DE4138278C2

DE4138278C2 - Vorrichtung zum Stanzen, Rillen und Perforieren für Bogendruckmaschinen

Info

Publication number: DE4138278C2
Application number: DE19914138278
Authority: DE
Inventors: Arndt Jentzsch; Rainer Schmidt; Siegfried Naumann
Original assignee: KBA Planeta AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1991-11-21
Filing date: 1991-11-21
Publication date: 1997-01-30
Anticipated expiration: 2011-11-22
Also published as: DE4138278A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Stanzen, Rillen und Perforieren für Bogendruckmaschinen, bei denen zum Lackieren der fertig bedruckten Bogen dem letzten Druckwerk ein Lackierwerk nachgeordnet ist bzw. das letzte Druckwerk durch ein Lackierwerk ersetzt ist und ein Lackierwerk aus einem auf einem Druckzylinder abrollenden Lackierzylinder sowie dem Lackierzylinder zugeordneten Lackierauftragwalzen und Lackierdosierwalzen besteht.

In Bogendruckmaschinen wird in zunehmendem Maße auf den Bedruckstoff in einem Durchgang nach dem Farbauftrag eine Lackschicht aufgetragen. Dazu ist es bekannt, nach dem letzten Druckwerk ein spezielles Lackierwerk vorzusehen. Das Lackierwerk besteht aus einem Druckzylinder, auf dem ein Lackierzylinder abrollt, dem Lackauftragwalzen und Lackdosierwalzen zugeordnet sind (DD 238 575 A1).

Es ist auch bekannt, ein derartiges Lackierwerk anstatt des letzten Druckwerkes auf dem Unterbau vor der Auslage zu montieren.

Mit diesen Lackierwerken wird eine qualitativ gute Lackierung der bedruckten Bogen erreicht, nachteilig steht dem jedoch ein relativ hoher technischer Aufwand gegenüber, der lediglich für die nur im beschränkten Umfang anfallenden Lackieraufträge genutzt werden kann.

In sogenannten Druck- und Stanzautomaten ist es bekannt, zwischen dem letzten Druckwerk und einem nachgeordneten Stanzwerk ein oder mehrere Lackierwerke anzuordnen (DE-PS 4 35 716). Diese von der Rolle arbeitenden Druck- und Stanzautomaten sind wirtschaftlich nur für die Massenproduktion von Zuschnitten einsetzbar.

Es ist auch möglich, das Stanzblech auf dem Gummituchzylinder anzuordnen und gegen einen Druckzylinder zu arbeiten (DT 23 41 326 C3).

Außerdem ist es bekannt, am letzten Druckwerk ein Numerier- und Eindruckwerk anzuordnen, welches mit einem Vollzylinder ausgestattet ist, der als Träger eines Stanzblechs dient. Das Stanzblech arbeitet gegen den Druckzylinder des letzten Druckwerks.

Nachteilig bei dieser Art des Stanzens, Perforierens und Rillens ist, daß die Universalität des reinen Druckvorganges durch Belegen der Druckwerke mit Stanzwerkzeugen eingeschränkt wird. Es ist weiterhin in Mehrfarbendruckmaschinen üblich, einen bereits auf der einen Seite, der Schöndruckseite, ein- oder mehrfarbig bedruckte Bogen zwischen aufeinanderfolgenden Druckwerken mit einer Bogenwendeeinrichtung nach der DD 54 703 so zu wenden, daß er mit seiner Hinterkante voran an das folgende Druckwerk zwecks Bedrucken der Bogenrückseite, der Widerdruckseite, übergeben wird.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Stanzen, Rillen oder Perforieren für Bogendruckmaschinen zu schaffen, durch die die Universalität der Druckmaschine erweitert wird.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß das Lackierwerk wahlweise entweder zum Lackieren oder zum Stanzen, Rillen und Perforieren einsetzbar ausgeführt ist. Der Umfang des Lackierzylinders ist mit einem Stanzblech und der Druckzylinder mit einem Gegenstanzblech versehen. Es ist auch möglich, den Lackierzylinder mit einem Gegenstanzblech und den Druckzylinder mit einem oder mehreren Stanzblechen zu versehen. Die am Lackierzylinder anliegende Lackierauftragwalze ist abschwenkbar ausgeführt.

Um den zur Verarbeitung gelangenden Bogen wahlweise von der Schön- oder Widerdruckseite bearbeiten zu können, ist zwischen dem Lackierwerk und dem vorgeordneten Druckwerk eine den Bogen wendende Bogenführungstrommel angeordnet.

Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, die in einer Druckmaschine installierten Druckwerke ausschließlich zum Drucken zu verwenden und das nachgeordnete Lackierwerk wahlweise bei Bedarf zum Lackieren oder zum Stanzen, Rillen oder Perforieren einzusetzen. Die dem Lackierwerk vorgeordnete und als Wendeeinrichtung ausgebildete Bogenführungstrommel ermöglicht es, den zur Verarbeitung gelangenden Bogen wahlweise mit der Schön- oder Widerdruckseite nach oben zuzuführen und damit den Einsatzbereich der Gesamtmaschine zu erhöhen.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.

In den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 ein zwischen dem letzten Druckwerk und der Auslage angeordnetes Lackierwerk,

Fig. 2 das Lackierwerk als Vorrichtung zum Stanzen, Rillen und Perforieren.

In Fig. 1 sind das letzte Druckwerk 1 und die Auslage 2 einer Druckmaschine gezeigt. Zwischen dem letzten Druckwerk 1 und der Auslage 2 ist ein Lackierwerk 3 angeordnet. Das Lackierwerk 3 besteht aus einem Druckzylinder 4 und einem auf dem Druckzylinder 4 abrollenden Lackierzylinder 5. Auf dem Lackierzylinder 5 ist ein Gummituch 13, das speziell präpariert sein kann, oder eine Druckplatte mit Hilfe eines entsprechenden Spannsystems 12 angeordnet.

