DE653330C - Verfahren zur Herstellung von Koagulaten aus waessrigen Kautschukdispersionen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Koagulaten aus waessrigen Kautschukdispersionen

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DE653330C DED61302D DED0061302D DE653330C DE 653330 C DE653330 C DE 653330C DE D61302 D DED61302 D DE D61302D DE D0061302 D DED0061302 D DE D0061302D DE 653330 C DE653330 C DE 653330C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Koagulaten aus wäßrigen Kautschukdispersionen Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung von Kautschukkoagulaten, die in bekannter Weise zu Formkörpern verarbeitet werden. Nach demselben vermischt man wäßrige Kautschukdispersionen einerseits mit koagulationsverhindernden, zweckmäßig gleichzeitig dispergierend wirkenden Stoffen, andererseits ohne Koagulation mit Stoffen, die ohne Gegenwart der koagulationsverhindernden Stoffe die Kautschukdispersionen koagulieren würden, worauf man nach Inaktivieren der koagulationshinderndene Stoffe durch Erwärmen die Wirkung der zuvor zugefügten Koagulationsmittel auslöst und hierdurch den Kautschuk zur Koagulation bringt. Hierauf werden die so erhaltenen Koagulate durch eine Druckbehandlung unter Abscheidung mindestens des Hauptteiles der in ihnen enthaltenen Flüssigkeit in Formkörper übergeführt. Man erhält so unter weitestgehender Kontrollmöglichkeit äußerst gleichmäßig und fein verteilte Koagulate bzw. daraus gewonnene Erzeugnisse, die insbesondere in diesen Eigenschaften den nach bekannten Methoden erhaltenen Koagulaten und Koagulaterzeugnissen weit überlegen sind.
  • Es ist bereits ein Verfahren bekannt, nach dem man Stoffe, die auf Kautschukdispersionen koagulierend wirken, in Gegenwart von so bemessenen Schutzkolloidmengen in die Dispersionen einrührt, daß die Koagulation nicht sofort vor sich gehen kann, sondern während eines gewissen Zeitraumes unterbunden bleibt, innerhalb dessen .die gleichmäßige Einmischung der Füllstoffe vollzogen wird. Abgesehen davon, daß sich keineswegs alle an sich auf Kautschukdispersionen koagulierend wirkenden Zusatzstoffe durch Schutzkolloide so beeinflussen lassen, daß sie erst nach einiger Zeit Koagulation hervorbringen, kann man bei dem erwähnten Verfahren die Zeitspanne, innerhalb deren eine Koagulation noch nicht eintritt und eine gegebenenfalls noch nötige weitere Vermischung noch durchführbar bleibt, nicht nach Belieben regeln. Im Gegensatz hierzu hat man bei dein vorliegenden Verfahren die Möglichkeit, die Koagulation durch Erwärmung in jedem gewünschten Augenblick hervorzubringen, so daß man imstande ist, die Durchmischung mit der erforderlichen Gründlichkeit vorzunehmen.
  • Die Menge der jeweils zu verwendenden koagulationshindernden Zusatzstoffe bzw. Schutzkolloide wird dabei durch die jeweils angewendeten Mengen von Koagulationsmittel und deren Wirkungsstärke bestimmt und schwankt im allgemeinen zwischen etwa 2 und 25 %, bezogen auf die Kautschukmenge.
  • An koagulationshindernden Stoffen kommen im Rahmen des vorliegenden Verfahrens koagulierbare Proteine, wie Eialbumin, Serumalbumin und Hämoglobin, Seifen -un& Saponine, Casein, Natriumsilicat und sulfonierte öle in Betracht.
  • Daneben .oder statt dessen kann man vorteilhaft auch solche Dispergierungsmittel verwenden, wie Alkalihydroxyde, Türkischrotöle, Alkalisalze von: Kondensationsprodukten der ß-I\Taphthalinsulfonsäure und des Formaldehyds.
  • Als Koagulationsmittel kommen gleichfalls die verschiedensten, diese Eigenschaft aufweisenden flüssigen Stoffe, wie z. B. Essig-. säure, und fein verteilte feste Stoffe in Betracht, insbesondere auch solche, welche, wie z. B. Ruß, zerkleinerter, fasermaterialhaltiger Altkautschuk, Asbest ü. dgl., auch in Gegenwart von Alkali auf Kautschuk koagulierend wirken. Ebenso können als Koagulationsmittel auch an sich nicht koagulierend wirkende, dispergierbare feste Stoffe, z. B. Baumwollfasern, verwendet werden, die. mit auf Kautschuk koagulierend wirkenden Stoffen behandelt, z. B. getränkt, sind.
