CH202662A - Verfahren zur Herstellung eines Trägers für Arzneimittel. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Trägers für Arzneimittel.

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CH202662A
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Aktiengesellsc Farbenindustrie
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Ig Farbenindustrie Ag
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  Verfahren zur Herstellung eines Trägers für Arzneimittel.    Bekanntlich verwendet man seit langem  für die Herstellung von Trägern für in Kör  perhöhlen einzuführende Arzneimittel Grund  massen     wie    Fette, z. B.     Cacaoöl,    Wachs,       Cetaceum,    hydrierte Pflanzenfette und der  gleichen. Da derartige Zubereitungen bei  Körpertemperatur schmelzen sollen, müssen  die Grundmassen     einen    niedrigen Schmelz  punkt haben, eine Forderung, die mit vielen       Nachteilen    verbunden ist; so zerfliessen die  Massen häufig bei sommerlicher Hitze und  Tropentemperatur.

   Da ferner derartige Grund  massen nicht nur selbst schlecht resorbiert  werden, sondern auch die Resorption der       ihnen    inkorporierten Medikamente erschwe  ren, besteht die Gefahr, dass ein     Teil    der ge  schmolzenen Masse unter     Mitnahme    noch ein  geschlossenen Medikamentes aus den Körper  höhlen     vorzeitig        wieder    abfliesst,     wodurch     eine genaue Dosierung des Arzneistoffes un  möglich gemacht wird. Schliesslich werden  die meisten     Fette    leicht ranzig und     wirken       dann reizend auf die Schleimhäute.

   Man hat  daher seit langem     neben        Grundmassen    aus  Fetten solche aus Lösungen von     Gelatine,          Agar-Agar    und dergleichen in Glycerin und  Wasser im Gebrauch. Aber auch diese       Grundmassen    zeigen mancherlei Mängel.

    Enthalten sie wenig     Glycerin,    so     trocknen    sie  beim Lagern leicht aus, wodurch die Löslich  keit in den     Körperhöhlen    beeinträchtigt     wird.     Sie sind .ferner als ideale Nährböden für  Schimmelpilze und Bakterien der Gefahr  raschen Verderbens ausgesetzt;

   unter Um  ständen     bilden    sie auch in den     Körperhöhlen          einen        unerwünschten    und sogar schädlichen  Bakteriennährboden.- Enthalten sie aber viel       Glycerin,    so wirken sie in den Körperhöhlen  reizend, was sich     zum    Beispiel im Mastdarm  durch einen     abführenden    Effekt bemerkbar  macht.  



  Versuche, die diesen beiden grundlegen  den Verfahren     anhaftenden    Nachteile zu be  seitigen, haben     bisher    zu keinem     praktischen         Erfolge geführt. Auch     Quellkörper,    welche  häufig für in die Harnröhre oder Wund  kanäle     einzuführende    Arzneiformen verwen  det werden, sind nicht frei von Nachteilen.  Auch sie härten zum Beispiel beim Lagern  aus und sind dann in den Körperhöhlen nur  schwer     zerfallbar.     



  Es wurde nun gefunden, dass man einen  von den     gaschil!derten        Nachteilen        freien    Trä  ger für Arzneimittel dadurch herstellen  kann, dass man ein     Polyalkylenoxyd    verwen  det. Es kommt in erster Linie Polyäthylen  oxyd, und zwar vorwiegend ein solches in  Betracht, das bis zur wachsartigen Konsi  stenz polymerisiert ist. Dem     Polyalkylen-          oxyd    kann man im Bedarfsfalle Weich  macher oder Bindemittel zusetzen.

   Als der  artige Weichmacher kommen in Betracht die       Einwirkungsprodukte    des     Äthylenoxyds    auf       organische    Verbindungen, welche     Oxy-,        Ca.rb-          oxy-,        Amino-    oder     Amidogruppen    enthalten,  und zwar insbesondere diejenigen, bei denen  je 10 bis 20     Mol.        Äthylenoxyd    an ,je 1     Mol.     der genannten organischen Verbindungen an  gelagert     sind.    Beispielsweise sind die Verbin  dungen,

   welche durch Einwirkung von       Äthylenoxyd    auf     Ricinusöl,        Ricinolsäure     oder     Oleylalkohol    entstanden sind, besonders  brauchbar. Ferner lassen sich als Weich  macher unter anderem Glykol und Gly  cerin, deren Ester und Äther, beispielsweise       Glycerintiiacetat,        Glycerindiäthyläther    oder  schliesslich Wollfett,     Frethan    oder     Acetamid     verwenden.  



  Als Bindemittel kommen vorwiegend  Zucker, Zuckersirup oder Pflanzenschleime  in Betracht.  