Am Lackierzylinder 5 liegt eine Lackauftragwalze 6 an, die unter eine Lackdosierwalze 7 mit einer in einen Lackkasten 9 eintauchenden Schöpfwalze 8 in Verbindung steht. Mit dem Druckzylinder 4 stehen weiterhin eine Bogenführungstrommel 10 und das Auslagesystem 11 in Wirkverbindung.

Der fertig bedruckte Bogen 14 wird vom letzten Druckwerk 1 durch die Bogenführungstrommel 10 an das Greifersystem 15 des Druckzylinders 4 übergeben, von diesem am Lackierzylinder 5 vorbeigeführt, dabei lackiert, anschließend an das Auslagesystem 11 übergeben und auf einem nicht dargestellten Ablagestapel abgelegt.

In Fig. 2 ist das Lackierwerk 3 als Vorrichtung zum Stanzen, Rillen oder Perforieren dargestellt. Im Gegensatz zu Fig. 1 ist die Lackauftragwalze 6 vom Lackierzylinder 5 abgehoben und auf dem Lackierzylinder 5 durch das Spannsystem 12 ein Stanzblech 16 fixiert. Das Stanzblech 16 weist in an sich bekannter Weise Stanz-, Rill- oder Perforierlinien auf. Dabei ist es unerheblich, ob alle drei Linienarten auf dem Stanzblech 16 oder nur eine Linienart angeordnet ist. Auf dem Druckzylinder 4 ist ein Gegenstanzblech 17 aufgezogen. Das Gegenstanzblech 17 kann bei doppeltgroßen Druckzylindern 4 geteilt ausgeführt sein. Es wird mittels Spanneinrichtungen 18 auf dem Druckzylinder 4 gespannt. Das Gegenstanzblech 17 dient dem Schutz der Oberfläche des Druckzylinders 4 und gleichzeitig der Zurichtung.

Der fertig bedruckte Bogen 14 wird vom letzten Druckwerk 1 durch die Bogenführungstrommel 10 übernommen und an den Druckzylinder 4 übergeben sowie von diesem an den mit dem Stanzblech 16 versehenen Lackierzylinder 5 vorbeigeführt. Dabei wird der Bogen 14 gestanzt, gerillt und perforiert. Danach wird der Bogen 14 vom Druckzylinder 4 an das Auslagesystem 11 übergeben und auf einem nicht dargestellten Auslagestapel abgelegt.

Es ist auch möglich, den Lackierzylinder 5 mit einem Gegenstanzblech 17 und den Druckzylinder 4 mit einem oder einen doppeltgroßen Druckzylinder mit zwei Stanzblechen 16 zu versehen und gegen den Lackierzylinder 5 zu arbeiten.

Es kann auch erforderlich sein, einen Bogen von der Widerdruckseite zu stanzen, rillen und zu perforieren. Dazu wird der Bogen 14 dem Lackierwerk 3 mit der Widerdruckseite nach oben zugeführt, indem zwischen dem Lackierwerk 3 und dem vorgelagerten Druckwerk 1 eine den Bogen 14 wendende Bogenführungstrommel 10 angeordnet wird. Durch die Anordnung der den Bogen 14 wendenden Bogenführungstrommel 10 vor dem Lackierwerk 3 ist es möglich, den zu bearbeitenden Bogen 14 dem als Stanz-, Rill- und Perforiereinrichtung arbeitenden Lackierwerk 3 wahlweise mit der Schön- oder Widerdruckseite nach oben zuzuführen.

Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen

1 Druckwerk
2 Auslage
3 Lackierwerk
4 Druckzylinder
5 Lackierzylinder
6 Lackauftragwalze
7 Lackdosierwalze
8 Schöpfwalze
9 Lackkasten
10 Bogenführungstrommel
11 Auslagesystem
12 Spannsystem
13 Gummituch
14 Bogen
15 Greifersystem
16 Stanzblech
17 Gegenstanzblech
18 Spanneinrichtung

Claims

1. Vorrichtung zum Stanzen, Rillen und Perforieren für Bogendruckmaschinen, bei denen zum Lackieren der fertig bedruckten Bogen dem letzten Druckwerk ein Lackierwerk nachgeordnet ist bzw. das letzte Druckwerk durch ein Lackierwerk ersetzt ist und ein Lackierwerk aus einem auf einem Druckzylinder abrollenden Lackierzylinder sowie dem Lackierzylinder zugeordneten Lackierauftragwalzen und Lackierdosierwalzen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Lackierwerk (3) wahlweise entweder zum Lackieren oder zum Stanzen, Rillen und Perforieren einsetzbar ausgeführt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfang des Lackierzylinders (5) mit einem Stanzblech (16) und der Umfang der Druckzylinder (4) mit einem Gegenstanzblech (17) versehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umfang des Lackierzylinders (5) mit einem Gegenstanzblech (17) und der Umfang des Druckzylinders (4) mit einem oder mehreren Stanzblechen (16) versehen ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die am Lackierzylinder (5) anliegende Lackierauftragwalze (6) abschwenkbar ausgeführt ist.

5. Vorrichtung, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zu bearbeitender Bogen (14) dem Lackierwert (3) wahlweise mit der oben liegenden Schön- oder Widerdruckseite zuführbar ist.

6. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Lackierwerk (3) und einem vorgeordneten Druckwerk (1) eine den Bogen (14) wendende Bogenführungstrommel (10) vorgesehen ist.