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Die
Erfindung betrifft ein Vorrichtung und ein Verfahren zur veredelnden
Bearbeitung nach den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 6.
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Das
Veredeln von bogenförmigen
Substraten, z.B. durch Schneiden, Stanzen, Prägen kann in einer Bogendruckmaschine
erfolgen. Hierbei kann das Substrat dadurch bearbeitet werden, dass
es zwischen zwei rotierende Bearbeitungswalzen einführbar ist
und beim Durchlaufen durch den Arbeitsspalt zwischen den Bearbeitungswalzen
seine Bearbeitung erfährt.
Dabei wird ein Substrat in Form eines Druckbogens durch das Bearbeitungswerk
mit einem Linearantrieb oder Gliederketten mit Greiferwägen in den
Bearbeitungsspalt zwischen den beiden rotierenden Bearbeitungswalzen
eingeführt
und gegebenenfalls wieder wegtransportiert.
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Inline-Weiterverarbeitung
in Druckmaschinen, zum Beispiel ein Stanzvorgang zur Herstellung von
Zuschnitten für
Verpackungen, in direktem Anschluss an den Druck- und gegebenenfalls
Lackiervorgang, sind bestens bekannt. Die
DE-PS 435 716 beschreibt eine Maschine
zur selbsttätigen
Herstellung von bedruckten Zuschnitten für Verpackungen aller Art von
einer endlosen Stoffbahn, wobei zwischen dem Druck in den Druckwerken
und dem Stanzwerk noch ein Lackiervorgang erfolgt.
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In
DE 23 41 326 wird eine Vorrichtung
offenbart, die es erlaubt bogenförmiges
Material, das durch den Druckspalt eines Druckwerkszylinders transportiert
wird, mit einem Perforierstreifen oder einem Rillwerkzeug, das auf
einen Zylinder aufgeklebt wird, zu perforieren oder zu rillen. Dies
Anwendung ist für
einen speziellen Anwendungsfall ausgelegt und sieht keine Anwendung
eines Stanzwerkszeuges zur Separation von einzelnen Zuschnitten
aus einem Ganzbogen vor. Aus der Erfindung ist es aber bekannt,
einen Druckbogen mittels von Greifern, die an einem der Bearbeitungszylinder
befestigt sind, durch den Bearbeitungsspalt zu führen.
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Die
US 3,383,991 beschreibt
eine Bearbeitungsvorrichtung mit zwei rotierenden Zylindern, die mit
flexiblen Platten mit Stanz- und/oder Prägeformen bespannt sind und
diese Platten auf den Zylinder eine Bearbeitungsspalt bilden, indem
ein Bogen verformt oder gestanzt wird. Um das Register zum Druckbild
sicher zu stellen, weist mindestens ein Zylinder Greifer auf, die
den Bogen durch den Bearbeitungsspalt führen. Eine Inline-Anbindung
dieser gefundenen Lösung
direkt an eine Druckmaschine ist in dieser Patentschrift nicht vorgesehen,
erwähnt
ist aber das Stanzen von gedruckten Bögen.
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Die
DE 41 38 278 C2 beschreibt
ein Lackwerk einer Bogendruckmaschine, das wahlweise als Lackwerk
oder als Bearbeitungswerk zum Stanzen, Rillen und Perforieren eingesetzt
werden kann. Der Nachteil dieser Vorrichtung liegt darin, dass das Lackwerk
entweder nur zur Bearbeitung oder für das Lackieren eingesetzt
werden kann. Es ist aber empfehlenswert Druckbögen, die mechanisch bearbeitet werden
sollen, vorab zu lackieren, um ein Abschmieren oder Ablegen der
Druckfarbe auf dem Bearbeitungswerkzeug zu vermeiden. Dies würde aber
eine Doppellackmaschine mit mindestens zwei Lackwerken und eine
entsprechende Trockenstrecke für
die Trocknung des Lackes vor der mechanischen Bearbeitung erfordern.
