DE651511C

DE651511C - Vorrichtung zum Aufwickeln von Draehten, Faeden, Kabeln und aehnlichem Wickelgut

Info

Publication number: DE651511C
Application number: DEH139147D
Authority: DE
Original assignee: Hackethal Draht Kabel Werke AG
Current assignee: Hackethal Draht Kabel Werke AG
Priority date: 1932-02-11
Filing date: 1932-02-11
Publication date: 1937-10-14

Description

Vorrichtung zum Aufwickeln von Drähten, Fäden, Kabeln und ähnlichem Wickelgut Zum Aufwickeln von Drähten, Fäden, Kabeln und ähnlichem Wickelgut, auf das nur ein geringer Zug ausgeübt werden darf, ist eine sehr feine Regülierung der Geschwindigkeit sehr wichtig. Bisher wurde diese Geschwindigkeit so geregelt, daß der Fühlhebel (Abb. z) mit einer RolleA auf die Vorratsschleife drückte, der bei größer werdendem Durchhang des Kabels das stetig veränderliche Getriebe mehr einschaltet, bei Hochgehen des Kabelsbaber umschaltet. Dieses Getriebe besteht z. B. bei einer bekannten Ausführung aus einem Planetengetriebe, dessen Planetenräder durch ein Bremsband, welches mit dem Fühlhebel durch ein Gestänge verbunden ist, bei einer bestimmten Bremsung ganz oder teilweise festgehalten werden, je nachdem das Bremsband durch den Fühlhebel mehr oder weniger angespannt wird. Bei plötzlichen Stillständen an der Presse kann es nun-vorkommen, daß auch die Wickelei schnell anhalten muß. Wenn der Fühlhebel beim Anhalten durch Verringerung des Durchhanges auch nach oben gedrückt wird und dadurch den Antrieb der Aufwickeltrommel ausschaltet, so verhindert er andererseits nicht, daß die Trommel durch Schwung noch einige Umdrehungen vorläuft. Besonders bei hohen Preßgeschwindigkeiten besteht die Gefahr, daß dadurch das Kabel abgerissen wird. Bei plötzlichen Geschwindigkeitsänderungen, besonders beim Anfahien, können leicht Schwingungen in der Anordnung entstehen, wenn der Fühlhebel zwecks besserer Führung mit zwei Rollen A und B (Abb. 2) ausgestattet ist, von denen eine über und die andere unter dem Kabel läuft. Dann kann es vorkommen, daß der Hebel von oben auf das Kabel herunterschlägt und dieses abreißt.
Dieser Nachteil läßt sich nach der Erfindung dadurch vermeiden, daß die Fühlrolle, die auf die Antriebsvorrichtung der Trommel einwirkt, in ihrer Bewegungsmöglichkeit gedämpft wird, und zwar so, daß bei plötzlichem Anhalten der Presse, wobei sich das zwischen Presse und Aufwickelvorrichtung hängende Kabel plötzlich spannt, eine schnelle Bewegung der Fühlrolle möglich ist, und daß zugleich bei dieser Bewegungsänderung die Trommel gebremst wird. Auf diese Weise kann das Kabel weder durch eine schnelle Bewegung der Fühlrolle, noch durch die Bewegung der Trommel abgerissen werden.
Die Schwingungsdämpfung kann beispielsweise aus einer bekannten Flüssigkeitsbremse C bestehen. In einem Zylinder bewegt sich ein Kolben mit Löchern, durch welche die Flüssigkeit, z. B. Öl, mit einer gewissen Geschwindigkeit strömen kann; dadurch werden die Bewegungen des Kabels gedämpft. Da aber bei Bewegungtn nach oben, z. B. bei schnellem Anhalten, der Hebel schnell ohne großen Zug folgen soll, ist in dem Kolben E (Abb. 3) eine große Klappe F angebracht, welche sich bei Bewegung des Kolbens nach oben öffnet, bei Bewegung nach unten aber schließt. Die Dämpfung ist also nur einseitig.
Die größten Schwierigkeiten ergeben sich beim Anfahren. Die Presse fährt zuerst einige Meter Kabel heraus, das Ende muß um die Hilfsscheibe herumgelegt und an der Aufnahmetrommel befestigt werden. Um die selbsttätige Wickelei anzufahren, wird zweckmäßig ein Hand- oder Fußhebel D (Abb. i) vorgesehen, der durch ein Gestänge mit dem Fußhebel in Verbindung., steht. Wenn das Ende festliegt, wird der Fußhebel D langsam losgelassen, und die Wickelei beginnt das inzwischen von der Presse herausgepreßte Kabel aufzuwickeln. Wenn der Vorrat aufgeholt ist, reguliert sich von da ab die Anordnung selbsttätig.

Claims

e PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Aufwickeln von Drähten, Fäden, Kabeln und ähnlichem Wickelgut, auf das nur ein geringer Zug ausgeübt werden darf, bei der das Wickelgut vermittels einer mit der Ver legungs-Vorrichtung hin ünd her wandernden Fühlrolle selbsttätig mit genau regelbarer Geschwindigkeit unter einer bestimmten einstellbaren Spannung aufgewickelt wird, dadurch ,gekennzeichnet, daß die in ihrer Bewegungsmöglichkeit einseitig gedämpfte Fühlrolle (A und B) sowohl mit dem Wechselgetriebe als auch mit der Trommelwellenbrernse verbunden ist, und daß die einseitige Dämpfung der Fühlrolle durch Anordnung eines Bremskolbens in Verbindung mit einem Ventil erfolgt, welches sich bei Bewegung des Kolbens in der einen Richtung öffnet, in der anderen schließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Fühlrolle ein Hand- oder Fußhebel D verbunden ist, welcher ein langsames Anlassen der Vorrichtung gestattet.