  • Wie aus vorstehendem erhellt, kann das vorliegende Verfahren auf die verschiedenste Weise ausgeführt werden. Es können z. B. gewöhnliche ammoniakalische Kautschukmilch oder eine sonstige natürliche oder künstliche Kautschukdispersion, ein in der Hitze .koagulierendes Schutzprotein, z. B. Hämoglobin, und ein Koagulationsmittel für Kautschukdispersionen, z. B. Essigsäure, zunächst bei .gewöhnlicher Temperatur miteinander vereinigt bzw. die Zusatzstoffe in der Kautschukmilch dispergiert werden. Dabei ist das Koagulationsmittel erst dann mit der Kautschukmilch zu vereinigen, wenn dieser das Schutzprotein bereits zugesetzt ist. Die Vereinigung ist also', wie bereits gesagt, unter Bedingungen durchzuführen, welche die Koagulationsmittel nicht zur Wirkung kommen lassen. Wird dann das Gemenge erwärmt, so wirkt das Koagulationsmittel bei Erreichung der kritischen Temperatur, bei welcher die Schutzwirkung des Proteins aufhört, in einheitlicher Weise auf die Gesamtmenge des dispergierten Kautschuks, wodurch Erzeugnisse besonders gleichmäßiger Struktur erhalten werden. Wenn die Mischung in bezug auf den vorhandenen Kautschuk verdünnt ist, so wird ein Rahm von kleinen, fein verteilten, koagulierten Kautschukkügelchen erzeugt. Bei höherer Kautschukkonzentration der Mischung werden die koagulierten Kautschukkügelchen entsprechend größer und können sich gegebenenfalls zu einem zusammenhängenden Koagulum vereinigen. Aus dem Koagulat kann. die Flüssigkeit zum großen@Teil durch Absetzenlassen, Filtrieren, Zentrifugieren u. dgl. entfernt und so die zum Trocknen des Koagulates erforderliche Zeit erheblich abgekürzt werden.
  • Das vorliegende Verfahren kann auch in Gegenwart von festen dispergierbaren Zusatzstoffen üblicher Art durchgeführt werden, wie z. B. Vulkanisationsmitteln, Zinkoxyd, Bleiglätte, Graphit und Bleipulver. Handelt es sich dabei um Zusatzstoffe, welche gleichzeitig eine koagulierende Wirkung auszuüben vermögen, so muß deren Einfiuß durch vorherige Zugabe entsprechender Mengen koagulationshindernder Stoffe ausgeglichen werden. .Erfindungsgemäß können also Kautschukkoagulate erhalten werden, welche keine festen Fremdbestandteile aufweisen, und auch andererseits solche, welche feste, von Kautschuk umhüllte Teilchen enthalten. Wenn als Ausgangsmaterial eine Kautschukdispersion von genügend hoher Konzentration verwendet wird und das Koagulationsmittel in genügender Menge vorhanden ist, so bilden, wie bereits angedeutet, die erhaltenen Koagulate eine zusammenhängende, völlig einheitliche Masse. Bei Verwendung von schwach konzentrierter, etwa io- oder geringerprozentiger Kautschukmilch koagulieren die Kautschukmilchteilchen um die in feiner Verteilung verbleibenden festen Teilchen, die aus der Aufschlämmung nach erfolgter Klärung leicht durch Filtrieren, Zentrifugieren o. dgl. in nahezu trockenem Zustande gewonnen werden können. Die so erhaltenen Massen neigen nicht zum Zusammenkitten, es sei denn, daß sie der Eihwirkung von Hitze und bzw. oder Druck unterworfen werden. Doch auch, wenn z. B. Behandelte Fasern zu festen Massen eingetrocknet sind, so können sie im wäßrigen Mittel dann doch wieder dispergiert werden. Fügt man starke Säure zu der Aufschlämmung der mit Kautschuk bedeckten Teilchen, so erhält man zusammenhängende, klumpige Massen.