Die übliche
Trockenstrecke für Lack,
nämlich
der Weg von dem Lackwerk bis zur Bogenablage auf den Auslegerstapel
kann mit dieser gefundenen Lösung
nicht genutzt werden. Ein weiterer Nachteil der gefundenen Lösung liegt
darin, dass bei Maschinen mit doppeltgroßen Gegendruckzylindern, zum
Beispiel bei einem Prägevorgang
mit Matrize und Patrize, eine Platte auf dem Formzylinder auf zwei
Platten, die sich jeweils auf den Zylinderhälften des Gegendruckzylinders
befinden, eingerichtet werden muss. Dieser Rüstvorgang ist sehr zeitaufwendig
und technisch schwer beherrschbar. Erschwert wird dies noch durch
die schlechte Zugänglichkeit
zu dem Gegendruckzylinder.
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Die
DE 103 06 493 A1 offenbart
unter anderem eine Bogendruckmaschine mit einem speziellen Stanzwerk,
das sich unmittelbar an das letzte Druck- oder Lackwerk anschließt. Auch
hier kann die Trockenstrecke im Ausleger nicht genutzt werden. Diese gefundene
Lösung
hat auch Nachteile, wenn der Druckbogen nicht mechanisch bearbeitet
werden soll. Druckbögen
müssen
durch das Stanzwerk geführt
werden, was auch bei einem Wegbewegen eines Bearbeitungszylinders
immer die Gefahr des Anschlagens der Druckbogen nach sich ziehen
kann. Auch ist durch die spezielle Ausführung des Stanzwerkes eine
Nachrüstung
einer bestehenden Bogendruckmaschine nicht einfach zu realisieren.
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Die
DE 20 2004 018 763
U1 zeigt eine Stanz- und Bearbeitungsvorrichtung, die im
Bogenaufgang eines Auslegers angeordnet ist. Der Druckbogen wird
bis zum eigentlichen Stanzvorgang komplett über Zylinder gefördert und
erst nach dem mechanischen Bearbeiten an ein Fördersystem übergeben. Der Vorteil dieses
Systems liegt in der guten Bedienbarkeit und dem vorhanden Freiraum
für Aggregate zum
Entsorgen von Abfalteilen. Der Nachteil des gefundenen Systems ist
unter anderem darin zu sehen, dass es sich um ein spezielles Aggregat
handelt, das nur mit einem hohen Aufwand in eine bestehende Druckmaschine
nachrüstbar
ist. Auch kann die Trockenstrecke des Auslegers nicht genutzt werden,
wodurch bei dieser Lösung
nach dem Lackwerk bzw. letzten Druckwerk noch ein Trocknermodul
vorgesehen ist. Die Erfahrung in der Praxis hat jedoch gezeigt,
dass ein einzelnes Trocknermodul für die Trocknung von Lack meist
nicht ausreichend ist, abgesehen von der fehlenden Verlaufsstrecke,
die für einen
hohen Lackglanz, wie er oftmals bei der Veredelung von Druckprodukten
gefordert ist, erforderlich ist.
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All
diesen Ausführungsformen
ist gemein, sofern sie Bogenmaschinen betreffen, dass mindestens
ein Bearbeitungszylinder mit mindestens einen Greifer ausgestattet
ist, der für
den Transport des Druckbogens durch das Bearbeitungswerk sorgt. Diese
Art des Bogentransports hat den wesentlichen Vorteil, dass ein sehr
gutes Register durch die exakten Übergaben von Zylindern zu Zylindern
mittels am Zylinder und Transferter befestigten, kämmenden Greiferleisten
erzielt werden kann. Der maschinenbauliche Aufwand ist dagegen beachtlich,
da für
den Transport zwischen den Druckwerken Transferter oder Zwischentrommeln
benötigt
werden. Die Bogenführungsanforderungen
erzwingen aufwendige Bogenführungskästen (Leitkästen), die
den Bogen zwischen den Druckwerken auf der Kreisbahn hal ten, und
Druckzylinderblasvorrichtungen, die den Bogen vor dem Einlauf in
das Druckwerk auf dem Druckzylinder fixieren.
