DE102004022726A1 - Tiegeldruckmaschine - Google Patents
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Abstract
Eine Tiegeldruckmaschine umfasst einen schwenkbar an einem Gestell gelagerten Tiegel (1), der ein zu bedruckendes Etikett einer auf einem ersten Rollenträger (6) angeordneten Etikettenrolle (7) gegen ein Klischee (3) drückt und die bedruckten Etiketten mit einem Etikettenträger (10) auf eine einem zweiten Rollenträger (8) zugeordnete Rolle (9) aufwickelt. Die beiden Rollenträger (6, 8) sind unter Zwischenanordnung des Tiegels (1) seitlich an dem Gestell ortsfest angeordnet und spannen den Etikettenträger (10) mit den abgewickelten Etiketten vor.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Tiegeldruckmaschine mit einem schwenkbar an einem Gestell gelagerten Tiegel, der ein zu bedruckendes Etikett einer auf einem ersten Rollenträger angeordneten Etikettenrolle gegen ein Klischee drückt und die bedruckten Etiketten mit einem Etikettenträger auf eine einem zweiten Rollenträger zugeordnete Rolle aufwickelt.
- Eine Tiegeldruckmaschine wird üblicherweise zum Bedrucken von Papierbogen verwendet, die einzeln von einem Stapel entnommen und nach dem Druck wieder einem Stapel zugeführt werden. Zum Bedrucken des Papierbogens bewegt sich der an einem senkrecht stehenden Fundament gelagerte Tiegel, angetrieben durch einen Kniehebel, wie eine Klappe mit dem Drehpunkt am unteren Ende des Fundaments, um den Papierbogen gegen das Klischee zu drücken. Die seit langem bekannte Tiegeldruckmaschine weist einen relativ einfachen Aufbau auf und arbeitet mit einer hohen Druckgeschwindigkeit.
- Um den Verwendungsbereich einer Tiegeldruckmaschine zu erhöhen, ist es beispielsweise aus der DE-A-1 243 211 bekannt, diese derart auszubilden, dass sie sich zum Drucken einer Papierbahn verwenden lässt, die von einer Vorratsrol le abgezogen, über das senkrechte Klischee gleitet und anschließend entweder zu einer aus der bedruckten Bahn gebildeten Rolle aufgewickelt oder mit einer im Vorderweg angeordneten Schneidvorrichtung in einzelne Bogen zerschnitten wird. Des Weiteren ist aus der Praxis eine Tiegeldruckmaschine zum Bedrucken von Rollenetiketten bekannt, bei der ein erster Rollenträger mit zu bedruckenden Etiketten und ein zweiter Rollenträger mit bedruckten Etiketten an dem Tiegel befestigt sind, so dass sie gemeinsam mit dem Tiegel eine Schwenkbewegung zum Bedrucken des Etikettes ausführen. Diese Tiegeldruckmaschine ist insofern nachteilig, als durch das Gewicht der beiden Rollenträger sowie zugehöriger Bauteile das Gewicht des Tiegels wesentlich vergrößert wird, wodurch die Druckgeschwindigkeit reduziert ist.
- Ferner ist zum Bedrucken von Rollenetiketten der sogenannte Flexodruck bekannt, bei dem eine weiche flexible Druckform Verwendung findet. Eine Flexodruckmaschine besteht im Wesentlichen aus einer Rasterwalze, einem Formzylinder mit dem Klischee, einem Gegendruckzylinder und einem Kammerrakelsystem. Durch Abrollen und Anpressen wird Farbe von der Rasterwalze auf das Klischee übertragen. Flexodruckmaschinen eignen sich insbesondere für die Bearbeitung relativ großer Aufträge, da eine verhältnismäßig lange Rüstzeit zum Einstellen erforderlich ist.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tiegeldruckmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei einem einfachen und robusten Aufbau eine verhältnismäßig große Druckgeschwindigkeit aufweist.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die beiden Rollenträger unter Zwischenanordnung des Tiegels seitlich an dem Gestell ortsfest angeordnet sind und den Etikettenträger mit den abgewickelten Etiketten vorspannen.
