DE651073C

DE651073C - Feststellvorrichtung fuer Ausgleichgetriebe

Info

Publication number: DE651073C
Application number: DEC49810D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1933-11-06
Filing date: 1934-11-03
Publication date: 1937-10-07

Description

Wenn ein Rad einer über ein Ausgleichgetriebe angetriebenen Achse eines Kraftfahrzeuges auf eine schlüpfrige Stelle der Fahrbahn gelangt, während das andere Rad an der Fahrbahn gut angreift, so läuft bekanntlich das eine Rad an Ort und Stejle leer, während das andere Rad stehenbleibt, und die Fortbewegung des Fahrzeuges wird unterbrochen.

Unter den bekannten Vorrichtungen, welche diesen Nachteil beseitigen und eine Feststellung des Ausgleichgetriebes in der Weise ermöglichen, daß beide Halbachsen kraftschlüssig miteinander verbunden werden, befinden sich bereits solche, welche mit dem Erfindungsgegenstand einen Kranz von Sperr-oder Kugelgliedern gemeinsam haben, die in Bohrungen des Getriebegehäuses verschiebbar gelagert sind und sich in Sperrstellung in Vertiefungen des einen der Räder des Ausgleichgetriebes einlegen. Bei diesen bekannten Feststellvorrichtungen bestehen die Sperrglieder aus Stiften, Zähnen o. dgl., und die ihnen zugeordneten Vertiefungen in einem der Räder des Ausgleichgetriebes entsprechen in ihrer Weite im wesentlichen der Stärke der Kuppelglieder. Daher ist bei den bekannten Vorrichtungen wie bei allen Kkuenkupplungen das Einrücken schwierig und bei in Bewegung befindlichem Fahrzeug nahezu unmöglich. Hierbei ist es üblich, die Sperrglieder mit Hilfe einer auf dem Gehäuse verschiebbaren Hülse mit kegeliger Innenwand ein- und auszurücken.
■ Erfindungsgemäß wird die Einrückmöglichkeit dadurch verbessert, daß die Kuppelglieder aus Sperrkugeln bestehen und daß die Vertiefungen im Zentralrad, in welche die Kugeln bei Sperrstellung eindringen und die höchstens eine Tiefe gleich dem Halbmesser der Sperrkugeln besitzen, eine konkave Bodenfläche haben, deren Krümmungshalbmesser etwa gleich oder größer als der Durchmesser der Sperrkugeln ist. Es hat sich gezeigt, daß eine erfindungsgemäß ausgestaltete Feststelleinrichtung auch- dann leicht eingerückt werden kann, wenn das Fahrzeug durch Antrieb vom Motor aus in Bewegung gehalten wird.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.

Fig. ι ist ein Längsschnitt durch das Ausgleichgetriebe.

Fig. 2 ist ein Querschnitt durch die Feststellvorrichtung.

Die beiden Zentralräder 1 und 2 sind auf den Enden der beiden Halbachsen 11 und 12 aufgekeilt. Die Umlaufräder 3 werden vom

Ring 4 getragen, an dem auch das Kegelrad 5 befestigt ist, welches vom Fahrzeugmqtor aus angetrieben wird.

Der Ring 4 ist auf der dem Kegelrad 5 5. abgewandten Seite zum Gehäuse 4^a ausgebildet, welches den Flansch i^a des Zentralrades ι umschließt. Die Wand des Gehäuses 4^a weist radiale Bohrungen 4' auf, in denen die Sperrkugeln 6 liegen, die außen von der Hülse 7 aufgehalten werden, die auf •dem Gehäuse 4⁰ längs verschiebbar ist und eine innere Nut 7' mit kegeligen Seitenwänden aufweist. Bei Freigabestellung der Feststellvorrichtung bleiben die Kugeln 6 unter Wirkung der Fliehkfaft in dieser Nut liegen, wie es in der Zeichnung dargestellt ist.