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Eine
Alternative zu dem Greifertransport mit Zylindern besteht darin
den Bogen mittels eines Greiferwagens, der an einer Kette, einem
Band oder einem Seil aufgehängt
ist durch die gesamte Maschine oder durch Teilabschnitte der Maschine
zu transportieren.
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Bogentransportsysteme
mit Kettentransport sind schon lange bekannt. So wurde schon 1892
eine „Rotationsdruckmaschine
für den
mehrfarbigen Schön-
und Widerdruck" in
der
DE 80616 offenbart, bei
der der Bogen durch Transportketten geführt wird. Transportmittel mit
Zahnelementen, wie Ketten, weisen jedoch den Nachteil auf, dass
sie sich im Betrieb längen
und die Zahnelemente mehr oder weniger große Teilungsfehler aufweisen.
Deswegen muss die Synchronisation zwischen den Druckwerkszylindern
und dem Greiferwagen sichergestellt werden. Eine derartige Bogen
verarbeitende Druckmaschine ist aus der
US 21 38 405 bekannt. Die zum Bogentransport
durch die Druckmaschine mit einem einzigen Greiferschluss vorgesehenen,
kettengeführten Greiferwagen
werden zeitweise mit den Gegendruckzylindern der Druckwerke verriegelt,
um die Umfangsgeschwindigkeit der Zylinderoberflächen und der Ketten zu synchronisieren.
In der
DE 39 36 345 wird
eine Bogendruckmaschine mit einer Vorrichtung zur mechanischer Fixierung
der Greiferwagen beschrieben, wobei der Greiferwagen an Traglaschen an
der Kette aufgehängt
ist und justierbare Fixiervorrichtungen Prismen und Auflageschrauben
aufweisen, gegen welche die Traglasche gezogen wird. Es sind weitere
solcher Fixiereinrichtungen, wie sie zum Beispiel in der
DE 36 36 578 offenbart wurden,
bekannt, die mit einem formschlüssigen
Eingriff einen Ausgleich der Bewegungsungleichförmigkeiten erzielen sollen,
jedoch weisen diese alle den Nachteil auf, dass sie einem hohem
Wartungsaufwand unterliegen und die Qualität des Registers sich während des
Druckbetriebes verändern
kann, da alle diese mechanischen Fixiersysteme einem ständigen Verschleiß unterliegen.
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In
der
DE 39 36 345 unter
anderem ein wellenförmiger
Bogenlauf mittels einer durchgehenden Kette gewählt, da somit der Zeitpunkt,
der für
die Synchronisation zwischen Greiferwagen und Druckzylinder zur
Verfügung
steht, verlängert
werden kann.
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Aus
der
US 737521 oder
DE 19 30 317 ist eine weitere
Ausprägung
einer Druckmaschine mit durchgehender Bogenführung bekannt. Kennzeichnend
für die
in diesen Patenten beschriebene Rotationsdruckmaschine ist, dass
die Bogenführung
mit einem, an einem endlosen, geradlinigen durch die Druckwerke
bewegten Fördermittel,
befestigten Greiferwagen erfolgt, wobei eine Synchronisation der Oberflächengeschwindigkeiten
der Zylinder und der Fördermittel
ohne mechanische Ausrichtelemente vorgesehen ist, indem eine Synchronisation
durch die Antriebe der Zylinder und des Fördermittels vorgesehen ist.
Der Greiferwagen läuft
bei dem Durchgang durch das Druckwerk frei durch. Die Druckwerke
können
mit einem eigenen Antrieb versehen sein, wobei die einzelnen Druckwerke
mit Synchronisationsstangen miteinander verbunden sind.
