DE19511682A1 - Bogendruckmaschine mit ebener Bogenführung - Google Patents
Bogendruckmaschine mit ebener BogenführungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bogendruckmaschine mit ebener
Bogenführung, die zwei endlose Transportbänder zur
geradlinigen und eingriffsfreien Bewegung von Greiferwägen
durch die Druckwerke, Mittel zur Einstellung der Länge der
Transportbänder und Mittel zur Synchronisierung der
Geschwindigkeiten der Transportbänder und der Zylinder der
Druckmaschine aufweist, sowie je ein Verfahren zur
Synchronisierung des Bogenlaufs bzw. eines Transportbandes
mit den Zylindern.
Eine Bogendruckmaschine mit ebener Bogenführung ist aus der
DE-PS 19 30 317 bekannt. Ebene Bogenführung bedeutet, daß die
Bogen in einem einzigen Greiferschluß in einer waagerechten
Ebene vom Anleger bis zum Ausleger zwischen den Zylindern
mehrerer aufeinanderfolgender Druckwerke hindurchgeführt
werden. Für einen registerhaltigen Druck muß der
Bogentransport mit den Zylindern synchronisiert werden.
Übliche Transportmittel mit Zahnelementen, wie Ketten, weisen
jedoch die Nachteile auf, daß sie sich im Betrieb längen und
die Zahnelemente mehr oder weniger große Teilungsfehler
aufweisen und Einlaufstöße verursachen. Endlose
Transportbänder ohne Eingriffe, z. B. die in der oben
genannten Patentschrift vorgeschlagenen Metallbänder, die
jeweils um ein Antriebsrad und ein Umlenkrad herum verlaufen
und durch eine geeignete Vorspannung auf Länge gehalten
werden, scheinen in dieser Hinsicht besser geeignet zu sein.
Der Verzicht auf eine mechanische Zwangssynchronisierung
zwischen den Transportmitteln und den Zylindern schafft
jedoch neue Probleme. Beispielsweise lassen sich die
Antriebsräder nicht beliebig genau fertigen bzw. nutzen sich
im Betrieb ab. Außerdem dehnen sie sich bei Erwärmung aus.
Schon aus diesem Grunde entstehen mit der Zeit
Synchronisationsfehler der an den Transportbändern
befestigten Greiferwägen.
Zur Lösung dieses Problems wurde in der DD-PS 2 01 865
vorgeschlagen, z. B. bei einer Vergrößerung des Durchmessers
der Antriebsräder entweder den Abstand zu den Umlenkrädern zu
vergrößern, so daß die Bandlänge ein ganzzahliges Vielfaches
des Umfangs eines Antriebsrades bleibt, oder die Drehzahl der
Antriebsräder mittels eines variablen Getriebes zu verändern.
Aus mehreren Gründen läßt sich aber auch mit dieser Lösung
keine optimale Synchronisation erreichen, wie weiter unten
noch deutlicher wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sowohl sehr
genaue als auch verhältnismäßig einfach zu realisierende
Synchronisation des Bogentransports mit den druckenden
Zylindern zu schaffen.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Druckmaschine
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Mittel zur
Einstellung der Länge der Transportbänder dafür eingerichtet
sind, die Bandlängen im Betrieb automatisch an den
Zylinderumfang anzupassen, und dadurch, daß für jedes
Transportband ein eigener Antrieb und eigene Mittel zur
Synchronisierung mit den Zylindern unabhängig von dem anderen
Transportband vorgesehen sind.
Bei dem Verfahren zur Synchronisierung des Bogenlaufs mit den
Zylindern bei einer Druckmaschine, die zwei endlose
Transportbänder zur geradlinigen und eingriffsfreien Bewegung
von Greiferwägen durch die Druckwerke aufweist, wird die
Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bandlängen im
Betrieb an den Zylinderumfang angepaßt gehalten werden, und
dadurch, daß jedes Transportband unabhängig von dem anderen
Transportband angetrieben und mit den Zylindern
synchronisiert wird.
Der Erfindung liegt zum einen die Erkenntnis zugrunde, daß
zwischen den Oberflächen der Antriebsräder und den
Transportbändern stets ein unkalkulierbarer Schlupf auftritt.
So gering dieser auch sein mag, führt er doch mit der Zeit zu
Synchronisationsfehlern zwischen den beiden Transportbändern,
also zu Schrägstellungen der Greiferwägen. Diese Fehler
lassen sich bei den bekannten Druckmaschinen mit endlosen
Transportbändern nicht vermeiden, da die Antriebsräder fest
mit einer gemeinsamen Antriebsachse verbunden sind.
Demgegenüber werden bei der Erfindung die beiden
Transportbänder getrennt angetrieben, so daß die Friktion
jedes Einzelbandes problemlos kompensiert werden kann.
Ferner vermeidet die Erfindung weitere gravierende Mängel,
die nach dem Stand der Technik auftreten. Wie oben erläutert,
werden in der DE-PS 19 30 317 mögliche Dimensionsänderungen
der Transportmittel durch sich ändernde Betriebsbedingungen
ignoriert. In der DD-PS 2 01 865 werden diese zwar erkannt,
jedoch wird dem durch ungeeignete Maßnahmen begegnet. Bei
diesen Maßnahmen, der Vergrößerung des Abstandes der
Antriebs- und Umlenkräder oder der Drehzahlveränderung bei
einer Vergrößerung des Durchmessers der Antriebsräder, wird
die Vergrößerung der Bandlänge hingenommen und zum Ausgleich
effektiv die Transportgeschwindigkeit des Bandes geändert.
Dadurch wird erreicht, daß eine bestimmte Stelle des
Transportbandes nach einem Umlauf wieder mit einer
zugehörigen Stelle an einem Zylinder zusammenfällt. Ein
solcher Passer läßt sich aber nur für ein einziges Druckwerk
herstellen. Bei normalen Abständen der Druckwerke entstehen
bereits bei sehr geringen prozentualen Längenänderungen
erhebliche Passerdifferenzen an den anderen Druckwerken.
Da nach der DD-PS 2 01 865 die Transportgeschwindigkeit ohne
Rücksicht auf die Zylinderrotation geändert wird, ist bei
einer Bandlängung außerdem kein exakter Gleichlauf mehr
gewährleistet, was in der Praxis ebenfalls problematisch ist.
Demgegenüber wird gemäß der Erfindung die Länge der beiden
Transportbänder unter allen Betriebsbedingungen an den
Zylinderumfang angepaßt gehalten, im Normalfall genau auf
einem ganzzahligen Vielfachen des Zylinderumfangs. Durch
diese Maßnahme lassen sich in Verbindung mit der
Antriebsregelung der Transportbänder sowohl Passer als auch
Gleichlauf erzielen. Irgendwelche Dimensionsänderungen von
Druckmaschinenkomponenten oder der Einfluß der Friktion
brauchen nicht je für sich kompensiert zu werden, sondern
werden in einem Vorgang ausgeregelt.
In der bevorzugten Ausführungsform verlaufen die
Transportbänder jeweils um ein Antriebsrad und ein Umlenkrad
herum. Die Mittel zur Einstellung der Länge der
Transportbänder können dann auf den im Stand der Technik
bekannten verstellbaren Vorspanneinrichtungen für die
Umlenkräder basieren, mit denen die Umlenkräder innerhalb des
Bereichs der mechanischen Vorspannung der Bänder auf die
Antriebsräder zu und davon weg verstellt werden können.
Normalerweise sind die Betriebsbedingungen, die für eine
Änderung der Bandlänge ursächlich sein können, relativ
langsam veränderlich. Daher lassen sich die Bandlängen
alternativ auf eine besonders einfache Weise konstant halten,
nämlich durch Regelung der Temperatur von federnd gespannt
gehaltenen Transportbändern. Dazu muß nicht das gesamte Band
temperaturgeregelt werden, sondern es genügt, z. B. seinen
rücklaufenden Trum oder eines der Antriebs- oder Umlenkräder,
die mit dem Band im Wärmekontakt stehen, zu heizen oder zu
kühlen, so daß sich eine bestimmte mittlere Temperatur
einstellt, die die gewünschte Bandlänge ergibt.
Als Vergleichsmaßstab für die Synchronisierung können
irgendwelche mit den Transportbändern verbundenen, sensorisch
abtastbaren Markierungen verwendet werden. Hierzu eignen sich
sowohl die geförderten Bogen selbst, z. B. deren Vorderkanten
in der Nähe der jeweiligen Transportbänder, als auch
besondere Marken, die an den Greiferwägen ausgebildet sind.