- Aufgrund der gestellfesten Rollenträger ist der Tiegel nicht durch zusätzliches Gewicht belastet, weshalb er mittels eines Kniehebelantriebes in bekannter Weise mit einer hohen Druckgeschwindigkeit betrieben werden kann. Die Grundkonstruktion der Tiegeldruckmaschine ist demnach zur Verwendung beim Druck so genannter Rolletiketten gegenüber der seit 1914 bekannten Ausführung unverändert. Beim Anpressen des zu bedruckenden Etikettes durch den Tiegel an das Klischee nimmt der Tiegel den Etikettenträger mit samt dem fraglichen Etikett mit. Im Gegensatz zu einem Flexodruckwerk ist die jedem Drucker bekannte Tiegeldruckmaschine in einer verhältnismäßig kurzen Zeit einzurichten und eignet sich somit auch für die wirtschaftliche Bearbeitung von Aufträgen mit geringen Stückzahlen.
- Zur definierten Beförderung der Etiketten ist in Ausgestaltung dem zweiten Rollenträger ein Schrittmotor zugeordnet. Um den Etikettenträger mit den abgewickelten Etiketten zwischen dem ersten Rollenträger und dem zweiten Rollenträger vorzuspannen, ist bevorzugt der erste Rollenträger über eine Magnetkupplung mit einem Motor verbunden. Zweckmäßigerweise ist die Drehrichtung des Motors der Druckrichtung des Schrittmotors zum Aufwickeln des Etikettenträgers auf die Rolle entgegengesetzt. Demnach werden die Etiketten durch den Schrittmotor vor dem Klischee positioniert und gleichzeitig ist durch den Motor mit der zugeordneten Magnetkupp lung die Vorspannung des Etikettenträgers gewährleistet, da der Motor den ersten Rollenträger in einer dem zweiten Rollenträger entgegengesetzten Richtung beaufschlagt und die Magnetkupplung eine Beschädigung des Etikettenträgers verhindert.
- Nach einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist auf einer Halteplatte des zweiten Rollenträgers eine mit einer elektronischen Steuerung gekoppelte Lichtschranke angeordnet, die den Anfang eines Etikettes detektiert, wobei die Steuerung mit dem Schrittmotor, der Magnetkupplung, dem Motor und einer dem Tiegel zugeordneten Sensorik verbunden ist. Beim Einrichten der Tiegeldruckmaschine wird zunächst der Anfang eines Etikettes an die Lichtschranke herangeführt und das Klischee in der Druckposition, beispielsweise magnetisch, an einem dem Gestell der Tiegeldruckmaschine zugeordneten Halter befestigt. Anschließend wird die Tiegeldruckmaschine in Betrieb genommen, wonach zunächst eine Farbwalze das Klischee einfärbt und anschließend der Tiegel das zu bedruckende Etikett gegen das eingefärbte Klischee presst. Die vom Klischee weg gerichtete Schwenkbewegung des Tiegels wird durch die Steuerung registriert, worauf der Schrittmotor entgegen der Kraft des Motors mit der zwischengeschalteten Magnetkupplung das bedruckte Etikett in Richtung des zweiten Rollenträgers fördert, um das Etikett auf der dort angeordneten Rolle aufzuwickeln und zwar bis die Lichtschranke den Anfang des nächsten Etikettes detektiert und den Schrittmotor ausschaltet sowie den Tiegel für den darauf folgenden Druckvorgang verschwenkt.
- Zur genauen Positionierung der Etiketten sowie zur Erzielung einer verhältnismäßig hohen Schrittgeschwindigkeit ist vorteilhafter weise der Schrittmotor derart von der Steuerung beaufschlagt, dass der Etikettenträger mit den Etiketten zunächst mit hoher Geschwindigkeit auf die Rolle aufgewickelt und anschließen mit einer demgegenüber geringeren Geschwindigkeit von der Rolle abgewickelt wird, um das zu bedruckende Etikett vor dem Klischee zu positionieren. Hierbei kann zunächst die von der Lichtschranke vorgegebene Position mit hoher Geschwindigkeit überfahren und anschließend mit der geringeren Geschwindigkeit exakt eingenommen werden.
