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Typendrucktelegraphenapparat, bei dem der gleiche Zeichencharakter
für zwei verschiedene Typengruppen (Buchstaben und Zahlen) benutzt und zur Umschaltung
auf eine andere Typengruppe ein Typengruppenwechselzeichen übertragen wird Es sind
Typendrucktelegraphenapparate bekannt, die für zwei Zeichen verschiedener Typengruppen
(Buchstaben und Zahlen) die gleiche Impulskombination verwenden, Um hierbei ein
bestimmtes Zeichen' auswählen zu können, ist es erforderlich, den Empfänger durch
eine jeweils vorangestellte Impulskombination, durch ein sogenanntes Typengryppenwechselzeichen,
auf die gewünschteTypengruppe einzustellen. Eine derartige Anordnung ermöglicht
es, mit nur fünf Kombinationselementen bei zwei Einstellmöglichkeiten mehr als
32 Zeichen auszuwählen. Zur Aussendung des Typengruppenwechselzeichens ist
hierbei eine besondere Taste erforderlich, doch sind auch Apparate bekannt, bei
denen selbsttätig beim Drücken einer normalen Buchstaben- oder Zahlentaste, sobald
ein Typengruppenwechsel nötig ist, die Aussendung eines Typengruppenwechselzeichens
bewirkt wird. Diese Apparate erfordern jedoch besonders komplizierte Speichereinrichtungen
und können trotzdem beim Typengruppenwechsel Fehler ergeben, wenn die ferne Station
z. B. Zahlen gesendet hat und die eigene Station fortfährt, als Antwort Buchstaben
zu geben, ohne daß wiederum ein Typengruppenwechselzeichen ausgesendet wird.
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Grundbedingung für ein sicheres Arbeiten von Telegraphenapparaten,
die den gleichen Zeichencharakter für zwei verschiedene Typengruppen verwenden,
ist, daß der Empfänger sich in bezug auf die Typengruppeneinstellung immer in der
gleichen Lage wie der Sender befindet, denn ist dies nicht der Fall, so wird eine
Fehlübertragung der Zeichen bewirkt, da z. B. an Stelle eines bestimmten Buchstabens
die Übertragung eines Zeichens erfolgt.
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Bei Apparaten mit besonderer Typengruppenumschaltetaste muß daher
immer darauf geachtet werden, daß vor einem Typengruppenwechsel die Typengruppenumschaltetaste
gedrückt wird. Wird dies nicht getan, so erfolgt eine Fehlübertragung der Zeichen.
Es ist bereits bekannt, Fehlermöglichkeiten, die durch Unterlassen der Aussendung
desTypengruppenumschaltezeichens entstehen, durch Sperrung der Tasten der jeweils
nicht gewünschten Typengruppen zu vermeiden. Diese Sperrung wird erst durch Aussendung
des
jeweils erforderlichen Typengruppenumschaltezeichens wieder aufgehoben.
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Diese bekannten Anordnungen genfigen.. jedoch nicht, Fehlübertragungen
zu veri@ieiden, die dadurch entstehen, daß der Seü4er., der eigenen Station und
der Empfänger Gegenstation nicht auf die gleiche Typengruppe eingestellt sind. Diese
Unstimmigkeiten zwischen der Einstellung des eigenen Senders und des fernen Empfängers
entstehen vor allem dann, wenn der eine Teilnehmer mit Senden von Zahlen aufgehört
hat und der andere Teilnehmer jetzt mit der Sendung von Buchstaben beginnt, ohne
daß er vorher das entsprechende Typengruppenwechselzeichen ausgesandt hat. In diesem
Fall ist der eigene Empfänger noch auf Zahlen eingestellt, während der ferne Teilnehmer
Buchstaben übertragen will.
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Gemäß der Erfindung sollen derartige Fehler durch Nichtübereinstimmung
der Typengruppeneinstellung beim Sender der eigenen und beim Empfänger der Gegenstation
dadurch vermieden werden, daß vom Empfänger abhängige Steuermittel die Sendeeinrichtung
des eigenen Apparates derartig beeinflussen, daß bei Aussendung eines Zeichens einer
anderen Typengruppe,wie der des vorher empfangenen Zeichens die Aussendung eines
Typengruppenwechselzeichens veranlaßt wird$ Besonders vorteilhaft und einfach ist
:es, hierzu die an sich bekannten, am Sender angeordneten Sperrschienen elektrisch
oder mechanisch durch den Druckmechanismus des Empfangsapparates zu verstellen.
Der Gegenstand der Erfindung kann ohne weiteres auch bei den sogenannten Speichersendern
verwendet werden, bei denen selbsttätig beim Drücken einer Taste, sobald ein Typengruppenwechsel
nötig ist, die Aussendung eines Typengruppenwechselzeichens bewirkt wird.
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Mit Rücksicht auf die zeitliche überlappung der Vorgänge des Empfängers
für den Abdruck eines Zeichens und des Niederdrükkens der Taste für die Aussendung
des nächsten Zeichens müssen Vorkehrungen getroffen werden, die eine Behinderung
des Schreibenden durch die vom Empfänger betätigten Steuermittel verhüten. Zu diesem
Zweck wird die Beeinflussung der Tastatur durch den Druckmechanismus so lange unwirksam
gemacht, als an dem Apparat selbst geschrieben wird. Es sind daher 'vori dem Sendeorgan
abhängige Mittel vorgesehen, welche die Steuerung der Sperrmittel des Senders durch
den Empfänger für die Zeit der Sendung aufheben.