Außer der Ankopplung der Greiferwägen an die Transportbänder
müssen dann keine weiteren Eingriffe daran vorgenommen
werden. Die Greiferwägen müssen nicht einmal in exakt
gleichen Abständen an die Transportbänder gekoppelt sein. Was
die Greiferfunktion angeht, so führt ein Fehler lediglich
dazu, daß der eine Wagen geringfügig mehr Papier erfaßt als
der andere, also der Greiferrand sich ändert. Ein Druckfehler
tritt dennoch nicht auf, wenn die Signale, die ein ortsfester
Sensor liefert, an dem die Marken im Betrieb vorbei laufen,
gruppenweise mit konstanten Taktsignalen der druckenden
Zylinder verglichen und zur Synchronisierung verwendet
werden. Eine Gruppe von in Transportrichtung
aufeinanderfolgenden Marken liefert nämlich ein periodisches,
d. h. mit jedem Bandumlauf wiederkehrendes Signalmuster,
anhand dessen ein Fehler in der Synchronisation äußerst
schnell erkannt und ausgeregelt werden kann.
Weder die Transportbänder noch die Antriebs- und Umlenkräder,
die Greiferwägen oder die Marken zur Synchronisierung müssen
daher mit einer besonderen Genauigkeit gefertigt bzw.
positioniert werden, was der Wirtschaftlichkeit zugute kommt.
Dennoch ist mit der Erfindung ohne Greiferschluß oder andere
mechanische Mittel zur Synchronisation mit den Zylindern eine
äußerst synchrone Bogenführung möglich. Da alle in Betracht
kommenden Fehler im Betrieb ausgeregelt werden, wird die
Synchronisation auch bei veränderlichen Betriebsbedingungen
oder bei einer Abnutzung der Transportmittel beibehalten.
In einer Ausführungsform der Erfindung werden die Marken auf
jeder Seite der Druckmaschine durch zwei Sensoren abgetastet,
die im Abstand hintereinander angeordnet sind. Mittels der
Signale dieser beiden Sensoren läßt sich die Bandlänge auf
besonders einfache Weise im laufenden Betrieb messen und
konstant halten.
Dieses letztere Verfahren der Synchronisierung eines endlosen
Transportbandes mit den Zylindern ist nicht nur bei
Druckmaschinen mit zwei Transportbändern zur Bogenführung,
sondern auch bei Druckmaschinen mit einer beliebigen Anzahl
von endlosen Transportbändern zur Bogenführung nutzbar. In
diesem Fall werden an dem einzelnen Transportband an
wenigstens zwei längs des Bogentransportweges beabstandeten
Stellen Signale der vorbeilaufenden Bogen bzw. von mit dem
Transportband verbundenen Marken gewonnen, und anhand dieser
Signale werden sowohl die Geschwindigkeit als auch die Länge
des Transportbandes entsprechend der Drehzahl und dem Umfang
der Zylinder eingestellt.
Der Antrieb der Druckwerke ist unproblematisch. Er kann
konventionell mit einem Räderblock erfolgen, der vorzugsweise
auch eine Anlegetrommel antreibt. Aber auch Einzelantrieben,
für jedes Druckwerk getrennt, steht nichts im Wege.
In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte und bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung angegeben.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels und aus
der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Druckmaschine;
und
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Druckmaschine.
Die Druckmaschine, eine Mehrfarben-Offsetdruckmaschine mit
ebener Bogenführung, enthält einen Anleger 1, zwei
Druckwerke 2, 3 und einen Ausleger 4. Jedes Druckwerk 2, 3,
das nach dem Prinzip Gummi-gegen-Gummi arbeitet, enthält
einen oberen und einen unteren Plattenzylinder 5, 6 und einen
oberen und einen unteren Gummizylinder 7, 8.
An jeder der beiden Seitenwände 9, 10 des Auslegers 4 ist ein
Antriebsrad 11 drehbar gelagert. An jeder der beiden
Seitenwände 12, 13 des Anlegers 1 ist ein Umlenkrad 14
drehbar gelagert. Um jeweils ein Antriebsrad 11 und
Umlenkrad 14 herum verläuft ein Transportband 15 bzw. 16. Die
beiden Transportbänder 15, 16 sind beispielsweise aus Stahl
oder aus Kunststoff mit in Längsrichtung verlaufenden
Stahlfasern. Zwischen den Antriebsrädern 11 und den
Umlenkrädern 14 verlaufen die Transportbänder 15, 16
geradlinig zwischen den Gummizylindern 7, 8 durch die
Druckwerke 2, 3 hindurch. Jedes der beiden
Transportbänder 15, 16 wird durch eine Spann- und
Verstelleinrichtung 17 gespannt gehalten, mit denen jede
Drehachse 18 der Umlenkräder 14 separat in Längsrichtung der
Druckmaschine verstellbar ist. Die Antriebsräder 11 und die
Umlenkräder 14 haben relativ große Massen, um einen möglichst
ruhigen und gleichmäßigen Lauf der Transportbänder 15, 16 zu
gewährleisten.
