DE655807C - Aus Tiegeldruckpressen bestehende Druckereianlage - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM
24. JANUAR 1938

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 15 d GRUPPE 45 oe

Vomag-Betriebs-A. G. in Plauen, Vogtl.*)

Aus Tiegeldruckpressen bestehende Druckereianlage

Zusatz zum Patent 643

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Dezember 1934 ab Das Hauptpatent hat angefangen am 2. Juni 1933.

Das Hauptpatent betrifft eine aus Tiegeldruckpressen bestehende Druckereianlage, bei der eine Mehrzahl von Tiegeldruckpressen unter Freilassung von Bedienungsgängen derart nebeneinander angeordnet sind, daß die Hauptantriebswellen der zusammengehörigen Tiegeldruckpressen durch Kupplungen zur Erzielung wahlweise eines einheitlichen Antriebes miteinander verbindbar oder zwecks selbständiger Verwendung der einzelnen Tiegeldruckpressen voneinander trennbar sind und daß die Papierbahn absatzweise unter Verwendung bekannter Schleifenlegwalzen in einem glatten Zuge durch alle untenliegenden Druckwerke der zusammengehörigen Tiegeldruckpressen hindurch und gegebenenfalls zur Erzielung beiderseitigen ein- oder mehrfarbigen Druckes auch durch alle oberen Druckwerke hindurchzuleiten ist.

Es sind bereits Tiegeldruckpressen bekannt, bei denen eine Papierbahn, die durch zwei übereinander angeordnete Druckwerke geführt wird, mit Schön- und Widerdruck in einem Arbeitsgang versehen wird. Auch die Nebeneinanderanordnung zweier Tiegel druckwerke zum einseitigen Bedrucken einer durch sie in einem Zuge hindurchgeführten Papierbahn mit zweifarbigem Druck ist bekannt. Ferner hat man auch schon eine Mehrzahl von Tiegeldruckwerken mit lotrecht angeordnetem Satzbrett derart in einer Maschine vereinigt, daß eine Papierbahn zur Erzielung von ein- oder mehrfarbigem, ein- oder doppelseitigem Druck durch die verschiedenen Druckwerke hindürchgeführt werden konnte, worauf die Papierbahn entweder aufgewickelt oder einer Schneid- und Ablegevorrichtung zugeführt wurde.

Die Erfindung bezweckt eine Verbesserung der den Gegenstand des Hauptpatentes bildenden, auch selbständig für sich verwendbaren Druckmaschinenaiilage in der Weise, daß im Gegensatz zu den bekannten Einrichtungen damit auch Druckerzeugnisse von in weitem Umfang veränderlicher Seitenzahl wahlweise in beiderseitigem einseitigem, ein- und mehrfarbigem Druck hergestellt werden können. Auf diese Weise gelingt es, Druckereianlagen, insbesondere für kleine Betriebe, zu schaffen, bei denen trotz des Wegfalls von Stereotypieeinrichtungen eine außerordentlich vielseitige Verwendungsmöglichkeit gegeben ist und wobei der schrittweise Aufbau einer solchen Anlage entsprechend den jeweiligen wirt-

'") Von dem" Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Otto Wohlrabe in Flauen, Vogtl.

schaftlichen Möglichkeiten des Druckereibetriebes in bequemer Weise durchführbar ist. Diese Ziele werden erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß jede der am Ende der Reihe von Tiegeldruckpressen stehende Druckmaschine mit einer Papierrollenlagerung und . einer über derselben angeordneten Falzvorrichtung in Verbindung steht, während zwischen den einzelnen Tiegeldruckpressen in ίο an sich bekannter Weise Leitwalzen zum wahlweisen Zusammenführen der Papierbahnen in einem Falzapparat bzw. zur Zurückführung der Papierbahnen getrennt voneinander in die einzelnen Falzapparate angeordnet sind.

Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung an einem Äusführungsbeispiel, und zwar zeigen

. Abb. ι eine beispielsweise aus zwei Tiegeldruckpressen bestehende Anlage in Seitenansicht,

Abb. 2 in sinnbildlicher Darstellung den Lauf der Papierbahn bei voneinander unabhängigem Bedrucken der Papierbahnen, beispielsweise mit einfarbigem Schön- und Widerdruck,

Abb. 3 den Lauf der Papierbahn in sinnbildlicher Darstellung, beispielsweise bei Herstellung von Druckerzeugnissen mit erhöhter Seitenzahl, durch Zusammenführen der Papierbahnen in dem einen und

Abb. 4 das gleiche bei Zusammenführung der Papierbahnen im anderen Falzapparat. Die Druckmaschinenanlage gemäß der Erfindung besteht aus zwei oder mehreren in einer Flucht nebeneinander angeordneten Tiegeldruckpressen 1, 2 bekannter Bauart mit auf und ab beweglichem, die Gegendruckplatte des einen und das Satzfundament des anderen Druckwerks tragendem Mittelteil 3. Der Antrieb der einzelnen Druckwerke kann durch Einzelmotoren 4, die durch Kupplungen 5 verbunden werden können, erfolgen. Die beiden am Ende der Reihe von Tiegeldruckpressen liegenden Pressen stehen mit einer Papierrolle 6 in Verbindung, von der in bekannter Weise über Schleifenlegwalzen 7 u. dgl. die Papierbahn abgezogen wird. Gemäß Abb. ι können die nebeneinander angeordneten Druckwerke zur Erzeugung von beiderseitigem Mehrfarbendruck benutzt werden, indem die Papierbahn 8 über Leitwalzen 9, 10 in entsprechender Weise um die Tiegeldruckwerke herumgeführt wird. Die •Papierbahn wird nach Empfang des Aufdrucks dem über der Rolle 6 angeordneten Falzapparat 11 bekannter beliebiger Bauart zugeleitet und durch diesen geschnitten, gefalzt und ausgelegt.

Die Tiegeldruckwerke können entweder einzeln oder auch gruppenweise unabhängig voneinander arbeiten, wie dies Abb. 2 veranschaulicht. Falls hierbei die Papierbahn jeweils durch mehrere nebeneinanderliegende, mit je einem Falzapparat in Verbindung 6g stehende Gruppen von Druckwerken geschickt wird, lassen sich auf diese Weise gleichzeitig zwei ganz verschiedene, mehrfarbige Druckarbeiten auf der Maschine gemäß der Erfindung durchführen. In diesem Falle werden die Papierbahnen jeweils den über den zugehörigen Papierrollen liegenden Falzwerken zugeführt.

Die Herstellung von Druckerzeugnissen mit erhöhter Seitenzahl wird durch Zusammenführen der Papierbahnen in einem der beiden Falzapparate unter Benutzung der zwischen den Druckwerken angeordneten Leitwalzen 12, 13 bewirkt, wie in Abb. 3 und 4 veranschaulicht.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Aus Tiegeldruckpressen bestehende Druckereianlage gemäß Patent 643 880, dadurch gekennzeichnet, daß jede der am Ende der Reihe von Tiegeldruckpressen (1, 2) stehende Druckmaschine mit einer Papierrollenlagerung (6) und einer über derselben angeordneten Falzvorrichtung (11) in \^erbindung steht, während zwischen den einzelnen Tiegeldruckpressen in an sich bereits bekannter Weise Leitwalzen (12, 13) zum wahlweisen Zusammenführen der Papierbahnen in einem Falzapparat bzw. zur Zurückführung der Papierbahnen getrennt voneinander in die einzelnen Falzapparate angeordnet sind.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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