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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Behandeln von Substraten gemäß dem Merkmalen der Ansprüche 1 bzw. 7.
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Als Substrate werden bogenförmige Substrate verstanden, die vorzugsweise bedruckbar oder bedruckt sind.
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Zur Bearbeitung von Substraten ist die Anwendung verschiedener Verfahren wie Schneiden, Stanzen, Rillen, Perforieren, Prägen und Nuten bekannt.
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Bisher werden in Rotationsstanzmaschinen für das rotative Prägen gefräste oder gelaserte Metall- oder Kunststoffsleeves auf einen Zylinder aufgezogen, welche die gewünschte Prägekontur beinhalten und diese auf das Material applizieren. Je nach Anwendung können somit verschiedenste Materialien mit Reliefs oder Prägekonturen versehen werden.
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Aus der
DE 103 56 413 A1 ist eine Vorrichtung zum veredelnden Bearbeiten von bedrucktem Papier oder dergleichen Substraten mittels eines Rotationsvorganges, bei dem das Substrat in Vorschubrichtung zwischen einer rotierenden Gegendruck-Bearbeitungswalze und einer rotierenden Bearbeitungswalze einführbar ist und beim Durchlaufen durch im Arbeitsspalt wirksame Werkzeugteile seine Bearbeitung erfährt, bekannt.
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Probleme bei der Anwendung der bekannten Verfahren können sich insbesondere im Zusammenhang mit einer Inlineanwendung im Bogenoffsetdruck ergeben, da sich die Fasern des Substrats nachdem das Substrat die Druckwerke durchlaufen hat, insbesondere infolge der Einwirkung des Feuchtwassers, unterschiedlich ausdehnen können.
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Aus diesem Grund werden insbesondere bei der Durchführung der Verfahren Schneiden, Stanzen, Rillen, Perforieren, Prägen und Nuten in Bogenoffsetmaschinen metallische Werkzeuge verwendet und auf Magnetzylindern positioniert.
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Die Werkzeuge sind insbesondere als Matrizen und Patrizen ausgebildet und können beispielsweise über ein gelasertes Metallblech auf dem Magnetzylinder aufgebracht werden. Die Positionierung dieser Matrizen und Patrizen ist aufwändig da jedes Klischee einzeln auf dem Magnetzylinder positioniert und dann feinjustiert werden muss. Aufgrund der hohen Magnetkräfte der Magnetzylinder ist ein Rücken dieser Klischees nicht beziehungsweise nur sehr schwer möglich. Ebenfalls ist diese Positionierung noch sehr ungenau wodurch hohe Einrichtezeiten nötig sind um die Klischees exakt zur Gegenform und zum Druckbild auszurichten.
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Aus der
EP 3 380 285 A2 ist eine Vorrichtung zum Behandeln von Substraten bekannt, die einen als Magnetzylinder ausgebildeten Bearbeitungszylinder aufweist, auf dem ein Stanz- oder ein Schneidwerkzeug angeordnet werden kann.
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Die
EP 3 749 523 A2 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zum rotativen Blindprägen eines Substrats. Das Blindprägewerkzeug wird auf einer magnetischen Prägewälze befestigt und mit einer Positionierungshilfe ausgerichtet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Behandeln von Substraten zu schaffen, die den Aufwand bei der Positionierung der bei dem Behandeln von bogenförmigen Substraten verwendeten Werkzeuge vermindern.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 7 gelöst. Der mit der Erfindung erzielbare Vorteile besteht insbesondere darin, dass die Zeit für die Positionierung der beim Behandeln von bogenförmigen Substraten verwendeten Werkzeuge benötigte wird, bei gleicher Positioniergenauigkeit vermindert werden kann.
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Ein Vorteil kann insbesondere auch darin bestehen, dass auch eine ungeübte Bedienperson die Positionierung der beim Behandeln von bogenförmigen Substraten verwendeten Werkzeuge mit ausreichender Positioniergenauigkeit bewirken kann.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
- 1 Details einer Bogen verarbeitenden Maschine mit schematischer Darstellung einer Vorrichtung zum Behandeln von Substraten;
- 2 Details einer Vorrichtung zum Behandeln von Substraten.