Zwischen den Transportbändern 15, 16 erstrecken sich
senkrecht zur Längsrichtung der Druckmaschine eine Anzahl von
Greiferwägen 19. Die Greiferwägen 19 sind auf eine nicht
gezeigte Weise mittels Rollen an ihren Enden in
Führungsschienen geführt, die parallel zu den
Transportbändern 15, 16 verlaufen. Außerdem sind die
Greiferwägen 19 in Abständen, die im wesentlichen gleich dem
Umfang der Plattenzylinder 5, 6 und der gleich großen
Gummizylinder 7, 8 sind, an die Transportbänder 15, 16
gekoppelt.
Wie schematisch dargestellt, wird jedes der beiden
Antriebsräder 11 für die Transportbänder 15, 16 von einem
eigenen Antriebsmotor 20 bzw. 21 angetrieben. Die
Druckwerke 2, 3 und eine nicht gezeigte Anlegetrommel im
Anleger 1 sind mit ebenfalls nicht gezeigten eintourigen
Rädern miteinander verbunden, über die sie gemeinsam
angetrieben werden.
Im Betrieb der Druckmaschine nimmt die Anlegetrommel
nacheinander Bogen 22 von einem Stapel ab und beschleunigt
sie. Daraufhin werden die Bogen 22 von den Greiferwägen 19
ergriffen und waagerecht und geradlinig in Pfeilrichtung
durch die Druckwerke 2, 3 zum Ausleger 4 befördern. Die
Gummizylinder 7, 8 weisen jeweils eine in Längsrichtung
verlaufende Ausnehmung 23 auf, die einen freien Durchgang der
Greiferwägen 19 zwischen den Gummizylindern 7, 8 ermöglicht.
Die Spann- und Verstelleinrichtungen 17 werden so
voreingestellt, daß die mit einer geeigneten Länge
hergestellten Transportbänder 15, 16 auf eine Länge gespannt
werden, die zunächst genau gleich einem ganzzahligen
Vielfachen des Umfangs der Plattenzylinder 5, 6 und der
Gummizylinder 7, 8 ist. Ändern sich in der Folge
Betriebsbedingungen, die eine Längenänderung der
Transportbänder 15, 16 erfordern, so wird die Position der
Drehachse 18 durch geeignete Steuerungsmittel automatisch so
verstellt, daß die Länge der Transportbänder 15, 16 dem
Vielfachen eines angepaßten Zylinderumfangs entspricht. Bei
einer gegebenen Druckmaschine sind die in bezug auf eine
Längenänderung der Transportbänder 15, 16 kritischen
Betriebsbedingungen bekannt, so daß diese mit geeigneten
Sensoren überwacht werden können und die Spann- und
Verstelleinrichtungen 17 entsprechend der gewünschten
Bandlänge angesteuert werden können. Haben sich konstante
Betriebsbedingungen eingestellt, wird auch die Bandlänge
genau konstant gehalten.
Angrenzend an den rücklaufenden Trum der
Transportbänder 15, 16 ist ferner jeweils eine schematisch
dargestellte Heizeinrichtung 24 vorgesehen, mit der die Länge
der Transportbänder 15, 16 ebenfalls geeignet beeinflußt
werden kann. Obwohl im Ausführungsbeispiel sowohl die Spann-
und Verstelleinrichtungen 17 als auch die
Heizeinrichtungen 24 gezeigt sind, kommt man für einen
besonders einfachen Aufbau auch mit den Heizeinrichtungen 24
allein aus. Die Umlenkräder 14 werden dann nur elastisch
aufgehängt. Auf der Basis der bestehenden Zusammenhänge
zwischen Spannung, Temperatur und Länge der
Transportbänder 15, 16 läßt sich deren Länge dann in
einem gewissen Bereich allein durch Regelung der Temperatur
regeln.
Einer nicht gezeigten elektronischen Vergleichseinrichtung
werden Taktsignale zugeführt, die jeweils einen Umlauf z. B.
der Plattenzylinder 5, 6 anzeigen. Zwei maschinenfeste
Sensoren 25, die jeweils in der Nähe eines Transportbandes 15
bzw. 16 angeordnet sind, erzeugen beim Vorbeilauf von nicht
gezeigten Marken an den Enden der Greiferwägen 19 Signale,
die ebenfalls der Vergleichseinrichtung zugeführt werden.
