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Durch Lenker geführtes Schwingsieb mit einstellbarem Wurfwinkel Die
Erfindung bezieht sich auf Schwingsiebe, deren Wurfwinkel eingestellt werden kann.
Die Einstellung des Wurfwinkels ist insofern von großer Bedeutung, als es dadurch
möglich ist, das Sieb den Eigenschaften des abzusiebenden Gutes anzupassen und dadurch
eine gute Siebleistung zu erzielen. So erfordert z. B. die Absiebung feiner Steinkohle
große Wurfwinkel, während die Absiebung grober Steinkohle kleine Wurfwinkel verlangt.
Nasses Siebgut wiederum muß gewöhnlich bei größerem Wurfwinkel abgesiebt werden
als trockenes, das das nasse Gut fester in den Siebmaschen sitzt und infolgedessen
eine größere Kraft senkrecht zur Siebfläche wirken muß, um die Körner des Siebgutes
aus den Maschen zu schleudern.
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Bei Schwingsieben, die neben den Lenkern, die den Siebkasten tragen,
Pufferträger verwenden, konnte bisher der Wurfwinkel nicht geändert werden. Die
Siebe wurden für einen bestimmten Wurfwinkel gebaut und dementsprechend die Pufferträger
am Siebgestell ortsfest verlagert. Man war also gezwungen, bei sich ändernden Siebguteigenschaften
eine schlechte Snebwirkung in Kauf zu nehmen oder das Sieb unter erheblichen Kosten
abzuändern, um es den neuen Verhältnissen anzupassen. Diese Nachteile beseitigt
die Erfindung.
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Die Erfindung besteht darin, daß die als doppelarmige Schwinghebel
ausgebildeten Lenker von am Tragrahmen um den gleichen Bolzen wie die Lenker drehbar
gelagerten Pufferträgern ganz oder teilweise umfaßt und die Puff erträger am Tragrahmen
einstellbar abgestützt sind. Auf diese Weise ist es möglich, den Wurfwinkel des
Siebes zu verstellen, ohne daß die Pufferträger dabei in eine Lage kommen, die ein
ordnungsgemäßes Arbeiten des Siebes ausschließt.
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Es ist bereits ein durch Lenker geführtes Sieb bekannt, bei dem der
Wurfwinkel verändert werden kann, indem der Angriffspunkt von Spannfedern an den
als Winkel ausgebildeten Lenkern verlegt wird. Jedoch sind hier keine Pufferträger
vorhanden, auf die bei der Verstellung des Wurfwinkels Rücksicht genommen werden
muß. Fernerhin ist es nicht mehr neu, die Lenker eines Siebes als doppelarmige Schwinghebel
auszubilden; bei dieser bekannten Bauart kann aber wiederum der Wurfwinkel nicht
geändert werden.
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Im übrigen wird noch bemerkt, daß für die Einzelheiten der Unteransprüche,
die bekannt sind, Schutz nur in, Verbindung mit der im Hauptanspruch gekennzeichneten
Vorrichtung, nicht aber für sich allein begehrt wird.
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Die Erfindung ist in mehreren Ausführungsbeispielen auf der Zeichnung
dargestellt, und zwar zeigen Abb. z eine Seitenansicht eines Schwingsiebes, welches
durch einen auf dem Siebkasten
angeordneten Unbalanzantrieb in
Schwingung versetzt wird, Abb.2 dasselbe Sieb in anderer Neigung; Abb. 3 ein durch
ein Kurbelgetriebe :an; getriebenes Schwingsieb, Abb.4 eine vergrößerte Darstellung
des Pufferträgers am Sieb nach Abb. i und 2, Abb. 5 einen Schnitt nach der Linie
B-B in Abb. 4, Abb. 6 eine Vorderansicht des Siebes nach Abb. 2, Abb.7 die Abstützung
der Pufferträger gegen den Tragrahmen in vergrößerter Darstellung.
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Gemäß Abb. i und 2 ist der Siebkasten i mittels der an ihn angelenkten
Lenker 2 und 3 auf einem Tragrahmen.4 schwingbar gelagert. Der Tragrahmen 4 ist
um die Achse 5 im Maschinengestell 6 schwenkbar und kann mittels der in ihrer Länge
veränderbaren Stützen 7 und 8 in beliebiger Neigung festgestellt werden. Das Maschinengestell
6 ruht unter Zwischenschaltung elastischer Zwischenlager 9, z. B. Gummikugeln, auf
dem Sockel.