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Die Vorrichtung zum Behandeln von Substraten kann als eigenständige Maschine ausgebildet sein und weist in diesem Fall ein nicht näher beschriebenes Zuführsystem für Substrat auf.
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Die Vorrichtung zum Behandeln von Substraten kann auch Bestandteil einer substratverarbeitenden, insbesondere einer Bogen verarbeitenden Maschine sein und inline mit den Aggregaten der Bogen verarbeitenden Maschine betrieben werden. Als Bogen verarbeitende Maschine ist insbesondere eine Bogendruckmaschine vorgesehen.
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Die Erfindung wird nachfolgend am Beispiel einer Bogendruckmaschine, insbesondere einer Offsetbogendruckmaschine beschrieben, wobei diese Beschreibung sinngemäß auch für andere Bogen verarbeitende Maschinen sowie für eine Ausführung der Vorrichtung als eigenständige Maschine sinngemäß gelten soll.
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Die Bogendruckmaschine umfasst ein auch als Anleger bezeichnetes Zuführsystem für Substrate. Als Substrate werden insbesondere bogenförmige Werkstücke aus Papier, Karton, Pappe, Wellpappe, Kunststoff oder dergleichen verstanden, die vorzugsweise bedruckbar oder bedruckt sind. Die Substrate, beispielsweise Subtratbogen liegen im Anleger der Bogendruckmaschine als Stapel vor und werden von diesem vereinzelt und den dem Anleger nachgelagerten Aggregaten der Bogendruckmaschine über ein Beschleunigungssystem zugeführt. Die Bogendruckmaschine umfasst mindestens ein, vorzugsweise mehrere Druckwerke. Die Druckwerke umfassen jeweils insbesondere einen Druckzylinder und einen vorzugsweise als Übergabetrommel ausgebildeten Bogenführungszylinder. Dem Druckzylinder ist ein ein Gummituch tragender Gummituchzylinder und diesem wiederum ein eine Druckplatte tragender Plattenzylinder zugeordnet. Der Plattenzylinder steht in Kontakt mit einem Farbwerk und vorzugsweise auch einem Feuchtwerk. Im Druckwerk wird der Substratbogen in an sich bekannter Weise von den am Druckzylinder und Bogenführungszylinder vorgesehenen Bogenhaltesystemen geführt, in dem zwischen Druckzylinder und Gummituchzylinder gebildeten Druckspalt bedruckt und an das sich anschließende Aggregat der Bogendruckmaschine, z. B. in Form des nächsten Druckwerks, übergeben.
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Die Vorrichtung zum Behandeln von bogenförmigen Substraten kann im Anschluss an das oder die Druckwerke oder zwischen den Druckwerken ausgebildet sein.
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Die Vorrichtung zum Behandeln von Substraten umfasst zwei Bearbeitungszylinder 96; 97, zwischen die das Substrat einführbar ist.
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Einer der zwei Bearbeitungszylinder 96; 97, vorzugsweise der untere, weist ein Bogenhaltesystem 17 auf.
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Das Bogenhaltesystem 17 des Bearbeitungszylinders 96 kann als Klemmgreifersystem 17 oder als Sauggreifersystem 17 ausgebildet sein.
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Die Bearbeitungszylinder 96; 97 sind unter Bildung eines Zylinderspaltes einander zugeordnet. Mindestens einer der Bearbeitungszylinder 96; 97 trägt ein Werkzeug 05.
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Das Werkzeug 05 ist ein Werkzeug 05 aus der Gruppe der Schneidwerkzeuge, Stanzwerkzeuge, Rillwerkzeuge, Perforierwerkzeuge, Prägewerkzeuge oder Nutwerkzeuge.
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Einer oder beide Bearbeitungszylinder 96; 97 können als Magnetzylinder ausgebildet sein.
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Vorzugsweise ist der eine oder sind die beiden als Magnetzylinder ausgebildeten Bearbeitungszylinder 96; 97 massive Magnetzylinder.
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Der eine oder die beiden als Magnetzylinder ausgebildeten Bearbeitungszylinder 96; 97 können jeweils auch durch einen Trägerzylinder und mindestens einen auf dem Trägerzylinder fest oder austauschbar angeordneten magnetischen Aufzug gebildet sein.