Die Taktsignale der Plattenzylinder 5, 6 und die Signale der
Sensoren 25 werden in der Vergleichseinrichtung miteinander
verglichen, um den Lauf jedes Transportbandes 15 bzw. 16 je
für sich zeitlich und räumlich mit den Plattenzylindern 5, 6
zu synchronisieren. Da aus Gründen der Wirtschaftlichkeit
zugelassen wird, daß die Positionen der Greiferwägen 19 um
einige zehntel Millimeter von den jeweiligen Idealpositionen
abweichen, werden jeweils die Signale aus einer Anzahl von x
aufeinanderfolgenden Greiferwägen 19 mit den Taktsignalen
verglichen. Der eine Greiferwagen 19 eilt um einen bestimmten
Betrag vor, der andere nach. Die Beträge der Vor- und
Nacheilungen ergeben bei Phasengleichlauf ein
unveränderliches Datenmuster für die x Greiferwägen. Ist ein
Bandumlauf ungleich x Zylinderumläufen, so verschiebt sich
das Datenmuster nach einer Seite, und die Regelung wird
durchgeführt, indem der Antriebsmotor 20 bzw. 21 schneller
oder langsamer Laufen gelassen wird, bis die Phase
wiederhergestellt ist.
Gemäß einer Weiterbildung der Bogendruckmaschine ist in
ausreichendem Abstand zu den Sensoren 25 in der Nähe jedes
Transportbandes 15, 16 jeweils ein zweiter Sensor 26
angebracht. Durch Vergleich der Signale der beiden
Sensoren 25, 26 eines Transportbandes 15 oder 16 erhält
man die aktuelle Bandlänge während des Betriebs, so daß sich
eine Überwachung der Betriebsbedingungen erübrigt, deren
Änderung zu einer Längenänderung der Transportbänder führt.
Die Bandlänge wird dann mit der Heizeinrichtung 24 bzw. der
Spann- und Verstelleinrichtung 17 an den Zylinderumfang
angepaßt gehalten, wie oben beschrieben. Die
Oberflächengeschwindigkeiten von Transportband und Zylindern
sind dann genau gleich, und wegen der konstanten Bandlänge
befinden sich nicht nur der Plattenzylinder 5, sondern auch
der Plattenzylinder 6 und ggf. die Zylinder weiterer
Druckwerke mit dem Transportband in Phase, d. h. in "Passer".
Auch die Signale des zweiten Sensors 26 werden wie die
Signale des Sensor 25 in Form von Datenmustern ausgewertet,
die aus einer Gruppe aufeinanderfolgender Greiferwägen 19
erhalten werden. Dadurch erhält man trotz einer gewissen
Signalstreuung optimale Informationen über die Phasenlage,
die Bandgeschwindigkeit und die Bandlänge. Die Auswertung der
Datenmuster wird in Echtzeit durchgeführt, immer für die
Signale der letzten Greiferwägen, mit sofortigem
Regelungseingriff.
Unter Umständen kann es zweckmäßig sein, in die Regelung eine
Korrektur der Bandlänge mit einfließen zu lassen. Ist z. B.
ein Papier zu bedrucken, das sich während des Druckprozesses
stark dehnt, so könnte man die Bandlänge gezielt vergrößern,
um einen konstanten Abzug aus dem Druckspalt zu sichern.
Ebenso könnte zur Optimierung des Bogenabzugs vom
Gummizylinder eine etwas kleinere Bandgeschwindigkeit bzw.
Bandlänge wünschenswert sein. Auch dieser Betriebszustand
kann in bestimmten Grenzen herbeigeführt werden. Es ist dann
aber stets auf die Phasenlagen der Druckwerke zu achten und
sind diese ggf. anzupassen.
Wie schon erwähnt, ist es ein wesentliches Merkmal der
Erfindung, daß jedes Transportband 15, 16 unabhängig von dem
anderen angetrieben und mit den Zylindern synchronisiert
wird. Es kann daher zweckmäßig sein, für den Fall eines
Ausfalles eines Regelsystems bzw. eines Antriebsmotors 20, 21
Notkupplungen vorzusehen. Diese können zum Beispiel in einer
bedingten mechanischen Zwangssynchronisation der
Antriebsräder 11 bestehen, wobei jedes Antriebsrad mit Spiel
über ein stufenloses Getriebe an den Maschinenantrieb
gekuppelt ist und diese Kupplung mittels des stufenlosen
Getriebes im regulären Betrieb automatisch im Bereich des
Spiels gehalten wird, um die laufende Synchronisierung nicht
zu beeinträchtigen. Bei Ausfall eines Antriebs wird durch das
entsprechend eingestellte Spiel verhindert, daß die
Greiferwägen den Bereich der Ausnehmungen in den Zylindern
verlassen. Die bedingte Zwangssynchronisation kann auch beim
Anfahren der Zylinder hilfreich sein.