  • Wenn ein zusammenhängendes Koagulum geformt werden soll, so wird die Koagulation, insbesondere beim Verarbeiten von größeren Mengen Fasern und bzw. oder andere Füllstoffe enthaltenden Gemengen, zweckmäßig in Gefäßen ausgeführt, deren Innenform ungefähr der jeweils gewünschten Gestaltung des Endproduktes entspricht. ' Beispiele i. Man bereitet zunächst die folgenden drei wäßrigen Dispersionen: a) Zu 15 g Hämoglobin in 121 Wasser, die sich in einem Schüttelgefäß befinden, gibt man ioo g kurze Asbestfasern (Siel)staub von Serpentingestein) und schüttelt 15 oder 2o Minuten, bis das Fasergut genügend benetzt und verteilt ist.
  • b) Zu Zoo bis 300 g Wasser, die io g Hämoglobin gelöst enthalten, fügt man ein in einer Farbmühle feingemahlenes Gemisch von 75 g Schwefel, 75 g Zinkoxyd, 16s g Glätte, 36 g Graphit, wozu noch Vulkanisationsbeschleuniger hinzugegeben werden können.
  • c) 5oo g Kautschukmilch, die iSo g Kautschuk enthalten, werden mit iooo g Wasser, in dein 5 g Hämoglobin gelöst sind, verdünnt.
  • Das Gemisch (b) wird zu der Aufschlämmung (a) zugegeben und so lange geschüttelt, bis eine genügend einheitliche Verteilung des dispergierten Materials erzielt ist. Nun läßt man die verdünnte und mit einem Schutzkolloid versehene Kautschukmilch (c) in die Mischung von (a) und (b) einfließen. Sobald die Kautschukmilch einheitlich mit den anderen Zusätzen gemischt ist, leitet man trokkenen Dampf direkt in das geschüttelte Gemisch, vorzugsweise derart, daß die ganze Mischung gleichmäßig erwärmt und so eine Temperatur von annähernd ioo° in nicht weniger als 30 Minuten erreicht wird. Sobald die Temperatur-der Flüssigkeit nur wenig über den Köagulationspunkt des Hämoglobins steigt, bemerkt man eine Klärung, welche die Koagulation der Kautschukmilch anzeigt.
  • Die Temperatursteigerung der Mischung soll allmählich und gleichmäßig vor sich gehen, weswegen während der Erhitzung (lauernd geschüttelt wird und die Temperatursteigerung Grad für Grad bis annähernd zum. Siedepunkt der Flüssigkeit vorgenommen wird. Unter den angegebenen Bedingungen wird die Flüssigkeit in etwa 30 Minuten klar. Aus der Aufschlämmung des Fasergutes wird dann in üblicher Weise der Hauptteil des Wassers entfernt und das Erzeugnis zu Platten verarbeitet.
  • Man kann die Aufschlämmung auch in einer Zentrifuge konzentrieren oder auf einem Filter sammeln und schließlich bei einer 65' nicht übersteigenden Temperatur trocknen. Die Trocknung kann bei erniedrigtem Druck, z. B. in einem Vakuumtrockner oder in einem Heißluftofen, zu Ende geführt werden. Wenn die Trocknung ohne Anwendung von hohem Druck und Temperatur vollzogen wird, verkittet sich das Erzeugnis nicht zu einer einheitlichen Masse und kann in Wasser wieder dispergiert werden.
  • 2. Es wird auf die gleiche Weise wie nach Beispiel i verfahren, mit dem Unterschied, daß man an Stelle der Mischungen (a) und (b) des ersten Beispiels folgende Mischungen verwendet oa.) 15 g Hämoglobin, 12 1 Wasser, 50 g feine Chromlederfasern.
  • b) io g Hämoglobin, 200 g Wasser, 75 g Schwefel, 75 g Zinkoxyd, 175 g Bleiglätte, 36g Graphitpulver, 3g Dibenzothiazyldisulfid.
  • Mischung (c) hat die gleiche Zusammen-, setzung wie im ersten Beispiel.
  • 3. 'An Stelle von Hämoglobin wie in Beispiel i wird Casein, Natriumsilicat oder Türkischrotöl in den gleichen Mengenverhältnissen angewendet. Das Schutzkolloid wird in diesem Fall durch die Hitze nicht selbst wie das Hämoglobin bei Beispiel i geändert, sondern die Schutzwirkung des Caseins usw. wird durch die größere koagulierende Wirkung, welche der Asbest und das Zinkoxyd bei höheren Temperaturen erlangen, aufgehoben.