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Vorzugsweise weisen der eine oder die beiden als Magnetzylinder ausgebildeten Bearbeitungszylinder 96; 97 Magnetsegmente 06 und/oder Magnete 06 zum Fixieren eines im Zylinderspalt wirksamen Werkzeugs 05 oder eines Aufzugs auf.
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Die magnetischen Bereiche des Magnetzylinders bilden einen Werkzeughalter. Die von ihnen ausgeübten magnetischen Kräfte halten das jeweils verwendete Werkzeug 05 auf der Mantelfläche des als Magnetzylinder ausgebildeten Bearbeitungszylinders 96; 97.
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Es versteht sich von selbst, dass das Werkzeug 05 vorzugsweise ferromagetisch ist, ferromagentische Bestandteile aufweist und/oder mit einem ferromagnetischen Material verbunden und/oder auf diesem angeordnet ist.
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Einer oder beide als Magnetzylinder ausgebildete Bearbeitungszylinder 96; 97 weisen eine Mantelfläche auf, in der erste Öffnungen 12 gebildet sind. Die ersten Öffnungen 12 sind mit Blasluft beaufschlagt oder beaufschlagbar. Zur Beaufschlagung der ersten Öffnungen 12 sind erste Luftversorgungsmittel 14 ausgebildet.
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Die Versorgung der ersten Öffnungen 12 mit Blasluft kann von dem ersten Luftversorgungsmittel 14 in Abhängigkeit von der Winkellage der ersten Öffnungen 12 beziehungsweise der Winkellage des die ersten Öffnungen 12 aufweisenden mindestens einen als Magnetzylinder ausgebildeten Bearbeitungszylinders 96; 97 erfolgen. Insbesondere können die ersten Öffnungen 12 mit Blasluft versorgbar sein oder versorgt werden, wenn sich der mindestens eine als Magnetzylinder ausgebildete Bearbeitungszylinder 96; 97 in einer Position befindet, in der ein oder mehrere Werkzeuge 05 für eine Positionierung durch eine Bedienperson frei zugänglich sind.
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Unter Blasluft werden in nachstehendem Zusammenhang alle Formen von Systemluft verstanden, die geeignet sind insbesondere physikalische Wirkung wie z. B. Kraftwirkung auszuüben und die durch mindestens einen der Paramater statischer Druck, dynamischer Druck oder Volumenstrom kennzeichenbar sind. Dabei kommt es insbesondere nicht auf die chemische Zusammensetzung der Luft oder deren Feuchtegehalt an. Derartige Luft wird in an sich bekannter Weise mit Kompressoren, Verdichtern, Vakuumpumpen, Saugpumpen oder ähnlichen Bauelementen erzeugt.
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Die vorgenannten Lufterzeuger können von dem ersten Luftversorgungsmittel 14 umfasst sein und insbesondere gemeinsam mit allen Mitteln, die die Luft den ersten Öffnungen 12 zuführen und/oder die Zuführung steuern, das erste Luftversorgungsmittel 14 bilden.
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Das erste Luftversorgungsmittel 14 zur Versorgung der ersten Öffnungen 12 kann vorzugsweise einen Zuführstutzen 53 und einen Drehschieber 18 oder eine Dreheinführung 18 umfassen. Vorzugsweise sind der Drehschieber 18 oder die Dreheinführung 18 an der Stirnseite des mindestens einen als Magnetzylinder ausgebildeten Bearbeitungszylinders 96; 97 angeordnet.
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Die ersten Öffnungen 12 sind in der Mantelfläche des mindestens einen als Magnetzylinder ausgebildeten Bearbeitungszylinders 96; 97 an Orten ausgebildet, an denen das auf der Mantelfläche des mindestens einen Bearbeitungszylinders 96; 97 angeordnete Werkzeug 05 eine geschlossene Kontur aufweist.