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Eine
Bogendruckmaschine mit ebener Bogenführung, bei der der Bogentransport
mit an Transportbändern
befestigten Greiferwägen
erfolgt, wird beispielhaft in der
DE
195 11 682 offenbart. Des weiteren wird ein Verfahren zur
Synchronisation offenbart, nach dem an zwei in Bogenlaufrichtung
beabstandeten Stellen auf dem Transportband oder auf dem Druckbogen
Signale gewonnen werden, und anhand dieser Signale die Geschwindigkeit
und die Länge
des Transportbandes entsprechend der Drehzahl und des Umfangs der
Zylinder eingestellt werden. Die Zylinder werden mit einer konstanten
Geschwindigkeit angetrieben. Die Regelung der Längenanpassung der Transportbänder erfolgt
durch die Regelung der Temperatur der Transportbänder und der Umlenkräder. Diese
Regelung erscheint sehr aufwendig und schwierig zu realisieren.
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Eine
Alternative zu den an Transportmitteln, wie Ketten oder Transportbändern, aufgehängten Greiferwägen, können Greiferwägen sein,
die mittels eines Linearantriebs durch die Maschine bewegt werden.
Ein solcher Greiferwagenantrieb wird beispielhaft in der
DE 25 01 963 beschrieben.
Der Vorteil des Greiferwagentransports mittels eines Linearantriebs
liegt darin, dass die einzelnen Greiferwägen über bestimmte Teilabschnitte zum Zwecke des Fehlerausgleichs
getrennt gesteuert werden können.
Die Synchronisation der Greiferwagen erfolgt dadurch, dass von dem
Zylinder ein Signal mittels eines Lichtzeigers abgenommen wird,
das zur Steuerung des Greiferwagenvorschubs verwendet wird. Die
Synchronisation erfolgt bei konstanter Drehzahl der Zylinder durch
ein Nachsteuern der Greiferwägen
gemäß der Zylinderumdrehungszahl.
Der Linearantrieb bietet fantastische Möglichkeiten, aber bedingt aber auch
einen hohen Steuerungsaufwand. Auch ist der Linearantrieb eine kostspielige
Vorrichtung.
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In
der
DE 197 22 376 wird
eine weitere Ausprägung
eines Linearantriebs für
Bogendruckmaschinen offenbart, die mit einem deutlichen geringeren Steuerungs- oder Energieaufwand
auskommt. Dieses Bogenführungssystem
umfasst zwei parallel verlaufende Führungsschienen, in welchen
jeweils ein zugeordnetes, das Läuferteil
eines elektrischen Linearantriebs bildendes Vortriebselement geführt wird. Der
Antrieb der Vortriebselemente, die als Gliederketten mit magnetisierbarem
Material ausgebildet sind, erfolgt mit außerhalb der Führungsschienen
liegenden Antriebsstationen mit Spulen, die den Stator des Linearantriebes
bilden.
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Der
Antrieb der Druckwerke kann über
Räderzüge oder über Einzelantriebe
erfolgen. Einzelantriebe für
Rotationsdruckmaschinen sind unter anderem aus der
DE 195 27 199 „Flexodruckmaschinen und deren
Verwendung" für Flexodruckmaschinen bekannt.
In der
DE 20 46 131 wurde
unter anderem eine Drehzahlsteuerung an Rollendruckmaschinen mit
Einzelantrieben offenbart. In der
DE
11 46 959 wurde eine Einzelantriebssteuerung für Druckwerke einer
Bogendruckmaschine beschrieben, die gekennzeichnet dadurch ist,
dass jedes Druckwerk einen eignen Antrieb mit veränderlicher
Drehzahl zugeordnet ist. In der
DE
196 23 224 ist ein Einzelantrieb für eine Bogen verarbeitende
Druckmaschine beschrieben, bei dem nur der Plattenzylinder und gegebenenfalls
das Farbwerk über
einen Einzelantrieb angetrieben werden, während der Gummizylinder und
Plattenzylinder mechanisch über
einen Räderzug
weiterhin verbunden bleiben. Bei einem Ausfall eines Ein zelantriebs
am Bogen führenden
Druckzylinder besteht immer die Gefahr, dass die Greifer der einzelnen
Zylinder nicht mehr miteinander kämmen und es folglich zu einem
Maschinenschaden kommt. Dieser Schaden wird in der
DE 196 23 224 ausgeschlossen, indem
alle Bogen führenden
Zylinder und die Zylinder, die im direkten Kontakt mit diesen stehen, über den
mechanischen Räderzug
gekoppelt bleiben. Einzelantriebe sind für Bogen und Rolle verarbeitende
Rotationsdruckmaschinen bestens bekannt.
