DE598854C - Zweirollen-Rotationsdruckmaschine fuer Schoen- und Widerdruck - Google Patents

Description

Es sind doppeltbreite Rotationsdruckwerke bekanntgeworden, die mit einfachbreitem Papierstrang arbeiten, sogenannte Ponydruckwerke, und die mit einem Wendestangenpaar versehen sind, das den Papierstrang um seine Breite versetzt und die umzulegende Seite nach oben wendet, und die mit einem zweiten Wendestangenpaar ausgerüstet sind, das den Papierstrang in gleicher Weise versetzt, aber in solcher Weise, daß die vorher obenliegende Seite oben bleibt. Es sind andererseits auch als Ponydruckwerke ausgebildete Mehrrollen - Rotationsdruckmaschinen bekanntgeworden, bei denen das gemeinsame Falzwerk in der Mitte zwischen zwei Druckwerken angeordnet ist.

Diese bekannten Anordnungen bieten nicht die Möglichkeit, wechselweise jede beliebige Seite des Produktes zweifarbig und teilweise auch dreifarbig erscheinen zu lassen, so daß man also eine ganze Reihe von verschiedenen Produktionsarten ausführen kann, wie weiter unten im einzelnen dargestellt ist. Die Erfindung löst diese Aufgabe unter teilweiser Benutzung der bekannten Elemente der oben bezeichneten Anordnungen durch eine Zweirollen-Rotationsmaschine für Schön- und Widerdruck, bestehend aus zwei Gruppen von Druckwerken und einem zwischen ihnen angeordneten Falzwerk, deren eine Gruppe aus einem doppeltbreiten Druckwerk für Schön- und Widerdruck und zwei parallelen Wendestangen besteht, während die andere Gruppe durch ein doppeltbreites Druckwerk gebildet wird, das in an sich bekannter Weise mit zwei Wendestangenpaaren ausgerüstet ist, von denen das eine den Papierstrang um seine Breite oder mehr versetzt und dabei die vor dem Wenden untenliegende Seite nach oben wendet, das andere dagegen derart, daß die früher obenliegende Seite oben bleibt.

Auf der Zeichnung stellen dar:

Abb. ι die neue Maschine mit einer Papierführung für Schöndruck in der Seitenansicht,

Abb. 2 die Wendevorrichtung in der Aufsicht bei der neuen Maschine, Abb. 3 die Wendevorrichtung in der Aufsicht,

Abb. 4 bis 6 die neue Maschine mit verschiedenen Papierführungen für Buntdruck und

Abb. 7 die Anordnung der Wendevorrichtung in einer etwas anderen Ausführungsart.

In den Abb. ia, 3a, 4a und 4b, 5a und 5b, 6 a und 6 b sind die Druckarten angedeutet, die sich bei der in den entsprechenden Abb. 1, 3, 4, 5 und 6 angegebenen Papierführung erzielen lassen.

Wie insbesondere aus den Abb. 1, 2 und 3 zu ersehen ist, besteht die Wendevorrichtung aus einer Wendestange 8, durch die die Papierbahn eine Ablenkung um 90 ° erhält, aus einer Leitvorrichtung 10, die den Papierstrang um 180 ° ablenkt, und aus einer zweiten Wendestange 11, die, in Aufsicht gesehen, zu der Wendestange 8 im rechten Winkel liegt und die dem Papierstrang wiederum eine Ablenkung

um 90° erteilt. In die Wendevorrichtung ist noch eine weitere Wendestange 9 eingebaut, die parallel zu der Wendestange 8 liegt und die, wie Abb. 1 zeigt, nach Art der bekannten Ponywendevorrichtung arbeiten kann.

Die Abb. 1 bis 3 zeigen eine doppeltbreite Zweirollenmaschine mit drei Druckwerken 3, 4 und 5. Die Druckwerke 3 und 4 sind mit zwei parallelen Wendestangen 6 und 7 ausgerüstet. Der von der Rolle 1 kommende doppeltbreite — vier Seiten breite — Strang 13 wird im Druckwerk 3 mit Schöndruck und im Druckwerk 4 mit Widerdruck versehen; er wird dann von dem Schneidwerk 14 längs geschnitten. Die tS eine Hälfte wird unmittelbar dem Falzwerk 12 zugeleitet, während die andere Hälfte oder, wenn nur eine drei Seiten breite Bahn durch das Druckwerk 3, 4 geleitet worden ist, der abgetrennte, einseitenbreite Strangteil über die Wendevorrichtung 6 und 7 geführt wird, so daß beide Stränge übereinanderliegend in das Falzwerk kommen. Der nur einfachbreite, von der Rolle 2 kommende Strang erhält in der einen Hälfte des doppeltbreiten Druckwerks 5 den Schöndruck, wird über die Wendevorrichtung 8, 10 und 11 geführt, wobei er umgelenkt wird, so daß die andere Seite auf der zweiten Hälfte des doppeltbreiten Druckwerks 5 bedruckt und dem Falzwerk 12 zugeführt werden kann. In diesem Falle erhalten wir Erzeugnisse von 10 und 12 bzw. 20 und 24 Seiten beidseitig nur schwarz bedruckt nach Abb. ia. Die kleinen Striche in den Abb. ia, 3a, 4a, 4b, 5a, 5b, 6a und 6 b deuten die Anzahl der Farben an, die auf die jeweiligen Seiten bei einem Arbeitsgang gedruckt werden können.