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Den Bearbeitungszylindern 96; 97 kann in Transportrichtung 74 des Substrats mindestens ein Rotationsförderer 42 mittelbar oder unmittelbar nachgeordnet sein. Der Rotationsförderer 42 kann als Bogenführungszylinder, Übergabetrommel, Transferter oder in anderer geeigneter Weise ausgebildet sein und umfasst mindestens ein Bogenhaltesystem 17, insbesondere ein Klemmgreifersystem 17.
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Unterhalb des mindestens einen Rotationsförderers 42 ist vorzugsweise eine Bogenleiteinrichtung 09 zum Leiten von bearbeitetem Substrat angeordnet. Die Bogenleiteinrichtung 09 weist eine Mehrzahl von sich in der Transportrichtung 74 erstreckenden Leitelementen 10 auf
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Den Bearbeitungszylindern 96; 97 kann in Transportrichtung 74 eine Trenneinrichtung 02 nachgeordnet sein, mit der bearbeitetes Substrat in mindestens ein Abfallteil und mindestens einen Nutzen trennbar ist. Die Trenneinrichtung 02 umfasst einen Transportzylinder 03 und einen diesem zugeordneten Ausbrechzylinder 04, wobei der Transportzylinder 03 und/oder der Ausbrechzylinder 04 eine Mantelfläche aufweist, in der mit Saugluft beaufschlagte oder beaufschlagbare Öffnungen gebildet sind.
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Der Transportzylinder 03 ist vorzugsweise doppeltgroß, d. h. er transportiert pro Umdrehung zwei Substratbogen. Nachfolgend wird ein einfachgroßes System beschrieben. Diese Beschreibung steht auch stellvertretend für das doppeltgroße System oder mehrfachgroße System in analoger Entsprechung. Im Bereich der Mantelfläche des Transportzylinders 03 ist ein Bogenhaltesystem 17 zum Fixieren der Vorderkanten von bogenförmigem Substrat, insbesondere ein Klemmgreifersystem 17 ausgebildet. Im Fall eines doppelgroßen Systems sind zwei Bogenhaltesysteme 17 ausgebildet. Das Greifersystem Bogenhaltesystem 17 ist vorzugsweise als Sauggreifersystem 17, auch als Saugersystem bezeichnet, ausgebildet und wird von weiteren Luftversorgungsmitteln versorgt. Das Sauggreifersystem 17 ist zur Erzeugung eines Saugbereichs ausgebildet, dessen Erstreckung in axialer Richtung des Transportzylinders 03 ein Vielfaches seiner Erstreckung in Umfangsrichtung beträgt. Der Transportzylinder 03 weist im Fall eines doppelgroßen Systems zwei Fixiermittel zum Fixieren eines austauschbaren Aufzugs auf. Die Mittel zum Fixieren sind vorzugsweise als Klemmgreifer ausgebildet. Mit ihnen ist ein jeweiliger Aufzug an der Hinterkante und an der Vorderkante fixierbar. Die Mittel zum Fixieren der Vorderkante des Aufzugs sind vorzugsweise durch das Klemmelement Vorderkante auch als Klemmbacke bezeichnet und das korrelativ mit diesem unter Bildung eines Klemmspaltes zusammenwirkende weitere Klemmelement auch als Aufschlag bezeichnet gebildet. Der Transportzylinder 03 weist vorzugsweise zweite und dritte Öffnungen auf, die bei fixiertem Aufzug zumindest teilweise von im Aufzug ausbildbaren Durchbrechungen überdeckt sind. Die zweiten und dritten Öffnungen sind mit den weiteren Luftversorgungsmitteln verbunden. Die zweiten und die dritten Öffnungen sind dabei vorzugsweise unabhängig voneinander mit Luft versorgbar. Vorzugsweise ist dabei die Luftversorgung entweder der zweiten oder der dritten Öffnungen oder beider Öffnungen umschaltbar ausgebildet. Unter Umschaltbarkeit ist in diesem Sinn insbesondere das Umschalten zwischen Saugluft und Blasluft gemeint, wobei es nicht darauf ankommt von welcher Art der Luftversorgung in welche Art umgeschaltet wird.
