DE650000C - Verfahren zur Herstellung geformter Arzneizubereitungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung geformter Arzneizubereitungen

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DE650000C
DE650000C DEI53613D DEI0053613D DE650000C DE 650000 C DE650000 C DE 650000C DE I53613 D DEI53613 D DE I53613D DE I0053613 D DEI0053613 D DE I0053613D DE 650000 C DE650000 C DE 650000C
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DE
Germany
Prior art keywords
production
medicinal preparations
polyethylene oxide
shaped medicinal
body cavities
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Expired
Application number
DEI53613D
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English (en)
Inventor
Dr Max Bockmuehl
Leonhard Middendorf
Dr Werner Starck
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Publication of DE650000C publication Critical patent/DE650000C/de
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/02Suppositories; Bougies; Bases therefor; Ovules
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/20Pills, tablets, discs, rods
    • A61K9/2004Excipients; Inactive ingredients
    • A61K9/2013Organic compounds, e.g. phospholipids, fats
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K9/00Medicinal preparations characterised by special physical form
    • A61K9/20Pills, tablets, discs, rods
    • A61K9/2004Excipients; Inactive ingredients
    • A61K9/2022Organic macromolecular compounds
    • A61K9/2031Organic macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds, e.g. polyethylene glycol, polyethylene oxide, poloxamers

