-
Verfahren zum Anbringen von chemikalienbeständigen Überzügen auf Unterlagen
Es ist bekannt, chemikalienbeständige Überzüge aus selbsthärtenden Imprägniermitteln
und Faserstoffen auf Unterlagen anzubringen, indem die Überzüge auf die Unterlage
aufgepreßt und dann mit dieser zusammen an der Luft getrocknet werden. Die .auf
diese Weise hergestellten Überzüge haften aber nicht so fest an der Unterlage, als
daß sie nicht wieder von ihr .abgehoben werden könnten. Dieser schwerwiegende Nachbeil,
der daraus zu .erklären ist, daß die in der Regel glatte Unterlage nicht genügend
Haftpunkte für die Schutzschicht bietet, wird gemäß der Erfindung dadurch vermieden,
daß zwischen Unterlage -und Schutzschicht .eine selbsthärtend gemachte Zwischenschicht
aus Resollösung vorgesehen wird. Diese Zwischenschicht verbindet Unterlage und Schutzschicht
so-vorzüglich miteinander; daß letztere nach der Trocknung nicht mehr von der Unterlage
zu entfernen ist.
-
Zwei Beispiele der Auskleidung eines Metall- .oder Betongefäßes sollen
die Erfindung erläutern.
-
Beispiel I Die .auszukleidende Innenfläche eines Gefäßes wird zunächst
mit einem dünnen Anstrich :eines beliebigen Kunstharzlaches überzogen. Ein nach
Patent 228639 hergestelltes flüssiges Resol wird mit r o o/o seines Gewichtes
an wässeriger, konzentrierter Salzsäure gemischt. In die Mischung wird Asbestpappe
:oder feinmaschiges Gewebe aus möglichst säurebeständigem Asbest von etwa 2 mm Stärke
eingetragen und gegebenenfalls unter Einwirkung von Vakuum und Druck vollkommen
mit der Mischung durchtränkt. Nach Abstreifen des Flüssigkeitsüberschusses wird
die imprägnierte Pappe oder das Gewebe auf der Rückseite mit der gleichen Mischung,
mit welcher die Imprägnierung vorgenommen worden war, gegebenenfalls nach Zugabe
eines säurebeständigen Verdickungsmittels, beispielsweise . Mikroasbest, bestrichen
und mit Hilfe einer Gummiwalze ,auf die vorbereitete Innenfläche des Gefäßes aufgepreßt,
wobei alle unterhalb der imprägnierten Pappe befindlichen Luftblasen infolge des
Aufwalzens @entweichen.
-
Nachdem die erste Platte auf diesle Weisse auf die Innenfläche aufgebracht
ist, können sofort die weiteren Platten daneben aufgewalzt werden, wobei die Ränder
der Platten sich vorteilhaft überlappen. Die Platten können jedoch auch stumpf zusammenstoßen,
wobei
dann die Fugen durch besondere, in gleicher Weise vorbehandelte Materialstreifen
überdeckt werden. Letztere -Art ist besonders empfehlenswert bei Auskleidung von
Kanten und Ecken. Beim Legen mehrerer Plattenschichten übereinander werden die Fugen
der unteren Schicht von der oberen überdeckt.
-
Nach der Härtung, die in der Regel nach 4.8 Stunden beendet ist, wird
die gesamte Oberfläche in bekannter Weisse mit reiner alkoholischen, selbsthärtenden
Kunstharzlösung leingestrichen. Die Erhärtung der Resole kann durch gelindes Erwärmen,
beispielsweise durch in den ausgekleideten Behälter eingehängte Kokskörbe, beschleunigt
werden. Beispiel 1I In manchen Fällen ist es erforderlich, die zur Auskleidung verwendete
Asbiestpapple o. dgl. an Ort und Stelle auf das genaue Maß bzw. auf eine bestimmte
Form zuzuschneiden, um jede Formänderung bei der Imprägnierung zu vermeiden. In
diesem Falle werden die Platten von geeigneter Größe zunächst in Resollösung mit
Säurezusatz gemäß Beispiel I imprägniert und dann an der Luft vorgehärtet. Wenn
die Härtung so weit vorgeschritten ist, daß die Platten nicht mehr kleben und eine
gewisse Steifigkeit aufweisen, werden sie .auf das genaue Maß bzw. auf die genaue
Form zuggeschnitten, auf der Rückseite mit reiner durch Säurezusatz härtbar gemachten
Resollösung oder -mischung bestrichen und dann auf die auszukleidende Unterlage
aufgebracht.