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Die zweiten und die dritten Öffnungen sind in der Mantelfläche des Transportzylinders 03 ausgebildet. Vorzugsweise sind die zweiten und dritten Öffnungen in Umfangsrichtung des Transportzylinders 03 oder in Achsrichtung des Transportzylinders 03 sich jeweils abwechselnd angeordnet. Die zweiten und/oder die dritten Öffnungen sind vorzugsweise nutförmig oder lochförmig ausgebildet. Durch die Anordnung der zweiten und der dritten Öffnungen in der Mantelfläche des Transportzylinders 03 ergibt sich vorzugsweise ein feinmaschiges Netz von Elementen, mit denen eventuell im Aufzug ausgebildete Durchbrechungen mit Luft versorgt werden können. Die Anordnung der Durchbrechungen im Aufzug erfolgt dabei entsprechend der Anordnung von Abfallteil oder Abfallteilen einerseits und Nutzen andererseits. So können beispielsweise im Bereich derjenigen zweiten Öffnungen, die im Bereich von Nutzen ausgebildet sind Durchbrechungen im Aufzug ausgebildet werden, während allen dritten Öffnungen, die im Bereich von Nutzen ausgebildet sind, keine Durchbrechungen im Aufzug gegenüberstehen. Das Gleiche gilt sinngemäß auch für den Bereich von Abfallteilen, wobei hier den dritten Öffnungen Durchbrechungen im Aufzug gegenüberstehen, während die zweiten Öffnungen von geschlossenen Bereichen des Aufzugs abgedeckt sind. Durch diese Maßnahmen können Nutzen und Abfallteile unterschiedlich behandelt, bzw. auf der Mantelfläche des Transportzylinders 03 bzw. dessen Aufzug fixiert werden.
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Benachbart zum Transportzylinder 03 kann ein Ausbrechzylinder 04 angeordnet sein. Der Ausbrechzylinder 04 ist wie der Transportzylinder 03 drehbar gelagert. Der Ausbrechzylinder 04 dient dem Ausbrechen von Abfallteilen oder von Nutzen. Vorzugsweise weist der Ausbrechzylinder 04 vierte Öffnungen auf. Der Ausbrechzylinder 04 kann wie der Transportzylinder 03 auch doppeltgroß oder einfachgroß ausgebildet sein. Im Falle einer doppelgroßen Ausbildung des Ausbrechzylinders 04 entspricht dessen Umfang bzw. Durchmesser dem Umfang bzw. Durchmesser eines doppeltgroß ausgebildeten Transportzylinders 03. Vorzugsweise ist der Ausbrechzylinder 04 einfachgroß ausgebildet. In seinem Aufbau gleicht der Ausbrechzylinder 04 vorzugsweise in vielen Merkmalen dem Transportzylinder 03, so dass zur Beschreibung der Beschaffenheit des Ausbrechzylinders 04 auf die Ausführungen zur Beschaffenheit des Transportzylinders 03 Bezug genommen wird. Das gilt insbesondere für alle Baugruppen des Transportzylinders 03 bzw. des Ausbrechzylinders 04 zu denen nicht ausdrücklich auf bauliche Unterschiede oder ein Fehlen hingewiesen wird. Die Beschaffenheit des Ausbrechzylinders 04 wird nachfolgend anhand eines einfachgroßen Systems beschrieben. Diese Beschreibung steht auch stellvertretend für das doppeltgroße System oder mehrfachgroße System in analoger Entsprechung. Im Unterschied zum Transportzylinder 03 umfasst der Ausbrechzylinder 04 kein Bogenhaltesystem 17 zum Fixieren der Vorderkanten von bogenförmigem Substrat.