Description

  • Verfahren zur Herstellung geformter Arzneizubereitungen Bekanntlich verwendet man seit langem für die Herstellung von in Körperhöhlen einzuführenden Arzneiformen, wie Suppositorien, Bougies u. a., Grundmassen, wie Fette, z. B. Cacaoöl, Wachs, Cetaceum, hydrierte Pflanzenfette u. dgl. Da derartige Zubereitungen bei Körpertemperatur schmelzen sollen, müssen die Grundmassen einen niedrigen Schmelzpunkt haben, eine Forderung, die mit vielen Nachteilen verbunden ist; so zerfließen die Massen häufig bei sommerlicher Hitze und Tropentemperatur. Da ferner die Resorption der Grundmasse sehr langsam erfolgt, besteht die Gefahr, daß ein Teil der geschmolzenen Masse aus den Körperhöhlen wieder abfließt, wodurch eine genaue Dosierung des Arzneistoffes unmöglich gemacht wird. Schließlich werden die meisten Fette leicht ranzig und wirken dann reizend auf die Schleimhäute. Man hat daher seit langem neben Grundmassen aus Fetten solche aus Lösungen von Gelatine, Agar-Agar u. dgl. in Glycerin und Wasser im Gebrauch. Aber auch diese Grundmassen zeigen mancherlei Mängel. Sie trocknen beim Lagern leicht aus, wodurch die Löslichkeit in den Körperhöhlen beeinträchtigt wird. Da sie einen Nährboden für Schimmelpilze und Bakterien darstellen, sind sie der Gefahr des Verschimmelns ausgesetzt und bilden einen unerwünschten, u. U. sogar schädlichen Nährboden für pathogene Bakterien in den Körperhöhlen.
  • Versuche, die diesen beiden grundlegende Verfahren anhaftenden Nachteile zu beseitigen, haben bisher zu keinem praktischen Erfolge geführt. Auch Quellkörper, welche häufig für in die Harnröhre oder Wundkanäle einzuführende Arzneiformen verwendet werden, sind nicht frei von Nachteilen. Auch sie härten z. B. beim Lagern aus und sind dann in den Körperhöhlen nur schwer zerfallbar.
  • Es wurde nun gefunden, daß Polyalkylenoxyde und ihre Derivate hervorragende Grundmassen für die Herstellung von in Körperhöhlen einzuführenden geformten Arzneizubereitungen darstellen. Im Gegensatz zu den fettigen Grundmassen spielt der Schmelzpunkt der neuen Grundmassen keine Rolle, da die Auflösung nicht durch einen Schmelzprozeß erfolgt, sondern durch Auflösung der Arzneiform in dem Sekret der Körperhöhle.
  • Die nach dem Verfahren darstellbaren Arzneiformen zeigen ferner folgende vorteilhaften Eigenschaften: Sie erleiden beim Lagern weder Zersetzung noch Austrocknung. Sie sind irr festem wie in geschmolzenem Zustand mit den meisten Arzneistoffen ausgezeichnet mischbar und verformbar. Die aus ihnen bereiteten Arzneiformen sind von einwandfreier Festigkeit und Formbeständigkeit. Da die den neuen Arzneiformen zugrunde liegenden Grundstoffe Wasser- und lipoidlöslich sind, lösen sich die Arzneizubereitungen in den Körperhöhlen schnell auf und lassen die ihnen einverleibten Arzneistoffe rasch und völlig zur Resorption gelangen.
  • Sie sind physiologisch indifferent, reiz- und geruchlos und vollkommen tropenbeständig. Infolge der oberflächenaktiven Eigenschaft der Grundmasse wird ein sehr hoher Verteilungsgrad der inkorporierten Arzneistoffe erreicht.
  • Das Verfahren der Erfindung läßt sich sowohl mit Polyalkylenoxyden, wie Polyäthylenoxyd, als auch mit ihren Derivaten, welche z. B. durch Einwirkung von Äthylenoxyd auf Rizinusöl, Oleylalkohol u. a. entstehen, ausführen.
  • Natürlich kann man für die Herstellung der festen Arzneiformen auch Mischungen der erwähnten Stoffe verwenden. Ferner lassen sich, je nach dem gewünschten Zweck, bei der Ausführung des Verfahrens geeignete Hilfskörper und Korrigenzien verwenden, wie Glycerin, Wasser, geringe Mengen Fett, höhere Kohlenwasserstoffe u. a.
  • Wie weiter gefunden wurde, lassen sich die Polyalky lenoxyde und ihre Derivate mit gleichem Erfolge für die Herstellung von Pillen, Pastillen u. dgl. verwenden. Es ist bekannt, daß derartige nach den bekannten Verfahren hergestellte Arzneiformen beim Lagern oft stark aushärten und dann im Magen und Darm nur noch langsam oder ungenügend zerfallen. Das gleiche gilt auch für Tabletten und Dragees. Wie eingehende Versuche gezeigt haben, gelingt es nach dem neuen Verfahren, per os einzuführende Arzneiformen herzustellen, welche die erwähnten Mängel nicht aufweisen. Auch hier läßt sich das Verfahren mit den verschiedensten Abkömmlingen der Polyalkylenoxyde durchführen. Auch können die verschiedensten Hilfsstoffe dabei Verwendung finden.
    Beispiele
    i. Morphiumsuppositorien.
    Morphiumhydrochlorid ... o,5 Teile,
    Polyäthylenoxyd, reinst, ge-
    bleicht ......... ..... 227 - ,
    Kondensationsprodukt aus
    Äthylenoxyd und Ricinol-
    säure ................ 22,3 - ,
    Wasser ................ 22,2 -
    Kondensationsprodukt aus Äthylenoxy d und Ricinolsäure sowie das Wasser werden zusammengerührt. Das Morphium wird mit dieser Mischung angeschlämmt, dann das vorher im Dampfbad geschmolzene Polväthlenoxyd hinzugerührt. Das Ganze wird in' üblicher Weise in Suppositorienhohlformen gegossen und erkalten gelassen.
  • 2. Suppositorien aus Dimethvlaminophenyldimethylpyrazolon, phenyldimethylpyrazolonmethylaminomethansulfosaurem Natrium und Urethan.
    Dimethylaminophenyl-
    dimethylpvrazolon ....... .1o Teile,
    phenyldimethylpyrazolon-
    methylaminomethansulfo-
    saures Natrium ..... ... 6o - ,
    Urethan .... .. ....... 45 - ,
    Polyäthylenoxyd, reinst, ge-
    bleicht ... . . . . . ....... .. 25o -
    Dimethylaminophenyldimethylpyrazolon, phenyldimethylpyrazolonmethylaminomethansulfosaures Natrium und Urethan werden zunächst unter Umrühren im Dampfbad zusammengeschmolzen, dann mit dem vorher durch Erwärmen im Dampfbad verflüssigten Polyäthylenoxyd verrührt. Das Ganze wird in üblicher Weise in Suppositorienhohlformen gegossen und erkalten gelassen.
  • 3. Stäbchen mit der Verbindung von Gelatose mit Silbernitrat.
    Verbindung aus Gelatose
    mit Silbernitrat ....... o,25 Teile,
    Polyäthylenoxyd, reinst, ge-
    bleicht ...... . ..... 42 -
    Kondensationsprodukt aus
    Äthylenoxyd und Ricinol-
    säure ................ 4 - ,
    Wasser ................ 4 - .
    Die Masse wird, wie unter Beispiel i beschrieben, hergestellt und in Stäbchenbohlformen ausgegossen.
    4. Papaverinpastillen.
    Papaverinhydrochlorid ...... 4 Teile,
    Polyäthylenoxyd, reinst, ge-
    bleicht.................. 33 - ,
    Glycerin .................. 3 - .
    Das Papaverin wird mit dem Glycerin angeschlämmt, dann das durch Erwärmen im Dampfbad verflüssigte Polyäthylenoxyd hinzugerührt. Die Masse wird entweder in Hohlformen gegossen und erkalten gelassen oder auf einer Glasplatte o. dgl. ausgegossen, wo man sie erstarren läßt und aus ihr Pastillen sticht.
    5. Coffeinphenyläthylmalonylharnstoffpillen.
    Coffein . . . . . . . . . . . . . . . . 2,5 Teile,
    Phenyläthylmalonylharnstoff 5 - ,
    Polyäthylenoxyd, reinst, ge-
    bleicht ..... « .......... 15 - ,
    Zuckersirup .............. 5 -
    Der Phenyläthylmalonylharnstoff und das Coffein werden. mit dem vorher gepulverten Polyäthylenoxyd gemischt und die Mischung mit dem Zuckersirup zu einer plastischen Masse angeknetet. Aus dieser Massee werden in üblicher Weise Pillen geformt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung geformter Arzneizubereitungen, dadurch gekennzeichnet, daß Polyalkylenoxyde oder ihre Derivate, gegebenenfalls unter Zusatz geeigneter Hilfsstoffe, als Grundmasse verwendet werden.
DEI53613D 1935-11-09 1935-11-10 Verfahren zur Herstellung geformter Arzneizubereitungen Expired DE650000C (de)

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DEI53613D DE650000C (de) 1935-11-09 1935-11-10 Verfahren zur Herstellung geformter Arzneizubereitungen

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DE484600X 1935-11-09
DEI53613D DE650000C (de) 1935-11-09 1935-11-10 Verfahren zur Herstellung geformter Arzneizubereitungen

Publications (1)

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DE (1) DE650000C (de)

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE876731C (de) * 1950-05-26 1953-05-18 Chemische Werke Huels Ges Mit Fussbodenpflegemittel
DE950548C (de) * 1950-04-05 1956-10-11 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von Polyglykolaethern
DE1055182B (de) * 1952-08-29 1959-04-16 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Grundmassen fuer geformte pharma-zeutische oder kosmetische Praeparate, wie Zaepfchen, Stifte u. dgl.
DE1097083B (de) * 1954-06-16 1961-01-12 Dr Martin Ruben Suppositorienmasse

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE950548C (de) * 1950-04-05 1956-10-11 Bayer Ag Verfahren zur Herstellung von Polyglykolaethern
DE876731C (de) * 1950-05-26 1953-05-18 Chemische Werke Huels Ges Mit Fussbodenpflegemittel
DE1055182B (de) * 1952-08-29 1959-04-16 Basf Ag Verfahren zur Herstellung von Grundmassen fuer geformte pharma-zeutische oder kosmetische Praeparate, wie Zaepfchen, Stifte u. dgl.
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