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Die Lenker 2 an beiden Seiten des Siebkastens sind als Doppelhebel
ausgebildet und um je einen im Tragrahmen 4 befestigten Bolzen io drehbar. (Vgl.
Abb. 4 und 5). Die Lenker können mit dem Tragrahmen und dem Siebkasten aber auch
durch elastische Lager verbunden sein. Während die oberen Schenkel der Lenker 2
mittels eines Bolzens i i gelenkig mit dem Siebkasten i verbunden sind, sind die
unteren durch ein Gegengewicht 1.2 miteinander verbunden. Um die Bolzen io sind
ferner zu beiden Seiten des Siebkastens kastenförmige die Lenker .2 umfassende Pufferträger
13 schwenkbar. In den Pufferträgern 13 sind Gummipuffer 14, 15 befestigt,
die sich in Schwingungsrichtung des Siebkastens von beiden Seiten gegen die Enden
der doppelarmigen Lenker 2 legen. An dem Tragrahmen 4 sind zu beiden Seiten des
Siebkastens zwei weitere Pufferträger 16 um Bolzen 17 drehbar. Die in diesen Pufferträgern
untergebrachten Puffer 18 drücken in Schwingungsrichtung des Siebkastens von beiden
Seiten her gegen am Siebkasten i befestigte Pufferlager i9. Die Pufferträger
13 und 16 werden in ihrer Lage durch Stützstangen 20, 2i festgehalten. Die
Stützstangen sind gemäß Abb. 7 in an den Pufferträgern befestigten Ohren 22, 23
schwenkbar und feststellbar gelagert und stützen sich gegen einen im Tragrahmen
4 drehbar und feststellbar gelagerten Lagerstein 24. Sie sind vermittels der Spannschlösser
25, 26 in ihrer Länge veränderbar. Die Abstützung der Stangen 20, 21 gegen den Lagerstein
24 kann federnd gestaltet werden. Zu diesem Zweck sind Gummipuffer 27, 28 an dem
Lagerstein 2.1 befestigt, gegen die sich die Stangen 2o, 21 mittels der Lager 29,
30 stützen. Um die Fedejung der Abstützung verändern zu können, sind die
Lager 29, 3o durch Spannspindeln 3zs 32 miteinander verbunden, die es gestatten,
mittels der zu ihrer Befestigung dienen-^'den Muttern die Puffer 27, 28 vorzuspannen.
Da die Drehpunkte der Lenker 2 und 3 sowie diejenigen der Puffertriiger 13 und 16
und der Lagerstein 24 am Rahmen 4. in einer gemeinsamen Ebene A-A liegen, und da
ferner die Anlenkpunkte der Lenker 2 und 3 und das Pufferlager i9 am Siebkasten
i ebenfalls in einer Ebene C-C liegen und die beiden Ebenen parallel zueinander
sind, so läßt sich der Wurfwinkel a des Siebkastens einfach durch Verändern der
Länge der Stützstangen 2o, 2i verändern. Zu diesem Zwecke werden vorher die Bolzen
gelöst, welche die Stützstangen :2o, 21 mit den Ohren 22, 2,3 der Pufferträger
verbinden. Ferner wird die Befestigung des Lagersteins 24 gelöst, so daß sich dieser
drehen kann. Verdreht man nun die Schlösser 25, 26 z. B. in der Weise, daß eine.
Verlängerung der Stützstangen 20, 2,1 eintritt, so wird der Siebkasten parallel
zu sich selbst um die Drehpunkte io und 17 und mit ihm die Pufferträger im Uhrzeigersinn
verschwenkt. Dadurch wird der Wurfwinkel c: des Siebkastens verkleinert; denn nachdem
die Stützstangen 2o, 21 an den Ohren 22, 23 durch Anziehen der Bolzen wieder befestigt
sind, schwingt der Siebkasten in flacherer Bahn parallel zu sich selbst. Eine Verkürzung
der Stützstangen 2o, 21 hat naturgemäß eine Vergrößerung des Wurfwinkels a zur Folge.