- Vorzugsweise sind auf den horizontalen Halteplatten der Rollenträger Umlenkrollen derart angeordnet, dass der abgewickelte Etikettenträger zumindest parallel und beabstandet zum Klischee geführt ist. Aufgrund der Vorspannung des Etikettenträgers sind die Etiketten vor und nach dem Bedrucken stets von dem Klischee entfernt, weshalb keine zusätzlichen Handhabungseinrichtungen erforderlich sind. Für das Bedrucken verlagert der Tiegel das entsprechende Etikett in Richtung des Klischees, wobei sich der Etikettenträger aufgrund der mit dem ersten Rollenträger verbundenen Magnetkupplung vorgespannt von der Etikettenrolle abrollt. Da das Abrollen des Etikettenträgers lediglich von einer Seite her erfolgt, ist eine reproduzierbare Positionierung des Etiketts gegenüber dem Klischee gegeben.
- Damit die auf den bedruckten Etiketten vorhandene Farbe beim Aufrollen des Etikettenträgers auf die entsprechende Rolle nicht verwischt, ist zweckmäßigerweise zwischen zwei dem zweiten Rollenträger zugeordneten Umlenkrollen eine Trockenstrecke für die Farbe vorgesehen.
- Um das Trocknen der Farbe und damit den Druckvorgang zu beschleunigen, ist der Trockenstrecke ein Gebläse zugeordnet.
- Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
- Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
-
1 eine schematische Darstellung eines ersten Arbeitsschrittes einer erfindungsgemäßen Tiegeldruckmaschine und -
2 eine schematische Darstellung eines zweiten Arbeitsschrittes der Tiegeldruckmaschine nach1 . - Die Tiegeldruckmaschine umfasst im Wesentlichen einen schwenkbar an einem Gestell gelagerten Tiegel
1 sowie einen gestellfesten Klischeehalter2 zur magnetischen Befestigung eines vertikal ausgerichteten Klischees3 dessen erhöhte Bereiche mittels mindestens einer Farbwalze4 mit Farbe versehen werden. Rechts und links von dem Tiegel1 sind horizontale Halteplatten5 an dem Gestell befestigt, wobei die linke Halteplatte5 einen ersten Rollenträger6 zur Halterung einer Etikettenrolle7 und die rechte Halteplatte5 einen zweiten Rollenträger8 für eine Rolle9 zum Aufwickeln von einem Etikettenträger10 mit bedruckten Etiketten trägt. Zwischen dem mit einem Schrittmotor11 gekoppelten zweiten Rollenträger8 und dem Klischeehalter2 sind zwei zueinander beabstandete Umlenkrollen12 auf der Halteplatte5 befestigt zwischen denen eine ein Gebläse13 umfassende Trockenstrecke14 für die Farbe und eine Lichtschranke15 vorgesehen ist. Zwischen dem Klischeehalter2 und dem ersten Rollenträger6 sind ebenfalls zwei Umlenkrollen16 auf der entsprechenden Halteplatte5 gelagert. Der erste Rollenträger6 steht über eine Magnetkupplung17 mit einem Motor18 in Verbindung, der in einer zur Drehrichtung des Schrittmotors11 entgegengesetzten Drehrichtung betrieben wird. Eine nicht dargestellte elektronische Steuerung ist mit dem Schrittmotor11 , der Lichtschranke15 , der Magnetkupplung17 und dem Motor18 sowie einer die Schwenkbewegung des Tiegels1 erfassenden Sensorik gekoppelt. - Beim Einrichten der Tiegeldruckmaschine wird zunächst die Etikettenrolle
7 auf dem ersten Rollenträger6 befestigt und der Etikettenträger10 durch die beiden dem ersten Rollenträger6 zugeordneten Umlenkrollen16 gefädelt und anschließend über die beiden anderen Umlenkrollen12 geführt sowie auf der dem zweiten Rollenträger8 zugeordneten Rolle9 befestigt. Aufgrund der Anordnung und Ausrichtung der Umlenkrollen12 ,16 befindet sich der Etikettenträger10 mit den Etiketten zwischen dem Klischee3 und dem von dem Klischee3 weg geschwenkten Tiegel1 , wobei die Etiketten parallel und beabstandet zu dem Klischee3 ausgerichtet sind. - Die Distanz zwischen dem Klischee
3 und dem mit den Etiketten versehenen Etikettenträger10 ist derart bemessen, dass die Farbwalze4 über das Klischee3 rollen kann, ohne die Etiketten zu berühren. Nachdem der Etikettenträger10 endseitig an der Rolle9 befestigt ist, wird diese manuell solange gedreht, bis der Anfang eines Etikettes in den Bereich der Lichtschranke15 gelangt. Sonach ist es möglich, dass magnetische an dem Klischeehalter2 befestigte Klischee3 auszurichten, um es in Überdeckung mit einem zu bedruckenden Etikett zu bringen. - Bei der Inbetriebnahme der Tiegeldruckmaschine erzeugt der Motor
