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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Tiegeldruckmaschine mit einem schwenkbar
an einem Gestell gelagerten Tiegel, der ein zu bedruckendes Etikett
einer auf einem ersten Rollenträger
angeordneten Etikettenrolle gegen ein Klischee drückt und
die bedruckten Etiketten mit einem Etikettenträger auf eine einem zweiten
Rollenträger
zugeordnete Rolle aufwickelt.
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Eine
Tiegeldruckmaschine wird üblicherweise
zum Bedrucken von Papierbogen verwendet, die einzeln von einem Stapel
entnommen und nach dem Druck wieder einem Stapel zugeführt werden.
Zum Bedrucken des Papierbogens bewegt sich der an einem senkrecht
stehenden Fundament gelagerte Tiegel, angetrieben durch einen Kniehebel,
wie eine Klappe mit dem Drehpunkt am unteren Ende des Fundaments,
um den Papierbogen gegen das Klischee zu drücken. Die seit langem bekannte
Tiegeldruckmaschine weist einen relativ einfachen Aufbau auf und
arbeitet mit einer hohen Druckgeschwindigkeit.
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Um
den Verwendungsbereich einer Tiegeldruckmaschine zu erhöhen, ist
es beispielsweise aus der DE-A-1 243 211 bekannt, diese derart auszubilden,
dass sie sich zum Drucken einer Papierbahn verwenden lässt, die
von einer Vorratsrol le abgezogen, über das senkrechte Klischee
gleitet und anschließend
entweder zu einer aus der bedruckten Bahn gebildeten Rolle aufgewickelt
oder mit einer im Vorderweg angeordneten Schneidvorrichtung in einzelne
Bogen zerschnitten wird. Des Weiteren ist aus der Praxis eine Tiegeldruckmaschine
zum Bedrucken von Rollenetiketten bekannt, bei der ein erster Rollenträger mit
zu bedruckenden Etiketten und ein zweiter Rollenträger mit
bedruckten Etiketten an dem Tiegel befestigt sind, so dass sie gemeinsam
mit dem Tiegel eine Schwenkbewegung zum Bedrucken des Etikettes
ausführen.
Diese Tiegeldruckmaschine ist insofern nachteilig, als durch das
Gewicht der beiden Rollenträger
sowie zugehöriger
Bauteile das Gewicht des Tiegels wesentlich vergrößert wird,
wodurch die Druckgeschwindigkeit reduziert ist.
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Ferner
ist zum Bedrucken von Rollenetiketten der sogenannte Flexodruck
bekannt, bei dem eine weiche flexible Druckform Verwendung findet. Eine
Flexodruckmaschine besteht im Wesentlichen aus einer Rasterwalze,
einem Formzylinder mit dem Klischee, einem Gegendruckzylinder und
einem Kammerrakelsystem. Durch Abrollen und Anpressen wird Farbe
von der Rasterwalze auf das Klischee übertragen. Flexodruckmaschinen
eignen sich insbesondere für
die Bearbeitung relativ großer
Aufträge, da
eine verhältnismäßig lange
Rüstzeit
zum Einstellen erforderlich ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tiegeldruckmaschine der
eingangs genannten Art zu schaffen, die bei einem einfachen und
robusten Aufbau eine verhältnismäßig große Druckgeschwindigkeit
aufweist.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
dass die beiden Rollenträger
unter Zwischenanordnung des Tiegels seitlich an dem Gestell ortsfest
angeordnet sind und den Etikettenträger mit den abgewickelten Etiketten
vorspannen.
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Aufgrund
der gestellfesten Rollenträger
ist der Tiegel nicht durch zusätzliches
Gewicht belastet, weshalb er mittels eines Kniehebelantriebes in
bekannter Weise mit einer hohen Druckgeschwindigkeit betrieben werden
kann. Die Grundkonstruktion der Tiegeldruckmaschine ist demnach
zur Verwendung beim Druck so genannter Rolletiketten gegenüber der
seit 1914 bekannten Ausführung
unverändert. Beim
Anpressen des zu bedruckenden Etikettes durch den Tiegel an das
Klischee nimmt der Tiegel den Etikettenträger mit samt dem fraglichen
Etikett mit. Im Gegensatz zu einem Flexodruckwerk ist die jedem
Drucker bekannte Tiegeldruckmaschine in einer verhältnismäßig kurzen
Zeit einzurichten und eignet sich somit auch für die wirtschaftliche Bearbeitung
von Aufträgen
mit geringen Stückzahlen.