Jeder Bohrung 4' ist am Flansch i^a eine Vertiefung 1' mit konkaver Bodenfläche zugeordnet. Der Krümmungshalbmesser der Bodenflächen der Vertiefungen 1' ist etwas größer als der Durchmesser der .Kugeln 6. Dadurch ergibt sich, wenn die Hülse 7 auf dem Gehäuse 4^a aus der dargestellten Lage nach rechts oder links verschoben wird, ein leichtes und sicheres Eindrücken del: Kugeln in die Vertiefungen i'« Die Kugeln 6 bilden so ein Gesperre zwischen dem Gehäuse 4", d. h. dem die Umlauf räder tragenden Ring 4, und dem Flansch τ", d.h. dem Zentralrad 1.

Das Ausgleichgetriebe wird also festgestellt, und die beiden Halbachsen 11 und 12 verhalten sich, wie wenn sie eine starre Achse mit dem Kegelrad S bilden würden. Hierbei bleiben die Kugeln 6 immer in den Bohrungen 4' geführt, da die Tiefe der Vertiefungen i' gleich dem Halbmesser der Kugeln 6 ist.

Da beim dargestellten Ausführungsbeispiel die Tiefe der Vertiefungen 1' zuzüglich der Länge der Bohrungen 4' größer als der Durchmesser der Kugeln 6 ist, dringen letztere vollständig in das Gehäuse 4° ein, und der zylindrische Teil der Hülse 7 legt sich über die Kugeln 6.

Die Verschiebung der Hülse kann mechanisch, elektrisch oder durch gasförmiges oder flüssiges Druckmittel gesteuert werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die Steuerung durch Druckluft. An der Hülse 7 greift die Gabel 8 an, welche an einer Schaltstange 9 sitzt, die mit dem doppelt beaufschlagten Kolben 10 verbunden ist, der im Zylinder 13 spielt. In diesen Zylinder kann vor die eine oder andere Kolbenstirnseite ■Druckluft eingelassen werden, welche ein Verschieben des Kolbens in dem einen oder anderen Sinne bewirkt, wodurch sich auch die Hülse 7 entsprechend verschiebt.

Wenn die Hülse wieder in die Lage zurückgebracht ist, in welcher sie in der Zeich- nung dargestellt ist, so werden die Kugeln 6 bei der ersten folgenden Verdrehung des Flansches i" in bezug auf das Gehäuse 4⁰ in die Nut 7' gedrückt, falls sie sich in diese nicht schon vorher unter Wirkung der Fliehkraft eingelegt haben sollten.

Claims

Patentansprüche:

1. Feststellvorrichtung für Ausgleichgetriebe von Kraftfahrzeugachsen, bei welcher das Gehäuse durch einen Kranz von in Bohrungen des Gehäuses verschiebbar gelagerten Kuppelgliedern mit einem der Räder des Ausgleichgetriebes gekuppelt wird und bei welcher den Kuppelgliedern je eine Vertiefung zugeordnet ist, in welche sie sich in Sperrstellung einlegen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kuppelglieder aus radial verschiebbaren Sperrkugeln (6) bestehen, und daß die Vertiefungen (V) im Zentralrad (1), in welche die' Kugeln (6) bei Sperrstellung eindringen, höchstens eine Tiefe gleich dem Halbmesser der Sperrkugel und eine konkave Bodenfläche haben, deren Krümmungshalbmesser etwa gleich oder größer als der Durchmesser der Sperrkugeln (6) ist. "

2. Feststellvorrichtung nach Anspruch 1, « bei welcher auf dem Gehäuse eine verschiebbare Hülse mit kegeliger Wand sitzt, durch welche die Kuppelglieder in Sperrstellung gedrückt werden, dadurch gekennzeichnet,.-daß die Länge der Gehäusebohrungen (4'), in denen die Sperrkugeln (6) verschiebbar geführt sind, etwa gleich dem Halbmesser der Sperrkugeln (6) ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen