AT413515B - Bogenführungseinrichtung in einer druckmaschine - Google Patents
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Description
2
AT 413 515 B
Die Erfindung betrifft eine Bogenführungseinrichtung in einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[Stand der Technik] 5
Die Bogenführung in einer Druckmaschine sollte ein abschmierfreies Führen der Bogen durch die Druckmaschine ermöglichen. Insbesondere in inaktiven Druckwerken sollte der Bogen so geführt werden, dass er nicht abschmiert oder verkratzt. Hierzu ist ein Abschwenken des Formzylinders bzw. Gummituchzylinders von einem Bogenführungszylinder bei inaktivem Lackwerk io bzw. Druckwerk durch z.B. eine Exzenterlagerung bekannt.
Durch die DE 298 19 184 U1 ist bekannt, dass eine Einheit, bestehend aus einem Träger mit darauf montiertem Formzylinder inklusive Dosiersystem, eines Veredelungswerkes mittels eines Getriebes, insbesondere eines Zugmittelgetriebes, entlang eines Verstellweges in drei ver-15 schiedene Positionen verstellbar ist.
Die Einheit kann in der sogenannten Wartungs- und Austauschposition ausgetauscht werden. Von dieser Position aus kann die Einheit über einen Kettenzug, der mit einem Stellantrieb angetrieben wird, vertikal in die Ruheposition verfahren werden. Um die Arbeitsposition zu erreichen, 20 wird die Einheit in einer von der Vertikalen abweichenden Richtung verstellt. Die Einheit muss mittels eines Schwenkhebels gesichert werden um die Position beim Drucken zu sichern. Außerdem muss der Formzylinder beim Herablassen der Einheit genau positioniert sein, um eine getriebetechnische Kopplung über die Zahnräder des Formzylinders und des Druckzylinders zu gewährleisten und eine Beschädigung am Antrieb zu vermeiden. 25
Durch die DE 35 25 743 A1 ist ein horizontal in einem Seitengestell verfahrbares Gehäuse bekannt, welches ausschließlich Walzen aufnimmt.
Die Förderwalzen des Lackierwerkes sind in zwei Gehäusewänden gelagert. Das Gehäuse wird 30 horizontal auf einer Führungsbahn der Offsetdruckmaschine, vorzugsweise einer Gleitschiene, bis zu einem Anschlag eingeschoben. Die Walzen werden selbsttätig mit dem Antrieb der Offsetdruckmaschine zusammengekoppelt. Das Lackwerk hat keinen eigenen Antrieb.
Der Formzylinder ist nicht im Gehäuse gelagert und ist nicht mit dem Gehäuse verschiebbar. 35 Deshalb gibt es keine Trennung zwischen Druckzylinder und Formzylinder.
[Aufgabe der Erfindung]
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Bogenführungseinrichtung in einer 40 Druckmaschine zu schaffen, die eine gleichmäßige Führung eines Bedruckstoffes auf einem Bogenführungszylinder gestattet und ein verbessertes Durchlaufen des Bedruckstoffes durch einen von Gummituch-/ Formzylinder und Bogenführungszylinder gebildeten Druckspalt bzw. Lackierspalt, bei inaktiven Gummituch-/ Formzylinder, gewährleistet. 45 Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruches gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bei Bogenrotationsdruckmaschinen in Reihenbauweise mit Druckwerken für den Mehrfarbendruck sind für die Inlineveredelung auch ein oder mehrere Lackwerke den Druckwerken zuor-50 denbar. Ein Lackwerk ist dabei mit einem Druckwerk vergleichbar. Der Gummituchzylinder des Druckwerkes entspricht dann bekanntlich dem Formzylinder des Lackwerkes, der mit einer Auftragwalze sowie einem Lackdosiersystem in Funktionsverbindung ist. Ein Druckzylinder ist dabei sowohl im Druckwerk als auch im Lackwerk als Bogenführungszylinder eingesetzt. 55 Ein erster Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung ist darin begründet, dass bei einem nicht 3
AT 413 515 B am Druckprozess beteiligten Gummituch-/ Formzylinder der Freiraum im Druckspalt/ Lackierspalt zwischen Gummituchzylinder bzw. Formzylinder und dem Bogenführungszylinder definiert durch das Verfahren eines separaten Gestells, das zumindest den Gummituchzylinder bzw. Formzylinder und speziell für das Lackwerk auch das Dosiersystem aufnimmt, einstellbar ist. 5
Vorteilhaft ist ebenso, dass eine dem Druckspalt bzw. Lackierspalt zugeordnete Bogenleiteinrichtung mit dem separaten Gestell verschiebbar ist. In vorteilhafter Ausbildung ist dabei die Bogenleiteinrichtung beidseitig im Gestell schwenkbar gelagert. Beim Verschieben des Gestells ist die Bogenleiteinrichtung mittels einer Betätigungseinrichtung um den Lagerpunkt schwenk-io bar.
Ein weiterer Vorteil ist, dass der Gummituchzylinder bzw. der Formzylinder einen eigenen Antrieb aufweist und dass der Aufwand für eine exakte Positionierung des Zahnrades des Gummituch- bzw. Formzylinders zu dem Zahnrad des Druckzylinders bei der getriebetechnischen 15 Kopplung hinfällig ist. Weiterhin kann der Gummituch- bzw. Formzylinder und gegebenenfalls die benachbarte Auftragwalze auch bei Stillstand der Druckmaschine angetrieben werden. Damit ist ein mögliches Antrocknen von Druckfarbe bzw. Lack auf dem Gummituch- bzw. Formzylinder verhinderbar oder ein sonst erforderlicher Reinigungsprozess von Gummituch- bzw. Formzylinder ist hinfällig. 20 [Beispiele]
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Dabei zeigen schematisch: 25
Fig. 1 eine Bogenrotationsmaschine
Fig. 2 ein Lackwerk mit Kammerrakelsystem in Druck an- Stellung
Fig. 3 ein Lackwerk mit Kammerrakelsystem mit Trennung des Formzylinders vom Druckzylinder 30 Fig. 4 ein Lackwerk in Vorderansicht
Eine Bogenrotationsdruckmaschine ist gemäß Fig. 1 in Reihenbauweise dargestellt. Dabei sind mehrere Druckwerke für den Mehrfarbendruck mit Druckzylindern aneinander gereiht und untereinander mit Transferzylindern bzw. Wendesystemen verbunden. Die in Fig. 1 gezeigte 35 Teilansicht einer derartigen Druckmaschine dient u. a. der Inline- Veredelung.
Dabei ist lediglich ein letztes Druckwerk 1 mit einem Plattenzylinder 8, einem Gummituchzylinder 9 und einem Druckzylinder 6 als Bogenführungszylinder gezeigt. Dem Plattenzylinder 8 ist ein Farbwerk und gegebenenfalls ein Feuchtwerk zugeordnet, auf das hier nicht näher einge-40 gangen werden soll. Dem Druckwerk 1 ist in Förderrichtung 17 ein erstes Lackwerk 2 nachgeordnet, welches durch einen Formzylinder 10 und ein Dosiersystem 11 mit einer Auftragwalze 12 und einem Kammerrakel 13 sowie einem Druckzylinder 6 gebildet ist. Dabei sind der Formzylinder 10 und das Dosiersystem 11 in einem separaten Gestell 15 aufgenommen. Dem ersten Lackwerk 2 ist zumindest eine Trocknereinrichtung 4, z.B. ein UV- Trockner, nachgeordnet, 45 welche einem benachbarten Druckzylinder 6 oder Transferzylinder 7 zugeordnet ist. Der Trocknereinrichtung 4 folgt ein zweites Lackwerk 3 mit einem Zweiwalzen- Werk, welches nach dem Quetschwalzenprinzip arbeitet. Der Formzylinder 10 ist mit dem Dosiersystem 11, gebildet aus einer Auftragwalze 12 und einer Dosierwalze 14, in einem weiteren separaten Gestell 15 gelagert. 50
Dem zweiten Lackwerk 3 folgt in Förderrichtung 17 ein Ausleger 5.
Die Druckzylinder 6 der Druckwerke 1, der Lackwerke 2, 3 sowie der Trocknereinrichtung 4 sind mittels Transferzylinder 7 für den Bogentransport untereinander verbunden. 55 4
AT 413 515 B
Ein Gummituchzylinder 9 im Druckwerk 1 trägt beispielsweise ein Gummituch, die Formzylinder 10 der Lackwerke 2, 3 tragen jeweils eine flexible Hochdruckplatte oder ein Gummituch. Die Bogenführungszylinder, Druckzylinder 6 und Transferzylinder 7, und die separaten Gestelle 15 sind in Seitenständem 16 gelagert bzw. geführt. 5
In Fig. 2 ist ein Lackwerk 2 mit Kammerrakelsystem gezeigt. Hierbei ist der Druckzylinder 6 als Bogenführungszylinder mit dem Formzylinder 10 in Druck an- Stellung dargestellt.
