DE648C

DE648C - Eisenbahnwagen-Bremse. j

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Publication number: DE648C
Application number: DE648DA
Authority: DE
Original assignee: J Kuntze O Lischke und G Wilke Fabrikanten
Current assignee: J Kuntze O Lischke und G Wilke Fabrikanten
Priority date: 1877-07-09
Filing date: 1877-07-09
Anticipated expiration: 1897-07-10

Description

1877.

JULIUS KUNTZE, OSCAR LISCHKE und GOTTLIEB WILKE in HAMBURG.

Eisenbahnwagen-Bremse.

Patentirt im Deutschen Reiche vom io. Juli 1877 ab. Längste Dauer: 1. September 1891.

Mit Hülfe dieser Hebelbremse ist es möglich, sämnltliche Bremsen eines Eisenbahnzuges gleichzeitig in Thätigkeit zu setzen, und zwar beliebig von irgend einem der Wagen, wie auch von· der Locomotive aus. Aufserdem ermöglicht diese Construction, dais jede einzelne Bremse für sich in Betrieb gebracht werden kann von dem Sitze des Bremsers aus.

Die Bremse ist in Fig. 1 und 2, an einem Eisenbahnwagen angebracht, dargestellt; die Fig. 3 und 4 sind Detailzeichnungen derselben.

Die Bremse ist in der Zeichnung in ausgerücktem Zustande gezeigt. Sie tritt in Wirksamkeit, wenn das Gewicht G aus seiner Stellung, niedergelassen wird. Es wird dadurch der Hebel a, dessen Drehpunkt 0 ist, links aufwärts gezogen, und infolge dessen die zu den Bremsschuhen führende Zugstange b gleichfalls nach oben bewegt, was die. Anspannung der Bremsklötze an die Räder des zugehörigen Wagens zur Folge hat.

Die Auslösung des gehobenen Gewichtes geschieht von dem Bremsersitz aus durch die Handkurbel c, welche an der Welle d befestigt ist und den Hebel g dreht. Dieser Hebel g hat unten einen Vorsprung, welcher sich unter die Rolle i der mit dem Gewichte G verbundenen Führungsstange h legt, wenn die Bremse aufser Thätigkeit ist. Durch Drehurig der Welle d löst der Hebel g das Gewicht aus, dasselbe fällt hinunter und setzt die Bremse in Wirkung. Die Verbindun'gsstange h gleitet in Führungen, welche an der Wagenfront befestigt sind, und ist durch eine Tragrolle mit dem am Gewichte G befestigten Bügel m verbunden. Um das Gewicht G aus der unteren Stellung wieder heben zu können und dadurch die Bremse aufser Thätigkeit zu bringen, dient der Hebel k, dessen Drehpunkt r ist.

Der lange Arm des Hebels kann durch die Kette 5 von dem Bremsersitz aus gehoben werden, wodurch mittelst der Hebelübersetzung« ν das Gewicht in seine höchste Stellung zurückgeführt wird. Die Kurbel c wird dann so weit gedreht, dafs der Vorsprung des Hebels g unter die Rolle i fafst, wodurch die Bremse in der Stellung erhalten wird, welche sie einnehmen mufs, um ausgerückt zu sein.

Um mehrere oder alle Bremsen eines Zuges gleichzeitig ausrücken zu können, führt man eine Zugleine χ (s. Fig. 2) über sämmtliche Wagen hin. Jeder Hebel g ist durch eine Verbindungsschnur ζ (s. Fig. 2) mit dieser Leine verbunden. Durch einen entsprechenden Zug an der Leine x, von irgend einem der Wagen oder von der Locomotive aus, können die Hebel g aller Bremsen fast gleichzeitig die zugehörigen Gewichte G auslösen und die sämmtlichen Bremsen in Thätigkeit setzen.

Das Auslösen der Bremsen oder das Heben der Gewichte kann statt mittelst des Hebels auch durch eine Aufzugvorrichtung (Winde, Schraube oder dergleichen) vom Deck des Wagens oder vom Bremsersitz aus erreicht werden, indem dieselbe eine am Bügel des Gewichtes G befestigte Kette w aufwindet.

Claims

. Patent-Ansprüche:

1. Der Betrieb einer continuirlichen, sowie einzeln wirkenden Eisenbahnwagen-Bremse mittelst Gewichte in der Weise, wie vorstehend beschrieben und in beiliegender Zeichnung erläutert ist, und

2. Die Ausrückvorrichtung, sowie die Hebevorrichtungen der Gewichte in der Weise, wie vorstehend beschrieben und in der Zeichnung erläutert ist.