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Wie auch der Transportzylinder 03 weist der Ausbrechzylinder 04 vorzugsweise Mittel zum Fixieren eines austauschbaren Aufzugs auf. Die Mittel zum Fixieren sind vorzugsweise als Klemmgreifer ausgebildet. Mit ihnen ist ein jeweiliger Aufzug an der Hinterkante und an der Vorderkante fixierbar. Die Mittel zum Fixieren der Vorderkante des Aufzugs sind vorzugsweise durch das Klemmelement Vorderkante und das korrelativ mit diesem unter Bildung eines Klemmspaltes zusammenwirkende weitere Klemmelement gebildet. Das Klemmelement Vorderkante ist am Grundkörper des Ausbrechzylinders 04 gelagert. Das weitere Klemmelement kann insbesondere als Blattfederpaket gebildet sein. Benachbart zum weiteren Klemmelement ist ein vorzugsweise als pneumatischer Muskel ausgebildetes Stellelement angeordnet. Das Stellelement ist vorzugsweise mit einer Luftzuführung verbunden, mit der am Stellelement ein Überdruck angelegt werden kann. Bei anliegendem Überdruck dehnt sich das Stellelement aus, wobei es am weiteren Klemmelement anliegt und dieses verformt. Infolge der Verformung, insbesondere der Biegung des weiteren Klemmelements ändert sich dessen Erstreckung in Richtung des Klemmelements Vorderkante. Durch Anlegen eines Überdrucks z. B. in Form von Druckluft am Stellelement kann damit der zwischen Klemmelement Vorderkante und weiteren Klemmelement gebildete Spalt vergrößert und bei Abschaltung des Überdrucks am Stellelement verkleinert werden, was dem Klemmen des Aufzugs entspricht.
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Die Hinterkante des Aufzugs ist zwischen einem Klemmelement Hinterkante und einem weiteren Klemmelement Hinterkante fixierbar, die gemeinsam einen weiteren Klemmspalt bilden. Die für das Schließen des Klemmgreifers Hinterkante benötigte Kraft wird von einer verdrehbaren Spannwelle aufgebracht, die über einen Kniehebel auf das Klemmelement Hinterkante einwirkt.
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Die vierten Öffnungen werden bei fixiertem Aufzug zumindest teilweise von im Aufzug ausbildbaren Durchbrechungen überdeckt.
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Vorzugsweise sind einem oder mehreren Druckwerken der Bogendruckmaschine die Bearbeitungszylinder 96; 97, anschließend ein Rotationsförderer 42 mit Bogenleiteinrichtung 09, anschließend ein Transportzylinder 03 mit einer Trenneinrichtung 02 und anschließend ein weiterer solcher Rotationsförderer 42 mit Bogenleiteinrichtung 09 nachgeordnet.
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Nachfolgend wird ein Verfahren zum Fixieren eines Werkzeugs 05 aus der Gruppe der Schneidwerkzeuge, Stanzwerkzeuge, Rillwerkzeuge, Perforierwerkzeuge, Prägewerkzeuge oder Nutwerkzeuge auf einem Bearbeitungszylinder 96; 97 beschrieben.
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Bei der Beschreibung wir auf die Durchführung des Verfahrens mit einen Bearbeitungszylinder 96; 97 Bezug genommen, wobei das Verfahren auch an jeweils beiden miteinander zusammenwirkenden Bearbeitungszylindern 96; 97 durchgeführt werden kann, wobei in diesem Fall die gleichen Verfahrensschritte an beiden Bearbeitungszylindern 96; 97 durchgeführt werden.
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Gemäß dem Verfahren wird das Werkzeug 05 auf einer Mantelfläche des Bearbeitungszylinder 96; 97 angeordnet. Der Bearbeitungszylinder 96; 97 ist vorzugsweise als Magnetzylinder gemäß einer oder mehrerer Ausführungsformen ausgebildet, die im Zusammenhang mit der Vorrichtung zum Behandeln von bogenförmigen Substraten der beschriebenen wurden.
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Das Werkzeug 05 wird durch die vom dem Bearbeitungszylinder 96; 97 auf das Werkzeug 05 ausgeübte Magnetkraft fixiert.
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Anschließend wird mit mindestens einem bzw. dem ersten Luftversorgungsmittel 14 über in der Mantelfläche des mindestens einen Bearbeitungszylinders 96; 97 gebildete erste Öffnungen 12 zwischen der Mantelfläche des mindestens einen Bearbeitungszylinders 96; 97 und dem Werkzeug 05 ein Luftdruck aufgebaut, danach das Werkzeug 05 auf der Mantelfläche des mindestens einen Bearbeitungszylinders 96; 97 in axialer Richtung und/oder Umfangsrichtung vorzugsweise von einer Bedienperson ausgerichtet und danach der Luftdruck abgebaut.