Die Seitenständer 16 des Lackwerkes weisen jeweils an der Innenseite wenigstens eine Füh-io rungsbahn 18 auf, auf denen das separate Gestell 15 aufliegt und geführt wird. Das Gestell 15 ist vorzugsweise horizontal verschiebbar. Alternativ ist das separate Gestell 15 auf beidseitig zum Druckzylinder 6 hin geneigten Führungsbahnen 18 verschiebbar. Es wird bevorzugt mit einem Antrieb 19 über eine Zahnstange 20 in horizontaler Richtung bewegt. Alternativ ist eine manuelle Verschiebung des Gestells 15 realisierbar. 15
Der Formzylinder 10 ist mit dem Dosiersystem 11 mit Auftragwalze 12 und Kammerrakel 13 im Gestell 15 gelagert. Außerdem ist an jedem Gestell 15 eine Bogenleiteinrichtung 21 schwenkbar gelagert, welche im vorliegenden Beispiel in Förderrichtung 17 nach dem Druckspalt bzw. Lackierspalt angeordnet ist. Die Bogenleiteinrichtung 21 wird über eine Rolle 22, die am Seiten-20 Ständer 16 gestelltest gelagert ist, geführt. Eine mögliche Berührung der Bogenleiteinrichtung 21 mit dem Druckzylinder 6 wird durch diese Anordnung ausgeschlossen.
Durch Verschieben des Gestells 15, bevorzugt gegen die Förderrichtung 17, wird der Formzylinder 10 vom Druckzylinder 6 getrennt und um eine definierte Strecke verfahren. Dadurch 25 vergrößert sich der Abstand zwischen Formzylinder 10 und Druckzylinder 6 und ermöglicht eine bessere Bogenführung in einem nicht aktiven Lackwerk 2, 3. Diese Art der Trennung zur besseren Bogenführung kann auch in einem Druckwerk 1 zwischen Gummituchzylinder 9 und Druckzylinder 6 erfolgen. 30 In Fig. 3 ist ebenfalls ein Lackwerk 2 mit Kammerrakelsystem gezeigt. Es zeigt die Position des separaten Gestells 15 in der der Formzylinder 10 vom Druckzylinder 6 getrennt ist. Durch dieses Trennen entsteht ein ausreichend großer Abstand zwischen Formzylinder 10 und Druckzylinder 6, so dass der Bogen ausreichend Platz hat. Dadurch wird ein Abschmieren der Bögen bei inaktivem Gummituchzylinder 9 bzw. Formzylinder 10 verhindert. 35
Die Bogenleiteinrichtung 21 ist schwenkbar mit dem Gestell 15 verbunden und wird über eine am Seitenständer 16 gelagerte Rolle 22 so geführt, dass die Bogenleiteinrichtung 21 im Bereich des Druckspaltes bzw. Lackierspaltes den Bogen bei inaktivem Gummituchzylinder 9 bzw. Formzylinder 10 führt. 40
In Fig. 4 ist ein Lackwerk 2, 3 in Vorderansicht gezeigt. Der Druckzylinder 6 ist in den Seitenständern 16 gelagert. Der Formzylinder 10 und die Auftragwalze 12 sind im Gestell 15 gelagert. Das Gestell 15 ist in Führungsbahnen 18, die sich an den Innenseiten der Seitenständer 16 befinden, geführt. Die Führungsbahnen 18 sind mindestens unterhalb des Gestells 15 angeord-45 net. Auch an der oberen Fläche des Gestells 15 können Führungsbahnen 18 angeordnet sein.
Das Gestell 15 wird vorzugsweise durch den Antrieb 19 angetrieben. Der Antrieb 19 ist am Seitenständer 16 angeflanscht, wobei der Antrieb 19 der oberen oder der unteren Führungsbahn zugeordnet werden kann. Er treibt ein Ritzel 24 an, welches mit einer Zahnstange 20 die 50 rotatorische Bewegung in eine translatorische Bewegung umwandelt. Die Zahnstange 20 befindet sich am Gestell 15. Das Gestell 15 wird in annähernd horizontaler Richtung parallel zu den Seitenständern 16 verfahren.
