DE559877C

DE559877C - Verfahren zur Herstellung von duennen biegsamen Verkleidungsplatten

Info

Publication number: DE559877C
Application number: DET38773D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1931-04-29
Filing date: 1931-04-29
Publication date: 1932-09-24

Description

Verfahren zur Herstellung von dünnen biegsamen Verkleidungsplatten Gegenstand der Erfindung bildet die Herstellung dünner, biegsamer Verkleidungsplatten durch Aufkleben von Sand, Kies, Schlacke-, Ziegel-, Kunststein-, Glas-, Metallbrocken o. dgl. beliebiger Korngröße und Farbe auf biegsame Unterlagen. Die'bisher erzeugten Kunststeinplatten weisen, abgesehen von ihrer Stärke und ihrem großen Gewicht, hauptsächlich den Mangel auf, daß ihre Oberfläche durch das Vordrängen des meist aus Zement oder Kalk bestehenden Bindemittels ungünstig beeinflußt wird. Auch die durch Einstreuen oder Aufpressen von Sand o. dgl. auf Mörtel erzeugten Flächen weisen diesen Übelstand auf.
Das Wesen der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß auf eine glatte oder genarbte Unterlage ein beliebiges Klebemittel, wie Leim, Dextrin, Kasein, Viskose, Gummiarabikum, Bitumen, Lack ölfirnis bzw. Kombinationen dieser Stoffe o. dgl., in einer der Korngröße des Materials entsprechenden Stärke aufgetragen wird. Diese Klebemittelschicht wird mit den obengenannten Stoffen, wie Sand usw., derart dicht eingestreut, daß die Zwischenräume zwischen den groben Körnern durch kleines und allerkleinstes Kornmaterial ausgefüllt werden.
Die einzelnen Körner, auch die allerkleinsten, sinken in das Klebemittel etwas ein und werden von demselben festgehalten, während der größere Teil der Körner aus dem Klebemittel herausragt. Wird nun die lediglich aus dem Klebemittel und dem Kornmaterial bestehende Schicht nach dem Festwerden des Klebemittels von der Unterlage abgezogen, so erhält man eine dünne, biegsame Verkleidungsplatte.
Die Anwendung von Übertragungspapieren, Geweben o. dgl. als Trägerschichten zum Aufbringen von Überzügen auf Mörtel-, Beton-und Kunststeinflächen ist bekannt. Neu dagegen ist die Herstellung derartiger Überzüge unter Verwendung einer aus Klebemitteln erzeugten Trägerschicht.
Wirtschaftlich wirkt sich dieses Verfahren derart aus, daß einerseits die Kosten derartiger teurer Trägerschichten, wie Papier, Gewebe o. dgl., erspart werden, andererseits das mühevolle und zeitraubende Ablösen derselben entfällt und schließlich die Entfernung der Klebeschichten leichter und einfacher, somit mit einem wesentlich geringerem Kostenaufwand durchgeführt werden kann.
Diese Platte kann nun mit ihrer Rückseite, d. i. der klebemittelfreien Seite, mittels eines passenden Kittes auf beliebige Flächen, wie Holz, Glas, Metall, Stein o. dgl., aufgebracht werden. Auf frische Mörtel= oder Betonflächen wird die Platte mit ihrer Rückseite derart aufgepreßt, daß die einzelnen Körner, soweit dieselben nicht -vom Klebemittel umhüllt sind, in den Mörtel eindringen und nach dem Erhärten desselben festgehalten werden. Bei Schalbeton werden diese Platten auf der Innenseite der Schalung befestigt, so daß beim nachfolgenden Betonieren die freien Kornteile in den Beton eingebunden werden. Nach dem Abwaschen des Klebemitt°ls mit Wasser oder einem geeigneten Lösungsmittel bzw. Abbürsten werden die einzelnen Körner so weit sichtbar, als sie nicht vom Mörtel oder Kitt festgehalten werden, überdecken jedoch infolge ihrer äußerst dichten und geschlossenen Anordnung die zu verkleidende Fläche vollkommen.
Werden als Klebemittel transparente Stoffe, wie Lacke, Cellon-, Celluloidlösungen o. dgl., verwendet, so brauchen dieselben nicht entfernt zu werden und wirken porenfüllend Und wasserabweisend.
Durch das Aufpressen von wasserdichten, biegsamen Schichten beliebiger Stärke, wie Lirioleummasse, Ölfarbe, Ölkitt, Kautschuk, Teer, Bitumen, Guttapercha o. dgl., in Verbindung mit Jutestoff, Pappe o. dgl. auf die Rückseite derartigerVerkleidungsplatten, wird ein dauerhafter und wasserdichter Boden- und Wandbelag geschaffen. Bei Verwendung von Schablonen und verschieden gefärbten Kornmaterial können beliebige Muster hergestellt werden.
Erhält die Oberfläche der eingangs erwähnten Unterlage eine entsprechende Form, so können Verkleidungsplatten mit steinmetzmäßig bearbeiteter Oberfläche, wie gestockt, scharriert, gespitzt o. dgl., imitiert werden. Derart hergestellte Oberflächen bilden auch den künstlich aufger uhten Untergrund für den Auftrag bzw. für r die sichere Befestigung anderer Baustoffe in jenen Fällen, in welchen eine große Haftfestigkeit verlangt wird.
In Abb. a ist die Platte auf der Unterlage dargestellt, wob ei U die Unterlage, K das Klebemittel und S das Kornmaterial bezeichnet. Abb. b zeigt die Platte auf eine Mörtelschicht ?l1 gepreßt, während Abb, c diese Platte nach Entfernung des Klebemittels veranschaulicht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von dünnen, biegsamen Verkleidungsplatten durch Aufkleben von Sand, Schlacke-, Ziegel-, Kunststein, Glas-, Metallbrocken o. dgl. in beliebiger Körnung und Farbe auf biegsame Unterlagen, dadurch gekennzeichwet, daß als biegsame Unterlagen Schichten aus Klebstoffen, wie Leim, Dextrin, Kasein, Viskose, Gummiarabikum, Bitumen o. dgl., verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als biegsame Unterlagen Schichten aus transparenten, wasserfesten Stoffen, wie Lacken, Cellon, Celluloid o. dgl., benützt werden.
3. Verfahren nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf die der biegsamen Schicht entgegengesetzten Seite der Verkleidungsplatten harzige Stoffe, wie Ölkitt, Kautschuk, Guttapercha, Bitumen o. dgl., in Verbindung mit Faserstoffen, wie Jute, Papier o. dgl., aufgebracht werden. q.. Verfahren zum Verwenden von Verkleidungsplatten nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit ihrer körnigen Seite mittels eines Kittes auf die Oberfläche von Holz, Glas, Natur-oder Kunststein o. dgl. aufgetragen werden bzw. auf frische Mörtel-, Betonflächen o. dgl. direkt aufgepreßt bzw. bei Schalbeton auf die Innenseite der Schalungen befestigt werden lind die Klebestoffe oder wasserfesten Stoffe mit Wasser oder einem geeigneten Lösungsmittel entfernt werden.