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In
der
DE 101 55 033 wird
eine Vorrichtung zur Synchronisation von Übergaben bogenförmigen Materials
beschrieben. Das Patent offenbart eine Druckmaschine, bei der das
Transportsystem für
das bogenförmige
Material einen eigenen Antrieb aufweist, der unabhängig von
den Zylindern an den das bogenförmige
Material bearbeitenden Stationen der Bogen verarbeitenden Maschine
angetrieben ist. Es ist zu mindestens eine Synchronisation der das
bogenförmige
Material fördernden
Transporteinrichtung und der Zylinder vorgesehen. Die Zylinder weisen ebenfalls
einen Einzelantrieb auf. Die Synchronisation zwischen Greiferwagen
und Zylinder erfolgt im Wesentlichen mittels eines Synchronisationsgetriebes.
Die Passergenauigkeit wird durch aufwendige aufeinander synchronisierte
Antriebe erreicht. Die Kombination eines Einzelantriebes mit einem
Bogentransport mittels Greiferwagen, in dieser Patenschrift durch
einen Linearantrieb angetrieben, innerhalb einer Druckmaschine ist
folglich bekannt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es ein Bearbeitungsmodul zur Inlinebearbeitung
von Druckbogen in Druckmaschinen durch mechanische Bearbeitung des
Druckbogens, wie Stanzen, Prägen,
Rillen oder Perforieren, zu schaffen, bei dem der Druckbogen ohne
Greiferübergabe
an einen Bearbeitungszylinder zur Bearbeitung in den Bearbeitungsspalt
eingeführt wird.
Außerdem
beschreibt die Erfindung Mittel zur Synchronisation zwischen Transportmittel
und dem oder den Bearbeitungszylindern.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch eine Vorrichtung nach den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren
nach den Merkmalen des Anspruchs 6.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung betrifft demnach ein Vorrichtung und ein Verfahren zur
veredelnden Bearbeitung von bogenförmigen Substraten, z.B. Schneiden, Stanzen,
Prägen
in einer Bogendruckmaschine, wobei das Substrat seine veredelnde
Bearbeitung erfährt,
indem es zwischen zwei rotierende Bearbeitungswalzen einführbar ist
und beim Durchlaufen durch den Arbeitsspalt zwischen den Bearbeitungswalzen
seine Bearbeitung erfährt.
Dabei wird der Druckbogen durch das Bearbeitungswerk mit einem Linearantrieb
oder Gliederketten mit Greiferwägen
in den Bearbeitungsspalt zwischen den beiden rotierenden Bearbeitungswalzen
eingeführt
und gegebenenfalls wieder wegtransportiert.
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Die
erfindungsgemäße gefundene
Lösung sieht
vor den Bogen durch ein Transportmittel in den Bearbeitungsspalt
eines Bearbeitungswerkes zum mechanischen bearbeiten eines Druckbogens
in Druckmaschinen einzuführen,
ohne dass der Druckbogen von dem Transportmittel an einen der miteinander
rotierenden Bearbeitungszylinder übergeben wird.
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Transportmittel
im Sinne der Erfindung können
Gliederketten mit Greiferwägen,
Transportbänder
oder Greiferwägen
sein, die mittels eines Linearantriebs fortbewegt werden.