18 eine Vorspannung des Etikettenträgers10 und der Tiegel1 presst das zu bedruckende Etikett gegen das Klischee3 , wobei der Tiegel1 den Etikettenträger10 von dem ersten Rollenträger6 abrollt. Das Zurückschwenken des Tiegels1 wird von der dem Tiegel1 zugeordneten Sensorik erfasst, worauf der Schrittmotor11 zunächst mit einer hohen Geschwindigkeit den Etikettenträger10 auf die Rolle9 aufwickelt und zwar bis der Anfang eines nächsten Etikettes die Lichtschranke15 durchlaufen hat. Nach dem Durchlaufen des Anfangs eines Etikettes durch die Lichtschranke15 wird der Etikettenträger10 mit einer relativ geringen Geschwindigkeit von der Rolle9 abgewickelt und zwar bis der Anfang des Etikettes von der Lichtschranke15 erfasst wird. Daraufhin verschwenkt der Tiegel1 erneut in Richtung des Klischees3 , um eine weiteres Etikett zu drucken. Während der Betriebszeit der Tiegeldruckmaschine sind sowohl der Motor18 als auch das Gebläse13 eingeschaltet, um zum einen eine Vorspannung des Etikettenträgers10 aufrecht zu erhalten und zum anderen die Trocknung der Farbe zu gewährleisten.
Claims (9)
- Tiegeldruckmaschine mit einem schwenkbar an einem Gestell gelagerten Tiegel (
1 ), der ein zu bedruckendes Etikett einer auf einem ersten Rollenträger (6 ) angeordneten Etikettenrolle (7 ) gegen ein Klischee (3 ) drückt und die bedruckten Etiketten mit einem Etikettenträger (10 ) auf eine einem zweiten Rollenträger (8 ) zugeordnete Rolle (9 ) aufwickelt, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Rollenträger (6 ,8 ) unter Zwischenanordnung des Tiegels (1 ) seitlich an dem Gestell ortsfest angeordnet sind und den Etikettenträger (10 ) mit den angewickelten Etiketten vorspannen. - Tiegeldruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem zweiten Rollenträger (
8 ) ein Schrittmotor (11 ) zugeordnet ist. - Tiegeldruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Rollenträger (
6 ) über eine Magnetkupplung (17 ) mit einem Motor (18 ) verbunden ist. - Tiegeldruckmaschine nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehrichtung des Motors (
18 ) der Drehrichtung des Schrittmotors (11 ) zum Aufwickeln des Etikettenträgers (10 ) auf die Rolle (9 ) entgegengesetzt ist. - Tiegeldruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Halteplatte (
5 ) des zweiten Rollenträgers (8 ) eine mit einer Steuerung gekoppelte Lichtschranke (15 ) angeordnet ist, die den Anfang eines Etikettes detektiert, wobei die Steuerung mit dem Schrittmotor (11 ), der Magnetkupplung (17 ) dem Motor (18 ) und einer dem Tiegel (1 ) zugeordneten Sensorik verbunden ist. - Tiegeldruckmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schrittmotor (
11 ) derart von der Steuerung beaufschlagt ist, dass der Etikettenträger (10 ) mit den Etiketten zunächst mit hoher Geschwindigkeit auf die Rolle (9 ) aufgewickelt und anschließend mit einer demgegenüber geringeren Geschwindigkeit von der Rolle (9 ) abgewickelt wird, um das zu bedruckende Etikett vor dem Klischee (3 ) zu positionieren. - Tiegeldruckmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf den horizontalen Halteplatten (
5 ) der Rollenträger (6 ,8 ) Umlenkrollen (12 ,16 ) derart angeordnet sind, dass der abgewickelte Etikettenträger (10 ) zumindest parallel und beabstandet zum Klischee (3 ) geführt ist. - Tiegeldruckmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei dem zweiten Rollenträger (
8 ) zugeordneten Umlenkrollen (12 ) eine Trockenstrecke (14 ) für die Farbe vorgesehen ist. - Tiegeldruckmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Trockenstrecke (
14 ) ein Gebläse (13 ) zugeordnet ist.
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