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Der Antrieb des Siebkastens kann z. B. durch auf demselben gelagerte,
mit außermittig liegenden Gewichten versehene Scheiben 33 und 34 erfolgen, die gemäß
Abb. 6 von einem Antriebsmotor 35 über ein elastisches Zwischenglied 36 in Umdrehungen
versetzt werden. Die Scheiben können z. B. derart zueinander eingestellt und mittels
Zahnräder miteinander gekuppelt sein, daß sich die Massenwirkungen der Gegengewichte
in waagerechter Richtung summieren, dagegen in senkrechter Richtung aufheben. Der
Siebkasten wird dann in waagerechter Richtung zu Schwingungen angeregt.
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Es ist natürlich auch möglich, den Antrieb in der aus Abb. 3 ersichtlichen
Weise vorzunehmen, nach der ein Schwinghebel 37 durch ein Kurbelgetriebe 3$ in Schwingungen
versetzt wird und über eine lose Kopplung 39 den Siebkasten i zu Schwingungen anregt.
Gemäß Abb. 3, in der ein größeres Sieb dargestellt ist, sind zwei doppelarmige Lenker
40, 41 am Siebkasten i vorgesehen. Die Puf-ferträger 42-45 sind im Gegensatz zu
den Pufferträgern 13 nach Abb. i, 2, 4., 5 nur einarmig
ausgebildet.
Ihre Abstützung gegeneinander und gegenüber dem Rahmen 46 erfolgt in der oben mit
Bezug auf Abb. 6 beschriebenen Weise, so daß auch hier einfach durch Verändern der
Länge der Stützstangen 48 der Wurfwinkel des Siebes verändert werden kann. Der Rahmen
46, der bei den großen Sieben nichtschwenkbar ausgeführt werden kann, wird mittels
elastischer Lager gegenüber dem Gebäude isoliert. Das Gegengewicht 47 für den Siebkasten
wird an die unteren Schenkel der doppelarmigen Lenker 40, 41 angelenkt, so daß es
sich während der Schwingbewegung des Siebkastens gegenläufig zu diesem bewegt. Die
Schwenkpunkte der Pufferträger 42-45 und des Schwinghebels 37 am Rahmen 46 liegen
in einer Ebene mit den Drehpunkten 49 der Lenker, während der Anlenkpunkt des Schwinghebels
und die Pufferlager am Siebkasten in der Ebene der Anlenkpunkte der Lenker liegen.
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Der durch Unbalanzantrieb nach Abb. i oder durch den Schwinghebelantrieb
nach Abb. 3 in Schwingung versetzte Siebkasten i überträgt die Schwingbewegung mittels
der doppelarmigen Lenker :2 bzw. 40, 41 auf das Gegengewicht i2 bzw. 47, welches
gegenläufig zum Siebkasten schwingt und so bemessen ist, daß es die Massenkräfte
desselben aufhebt. Durch die Schwingungen des Siebkastens werden die in den Pufferträgern
13, 16 bzw. 42-45 befestigten Puffer wechselweise zusammengedrückt und wieder entlastet.
Die Puffer speichern dadurch die lebendige Energie des aus dem Siebkasten und dem
Gegengewicht bestehenden Systems auf und geben sie bei Schwingungsumkehr wieder
an dasselbe ab. Die Gummipuffer können derart gestaltet' sein, daß ihre Federung
beim Zusamrnendrücken stufenweise härter wird. - Dadurch wird ein den Siebvorgang
begünstigender unharmonischer Verlauf der Schwingung des Siebkastens erzeugt.
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Ein besonders guter Massenausgleich, der auch frei von Massendrehmomenten
ist, wird erzielt, wenn die Anordnung der Gegengewichte gemäß Abb. 7 in der
Weise erfolgt, daß die Verbindungslinie zwischen dem Schwerpunkt Sg. des Gegengewichtes
und SS des Siebkastens auf einer in Schwingungsrichtung liegenden Geraden liegen..
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Die Einrichtungen können natürlich auch an Förderrinnen Verwendung
finden, da auch hier der Wurfwinkel den verschiedenen zu fördernden Massengütern
angepaßt werden muß. Die Gummipuffer sind sämtlich verstellbar in ihren Trägern
gelagert, so daß ihre Vorspannung geändert werden kann.