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Der
große
Vorteil der erfindungsgemäß gefundenen
Lösung
liegt darin, dass diese Lösung
ohne große
konstruktive Änderung
in einen Ausleger einer Bogendruckmaschine integriert werden kann,
ohne dass zwangsläufig
die Transportvorrichtungen, zum Beispiel die Kettenführung in
einem Ausleger, aufwendig umkonstruiert werden müssen. Da die Transportvorrichtung
mit dem Bogen die Bearbeitungsstation durchläuft kann das Bearbeitungsmodul
auch mit einem vertretbaren Aufwand nachträglich in eine bestehende Auslegerkonfiguration
integriert werden.
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Die
einzige Zeichnung hierzu zeigt anhand der Bezugszeichenliste die
Elemente zur Bildung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Ein
Ausleger 1 schließt
sich einem Druckwerk mit einem Formzylinder 2 und einem
Gegendruckzylinder 3 an. Ein Bogenführungszylinder 4 übergibt
die Druckbogen an ein Greiferwagenfördersystem 5, das
als die Druckbogen in Richtung eines Auslegerstapels 7 fördert. Ein
weiteres Kettenfördersystem 6 ist
zur Ablage der bearbeiteten Druckbogen auf dem Auslegerstapel 7 vorgesehen.
Im Bereich der Fördersysteme 6, 7 ist
ein Bearbeitungsmodul mit einem unteren Bearbeitungszylinder 8 und
einem oberen Bearbeitungszylinder 9 angeordnet. Das Bearbeitungsmodul
dient beispielsweise dem Stanzen, Rillen, Perforieren oder Prägen der
Druckbogen. Beim Stanzen wird eine Absaugvorrichtung 10 zur Entfernung
von Stanzabfällen
vom oberen Bearbeitungszylinder 9 verwendet. Außerdem können ausgebrochene
Abfälle über einer
Ableiteinrichtung 12 in eine Abfallauslage 11 entsorgt
werden.
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Zur
Bogenbehandlung für
die bessere Bearbeitbarkeit im Bearbeitungsmodul können ein UV-Strahlungstrockner 13 und/oder
ein Infrarottrockner 14 im Bereich des Greiferwagenfördersystems 5 angeordnet
sein.
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Die
Einheit ist als Modul 15 im Ausleger 1 angeordnet.
Der obere und untere Bearbeitungszylinder 8, 9 sind
hier mit ihrem Arbeitsspalt auf der Höhe der unteren Bewegungsbahn
des Greiferwagenfördersystems 4 und
des Kettenfördersystems 6 angeordnet.
Die Bearbeitungszylinder 8, 9 weisen keine Greifereinrichtungen
auf. Die Druckbogen werden von einem Fördersystem in der Ebene des
Arbeitsspaltes zwischen den Bearbeitungszylindern 8, 9 durch
den Arbeitsspalt gefördert.
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Daher
kann hier auch ein einziges durchlaufendes Fördersystem vorgesehen sein,
das die Druckbogen in einem Greiferschluß durch das Bearbeitungsmodul
führt.
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Mindestens
ein Zylinder des Bearbeitungsmoduls weist dabei eine Grube auf,
die den Durchlauf des Transportmittels, z.B. einem an Ketten seitlich aufgehängtem Greiferwagen,
ohne Kollision mit den Bearbeitungszylindern erlaubt.
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Einzig
die Synchronisation zwischen dem Bearbeitungsmodul und der Transportvorrichtung muss
sichergestellt sein. Transportmittel mit Zahnelementen, wie Ketten,
weisen den Nachteil auf, dass sie sich im Betrieb längen und
die Zahnelemente mehr oder wenig große Teilungsfehler aufweisen.
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In
einem einfachen Anwendungsfall, zu Beispiel, wenn das Bearbeitungsmodul
nur zum Stanzen eingesetzt werden soll, kann der Durchlauf des Druckbogens
unsynchronisiert erfolgen, weil die Anforderungen an die Stanzgenauigkeit
in der Regel deutlich geringer sind als die geforderte Registergenauigkeit
im Druck. Möchte
man aber zum Beispiel eine Prägung
ausführen,
die registergerecht zum Druckbild ausgeführt werden muss, müssen Maßnahmen
zur Synchronisation zwischen Transportmittel und der Position des
Bearbeitungswerks getroffen werden. Die Registergenauigkeit von
Kettentransportsystemen kann verbessert werden, indem ausgewählte und
vorgereckte Ketten verwendet werden. Nachteilig ist, dass solche
hochwertigen Ketten auch meist deutlich teuerer sind als die üblicherweise
verwendeten Ketten.