  • Da das Schutzkolloid unverändert erhalten bleibt, wird der Hauptteil desselben finit dem Wasser beim Trocknen entfernt. Der zurückbleibende Teil dürfte für die Erscheinung verantwortlich zu machen sein, daß das Fasergut sogar nach der Trocknung z. B. mit Hilfe einer Schüttelvorrichtung wieder in Dispersion gebracht werden kann.
  • .4. Kautschulemilch, Wasser und Füllstoffe werden in Mengenverhältnissen wie in Beispiel i zusammen mit 15 g Türkischrotöl, die an Stelle von Hämoglobin zur Verteilung der Asbestfasern in Wasser benutzt werden, verwendet. Die Aufschlämmung der Farbstoffe und die verdünnte Kautschukdispersion wird gleichfalls wie in Beispiel i bereitet und auch die weitere Behandlung wie dort beschrieben durchgeführt. Das Verhältnis Kautschuke zu Asbest kann in weiten Grenzen geändert werden. Auch geringe Beträge von Kautschuk werden in einheitlicher Verteilung zwischen den gut dispergierten Asbestfasern niedergeschlagen und geben durch Anwendung von Hitze und Druck eine unporöse Masse, bei der die Räume zwischen den Fasern mit Kautschuk erfüllt sind und welche etwa 8 °/o Kautschuk, bezogen auf das Gewicht der Fasern, enthält.
  • 5. Wenn eine möglichst große Einheitlichkeit der Faserverteilung und eine weitgehende Verfilzung erwünscht ist, und bzw. oder wenn schwere Füllstoffe wie fein gepulvertes, metallisches Blei gleichförmig verteilt werden sollen, ist es öfters von Vorteil, direkt von einer Dispersion der Ausgangsstoffe, die, abgesehen von der Verdünnung, wie oben vorbereitet sind, auszugehen, für welchen Zweck die Fasern vorzugsweise mit Hilfe von Ätznatron an Stelle von Hämoglobin nach Beispiel i dispergiert werden. Das Hämoglobin, das bei der Aufschlämmung der Zusatzstoffe benutzt wird, kann gegebenenfalls weggelassen werden. Nachdem die Aufschlämmung genügend mit der fein verteilten Faser gemischt ist, wird der größere-Teil des Wassers, in üblicher Weise entfernt, z. B. durch eine Zentrifuge. Wenn das Fasermaterial und die Farbstoffe zu einem Teil auf etwa g Teile Flüssigkeit angereichert sind, wird. die Kautschukmilch nach Beispiel i, zu der wie oben 5 g Hämoglobin zugegeben sind, aber ohne die Zugabe von iooog Wasser. in die Faser-und Farbstoffaufschläminung, gegebenenfalls zusammen mit einem besonderen schweren Zusatzstoff, eingerührt. Bei derartiger Zusammensetzung ist dann die Masse dickflüssig, kann aber trotzdem in ein Formgefäß geschüttet werden, das hierauf von außen in üblicher Weise geheizt wird. Sobald die Temperatur über den Koagulationspunkt des Hämoglobins steigt, schreitet die Koagulation durch die ganze Masse hindurch fort. Der Kautschuk wird wie sonst koaguliert, aber infolge der Änderung der Bedingungen verliert die Masse zum Teil ihre Beweglichkeit und zeigt wachsende Kohäsion, welche mehr der Verfilzung der Fasern als einer Vereinigung der Kautschukteilchen zuzuschreiben ist. Die klare wäßrige Flüssigkeit kann weitgehend durch Druck und der restliche Teil durch Trocknung entfernt werden.
  • Das nasse Fasermaterial kann auf übliche Art in Form von Filterkuchen auf Filtervorrichtungen, Zentrifugen oder in den üblichen Papier-.bzw. Pappemaschinen vereinigt werden.