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In den Abb. i und a ist die Erfindung an zwei Ausführungsbeispielen
schematisch veranschaulicht. Die Abb. i zeigt eine mechanische Steuerung der Sperrschiene
der Tastatur in Abhängigkeit vom Empfänger .einer mechanischen Fernschreibmaschine.
In der Abb. a ist eine elektrische Steuerung der ;perrschiene bei einer elektrischen
Ferns:hreibmaschine mit Typenrad dargestellt.
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Mit i ist die an sich bekannte Sperrschiene -der Tastatur bezeichnet,
welche _ durch Betätigung der Typengruppenumschaltetaste nach links oder rechts
verschoben wird und die Tastenhebel der jeweils nicht gewünschten Typengruppen sperrt,
so daß die Betätigung der Tasten nur einer Typengruppe möglich ist. In diese Sperrschiene
i greift ein Stellhebel 2 ein, der über die Achse 3 mit .dein zweiarmigen Hebel
4. verbunden ist. Vor den beiden Enden des Hebels 4 liegen die Klappen 5 und 6,
'die um die Achse 7 drehbar sind, aber sich in axialer Richtung auf dieser Achse
nicht verschieben können. Die Zugstangen des Empfängers S für Buchstabenwechsel
und 9 für Zahlenwechsel betätigen die Klappe 5 bzw. 6, wenn sie angezogen werden.
Eine Betätigung der Zugstangen ä bzw. 9 erfolgt durch die nicht dargestellte Druckerfalle
beim Empfang des Zeichens für den Buchstaben- oder Zahlenwechsel, wodurch eine Höhenverstellung
des Druckmechanismus bewirkt wird.
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Die durch die Zugstangen 8 und 9 bewirkte Bewegung der Klappen 5 bzw.
6 überträgt sich dann auf die Glieder 4., 3, 2 und verstellt die Sperrschiene i
nach links oder rechts in Buchstaben- bzw. Zahleneinstellung. Hierdurch wird, wie
bereits eingangs erwähnt, die gewünschte Übereinstimmung zwischen der Einstellung
des,Empfängers und des Senders erreicht.
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Um die erforderliche zeitliche Überlappung der Vorgänge für den Abdruck
eines Zeichens und das Niederdrücken der Taste für die Auslösung des nächsten Zeichens
zu ermöglichen, müssen Vorkehrungen getroffen werden, damit der Schreibende durch
die Steuerung der Sperrschiene vom Empfänger aus nicht behindert wird. Dazu wird
die Steuerung zwischen Drucker und Tastatur, solange an dem Apparat selbst geschrieben
wird, unwirksam gemacht. Hierzu ist auf der Sendeantriebsachse io eine Spindel 1i
angeordnet, in die der Hebel 12, von der Feder 13 gezogen, eingreift. Die Sendenockenwalze
14. besitzt einen Arm 15, der beim Umlauf des Senders gegen den Lappen 16 am Hebel
12 stößt und diesen so außer Eingriff mit der Spindel i i bringt. Bei jedem Umlauf
des Senders wird also der Hebel 1-2 freigegeben und durch die Feder nach rechts
gezogen, danach jedoch wieder durch die Spindel i i nach, links gebracht. Bei dieser
Bewegung nimmt der Hebel 12 die Achse 7 nach rechts bzw. nach links init, so daß
die
Klappen -5 und 6 nicht mehr vor den Ansätzen des Hebels .a.
liegen, solange am eigenen Sender geschrieben wird. Mit einer gewissen Verzögerung
(etwa gleich der Zeit eines Zeichens) bewegt sich die Achse mit den Klappen 5 und
6 wieder so weit nach links, daß die Steuerung vom Druck aus wirksam wird.
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In Abb. 2 wird die Anwendung der Erfindung bei einer elektrischen
Fernschreibmaschine, die mit einem Typenrad arbeitet, dargestellt. Hier erfolgt
die Auswahl der Typengruppen durch Heben oder Senken des Typenrades. Uni hier eine
Übereinstimmung in der Einstellung der Typengruppen zwischen Sender und Empfänger
zu erzielen, greift in die Sperrschiene S ein Hebel H ein, der durch zwei Elektromagnete
O_ 1 bzw. 0z nach links bzw. nach rechts gezogen werden kann. Die Einschaltung dieser
Magnete erfolgt am Typenwechselkontakt TWK abhängig von der Stellung des Typenrades,
so daß der Kondensator C jeweils über einen der Magnete aufgeladen oder entladen
wird. Wird am eigenen Sender geschrieben, so wird der Federsatz s durch einen Nocken
st der Sendeachse,SA geschlossen und das Relais P erregt. Der Kontakt p öffnet dann
und schließt sich erst init einer gewissen Verzögerung wieder. Die Steuerung der
Sperrschiene kann auch durch Verwendung von besonderen Zwischenrelais vorgenommen
werden.