger Gleitfläche
für die Fadenschleifen nach unten zur Kapsel. Sie umfassen abgerundet eine in ihr
ruhende Gleitschiene d, die sich nach oben und unten zu um etwa 1/3 ihres Umfanges
verjüngt (Fig. 5). Die Gleitschiene bildet im Ouerschnitt ein abgerundetes Dreieck
(Fig.5a). Das obere Ende derselben hat einen gabelförmigen Einschnitt d9 zur Aufnahme
des Hebelteils 115, @vährend der untere Teil dl als Fangspitze im Gelenk um eine
Schraube d4 schwenkbar be-.e4igt ist. Die Fangspitze d1 hat nach innen .,t@x'.inen
Schenkel d5, welcher, in einer Nut a5 des Nebelteils a4 laufend (Fig. i), sich in
einen Einschnitt d6 der Gleitschiene d versenkt (Fig. q.). Um die Fangspitze dl
nach Auslösung in Fangstellung zu bringen, ist auf dein Rücken der Gleitschiene
d eine Feder d' durch zwei Schrauben versenkt befestigt, deren unteres Ende in einer
Bohrung d' der Fangspitze d' ruht. In der Unterfläche der Gleitschiene d befinden
sich zwei Vertiefungen d' und d8, in denen je eine Feder b und bi
hineinragt, welche auf den Führungsboden geschraubt sind, wobei sie gleichzeitig
die Hebelteile 113 und 11' in ihrer Lage halten (Fig. 5 a). Die Federn
b und bi haben die Aufgabe, die Gleitschiene d gegen die Seitenwände I und I' der
Schleifenleiterführung 1 zu drücken, wodurch die Gleitschiene d in ihrer Lage festgehalten
wird und die sich durchpressende Hauptschleife Spannung erhält.
-
Hebel a ist an Achse a' drehbar befestigt, während Achse a1 an den
Wänden des Hebelgehäuses c fest gelagert ist. Gabelförmig auf Hebel a beweglich
sitzt mit Stift a3 als Drehpunkt Hebel a4, welcher durch ein Joch a°
geht
und auf seiner unteren Seite mit einer Nut a' versehen ist. Der obere Teil des Hebels
a hat ein Langloch all, das zur Aufnahme des Stiftes r13 des Hebels r14 dient. Hebel
7-14 ist an Achse r15 drehbar befestigt. Achse r15 ist in den Wänden des Hebelgehäuses
c gelagert. Eine Doppelzapfenfeder a' ist an der Hinterkante des Hebels a angeschraubt.
Eine Spannfeder a .°- ist an Achse a' befestigt und umgreift mit ihrem gebogenen
Ende den Hebel a, um diesen nach der Gleitschiene d zu drücken.
-
Hebel l ist an Achse 13 beweglich befestigt. Achse
13 ist an den Wänden des Hebelgehäuses c fest gelagert. Der hakenförmige
Teil 1i des Hebels 1 dient zum Erfassen der Fangspitze d'. Damit die Fadenschleifen
leichter über die Hebelspitze 1i gleiten, ist die um den Haken liegende Oberfläche
cl des Hebelgehäuses c erhöht. Lenker 1s stellt die Verbindung zwischen den Hebeln
l und l' dar, wobei die Stifte l' und 111 die "Drehpunkte bilden. Am Lenker
11 befinden sich zwei Gleitzapfen L' und ein Stift 1s, gegen welchen eine
Spannfeder 14 drückt. Feder 14 umgreift mit ihrem Ende Lenker h, während ihr Anfang
an Achse M befestigt ist, welche ebenfalls an den Wänden des Hebelgehäuses c fest
gelagert ist. Hebel L° stellt eine Verbin-
Jung zwischen Lenker
h und Hebelteil 111 dar, wobei die Stifte 1e und 11= die Drehpunkte bilden. Hebel
h hat in der Mitte ein Langloch 111, durch welches die Achse l1° geht, die
an den Wänden des Hebelgehäuses c befestigt ist. Hebelteil 111 stellt eine Verbindung
zwischen Hebel h und dem Teil 114 dar, läuft in der Nut des Schleifenleiterführungsbodens
und wird von Feder b überbrückt. Hebelteil 114 ist wiederum eine Verbindung zwischen
den Teilen Z'3 und 115 und besteht aus kettenartigen Gliedern, welche in
der Nut am Führungsboden um den Knick der Schleifenleiterführung I liegen und somit
eine bewegliche Verbindung in diesem Knick bilden. Hebelteil 11'
ruht mit
seinem unteren Teil in der Nut des Führungsbodens und wird dort von einer Feder
b1 überbrückt, während sein oberer Teil zwischen den Seitenwänden e liegt, wobei
sein verstärktes oberes Ende in den gabelförmigen Einschnitt d° der Gleitschiene
d hineinragt (Fig. i, 2 und 3).