Claims (10)
1. Bogendruckmaschine mit ebener Bogenführung, die zwei
endlose Transportbänder zur geradlinigen und
eingriffsfreien Bewegung von Greiferwägen durch die
Druckwerke, Mittel zur Einstellung der Länge der
Transportbänder und Mittel zur Synchronisierung der
Geschwindigkeiten der Transportbänder und der Zylinder
der Druckmaschine aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel (17; 24) zur Einstellung der Länge der
Transportbänder (15, 16) dafür eingerichtet sind, die
Bandlängen im Betrieb automatisch an den Zylinderumfang
anzupassen, und dadurch, daß für jedes Transportband ein
eigener Antrieb (20, 21) und eigene Mittel (25) zur
Synchronisierung mit den Zylindern (5, 6; 7, 8)
unabhängig von dem anderen Transportband vorgesehen sind.
2. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Synchronisierung der Transportbänder
mit den Zylindern jeweils einen ersten Sensor (25) zur
Erzeugung von Signalen beim Vorbeilauf der Bogen (22)
bzw. von mit den Transportbändern verbundenen Marken und
eine Vergleichseinrichtung zum Vergleich der
Sensorsignale mit Taktsignalen der Zylinder umfassen.
3. Bogendruckmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Synchronisierung der Transportbänder
mit den Zylindern außerdem jeweils einen zweiten
Sensor (26) zur Erzeugung von Signalen beim Vorbeilauf
der Bogen (22) bzw. der Marken umfassen, der längs des
Bogentransportweges im Abstand zu dem ersten Sensor (25)
angeordnet ist.
4. Bogendruckmaschine nach einem der vorstehenden
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zur Einstellung der Länge der
Transportbänder Mittel (24) zur Regelung der Temperatur
der Transportbänder (15, 16) und/oder ihrer Antriebs- und
Umlenkräder (11, 14) umfassen.
5. Verfahren zur Synchronisierung des Bogenlaufs mit den
Zylindern bei einer Druckmaschine, die zwei endlose
Transportbänder zur geradlinigen und eingriffsfreien
Bewegung von Greiferwägen durch die Druckwerke aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bandlängen im Betrieb an den Zylinderumfang
angepaßt gehalten werden, und dadurch, daß jedes
Transportband (15, 16) unabhängig von dem anderen
Transportband angetrieben und mit den
Zylindern (5, 6; 7, 8) synchronisiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Synchronisierung der Transportbänder (15, 16) mit
den Zylindern (5, 6; 7, 8) auf der Basis eines Vergleichs
von jeweils einer Gruppe von Signalen, die von den
vorbei laufenden Bogen (22) bzw. von mit den
Transportbändern verbundenen Marken erhalten werden, mit
Taktsignalen durchgeführt wird, die von den konstant
angetriebenen Zylindern erhalten werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß für jedes Transportband an wenigstens zwei längs des
Bogentransportweges beabstandeten Stellen Signale der
vorbei laufenden Bogen (22) bzw. der Marken gewonnen
werden, und dadurch, daß sowohl die Geschwindigkeit als
auch die Länge des Transportbandes unter Verwendung
dieser Signale eingestellt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bandlängen genau auf einem ganzzahligen
Vielfachen des Zylinderumfangs gehalten werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bandlängen durch Regelung der Temperatur der
Transportbänder (15, 16) und/oder ihrer Antriebs- und
Umlenkräder (11, 14) konstant gehalten werden.
10. Verfahren zur Synchronisierung eines endlosen
Transportbandes für die Bogenführung bei einer
Bogendruckmaschine mit den Zylindern,
dadurch gekennzeichnet,
daß an wenigstens zwei längs des Bogentransportweges
beabstandeten Stellen Signale der vorbeilaufenden
Bogen (22) bzw. von mit dem Transportband (15, 16)
verbundenen Marken gewonnen werden, und dadurch, daß
anhand dieser Signale sowohl die Geschwindigkeit als auch
die Länge des Transportbandes entsprechend der Drehzahl
und dem Umfang der Zylinder (5, 6; 7, 8) eingestellt
werden.
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