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Vorzugsweise ist der Luftdruck derart bestimmt, dass die vom Bearbeitungszylinder 96; 97 auf das Werkzeug 05 ausgeübte Magnetkraft bei auf der Mantelfläche des Bearbeitungszylinders 96; 97 aufliegendem Werkzeug 05 kleiner ist, als die durch den Luftdruck auf das Werkzeug 05 ausgeübte Kraft.
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Insbesondere kann der Luftdruck derart bestimmt sein, dass sich zwischen der vom Bearbeitungszylinder 96; 97 auf das Werkzeug 05 ausgeübten Magnetkraft und der durch den Luftdruck auf das Werkzeug 05 ausgeübten Kraft ein Kräftegleichgewicht einstellt, wenn der Abstand zwischen der Mantelfläche des Bearbeitungszylinders 96; 97 und dem Werkzeug 05 gleich 0,1 Millimeter oder größer als 0,1 Millimeter ist oder im Bereich von 0,1 bis 1 Millimeter liegt.
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Das Ausrichten kann in einem ersten und einem dem ersten zeitlich nachgelagerten zweiten Zeitabschnitt erfolgen, wobei im ersten Zeitabschnitt ein größerer Luftdruck aufgebaut wird als im zweiten Zeitabschnitt.
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Der erste Zeitabschnitt dient insbesondere zu einer Vorpositionierung des Werkzeugs 05 während im zweiten Zeitabschnitt vorzugsweise eine Feinpositionierung des Werkzeugs 05 durchgeführt wird.
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Die Vorpositionierung und/oder insbesondere die Feinpositionierung können unter Verwendung einer Positionierhilfe erfolgen. Die Positionierhilfe weist vorzugsweise einen Fensterbereich auf. Der Fensterbereich kann in einem Metallblech angeordnet sein. Die Positionierhilfe, insbesondere das Metallblech, wird auf der Mantelfläche des Bearbeitungszylinders 96; 97 angeordnet und von Magnetkräften des Bearbeitungszylinders 96; 97 gehalten.
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Die Positionierhilfe kann einen einstellbaren Anschlag umfassen. Der Anschlag kann auch austauschbar ausgebildet und insbesondere durch eine Abstandslehre gebildet sein, die nach Bedarf aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Abstandslehren ausgewählt wird.
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Nach der Einstellung des Anschlag und der Anordnung zwischen dem Werkzeug 05 und einer Kante des Fensterbereichs kann das Werkzeug 05 zu seiner Ausrichtung verlagert werden, bis es in Kontakt mit dem Anschlag ist. Im Fall eines austauschbaren Anschlages wird vorzugsweise ein geeigneter Anschlag ausgewählt und zwischen einer Kante des Fensterbereichs und dem Werkzeug 05 in Kontakt zu einer Kante des Fensterbereichs angeordnet. Anschließend wird das Werkzeug 05 zu seiner Ausrichtung verlagert, bis es in Kontakt mit dem Anschlag ist.
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Die Ausrichtung des Werkzeugs 05 kann nacheinander in axialer Richtung und in Umfangsrichtung des Bearbeitungszylinders 96; 97 erfolgen, wobei die Ausrichtung auch in umgekehrter Reihenfolge erfolgen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 01
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- 02
- Trenneinrichtung
- 03
- Transportzylinder
- 04
- Ausbrechzylinder
- 05
- Werkzeug
- 06
- Magnet, Magnetsegment
- 07
- -
- 08
- -
- 09
- Bogenleiteinrichtung
- 10
- Leitelement
- 11
- -
- 12
- Öffnung, erste
- 13
- -
- 14
- Luftversorgungsmittel, erstes
- 15
- -
- 16
- -
- 17
- Bogenhaltesystem, Klemmgreifersystem, Sauggreifersystem
- 18
- Dreheinführung, Drehschieber
- 42
- Rotationsförderer
- 53
- Zuführstutzen
- 74
- Transportrichtung
- 96
- Bearbeitungszylinder
- 97
- Bearbeitungszylinder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10356413 A1 [0005]
- EP 0281064 A1 [0006]
- DE 1486958 A [0006]
- EP 3380285 A2 [0010]
- EP 3749523 A2 [0011]