  • Beim Arbeiten in Gegenwart von kurzen Asbestfasern ist es vorteilhaft, dafür Sorge zu tragen, daß die jeweilige beliebige räumliche Anordnung der Asbestfasern innerhalb des Gemenges möglichst erhalten bleibt. Man kann dann auch kurze billige Asbestfasern verwenden, die so fein dispergiert und durch die anschließende Behandlung so weitgehend verfilzt und verfestigt werden, daß die erzielten Erzeugnisse Zugfestigkeiten und sonstige praktisch wertvolle Eigenschaften aufweisen, die denen der bisher bekannten, aus langen, entsprechend teureren Fasern hergestellten Erzeugnissen mindestens ebenbürtig, wenn nicht überlegen sind.
  • Im einzelnen kann man hierbei wie folgt vorgehen Kurze Asbestfasern werden in einem großen Überschuß von Wasser, das ein Dispergierungsinitbel enthält, verteilt. Als vorteilhaft hat sich eine Konzentration der Fasern von 3 bis 5 °% erwiesen. Ein Holländer oder eine ähnlich wirkende Maschine, durch welche eine heftige Bewegung der Fasern in der Flüssigkeit ermöglicht wird, kann für den in Rede stehenden Zweck dienen. Die Wirkung des Dispergierungsmittels, wie z. $. Ätznatron, ist bereits mit bloßem Auge sichtbar. Wenn die Fasern genügend fein verteilt erscheinen, was ohne weiteres an ihrer schleimigen bzw. fettigen Beschäffenheit festgestellt werden kann, werden die nötigen Mengen Farb- und Füllstoffe zugegeben. Gleichzeitig kann fein verteilter Schwefel und Zinkoxyd in solchem Ausmaß zugefügt werden, daß ein genügend vulkanisiertes Erzeugnis gewährleistet ist. -Die fein verteilten Füllstoffe und Vulkanisierungsmittel werden an der Oberfläche der Fasern adsorbiert. Das überschüssige Wasser, natürlich mit Ausnahme der absorbierten Wassermenge, kann leicht aus der Masse in üblicher Weise z. B. durch ein Eindickfilter oder durch Druckfiltration entfernt werden.
  • Zu der nassen, nicht flüssigen Masse wird eine wäßrige natürliche oder künstliche Dispersion von Kautschuk, deren Kautschukgehalt, bezogen auf das Gewicht der Fasern, z. B. i5 °/o beträgt, hinzugefügt. Die Dispersion muß einen koagulationshindernden Stoff obenerwähnter Art enthalten.
  • Fügt man Kautschuk in dem angegebenen Verhältnis z. B. als Kautschukmilch von gewöhnlicher Konzentration, z. B. mit einem Trockengehalt von 30 °/o, hinzu; so genügt dies, um den nassen Fasern genügende Be-, weglichkeit zu verleihen. Das Mischgut gleicht dann weichem Lehm und kann leicht in ein Gefäß umgegossen werden, das zweckmäßig einer vibrierenden Bewegung oder einer Schüttelbewegung ausgesetzt wird, wodurch eine gleichmäßige Verteilung der Fasern im Gefäß herbeigeführt wird, ohne ihre räumliche Anordnung in der Masse zu ändern. .Die anschließende Erhitzung erfolgt von außen und kann in beliebiger Weise ausgeführt werden, z. B. derart, daß der Behälter in eine geschlossene Kammer gebracht und dort der Einwirkung von Dampf ausgesetzt wird. Beim Erhitzen wird Rühren und heftiges Aufkochen vermieden. Wenn die Temperatur der Masse bis nahe zum Siedepunkt gestiegen ist, tritt eine bemerkenswerte Änderung der Konsistenz ein. Die Fasern gleichen jetzt wieder' gewöhnlichen nassen Asbestfasern.
  • Klares Wasser, das frei ist von Kautschukteilchen, fließt von dem Erzeugnis ab, was darauf hinweist, daß eine vollständige Koagulation des Kautschuks stattgefunden hat.