  Die auf diese Weise hergestellten Arznei  mittelträger zeigen, wie Versuche ergaben.  insofern besonders vorteilhafte Eigenschaf  ten, als sie leicht wasserlöslich sind. Ihr Zer  fall erfolgt daher nicht, wie bei den Fett  grundmassen, durch einen     Schmelzprozess,     sondern durch Auflösung im Sekret der Kör  perhöhlen. Infolge dieser leichten     Löslich-          keit        lassen    sie Arzneistoffe, die man ihnen  einverleibt,     ungehindert    und vollständig zur    Resorption gelangen. Aus demselben Grunde  spielt auch der Schmelzpunkt der so bereite  ten Trägermassen keine Rolle mehr; man  kann diesen so hoch wählen, dass ein Zer  laufen bei Sommer- und Tropentemperatur  unter allen Umständen ausgeschlossen ist.

    Weiterhin erleiden sie beim Lagern, wie sich  zeigte, weder Zersetzung noch Austrocknung.  Sie sind in festem wie in geschmolzenem Zu  stand mit den meisten Arzneistoffen ausge  zeichnet mischbar und     verfombar.     



  Infolge der den     Polyalkylenoxyden    eige  nen Oberflächenaktivität kann ein sehr hoher  Verteilungsgrad der zugesetzten Arzneistoffe  erreicht     werden.    Sie sind, wie Versuche er  gaben, physiologisch indifferent, reizlos und  geruchlos.  



  Nach dem erfindungsgemässen Verfahren       können    auch Träger für per os einzu  führende Medikamente, wie Pillen, Pastillen  und dergleichen, hergestellt werden. Es ist  bekannt, dass derartige nach den bekannten  Verfahren hergestellte     Darreichungsformen     beim Lagern oft stark aushärten, und dann  im Magen und Darm nur noch langsam oder  ungenügend zerfallen. Das gleiche gilt auch  für Tabletten und Dragees. Wie eingehende  Versuche gezeigt haben, gelingt es nach dem  neuen Verfahren, Trägermassen für per os  einzuführende     Darreichungsformen    herzu  stellen, welche die erwähnten Mängel nicht       aufweisen.    Auch hier können die verschie  densten Hilfsstoffe Verwendung finden.

           Beispiele:       <I>1.</I>     Suppositorie-ninasse:          Polyäthylenoxyd        reinst,    ge  bleicht 297 Teile  Kondensationsprodukt aus       Äthylenoxyd    und     Ricinolsäure    22,3 Teile  Wasser     22;2        Teile     Man schmilzt das Kondensationsprodukt aus       Äthylenoxyd    und     Ricinolsäure,    das     Poly-          äthylenoxyd    sowie das Wasser zusammen,  giesst die Schmelze in     geeignete    Behälter und  lädt zu Tafeln erstarren,      <I>2.

   Masse für</I>     Bougies:          Polyäthylenoxyd    reihst,     ge-,     bleicht 42 Teile  Kondensationsprodukt aus       Äthylenoxyd    und     Oleylalkohol    8 Teile  Wasser 6 Teile  Die eben genannten Stoffe werden analog  wie bei Beispiel 1 beschrieben zu Tafeln ver  arbeitet.    <I>3.</I>     Pastilleninasse:            Poly        äthylenoxyd    reihst, ge  bleicht 33 Teile       Glycerin    3     Teile       Die eben genannten Bestandteile werden  analog wie bei Beispiel 1 beschrieben ver  arbeitet.

      <I>4.</I>     Pillenmasse:            Polyäthylenoxyd    reihst, ge  bleicht 15 Teile  Milchzucker 2,5 Teile    Die genannten Bestandteile werden gepulvert  und miteinander vermischt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines Trägers für Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Polyalkylenoxyd verwendet. UNTERANSPRüCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man Polyäthylen oxyd, das bis zu wachsartigen Konsistenz polymerisiert ist, verwendet. 2. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Weichmacher mutverwen det. 3. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Bindemittel mutverwendet. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un- teranisprüehen 1 und 2, idaduroh gekenn- zeichnet, dass man als Weichmacher ein Einwirkungsprodukt des Äthylenoxyds auf organische Verbindungen, welche Oxygruppen enthalten, verwendet. 5.
    Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, dass man als Weichmacher ein Einwirkungsprodukt des Äthylenoxyds auf organische Verbindungen, welche Carboxygruppen enthalten, verwendet. 6. Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, dass man als Weichmacher ein Einwirkungsprodukt des Athylenoxyds auf organische Verbindungen, welche Aminogruppen enthalten, verwendet.
    7. Verfahren nach Patentanspruch und Un teransprüchen 1 und 2, dadurch gekenn zeichnet, dass man als Weichmacher ein Einwirkungsprodukt des Äthylenoxyds auf organische Verbindungen, welche Amidogruppen enthalten, verwendet. B. Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man als Bindemittel Zucker ver wendet. 9. Verfahren nach .Patentanspruch und Un teranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man als Bindemittel Zuckersirup ver wendet.
CH202662D 1935-11-09 1936-11-02 Verfahren zur Herstellung eines Trägers für Arzneimittel. CH202662A (de)

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CH202662D CH202662A (de) 1935-11-09 1936-11-02 Verfahren zur Herstellung eines Trägers für Arzneimittel.

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1097083B (de) * 1954-06-16 1961-01-12 Dr Martin Ruben Suppositorienmasse

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1097083B (de) * 1954-06-16 1961-01-12 Dr Martin Ruben Suppositorienmasse

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