DE650858C

DE650858C - Ventil fuer kuenstliche Glieder mit einer durch Saugwirkung auf dem Gliedstumpf zu befestigenden Huelse

Info

Publication number: DE650858C
Application number: DEW95950D
Authority: DE
Original assignee: Weber & Greissinger
Current assignee: Weber & Greissinger
Priority date: 1935-02-13
Filing date: 1935-02-13
Publication date: 1937-10-02

Description

Ventil für künstliche Glieder mit einer durch Saugwirkung auf dem Gliedstumpf zu befestigenden Hülse Die Erfindung betrifft ein Ventil für künstliche Glieder, welche anstatt durch Riemen, Gurte o. dgl. durch Saugwirkung auf dem Gliedstumpf festgehalten werden. Damit die beim Einschieben des Stumpfes in die Stumpfhülse des künstlichen Gliedes oder beim Gehen entstehendeDruckluft entweichenkann, ist ein die Hülse selbsttätig entlüftendes Ventil vorgesehen. Dieses Ventil dient gleichzeitig auch zum Einlassen von Luft in die Hülse des künstlichen Gliedes, wenn es vom Stumpf abgezogen werden soll. Für diesen Zweck ist schon ein mit einem zweiarmigen Hebel ausgestattetes Klappenventil !bekanntgeworden, welches ein selbsttätiges Entweichen der Druckluft beim Aufschieben der Hülse des künstlichen Gliedes gestattet. Beim Abnehmen des künstlichen Gliedes wird der doppelarmige Hebel des Ventils niedergedrückt, wodurch Luft in die Hülse des künstlichen Gliedes eindringen kann, so daß dasselbe abgezogen werden kann. Dieses Ventil hat stark herv orstehende Teile, durch die die Kleidungsstücke leicht beschädigt und 1durchgescheuert werden. Auch kann sich das Klappenventil durch Anstoßen leicht unbeabsichtigt öffnen. wodurch in die Stumpfhülse Luft eintreten kann, so daß sich dis künstliche Glied vom Stumpf löst.
Es ist ferner ein Kugelventil bekannt, welches beim Anlegen des künstlichen Gliedes entgegen einer Federwirkung von seinem Sitz abgehoben wird, wodurch die entstehende Druckluft entweichen kann. Auch bei diesem Ventil können mechanische Mittel vorgesehen sein, um das Kugelventil nach außen zu ziehen, so daß Luft in die Hülse zum Abnehmen des künstlichen Gliedes eindringen kann.
Es wurde auch vorgeschlagen, einen gewöhnlichen Zapfhahn zu verwenden. Alle diese Ausführungen haben die vorstehend aufgezählten. Nachteile, und es ist schwer, wenn überhaupt möglich, die Ventile durch die Beinkleidung zu betätigen.
Diese Nachteile werden durch das Ventil für künstliche Glieder, welche durch Saugwirkung auf dem Gliedstumpf gehalten werden, nach der Erfindung behoben. Dasselbe kennzeichnet sich dadurch, daß das Belüftungsventil nach Art eines Druckknopfes ausgebildet ist und einen gegen eine Federkraft verschiebbaren Zylinderteil aufweist; in dessen Höhlung das selbsttätig wirkende Entlüftungsventil sitzt; durch letzteres kann die Luft beim Aufstecken des künstlichen Gliedes oder beim Gehen entweichen, während zum Ab- nehmen des Kunstgliedes auf das15ruckknopfventil zum Belüften der Stumpfhülse gedrückt wird. Das Druckknopfventil ist so in der Stumpfhülse angeordnet, daß es an der Außenfläche keine vorstehenden Teile hat, wodurch ein unbeabsichtigtes Öffnen des Ventils, wie auch ein Beschädigen der Kleidungsstücke vermieden wird. Auf der Zeichnung ist ein Ventil nach der Erfindung in zwei Ausführungsformen beispielsweise dargestellt, und zwar zergt Abb. r die Stumpfhülse im Gebrauch, Abb. 2 einen Längsschnitt durch das neue Ventil, Abb. 3 einen Längsschnitt einer zweiten Ausführungsform des neuen Ventils und Abb. ¢ einen Querschnitt durch das Ventil nach der Abb. 3.
In der Wandung der Stumpfhülse a ist das nach Art eines Druckknopfes zu betätigende Doppelventil e eingesetzt. Die Hülse a ist so ausgebildet, daß sie im Gebrauch passend am Gliedstumpf c anliegt. Der untere Teil der Stumpfhülse a ist geschlossen.
Das Ventil e steht mit dem Innern der Hülse a in Verbindung. Das Ventil besteht in der Hauptsache aus der in der Wand der Hülse a luftdicht eingesetzten Metallhülse d und dem in dieser verschiebbar gelagerten hohlen Druckbolzen o, auf dem eine schraubengangförmig gewickelte Feder k angeordnet ist, die sich auf den Rand der Hülse d und den vorstehenden Rand des Bolzens o stützt. Auf dem inneren Ende des Bolzens o ist ein Kopf. Z befestigt, gegen dessen vorstehendenRanddas innere Ende der Hülse d unter Einfluß der Feder k gedrückt wird. In der Hülse d oder in dem Bolzen o sind eine oder mehrere Längsrillen m vorgesehen, die innen von dem Kopf l des Bolzens abgeschlossen wenden. Durch Zurückdrücken des Bolzens o wird der Kopf L von seinem Sitz der Hülse d abgehoben, wodurch die Luft von außen durch die Rillen in in das Innere der Hülse a eindringen kann. Durch Freigabe des Bolzens o wird der unter Einfluß der Feder k wieder nach außen in seine ursprüngliche Lage gebracht, wodurch, die Rille in wieder abgeschlossen wird. In dem hohlen Bolzen o ist eine Druckfeder h angeordnet, die die. Ventilkugel g auf ihren Sitz drückt und dadurch die Öffnung f, welche das Innere der Stumpfhülse a mit der Außenluft verbindet, abschließt. An Stelle eines Kugel-..-eiltils g könnte auch ein beliebiges anderes Wntil wie Kegel- öder Tellerventil verwendet wdrden. Beim Aufstecken der Stumpfhülse a. auf den Gliedstumpf c kann die Luft durch eine Bohrung f, i unter, selbsttätigem Zurückdrücken des Kugelventils g entweichen, während zum Abnehmen des künstlichen Gliedes a, h auf den Bolzen o gedrückt wird, wodurch die Luft von außen durch die Rille m in die Stumpfhülse a eindringen kann.
In der Hülse a ist eine ringförmige Vertiefung n vorgesehen, innerhalb deren das Doppelventil e eingesetzt ist. Der vorstehende Teil des Bolzens o ist in der Vertiefung yt eingebettet, so daß jeder vorstehende Teil vermieden wird.
Nach der Abb. 3 und q. ist die Hülse d nach außen verlängert und hat einen ringförmigen Rand, mittels dessen die Hülse d in der Stumpfhülse a befestigt werden kann. Die sonstige Ausbildung des Doppelventils kann im Rahmen des Schutzbegehrens beliebig sein.

Claims

PATENTANSPRUCH: Ventil für künstliche Glieder mit einer durch Saugwirkung auf dem Gliedstumpf zu befestigenden Hülse, das die Hülse beim Einschieben des Stumpfes selbsttätig entlüftet und zum Einlassen der Luft von Hand zu bedienen ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Belüftungsventil nach Art eines Druckknopfes ausgebildet ist und einen gegen eine Federkraft verschiebbaren Zylinderteil aufweist, in dessen Höhlung das selbsttätig wirkende Entlüftungsventil sitzt.