  • Die Entfernung der nach der Druckbehandlung noch in den Massen verbliebenen Flüssigkeit kann durch Trocknung auf übliche Art vollzogen werden. Danach können die getrockneten Massen, gegebenenfalls nach vorheriger Zerkleinerung, auch noch einer wiederholten Druckbehandlung unterworfen. werden. Die Trocknungstemperatur soll niedrig genug gehalten werden, um eine Vulkanisation des Kautschuks zu verhindern. Ohne Schaden kann man dabei den Kautschuk auf 65° erhitzen. , Eine etwa gewünschte Vulkanisation wird dann in üblicher Weise ausgeführt. Gegenüber den nach bekannten Verfahren hergestellten weisen die auf vorerwähnte Weise erhaltenen Erzeugnisse eine Reihe von Vorteilen auf. Sie stellen z. B. nichtgewebte Asbesttafeln dar, bei denen die Fasern nicht etwa nur jeweils in einer Ebene angeordnet sind, sondern bei welchen vielmehr ein großer Teil der Fasern mehr oder weniger senkrecht zu dieser Ebene liegt. Dies hat zur Folge, daß Schichtungen in den Platten und Tafeln vermieden werden und so ein Erzeugnis entsteht, das sich nicht spaltet und in allen Richtungen annähernd gleiche Zugfestigkeit besitzt. Desgleichen zeigen die nach der Erfindung gewonnenen Erzeugnisse völlige Kornfreiheit. Die ganze Fläche der Asbestfasern ist mit Kautschuk bedeckt. Von besonderer Bedeutung ist, daß, wie bereits gesagt, mit Vorteil auch kurze und billige Fasern verwendet werden können.
  • Zwecks Herstellung von Reibungselementen, wie z. B. einem Bremsbelag, 'der verhältnismäßig dünn, z. B. etwa o,6 bis 0,7 cm dick, sein soll, wird zunächst eine Platte aus trokkenem Material von größerer Dicke, z. B. einer solchen von etwa i, 5 cm, in der oben beschriebenen Weise erzeugt. Zur Verminderung ihrer Dicke bzw. zur Verfestigung wird sie dann einem senkrecht zu ihrer Oberfläche ausgeübten Druck, zweckmäßig nacheinander der Einwirkung einer Folge von sich steigernden, waagerecht fortschreitenden bzw. gleitenden Drucken, ausgesetzt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von aus wäßrigen Kautschukdispersionen, wie Kautschukmilch, erhaltenen Koagulaten, die in bekannter Weise nach dem Abtrennen mindestens des Hauptteils der darin enthaltenen wäßrigen Flüssigkeit durch Druckbehandlung in Formkörper übergeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrigen Kautschukdispersionen mit koagulationsverhindernden, zweckmäßig gleichzeitig dispergierend wirkenden Stoffen und darauf ohne Koagulation mit Stoffen vermischt, die ohne Gegenwart der koagulationsverhindernden Stoffe die Kautschukdispersionen koagulieren würden, und hierauf durch Inaktivieren der koagulationsverhindernden Stoffe durch Erwärmen die koagulierende Wirkung der zuvor zugefügten Koagulationsmittel auslöst, so daß die wäßrige Kautschukdispersion koaguliert wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Koagulation, insbesondere beim Verarbeiten von Mischungen aus wäßrigen Kautschukdispersionen und größere Mengen Fasern und bzw. oder andere Füllstoffe enthaltenden Mischungen, in Gefäßen ausgeführt wird, deren Innenform ungefähr der jeweils gewünschten Gestaltung des Endproduktes entspricht. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daß, inbesondere bei Verwendung von kurzen Asbestfasern als koagulierend wirkende Stoffe, derart gearbeitet wird, daß eine gegebenenfalls vorkonzentrierte Aufschlämmung der Asbestfasern mit der die Koagulation verhindernde Stoffe enthaltenden wäßrigen Kautschukdispersion unter Schütteln vereinigt, das Gemenge ohne zu rühren und unter Vermeidung heftigen Aufkochens erhitzt und koaguliert wird,,, worauf das Koagulat von dem Serum befreit, unter Druck getrocknet und schließlich vulkanisiert wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR2935375A1 (fr) * 2008-09-04 2010-03-05 Univ Picardie Procede de fabrication d'un liant, notamment destine a l'elaboration et/ou l'enrobage de granulats ou encore entrant dans la composition de matrices pour la fabrication de biocomposites

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2935375A1 (fr) * 2008-09-04 2010-03-05 Univ Picardie Procede de fabrication d'un liant, notamment destine a l'elaboration et/ou l'enrobage de granulats ou encore entrant dans la composition de matrices pour la fabrication de biocomposites
WO2011027039A1 (fr) * 2008-09-04 2011-03-10 Universite De Picardie Jules Verne Procédé de fabrication d'un liant, notamment destiné à l'élaboration et/ou l'enrobage de granulats ou encore entrant dans la composition de matrices pour la fabrication de biocomposites.

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