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Zur
definierten Beförderung
der Etiketten ist in Ausgestaltung dem zweiten Rollenträger ein Schrittmotor
zugeordnet. Um den Etikettenträger
mit den abgewickelten Etiketten zwischen dem ersten Rollenträger und
dem zweiten Rollenträger
vorzuspannen, ist bevorzugt der erste Rollenträger über eine Magnetkupplung mit
einem Motor verbunden. Zweckmäßigerweise
ist die Drehrichtung des Motors der Druckrichtung des Schrittmotors
zum Aufwickeln des Etikettenträgers
auf die Rolle entgegengesetzt. Demnach werden die Etiketten durch
den Schrittmotor vor dem Klischee positioniert und gleichzeitig
ist durch den Motor mit der zugeordneten Magnetkupp lung die Vorspannung
des Etikettenträgers
gewährleistet,
da der Motor den ersten Rollenträger
in einer dem zweiten Rollenträger
entgegengesetzten Richtung beaufschlagt und die Magnetkupplung eine
Beschädigung
des Etikettenträgers
verhindert.
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Nach
einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist auf einer Halteplatte
des zweiten Rollenträgers
eine mit einer elektronischen Steuerung gekoppelte Lichtschranke
angeordnet, die den Anfang eines Etikettes detektiert, wobei die
Steuerung mit dem Schrittmotor, der Magnetkupplung, dem Motor und
einer dem Tiegel zugeordneten Sensorik verbunden ist. Beim Einrichten
der Tiegeldruckmaschine wird zunächst
der Anfang eines Etikettes an die Lichtschranke herangeführt und
das Klischee in der Druckposition, beispielsweise magnetisch, an
einem dem Gestell der Tiegeldruckmaschine zugeordneten Halter befestigt.
Anschließend
wird die Tiegeldruckmaschine in Betrieb genommen, wonach zunächst eine
Farbwalze das Klischee einfärbt
und anschließend
der Tiegel das zu bedruckende Etikett gegen das eingefärbte Klischee
presst. Die vom Klischee weg gerichtete Schwenkbewegung des Tiegels
wird durch die Steuerung registriert, worauf der Schrittmotor entgegen
der Kraft des Motors mit der zwischengeschalteten Magnetkupplung
das bedruckte Etikett in Richtung des zweiten Rollenträgers fördert, um das
Etikett auf der dort angeordneten Rolle aufzuwickeln und zwar bis
die Lichtschranke den Anfang des nächsten Etikettes detektiert
und den Schrittmotor ausschaltet sowie den Tiegel für den darauf
folgenden Druckvorgang verschwenkt.
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Zur
genauen Positionierung der Etiketten sowie zur Erzielung einer verhältnismäßig hohen Schrittgeschwindigkeit
ist vorteilhafter weise der Schrittmotor derart von der Steuerung
beaufschlagt, dass der Etikettenträger mit den Etiketten zunächst mit
hoher Geschwindigkeit auf die Rolle aufgewickelt und anschließen mit
einer demgegenüber
geringeren Geschwindigkeit von der Rolle abgewickelt wird, um das
zu bedruckende Etikett vor dem Klischee zu positionieren. Hierbei
kann zunächst
die von der Lichtschranke vorgegebene Position mit hoher Geschwindigkeit überfahren
und anschließend
mit der geringeren Geschwindigkeit exakt eingenommen werden.
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Vorzugsweise
sind auf den horizontalen Halteplatten der Rollenträger Umlenkrollen
derart angeordnet, dass der abgewickelte Etikettenträger zumindest
parallel und beabstandet zum Klischee geführt ist. Aufgrund der Vorspannung
des Etikettenträgers sind
die Etiketten vor und nach dem Bedrucken stets von dem Klischee
entfernt, weshalb keine zusätzlichen
Handhabungseinrichtungen erforderlich sind. Für das Bedrucken verlagert der
Tiegel das entsprechende Etikett in Richtung des Klischees, wobei
sich der Etikettenträger
aufgrund der mit dem ersten Rollenträger verbundenen Magnetkupplung
vorgespannt von der Etikettenrolle abrollt. Da das Abrollen des
Etikettenträgers
lediglich von einer Seite her erfolgt, ist eine reproduzierbare
Positionierung des Etiketts gegenüber dem Klischee gegeben.
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Damit
die auf den bedruckten Etiketten vorhandene Farbe beim Aufrollen
des Etikettenträgers auf
die entsprechende Rolle nicht verwischt, ist zweckmäßigerweise
zwischen zwei dem zweiten Rollenträger zugeordneten Umlenkrollen
eine Trockenstrecke für
die Farbe vorgesehen.
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Um
das Trocknen der Farbe und damit den Druckvorgang zu beschleunigen,
ist der Trockenstrecke ein Gebläse
zugeordnet.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch
zu erläuternden Merkmale
nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in
anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung
ist nur durch die Ansprüche
definiert.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispieles unter Bezugnahme
auf die zugehörigen
Zeichnungen näher
erläutert.
Es zeigt:
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1 eine schematische Darstellung
eines ersten Arbeitsschrittes einer erfindungsgemäßen Tiegeldruckmaschine
und
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2 eine schematische Darstellung
eines zweiten Arbeitsschrittes der Tiegeldruckmaschine nach 1.