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Ein
anderer Ansatz ist eine gewisse Lagetoleranz des Transportmittels
zuzulassen und mit geeigneten Maßnahmen die Synchronisation
beim Durchlauf durch den Bearbeitungsspalt sicher zu stellen. Dies
kann zum Beispiel geschehen, indem die Transportmittel zeitweise
mit einem Bearbeitungszylinder verriegelt werden. Eine übliche Methode
ist für
Kettenführungen
mit Greiferwägen,
dass diese mit Traglaschen an der Kette aufgehängt sind und diese Traglaschen
gegen mechanische Mittel, wie zum Beispiel Anschlagschrauben oder
Prismen ausgerichtet werden. Es sind auch andere mechanische Möglichkeiten
denkbar, zum Beispiel indem im Falle eines Greiferwagentransports
mit Greiferwagen dieser selber eine Passfläche aufweist, die an eine oder
mehrere Passflächen
in der Zylindergrube mindestens eines Bearbeitungszylinders ausgerichtet wird.
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Eine
andere Möglichkeit
der Synchronisation besteht darin, dass die Lage des Greiferwagensystems
oder des im Transportmittel vor dem Einlauf in den Bearbeitungsspalt
des Bearbeitungswerks durch einen oder mehrere geeignete Geber er fasst
und die Lagetoleranzen durch eine Lagekorrektur der Bearbeitungszylinder
korrigiert wird. Diese Lösung
hat den Vorteil, dass Toleranzen in dem Transportmittel zugelassen
werden und die Fehlerkorrektur über
die Zylinderstellung des Bearbeitungswerks erfolgt. Ein gewisser
Fehler, der durchaus sich während
der Produktionsdauer verändern
kann, wird daher zugelassen und durch die Einzelantriebe im Bearbeitungswerk
ausgesteuert.
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Ein
Ansatz ein solches Konzept umzusetzen ist, dass mindestens ein Bearbeitungszylinder
oder beide Bearbeitungszylinder einen steuerbaren Einzelantrieb
aufweisen, der die Lage der Bearbeitungszylinder dynamisch verändern kann.
Der steuerbare Einzelantrieb erhält
dann seine Solllagevorgaben von den Gebern bzw. dem Geber, der die
Lage des Transportmittels, zum Beispiel eines Greiferwagens, vor
dem Einlauf in das Bearbeitungswerk erfasst. Die Lösung ist
auch in der Praxis gut umzusetzen, da geringe Lageabweichungen,
die zum Beispiel auf der Wegstrecke zwischen Lageerfassung des Transportmittels
und dem Einlauf in den Bearbeitungszylinder angesichts der geforderten
Toleranzen durchaus akzeptabel sind.
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Das
durch den oder die Geber erfassten Signal wird dazu verwendet, den
Einzelantrieb oder die Einzelantriebe des Bearbeitungsmoduls so
zu verfahren, dass die Bearbeitungszylinder und die Transportmittel
zueinander synchronisiert sind und einen störungsfreien Durchlauf des Transportmittels
durch das Bearbeitungsmodul erlauben. Dies ist eine Ausprägung einer
Einzelantriebssteuerung mit einer realen Leitachse, wobei das Leitsignal
durch die Positionsbestimmung des Transportmittels, zum Beispiel ein
Greiferwagen, oder durch die Positionsbestimmung des Bogens vor
dem Einlauf in das Bearbeitungsmodul geliefert wird.
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Es
besteht ein Kollisionsproblem im Falle des Ausfalls eines Einzelantriebs
oder eines nicht zeitgerechten Eintreffen des Transportmittels,
zum Beispiel eines Greiferwagen, am Bearbeitungsmodul. Das Fehlersignal
kann einmal von Einzelantrieb kommen, indem ein Fehlersignal, z.B.
Motor ausgefallen, an eine Notfallsteuerung weitergeben wird und von
dieser Notfallsteuerung sofort ein Notfallpro gramm zur Kollisionsvermeidung
eingeleitet wird. Der andere Fehlerfall, keine korrekte Lage des
Greiferwagens, kann zum Beispiel detektiert werden, wenn vor dem
Druckturm mindestens ein Geber positioniert wird, den der Greiferwagen
innerhalb eines engen Zeitfensters passieren muss. Ist das Zeitfenster überschritten
oder kommt der Greiferwagen zu früh und ist die Abweichung so
groß,
dass im verbleibenden Zeitfenster keine Korrektur durch den Einzelantrieb
oder die Einzelantriebe mehr möglich
ist, wird das identische Notfallprogramm, wie bei dem Ausfall eines
Einzelantriebsmotors, durchgeführt.
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Die
Lösungen
für das
Notfallprogramm können,
je nach Antriebskonzept der einzelnen Zylinder, unterschiedlich
sein. Eine Möglichkeit
ist, dass die Bearbeitungszylinder spontan soweit abgestellt werden,
dass der Greiferwagen das Bearbeitungswerk ohne größere Beschädigungen
passieren kann. Bei Einsatz eines Einzelantriebs ohne eine mechanische Kupplung
des Bearbeitungswerks über
einen Räderzug
oder eines anderen geeigneten Kraftübertragungsverfahren mit den
Druckwerken bzw. Lackwerken der Druckmaschine, ist eine solche Abrückbewegung
einfacher zu verwirklichen. Die Abstellung kann pneumatisch, hydraulisch,
elektrisch über
einen Motor oder über
einen Linearantrieb erfolgen.
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Eine
andere Lösung
besteht darin, dass das Bearbeitungswerk mit einem federnden Zahnrad oder
einem Zahnrad mit relativ großem
Zahnspiel im Eingriff mit der Maschine steht, so dass auf jedem Fall,
zum Beispiel bei einem Ausfall eines Einzelantriebs der kollisionsfreie
Durchlauf des Transportmittels gewährleistet ist. Der Einzelantrieb
kann dann eine Synchronisation von Transportmittel bzw. Druckbogen
und Bearbeitungszylinder nur im Rahmen des Zahnrad- oder Federspiels
durchführen.
Bei den zu erwartenden relativ kleinen Lageabweichungen würde diese
Lösung
eine hohe Sicherheit bei gleichzeitig guter Synchronisation bieten.
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Nach
dem Durchlauf durch das Bearbeitungsmodul im Stanzbetrieb, kann
der gesamte angestanzte Bogen weitertransportiert werden und auf einen
Ablagestapel abgelegt werden. Alternativ kann der Bogen nach dem
Durchlauf durch den Bearbeitungsspalt in mindestens einen Gut- und
mindestens einen Abfallteil aufge trennt werden, gegebenenfalls unter
Ausnutzung von Spreizmitteln. Das durch das Bearbeitungsmodul durchlaufende
Transportmittel kann nach der Trennung in mindestens einen Gut- und
mindestens einen Abfallteil zum Abtransport zu mindestens eines
Teilstückes
des Abfallteils genutzt werden.
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- 1
- Ausleger
- 2
- Formzylinder
- 3
- Gegendruckzylinder
- 4
- Bogenführungszylinder
- 5
- Greiferwagenfördersystem
- 6
- Kettenfördersystem
- 7
- Auslegerstapel
- 8
- Bearbeitungszylinder
- 9
- Bearbeitungszylinder
- 10
- Absaugvorrichtung
- 11
- Abfallauslage
- 12
- Ableiteinrichtung
- 13
- UV-Strahlungstrockner
- 14
- Infrarottrockner
- 15
- Modul