-
Das neue Verfahren kann bei allen Apparatebaustoffen, wie Eisen. und
sonstigen Metallen, Holz, Zement, Asbestzement,- Beton usw., verwendet werden, doch
ist bei solchen Stoffen, die durch Säurewirkung angegriffen werden, zunächst in
bekannter Weise eine Grundierung mit einer säureabstoßenden Zwischenschicht erforderlich.
Eine derartige Schicht kann beispielsweise aus reinem Asphaltader Leinöllackanstrich
oder aus ,einem lufttrocknenden Resollack bestehen.
-
Bei .aus säurefesten Steinen aufgemauerten Behältern, bei denen leicht
Undichtigkeiten an den Fugen auftreten, wird diesem Übelstande dadurch abgeholfen,
daß gemäß der Erfindung Platten nach Beispiel II auf die Ausmauerung aufgeklebt
werden. Hierdurch kann mitunter die zweite oder dritte Steinschicht erspart werden.
Es könnte aber auch die unterste Schicht zunächst nach Beispiel I oder II ausgekleidet
und hierauf eine oder mehrere Schichten von säurefesten Steinen o. dgl. verlegt
werden. Die fugenlose Unterlage verhindert dabei einen Angriff von etwa durch die
Fugen Hindurchtretenden Chemikalien auf die Ummantelung, während die Steinausmauerung
in erster Linie den Schutz Segen die Schleifwirkung von in den so ausgemauerten
Behältern behandelten festen Stoffen übernimmt.
-
Die zuletzt beschriebene Arbeitsweise kann sinngemäß mit Vorteil bei
der Verlegung von säurefesten Fußböden in chemischen Fabriken, Färbereien usw. verwendet
werden. Hier nehmen nötigenfalls die oberliegenden Klinker die mechanischen Beanspruchungen
auf, während die darunterliegendie, nach dem neuen Verfahren hergestellte fugenlose
Schicht das Eindringen von durch die Klinkerfugen tretenden Chemikalien in den Unterbau
oder den Boden verhindert.
-
Es ist in diesem Falle empfehlenswert, die Menge des dem Imprägniermittel
zugesetzten Härtungsmittels zu verringern, damit die Schichten bis zum Aufklebeneineausreichende
Elastizität bzw. Biegsamkeit behalten und sich der zu schützenden Unterlage besser
anschmiegen. Die vollkommene Durchhärtung kann dann durch Vergrößerung der Menge
des - Härtungsmittels in der Klebe- oder der nachträglich aufgebrachten Schutzschicht,
gegebenenfalls untrer Wärmezufuhr, herbeigeführt werden. Auf die aufgeklebten Schichten
können aber auch Säuren oder andere Härtungsmittel z. B. in flüssiger, gelöster
Gas-oder Dampfform zur Einwirkung gebracht werden.
-
Die nach dem neuen Verfahren hergestellten Auskleidungen sind vollkommen
flüssigkeitsdicht und auch bei höheren Temperaturen gegen alle Chemikalien widerstandsfähig,
denen - Resite auch sonst standhalten. Insbesondere sind Auskleidungen, welche mit
Hilfe von veresterten Resolen hergestellt sind, nicht nur säure-, sondern auch alkalib.eständig.
-
Die für das neue Verfahren 'verwendeten Platten und Gewebe aus Asbest,
Wolle oder ähnlichen chemikalienbeständigen Rohstoffen können auch durch entsprechende
Einlagen, beispielsweise Metalldrahtg ewebe, verstärkt sein.