-
Wird nun nach Einsetzen der Nähkapsel in den Rundgreifer der Nähmaschine
der Stoff aufgelegt und mit dem Nähen begonnen, so spielt sich folgender Arbeitsvorgang
ab: Sobald die Nadel sich senkt, den Stoff durchsticht und in den oberen Teil der
zum offenen Rohre auslaufenden Schleifenleiterführung 1 eintritt, welche in das
erweiterte Stichloch eingeführt ist, ergreift der Rundgreifer den Faden, zieht ihn
zur Schleife aus und bringt diese herum, bis sie der Fadenhebel der Nähmaschine
vom Greifer herunterzieht. Jetzt wird sie als Hauptschleife von der Fangspitze dl
gefangen (Fig, i) und gleichzeitig vorn Fadenhebel der Nähmaschine emporgerissen,
wodurch Schenkel d5 der Fangspitze dl, in der Nut a' des Hebels dl laufend, in den
Einschnitt d' der Gleitschiene d gepreßt wird. Durch diese Bewegung des Schenkels
d5 wird die Fangspitze dl geschwenkt, stößt auf die schräge Fläche der Hakenspitze
h des Hebels 1, drückt diese zurück und wird von Haken 11, der infolge der
Spannfeder 11° nachgeben kann, gefaßt. Die Hauptschleife ist in dein von Hebel a4
und Schenkel d5 gebildeten Winkel gefangen (Fig.2). Der Rundgreifer der Nähmaschine
bringt nun eine neue Schleife herum. Diese gleitet wieder, vom Fadenhebel der Nähmaschine
angezogen, vom Greifer ab, über die eingeschwenkte Fangspitze dl hinweg, legt Hebel
r14 um und heftet, ganz nach oben gezogen, als erste Nebenschleife die Hauptschleife
an den Stoff. Durch Umlegen des Hebels r14 wird durch seine Verbindung mit Hebel
a dieser nach innen gedrückt; Hebel a4 gibt die gefangene Hauptschleife frei (Fig.
3). Die durch das nach Innendrücken des Hebels a über die Gleitzapfen l' des Lenkers
11 gedrückte Doppelzapfenfeder a' verhindert das Zurückgehen des Hebels a
(Fig. 7b). Nun wird die Hauptschleife durch den Vorschub des Stoffschiebers nach
oben gezogen, während 'Stich um Stich vom Greifer herumgebrachte weitere Nebenschleifen
sich um die Hauptschleife legen. Beim Gleiten der Hauptschleife über die Federn
b und b1 werden dieselben aus den Vertiefungen in der Gleitschiene herausgedrückt
(Fig. 3 a) und nehmen nach Freiwerden sofort wieder ihre alte Lage ein. Kurz vor
Verlassen der Schleifenleiterführung 1 drückt die Hauptschleife den oberen verstärkten
Hebelteil 115 des unter dem Druck der Spannfeder 14 stehenden Auslösungshebelwerks
L aus dem gabelförmigen Einschnitt d° der Gleitschiene d heraus. Durch das Herausdrücken
des Hebelteils 115 aus dem Einschnitt d' der Gleitschiene d werden
die Hebelteile 111, 114 und 111 nach oben gezogen. Hebel 11
dreht sich in
seiner Mitte um Achse h°, wodurch Lenker h und Hebel L nach unten gedrückt
werden. Hierbei werden die Gleitzapfen l' nach unten -geschoben (Fig. d.) und geben
die Doppelzapfenfeder a' und damit die Hebel a, a4 und 1-14 frei, die durch Spannfeder
a= in Anfangsstellung gebracht «erden. Der vom Lenker 1e nach unten gedrückte Hebel
L gibt, gleichzeitig die Fangspitze dl frei, und diese wiederum schnellt durch Feder
d3 gespannt in Fangstellung. Nachdem die Hauptschleife über den oberen Teil des
Auslösungshebels 115 geglitten ist, wird derselbe durch Spannfeder 14 wieder
in den gabelförmigen Einschnitt d3 der Gleitschiene d gezogen, wodurch alle anderen
Hebel ihre Anfangsstellung einnehmen. Die Hauptschleife liegt nun um den zum geöffneten
Rohre auslaufenden Teil der Schleifenleiterführung I. Die Nadel geht, wie schon
erwähnt, durch diesen Teil hindurch und damit durch die Endschleife. Der Rundgreifer
zieht eine neue Schleife aus. Diese wird als neue Hauptschleife von der wieder in
Fangstellung stehenden Fangspitze dl gefangen, und der erläuterte Vorgang wiederholt
sich fortlaufend von neuem.