Die Positionierung des Gestells 15 erfolgt über mindestens einen Anschlag 25, der z.B. als 55 Endschalter ausgeführt ist, und eine Verriegelung, die mechanisch, z.B. als Bolzen, oder elekt-
Claims (10)
- 5 AT 413 515 B risch, z.B. als Bremse, ausgebildet ist. Um zu vermeiden, dass beim Heranfahren des Gestells 15 der Formzylinder 10 mit den am Druckzylinder 6 montierten Greiferleisten (nicht dargestellt) kollidiert, sind die Greiferleisten des Druckzylinders 6 bevorzugt innerhalb der Peripherie versenkbar angeordnet. 5 Da der Formzylinder 10 einen eigenen Antrieb 23 aufweist und komplett mit dem Dosiersystem 11 im Gestell 15 gelagert ist und im Seitenständer 16 verfahren wird, kann ein Antrocknen von Lack auf dem angetriebenen Formzylinder 10 verhindert werden. io Der Antrieb 23 des Formzylinders 10 ist am Gestell 15 angeflanscht und wird beim Verschieben des Gestells 15 mit verschoben. Da der Antrieb 23 bevorzugt außerhalb liegt, weist der Seitenständer 16 ein Langloch auf, damit der Antrieb 23 mit dem Gestell 15 bewegt werden kann. Die benachbarte Auftragwalze 12 ist mit dem separat angetriebenen Formzylinder 10 antriebs-15 seitig gekoppelt, so dass auch ein Antrocknen von Lack auf der Auftragwalze 12 vermeidbar ist. Ebenso ist ein Antrocknen von Farbe auf dem separat angetriebenen Gummituchzylinder 9 vermeidbar. Weiterhin kann durch den separat angetriebenen Formzylinder 10 beim Heranfahren des Ge-20 stells 15 mit darin gelagertem Formzylinder 10, der Formzylinder 10 so positioniert werden, dass er einen definierte Winkelposition einnimmt. Patentansprüche: 25 1. Bogenführungseinrichtung in einer Druckmaschine zur Führung von Bedruckstoffen im Bereich von Gummituch-/ Formzylinder und einem Bogenführungszylinder bei einem nicht am Druck-/ Lackierprozess beteiligten Druck-/ Lackierwerk, dadurch gekennzeichnet, 30 dass in einem Druckwerk (1) oder Lackwerk (2, 3) ein Gummituchzylinder (9) bzw. ein Formzylinder (10) in einem separaten Gestell (15) gelagert ist, welches auf mindestens einer in jedem Seitenständer (16) angeordneten Führungsbahn (18) bewegbar ist.
- 2. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1, 35 dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Formzylinder (10) auch das zugehörige Dosiersystem (11) im Gestell (15) gelagert ist.
- 3. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, 40 dadurch gekennzeichnet, dass das Gestell (15) in den Führungsbahnen (18) horizontal verschiebbar ist.
- 4. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, 45 dass das Gestell (15) auf beidseitig zum Druckzylinder (6) hin geneigten Führungsbahnen (18) verschiebbar ist.
- 5. Bogenführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, so dass der Gummituchzylinder (9) bzw. Formzylinder (10) einen eigenen Antrieb (23) auf weist.
- 6. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, 55 dass der Formzylinder (10) antriebseitig mit einer benachbarten Auftragwalze (12) gekop- 6 AT 413 515 B pelt ist.
- 7. Bogenführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, 5 dass das Gestell (15) in den Führungsbahnen (18) mittels eines Antriebs (19, 20, 24) bewegbar ist.
- 8. Bogenführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, io dass das Gestell (15) in den Führungsbahnen (18) manuell bewegbar ist.
- 9. Bogenführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Formzylinder (10) zum Druckzylinder (6) über mindestens einen Anschlag (25) 15 und eine Verriegelung positioniert wird.
- 10. Bogenführungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Greiferleisten des Druckzylinders (6) innerhalb der Peripherie versenkbar ange-20 ordnet sind. Hiezu 4 Blatt Zeichnungen 25 30 35 40 45 50 55
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