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Die
Tiegeldruckmaschine umfasst im Wesentlichen einen schwenkbar an
einem Gestell gelagerten Tiegel 1 sowie einen gestellfesten
Klischeehalter 2 zur magnetischen Befestigung eines vertikal ausgerichteten
Klischees 3, dessen erhöhte
Bereiche mittels mindestens einer Farbwalze 4 mit Farbe versehen
werden. Rechts und links von dem Tiegel 1 sind horizontale
Halteplatten 5 an dem Gestell befestigt, wobei die linke
Halteplatte 5 einen ersten Rollenträger 6 zur Halterung
einer Etikettenrolle 7 und die rechte Halteplatte 5 einen
zweiten Rollenträger 8 für eine Rolle 9 zum
Aufwickeln von einem Etikettenträger 10 mit
bedruckten Etiketten trägt.
Zwischen dem mit einem Schrittmotor 11 gekoppelten zweiten
Rollenträger 8 und
dem Klischeehalter 2 sind zwei zueinander beabstandete
Umlenkrollen 12 auf der Halteplatte 5 befestigt
zwischen denen eine ein Gebläse 13 umfassende
Trockenstrecke 14 für
die Farbe und eine Lichtschranke 15 vorgesehen ist. Zwischen
dem Klischeehalter 2 und dem ersten Rollenträger 6 sind ebenfalls
zwei Umlenkrollen 16 auf der entsprechenden Halteplatte 5 gelagert.
Der erste Rollenträger 6 steht über eine
Magnetkupplung 17 mit einem Motor 18 in Verbindung,
der in einer zur Drehrichtung des Schrittmotors 11 entgegengesetzten
Drehrichtung betrieben wird. Eine nicht dargestellte elektronische Steuerung
ist mit dem Schrittmotor 11, der Lichtschranke 15,
der Magnetkupplung 17 und dem Motor 18 sowie einer
die Schwenkbewegung des Tiegels 1 erfassenden Sensorik
gekoppelt.
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Beim
Einrichten der Tiegeldruckmaschine wird zunächst die Etikettenrolle 7 auf
dem ersten Rollenträger 6 befestigt
und der Etikettenträger 10 durch die
beiden dem ersten Rollenträger 6 zugeordneten Umlenkrollen 16 gefädelt und
anschließend über die beiden
anderen Umlenkrollen 12 geführt sowie auf der dem zweiten
Rollenträger 8 zugeordneten
Rolle 9 befestigt. Aufgrund der Anordnung und Ausrichtung der
Umlenkrollen 12, 16 befindet sich der Etikettenträger 10 mit
den Etiketten zwischen dem Klischee 3 und dem von dem Klischee 3 weg
geschwenkten Tiegel 1, wobei die Etiketten parallel und
beabstandet zu dem Klischee 3 ausgerichtet sind.
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Die
Distanz zwischen dem Klischee 3 und dem mit den Etiketten
versehenen Etikettenträger 10 ist
derart bemessen, dass die Farbwalze 4 über das Klischee 3 rollen
kann, ohne die Etiketten zu berühren.
Nachdem der Etikettenträger 10 endseitig
an der Rolle 9 befestigt ist, wird diese manuell solange
gedreht, bis der Anfang eines Etikettes in den Bereich der Lichtschranke 15 gelangt.
Sonach ist es möglich, dass
magnetische an dem Klischeehalter 2 befestigte Klischee 3 auszurichten,
um es in Überdeckung mit
einem zu bedruckenden Etikett zu bringen.
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Bei
der Inbetriebnahme der Tiegeldruckmaschine erzeugt der Motor 18 eine
Vorspannung des Etikettenträgers 10 und
der Tiegel 1 presst das zu bedruckende Etikett gegen das
Klischee 3, wobei der Tiegel 1 den Etikettenträger 10 von
dem ersten Rollenträger 6 abrollt.
Das Zurückschwenken
des Tiegels 1 wird von der dem Tiegel 1 zugeordneten
Sensorik erfasst, worauf der Schrittmotor 11 zunächst mit einer
hohen Geschwindigkeit den Etikettenträger 10 auf die Rolle 9 aufwickelt
und zwar bis der Anfang eines nächsten
Etikettes die Lichtschranke 15 durchlaufen hat. Nach dem
Durchlaufen des Anfangs eines Etikettes durch die Lichtschranke 15 wird
der Etikettenträger 10 mit
einer relativ geringen Geschwindigkeit von der Rolle 9 abgewickelt
und zwar bis der Anfang des Etikettes von der Lichtschranke 15 erfasst wird.
Daraufhin verschwenkt der Tiegel 1 erneut in Richtung des
Klischees 3, um eine weiteres Etikett zu drucken. Während der
Betriebszeit der Tiegeldruckmaschine sind sowohl der Motor 18 als
auch das Gebläse 13 eingeschaltet,
um zum einen eine Vorspannung des Etikettenträgers 10 aufrecht zu
erhalten und zum anderen die Trocknung der Farbe zu gewährleisten.