Bei der Anordnung nach Abb. 1 läuft der einfachbreite — zwei Seiten breite — Strang 15 von der Rolle 2 durch das Druckwerk 5, wird dort einseitig bedruckt, wird dann über die Wendestangen 8 und 9 sowie Leitrollen geführt und, wie in der Zeichnung angegeben, dann durch die zweite Hälfte des Druckwerks 5 geführt und hier einseitig zweifarbig bedruckt, wie in Abb. 3a angedeutet ist.

Nach Abb. 4 wird der doppeltbreite Strang von der Rolle 1 durch die Druckwerke 3 und 4 geführt und erhält hier Schön- und Widerdruck und im Druckwerk 5 eine zweite Farbe auf die eine Seite. Nach Verlassen des Druckwerks 5 wird der doppeltbreite Strang längs geschnitten. Ein Teilstrang wird unmittelbar dem Falzwerk 12 zugeführt. Der andere Teilstrang wird entweder über die Wendevorrichtung 8, 10 und 11 zu dem Falzwerk 12 geführt, so daß man das in Abb. 4a angedeutete Ergebnis erhält, oder er kann auch über die Wendevorrichtung 8 und zu dem Falzwerk 12 geführt werden, so daß bei beiden Strängen in der in Abb. 4b angedeuteten Weise die zweifarbig bedruckten Seiten außen liegen.

Abb. 5 zeigt eine weitere Arbeitsmöglichkeit, und zwar erhält hier wieder der von der Rolle 1 kommende doppeltbreite Strang durch die Druckwerke 3 und 4 Schön- und Widerdruck und wird hierauf längs geschnitten. Die eine Hälfte des Stranges wird dem Falzwerk 12 zugeführt, während die andere Hälfte dem Druckwerk 5 zugeleitet wird, so daß diese Stranghälfte auf einer Seite zwei Farben erhält. Diese Stranghälfte wird dann über die Wendevorrichtungen 8, 10 und 11 geleitet und umgelegt und hierauf unter Vermittlung von Leitrollen der zweiten Hälfte des Druckwerks 5 zugeführt, so daß auch die andere Seite der Stranghälfte mit einer zweiten Farbe bedruckt wird, worauf die Stranghälfte dem Falzwerk 12 zugeführt wird. Das fertige Ergebnis zeigt Abb. 5a.

Wird in diesem Falle die zweite Stranghälfte, nachdem sie den ersten Druck im Druckwerk 5 erhalten hat, nicht über die Wendestangen 8, 10 und 11 geführt, sondern über die Stangen 8 und 9, so wird sie nicht umgelegt, und wenn sie dann dem Druckwerk 5 zum zweitenmal zugeführt wird, so erhält sie auf einer Seite eine dritte Farbe, wie dies die Abb. 5b zeigt.

Abb. 6 endlich veranschaulicht eine weitere Arbeitsmöglichkeit. In diesem Falle ist die Rolle ι nur einfachbreit. Der einfachbreite Strang durchläuft die Druckwerke 3 und 4 und go wird beiderseits einfarbig bedruckt. Durch die Wendevorrichtungen 6 und 7 wird er um seine Breite versetzt und mittels Leitrollen nochmals den doppeltbreiten Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Nachdem er in der anderen Hälfte der Druckwerke 3 und 4 auf beiden Seiten mit einer zweiten Farbe bedruckt worden ist, wird er dem Falzwerk 12 zugeleitet. Der von der Rolle 2 kommende einfachbreite Papierstrang wird in dem Druckwerk 5 auf beiden Seiten bedruckt. Man erhält dann das in Abb. 6 a dargestellte Ergebnis.

Man hat auch die Möglichkeit, nur von der einfachbreiten Rolle 1 zu drucken und den von dieser kommenden Strang, nachdem er durch die doppeltbreiten Druckwerke 3 und 4 auf beiden Seiten zweifarbigen Druck erhalten hat, durch das Druckwerk 5 zu führen, wo er mit einer dritten Farbe nach Abb. 6b bedruckt wird.

Abb. 7 zeigt eine Wendevorrichtung, mit der sich die gleichen Produktionsarten erreichen lassen. Der Unterschied gegenüber der Anordnung nach Abb. 2 besteht nur darin, daß nicht die eine Wendestange, nämlich die Wendestange 8, für beide Wendestangenpaare benutzt ist. Es sind daher vier Wendestangen vorhanden. Die beiden im Winkel zueinander liegenden Wendestangen 8 und 11 entsprechen dem Wendestangenpaar 8, 11 der Abb. 2, die beiden parallel zueinander liegenden Wendestangen 8' und 9 entsprechen dem Wendestangenpaar 8, 9 der Abb.' 2.

Claims (1)

1. Patentanspruch:
   Zweirollen-Rotationsdruckniaschine für Schön- und. Widerdruck, bestehend aus zwei Gruppen von Druckwerken und, einem zwischen ihnen angeordneten Falzwerk, dadurch gekennzeichnet, daß die eine der beiden Druckwerksgruppen aus einem doppeltbreiten Druckwerk (3, 4) für Schön- und Widerdruck und zwei parallelen Wendestangen (6, 7) besteht, die andere Druckwerksgruppe aus einem doppeltbreiten Druckwerk (5), das in an sich bekannter Weise mit zwei Wendestangenpaaren (8, g, 11) ausgerüstet ist, von denen das eine den Papierstrang um seine Breite oder mehr versetzt und dabei die vor dem Wenden untenliegende Seite nach oben wendet, und das andere den Papierstrang in gleicher Weise versetzt, aber derart, daß die früher obenliegende Seite oben bleibt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen