DE102006051278A1 - Vorrichtung und Verfahren zur veredelnden Bearbeitung von bogenförmigen Substraten in einer Bodendruckmaschine - Google Patents
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Abstract
Ein Bearbeitungsmodul zum mechanischen Bearbeiten, wie zum Beispiel Stanzen, Rillen, Prägen eines bedruckten und gegebenenfalls lackierten Druckbogens ist in einer Bogendruckmaschine mit mehreren Druckwerken und einem Ausleger angeordnet. Das Bearbeitungsmodul ist eine Rotationsbearbeitungsvorrichtung, bei der der Druckbogen zwischen zwei rotierende Bearbeitungswalzen eine Bearbeitung erfährt. Zur Verbesserung der Flexibilität einer derartigen Einrichtung ist vorgesehen, von den Greiferwagen einer ersten Kettenfördereinrichtung (5) des Auslegers (1) Druckbogen (C) an mindestens einen Greifer eines Bogen führenden Zylinders (8, 9) des Bearbeitungsmoduls zu übergeben. Nach der mechanischen Bearbeitung im Bearbeitungsspalt wird der bearbeitete Druckbogen bzw. Teile des bearbeiteten Druckbogens an mindestens ein weiteres Fördersystem (6) übergeben.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur veredelnden Bearbeitung nach den Ansprüchen 1 und 9.
- Die veredelnde Bearbeitung von bogenförmigen Substraten, z.B. Schneiden, Stanzen, Prägen in einer Bogendruckmaschine ist meist dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat zwischen zwei rotierende Bearbeitungswalzen einführbar ist und beim Durchlaufen durch den Arbeitsspalt zwischen den Bearbeitungswalzen seine Bearbeitung erfährt.
- Die Inline-Weiterverarbeitung in Druckmaschinen, zum Beispiel ein Stanzvorgang zur Herstellung von Zuschnitten für Verpackungen, in direktem Anschluss an den Druck- und gegebenenfalls Lackiervorgang, sind bereits bekannt. Die
DE-PS 435 716 beschreibt eine Maschine zur selbsttätigen Herstellung von bedruckten Zuschnitten für Verpackungen aller Art von einer endlosen Stoffbahn, wobei zwischen dem Druck in den Druckwerken und dem Stanzwerk noch ein Lackiervorgang erfolgt. - In
DE 23 41 326 wird eine Vorrichtung offenbart, die es erlaubt bogenförmiges Material, das durch den Druckspalt eines Druckwerkszylinders transportiert wird, mit einem Perforierstreifen oder einem Rillwerkzeug, das auf einen Zylinder aufgeklebt wird, zu perforieren oder zu rillen. Dies Anwendung ist für einen speziellen Anwendungsfall ausgelegt und sieht keine Anwendung eines Stanzwerkszeuges zur Separation von einzelnen Zuschnitten aus einem Ganzbogen vor. Aus der Erfindung ist es aber bekannt, einen Druckbogen mittels von Greifern, die an einem der Bearbeitungszylinder befestigt sind, durch den Bearbeitungsspalt zu führen. - Die
US 3,383,991 beschreibt eine Bearbeitungsvorrichtung mit zwei rotierenden Zylindern, die mit flexiblen Platten mit Stanz- und/oder Prägeformen bespannt sind und diese Platten auf den Zylinder eine Bearbeitungsspalt bilden, indem ein Bogen verformt oder gestanzt wird. Um das Register zum Druckbild sicher zu stellen, weist mindestens ein Zylinder Greifer auf, die den Bogen durch den Bearbeitungsspalt führen. Eine Inline – Anbindung dieser gefundenen Lösung direkt an eine Druckmaschine ist in dieser Patentschrift nicht vorgesehen, erwähnt ist aber das Stanzen von gedruckten Bögen. - Die
DE 41 38 278 C2 beschreibt ein Lackwerk einer Bogendruckmaschine, das wahlweise als Lackwerk oder als Bearbeitungswerk zum Stanzen, Rillen und Perforieren eingesetzt werden kann. Der Nachteil dieser Vorrichtung liegt darin, dass das Lackwerk entweder nur zur Bearbeitung oder für das Lackieren eingesetzt werden kann. Es ist aber empfehlenswert Druckbögen, die mechanisch bearbeitet werden sollen, vorab zu lackieren, um ein Abschmieren oder Ablegen der Druckfarbe auf dem Bearbeitungswerkzeug zu vermeiden. Dies würde aber eine Doppellackmaschine mit mindestens zwei Lackwerken und eine entsprechende Trockenstrecke für die Trocknung des Lackes vor der mechanischen Bearbeitung erfordern. Die übliche Trockenstrecke für Lack, nämlich der Weg von dem Lackwerk bis zur Bogenablage auf den Auslegerstapel kann mit dieser gefundenen Lösung nicht genutzt werden. Ein weiterer Nachteil der gefundenen Lösung liegt darin, dass bei Maschinen mit doppeltgroßen Gegendruckzylindern, zum Beispiel bei einem Prägevorgang mit Matrize und Patrize, eine Platte auf dem Formzylinder auf zwei Platten, die sich jeweils auf den Zylinderhälften des Gegendruckzylinders befinden, eingerichtet werden muss. Dieser Rüstvorgang ist sehr zeitaufwendig und technisch schwer beherrschbar. Erschwert wird dies noch durch die schlechte Zugänglichkeit zu dem Gegendruckzylinder. - Die
DE 103 06 493 A1 offenbart unter anderem eine Bogendruckmaschine mit einem speziellen Stanzwerk, das sich unmittelbar an das letzte Druck- oder Lackwerk anschließt. Auch hier kann die Trockenstrecke im Ausleger nicht genutzt werden. Diese gefundene Lösung hat auch Nachteile, wenn der Druckbogen nicht mechanisch bearbeitet werden soll. Druckbögen müssen durch das Stanzwerk geführt werden, was auch bei einem Wegbewegen eines Bearbeitungszylinders immer die Gefahr des Anschlagens der Druckbogen nach sich ziehen kann. Auch ist durch die spezielle Ausführung des Stanzwerkes eine Nachrüstung einer bestehenden Bogendruckmaschine nicht einfach zu realisieren. - Die
DE 20 2004 018 763 U1 zeigt eine Stanz- und Bearbeitungsvorrichtung, die im Bogenaufgang eines Auslegers angeordnet ist. Der Druckbogen wird bis zum eigentlichen Stanzvorgang komplett über Zylinder gefördert und erst nach dem mechanischen Bearbeiten an ein Fördersystem übergeben. Der Vorteil dieses Systems liegt in der guten Bedienbarkeit und dem vorhanden Freiraum für Aggregate zum Entsorgen von Abfalteilen. Der Nachteil des gefundenen Systems ist unter anderem darin zu sehen, dass es sich um ein spezielles Aggregat handelt, das nur mit einem hohen Aufwand in eine bestehende Druckmaschine nachrüstbar ist. Auch kann die Trockenstrecke des Auslegers nicht genutzt werden, wodurch bei dieser Lösung nach dem Lackwerk bzw. letzten Druckwerk noch ein Trocknermodul vorgesehen ist. Die Erfahrung in der Praxis hat jedoch gezeigt, dass ein einzelnes Trocknermodul für die Trocknung von Lack meist nicht ausreichend ist, abgesehen von der fehlenden Verlaufsstrecke, die für einen hohen Lackglanz, wie er oftmals bei der Veredelung von Druckprodukten gefordert ist, erforderlich ist. - Aufgabe der Erfindung ist es ein Bearbeitungsvorrichtung zum mechanischen Bearbeiten von Druckbogen in einer Druckmaschine zu schaffen, die leicht in eine bestehende Druckmaschine nachgerüstet werden kann und gleichzeitig keinerlei verfahrenstechnische Einschränkungen der Lack- oder Druckfarbentrocknung aufweist.
- Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung nach den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren nach den Merkmalen des Anspruchs 9.
- Sinnvolle Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Die erfindungsgemäße Bearbeitungsvorrichtung dient vorrangig dem Stanzen der Druckbogen in der Druckmaschine, um die einzelnen Zuschnitte einer Faltschachtel zu erhalten, oder auch dem Stanzen von Fenstern in Briefumschlägen oder anderen Akzidenzdrucksachen. Die Bearbeitungsvorrichtung kann dabei aber auch dazu dienen, einen Druckbogen durch Prägung, vorzugsweise eine Hoch- oder Tiefprägung mit Matrize und Patrize, zu veredeln, oder zu perforieren/rillen. Die einzelnen Bearbeitungsverfahren, soweit sie technisch gemeinsam ausgeführt werden können, können im Sinne der Erfindung gemeinsam in einem Arbeitsschritt ausgeführt werden.
- Im Folgenden wird die Erfindung beispielhaft anhand von Zeichnungen beschrieben.
- Dabei zeigen
-
1 einen Druckbogen mit mehreren Stanznutzen und -
2 eine erfindungsgemäße Vorrichtung. - Als problematischstes Verarbeitungsverfahren bei der Veredelung von Bedruckstoffen ist das Stanzen anzusehen. Bei dem Stanzen werden, wie in
1 für einen Stanzbogen mit einer Vielzahl von Faltschachtelzuschnitten dargelegt, die einzelnen Stanzzuschnitte A aus dem Gesamtbogen C separiert. Dabei fällt ein so genannter Rahmen an, der im Wesentlichen aus dem Papierrand des Bogens besteht und eine Menge von kleinen Abfallteilen B, die insbesondere bei verschränkter Anordnung der Zuschnitte A auf dem Druckbogen C, anfallen. Diese kleinen Abfallteile B müssen sicher entfernt werden, da sie ansonsten durch die Maschine wandern und gegebenenfalls ein Nachsortieren der Gutzuschnitte erforderlich machen würden. Äquivalent gilt dieses Problem auch zum Beispiel für das Ausstanzen von Fenstern in Druckbögen. - Ein Ansatz dieses Problem bei der Inlinebearbeitung zu umgehen, ist dass zwischen den einzelnen Faltschachtelzuschnitten A und dem Druckbogen C einzelne punktuelle Stege nach dem Stanzvorgang bestehen bleiben, die die Faltschachtelzuschnitte A mit den Druckbogen C und den kleinen Abfallteilen B verbinden. Der Abfallrahmen, der den Druckbogen nach dem Stanzvorgang umgibt, lässt sich mit Werkzeugen einfach und rasch entfernen. Viel schwieriger gestaltet sich die nachträgliche Entfernung der kleinen Abfallteile B, da sie in der Bogenmitte liegen. Deshalb soll die erfindungsgemäße Lösung eine Entfernung dieser kleinen Abfallteile B aus dem gestanzten Druckbogen in dem Bearbeitungswerk erlauben.
- Die erfindungsgemäß gefundene Lösung wird gemäß
2 dem Ausleger1 einer Bogendruckmaschine zugeordnet. Der Ausleger1 ist Teil einer Bogendruckmaschine, mit mehreren hintereinander angeordneten Druckwerken und gegebenenfalls einem oder mehreren Lackwerken, wobei jedes Druckwerk einen Formzylinder, einen Übertragungszylinder, einen als Gegendruckzylinder ausgebildeten Bogenführungszylinder, ein Farbwerk und vorzugsweise ein Feuchtwerk aufweist, wobei zwischen den Gegendruckzylinder benachbarter Druckwerke oder Lackwerke als Transferzylinder ausgebildete Bogenführungszylinder angeordnet sind, die zusammen mit den Gegendruckzylindern die Bogen durch die Druckmaschine transportieren, und wobei gegebenenfalls einer oder mehrere der Übertragungszylinder als Wendezylinder ausgebildet sind, um einen Druckbogen zu wenden. Der Ausleger1 übernimmt von dem Bogen führenden Gegendruckzylinders3 mit Greiferbrücken, die an einem Kettenfördersystem beidseitig befestigt sind, den Bogen und fördert ihn normalerweise bis zur Ablage auf den Auslegerstapel7 . - Erfindungsgemäß übergeben die Kettenförderer den Bogen an einem Bearbeitungszylinder
8 eines Bearbeitungsmoduls, bestehend aus zwei rotierenden Bearbeitungszylinder8 ,9 , die gemeinsam einen Bearbeitungsspalt bilden. In diesem Bearbeitungsspalt erfährt der Bogen seine mechanische Bearbeitung, indem er gestanzt und/oder gerillt und/oder geprägt und/oder perforiert wird. - Das Bearbeitungsmodul ist dabei in einem separaten Segmentmodul integriert, das sich auch nachtäglich in eine Druckmaschine integrieren lässt. In diesem Fall müssen nur gegebenenfalls die Kettenführungen angepasst werden, was aber einen vertretbaren Aufwand darstellt. Ein wesentlicher Vorteil ist auch, dass die Trocken- und Verlaufsstrecke für die Trocknung von Druckfarben und Lacke fast gleich oder gleich bleiben kann. Die Trockner, z.B. ein Infrarottrockner
14 , auch in Kombination mit einem Heißlufttrockner, und/oder UV-Strahlungstrockner13 können auf ihren ursprünglichen Positionen verbleiben, ohne dass es einer Neupositionierung/Neukonstruktion bedarf. Jegliches verfahrenstechnisches Risiko gegenüber den heutigen, bewährten Lösungen wird somit ausgeschlossen. - Nach dem Bearbeitungsmodul wird der bearbeitete Bogen an ein weiteres Kettenfördersystem
6 übergeben, das den bearbeiteten Bogen auf den Auslegerstapel ablegen kann. Das Kettensystem kann auch, im Falle, dass die Gutteile zum Beispiel ein Faltschachtelnutzen von den Abfallteilen zum Beispiel den Rahmen im Bearbeitungsmodul getrennt werden ein zusammenhängendes Abfallteil auch einem Abfallcontainer oder einer Abfallabsaugvorrichtung zuführen. Alternativ oder ergänzend zu dem Kettenfördersystem6 nach der Bearbeitungsstation kann auch ein Förderband je nach Betriebsmodus den bearbeitenden Bogen, die Guteile und/oder die Abfallteile wegtransportieren. - Ein bevorzugter Betriebsmodus im Stanzbetrieb ist, dass der Druckbogen dem Bearbeitungsmodul mit dem Greiferwagenfördersystem
5 dem Bearbeitungsmodul zugeführt wird und dort an den Bogen führenden Bearbeitungszylinder8 , der mindestens einen Greifer aufweist, übergeben wird. In dem Bearbeitungsspalt zwischen den Bearbeitungszylindern8 ,9 erfährt der Druckbogen eine Bearbeitung durch einen Stanzvorgang derart, dass die Gutteile zum Beispiel die Faltschachtelzuschnitte A mit dem Rest des Druckbogens und den anderen Gutteilen nur noch über kleine Stege verbunden bleiben und die kleinen Abfallteile B, die sich zwischen den Gutteilen befinden, komplett herausgetrennt werden. Diese Abfallteile werden an dem oben liegenden Bearbeitungszylinder9 durch pneumatischen Unterdruck oder durch Nadeln fixiert und einer Absaugvorrichtung10 zugeführt, die die Abfallteile B von dem Bearbeitungszylinder9 absaugt und einer Entsorgung zuführt. Denkbar wäre es auch, die Abfallteile über den unteren Bearbeitungszylinder8 abzuführen und diese von unten mit einer Absaugvorrichtung abzusaugen. Der Stanzbogen mit den Gutteilen und dem Rahmen, ohne die kleinen Abfallteile B wird mit dem zweiten Kettenfördersystem6 dem Auslegerstapel zugeführt und dort abgelegt. Da der Rahmen außen liegt, kann er auf einfache Weise mit Werkzeugen entfernt werden. - Ein weiterer möglicher Betriebsmodus ist, dass der Stanzbogen nach der Bearbeitung im Bearbeitungsspalt zwischen den Bearbeitungszylindern
8 ,9 direkt, zum Beispiel mit Spreizmitteln, in mindestens einen Gut- und in mindestens einen Abfallteil getrennt werden. Der Rahmen kann dabei ebenso der Absaugeinrichtung zugeführt werden, indem der obere Bearbeitungszylinder9 einschwenkende Greifer oder Sauger aufweisen, die den Rahmen von dem unteren Bearbeitungszylinder8 übernehmen und nach oben führen. Günstigenfalls kann auf Spreizmittel, die hinsichtlich der Beschädigung der Oberfläche nicht immer ganz unkritisch sind, durch die Umlenkung des Bogenrahmens ganz verzichtet werden. Die kleinen Abfallteile B werden wie gehabt auf dem oberen Bearbeitungszylinder9 pneumatisch oder mit Nadeln fixiert und gemeinsam mit dem Rahmen durch die Absaugvorrichtung10 abgesaugt und einer Entsorgung zugeführt. Die Gutteile, zum Beispiel Faltschachtelzuschnitte A, werden dann über ein Förderbandsystem einem Ablagesystem zugeführt. Alternativ können sie über eine Art Rutsche12 oder einem anderen geeigneten Fördersystem unmittelbar nach dem Bearbeitungsvorgang einem Ablagesystem zugeführt werden. - Die erfindungsgemäße Lösung hat zusätzlich den Vorteil, dass sie keinen Nachteil ergibt, wenn der Druckbogen nicht bearbeitet werden muss. Der obere Zylinder muss dabei nur hydraulisch, elektrisch oder pneumatisch um einen relativ kleinen Betrag angehoben werden, da der Bogen fast geradlinig, nur mit einer geringen Wölbung durch das Bearbeitungsmodul geführt wird. Dadurch hat das Bogenende kaum eine Neigung abzuheben, wie dies in Lack- oder Druckwerken im Bereich des Bogenabgangs der Fall sein kann. Ebenso kann der obere Bearbeitungszylin der weggefahren werden, wenn ein kompletter Probebogen, z.B. zur Beurteilung der Druckqualität entnommen werden soll. In einer vorteilhaften Erweiterung ist das Bearbeitungsmodul mit einer Bogeninspektionsanlage und/oder Farbmessanlage gekoppelt, die den Bogen nach Fehlern und Regelabweichungen untersucht. Nur, wenn der Bogen innerhalb eines definierten Qualitätsfensters liegt, wird das Bearbeitungsmodul aktiviert, d.h. fehlerbehaftete Bogen und/oder Bogen mit Regelabweichungen werden dem Benutzer als Ganzes zugeführt, damit er entsprechende Gegenmaßnahmen ergreifen kann. Dies hat zusätzlich den Vorteil, dass die ausgestanzten Gutteile keiner weiteren Inspektion mehr bedürfen und sofort der Weiterverarbeitung zugeführt werden können.
- Die beiden Bearbeitungszylinder
8 ,9 des Bearbeitungsmoduls sind über Zahnräder miteinander verbunden. Alternativ können beide oder zu mindestens einer der Bearbeitungszylinder über einen steuerbaren Einzelantrieb verfügen. Der Antrieb des Bearbeitungsmoduls erfolgt entweder über die Einzelantriebe, wobei ein Bearbeitungszylinder über einen steuerbaren Einzelantrieb verfügt und der andere Zylinder gegebenenfalls über Zahnräder oder unabhängig, z.B. über einen Antriebsstrang, angetrieben wird. Der Antrieb des Bearbeitungsmoduls kann auch über eine Kardanwelle oder Längswelle erfolgen, wobei der Eintrieb in die Kardan- oder Längswelle in dem letzten Druckwerk über einen Antrieb erfolgt. Denkbar wäre auch ein Antrieb des Bearbeitungsmoduls über ein Kettenrad, das von der Kette angetrieben wird. -
- 1
- Ausleger
- 2
- Formzylinder
- 3
- Gegendruckzylinder
- 4
- Bogenführungszylinder
- 5
- Greiferwagenfördersystem
- 6
- Kettenfördersystem
- 7
- Auslegerstapel
- 8
- Bearbeitungszylinder
- 9
- Bearbeitungszylinder
- 10
- Absaugvorrichtung
- 11
- Abfallauslage
- 12
- Ableiteinrichtung
- 13
- UV-Strahlungstrockner
- 14
- Infrarottrockner
- 15
- Modul
- A
- Stanzzuschnitte
- B
- Abfallteilen
- C
- Druckbogen
Claims (10)
- Bearbeitungsmodul zum mechanischen Bearbeiten, wie Stanzen, Rillen, Prägen eines bedruckten und ggf. lackierten Druckbogens in einer Bogendruckmaschine mit mehreren hintereinander angeordneten Druckwerken und ggf. einem oder mehreren Lackwerken, und mit einem Ausleger, gekennzeichnet dadurch, dass das Bearbeitungsmodul eine Rotationsbearbeitungsvorrichtung ist, bei der der Druckbogen (C) zwischen zwei rotierende Bearbeitungszylindern (
8 ,9 ) einführbar ist und beim Durchlaufen durch einen zwischen den Bearbeitungszylindern (8 ,9 ) angeordneten Bearbeitungsspalt durch wirksame Werkzeugteile die mechanische Bearbeitung erfährt, wobei ein Bearbeitungszylinder (8 ) bzw. (9 ) mit zu mindestens einem Greifer zum registergerechten Transport des Druckbogens (C) versehen ist, dass dem Bearbeitungsmodul nach dem in Produktionsflussrichtung letzten Druck- oder Lackwerk (2 ,3 ) ein erstes Fördersystems (5 ) mit an Ketten geführten Greiferwagen im Ausleger (1 ) vorgeordnet ist, an dem der Druckbogen (C) weitertransportierbar und von diesem an Greifer des mindestens einen Bogen führenden Zylinders (8 ,9 ) des Bearbeitungsmoduls übergebbar ist, und dass dem Bearbeitungsmodul mindestens ein weiteres Fördersystem (6 ) nachgeordnet ist, an das der Druckbogen (C) bzw. Teile des bearbeiteten Druckbogens (C) nach der mechanischen Bearbeitung im Bearbeitungsspalt des Bearbeitungsmoduls übergebbar ist. - Bearbeitungsmodul nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass mindestens ein Bearbeitungszylinder (
8 ,9 ) des Bearbeitungswerkes einen steuerbaren Antrieb aufweist. - Bearbeitungsmodul nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass das Bearbeitungsmodul über eine starre Längswelle, eine Kardanwelle oder einen Räderzug mit dem letzten Druckwerk bzw. Lackwerk (
2 ,3 ) verbunden ist. - Bearbeitungsmodul nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, dass das Bearbeitungsmodul mit einem Räderzug und zusätzlich einer Längs- oder Kardanwelle mit den Druckwerken (
2 ,3 ) verbunden ist. - Bearbeitungsmodul nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet dadurch, dass der oben liegende Bearbeitungszylinder (
9 ) pneumatisch, elektrisch, hydraulisch oder mechanisch vorzugsweise senkrecht soweit von dem unteren Bearbeitungszylinder (8 ) entfernt werden kann, dass der Druckbogen (C) ohne Beschädigung durch das Bearbeitungsmodul transportiert wird, sofern keine Bearbeitung des Bogens in dem Bearbeitungsmodul erfolgen soll. - Bearbeitungsmodul nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass beide Bearbeitungszylinder (
8 ,9 ) kämmende Greiferleisten oder Greifer aufweisen, wobei die Greifer eines Bearbeitungszylinders (8 ,9 ) ein- und/oder wegschwenkbar sind. - Bearbeitungsmodul nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass eine Bearbeitungszylinder (
8 ,9 ) mindestens einen Greifer zum Bogentransport aufweist und der andere korrespondierende eine durchgehende oder segmentierte pneumatische Saugleiste oder -fläche oder mindestens einen Sauger aufweist, wobei diese so angeordnet sind, dass die den Bogen oder die Bogenfragmente im Bereich des Greiferrands erfassen können. - Verfahren zum Betrieb eines Bearbeitungsmoduls im Bereich eines Druck- oder Lackwerken nachgeordneten Auslegers einer Bogendruckmaschine nach Anspruch 1 zum Erzeugen von Zuschnitten oder anderen Ausstanzungen aus einem Gesamtbogen unter Einsatz mechanischer Bearbeitung wie Stanzen, Rillen oder Prägen, dadurch gekennzeichnet, – dass ein mit Farbe und/oder Lack beschichteter Druckbogen (C) mittels eines ersten Fördersystems (
5 ) von den Druck- oder Lackwerken der Druckmaschine im Ausleger (1 ) einem Bearbeitungsmodul zugeführt wird, – dass der Druckbogen (C) in dem Bearbeitungsmodul rotativ mechanisch bearbeitet wird, wobei die Zuschnitte untereinander und mit dem Rahmen, der aus dem Greiferrand und den außen am Rand des Druckbogens liegenden Druckbogenbestandteilen gebildet wird, über kleine Stege nach dem Stanzvorgang verbunden bleiben, – dass Zuschnitte und Rahmen gemeinsam aus einem Bearbeitungsspalt des Bearbeitungsmoduls ausgeführt und mittels eines zweiten Fördersystems (6 ) von dem Bearbeitungsmodul weg transportiert werden, – dass innen liegende Abfallteile, die sich zwischen den einzelnen Ausschnitten ausbilden, komplett ausgestanzt werden, – und dass die ausgestanzten Abfallteile von einem Bearbeitungszylinder durch Nadeln oder durch eine pneumatische Vorrichtung erfasst und einer Absaugvorrichtung zugeführt werden, die gegen den Bearbeitungszylinder wirkt und diese Abfallteile von dem Bearbeitungszylinder (8 ,9 ) absaugt. - Verfahren nach Anspruch 8, gekennzeichnet dadurch, dass der Druckbogen von einem Bearbeitungszylinder (
8 ,9 ) erfasst und dem Bearbeitungsspalt zugeführt wird, dort die Gutteile komplett ausgestanzt werden, und der bestehende Rahmen von dem korrespondierenden Bearbeitungszylinder mittels mindestens eines einschwenkbaren Greifers oder eine pneumatischen durchgehenden oder segmentierten Saugleiste oder von mindestens einem Sauger erfasst und über den korrespondierenden Bearbeitungszylinder einer Absaugvorrichtung zugeführt werden, während die Gutteile an das Fördersystem (6 ) übergeben werden. - Verfahren nach Anspruch 9, gekennzeichnet dadurch, dass die Trennung in mindestens ein Gut- und ein Abfallteil durch ein Spreizmittel unterstützt wird.
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