DE646922C - Verfahren zur Herstellung von Fleisch- oder Fischmehl - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Fleisch- oder Fischmehl

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DE646922C
DE646922C DE1930646922D DE646922DD DE646922C DE 646922 C DE646922 C DE 646922C DE 1930646922 D DE1930646922 D DE 1930646922D DE 646922D D DE646922D D DE 646922DD DE 646922 C DE646922 C DE 646922C
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HANS HEINRICH WILLRATH DR
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    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K10/00Animal feeding-stuffs
    • A23K10/20Animal feeding-stuffs from material of animal origin
    • A23K10/26Animal feeding-stuffs from material of animal origin from waste material, e.g. feathers, bones or skin

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Description

  • .Verfahren zur Herstellung von Fleisch- oder Fischmehl Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur gleichzeitigen Trocknung und Entfettung von stark wasserhaltigen Fisch- und Fleischabfällen. Der Wassergehatt derartiger Rohstoffe liegt bei etwa 50°/o und darüber. Infolgedessen hat die gleichzeitige Trocknung und Entfettung bisher erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Bei wasserarmen Rohstoffen, wie Ölsamen-oder Saatgut, ist zwar eine Behandlung mit einem Fettlösungsmittel bei mäßiger Wärme, jedoch unterhalb der Siedetemperatur, bekannt. Die Feuchtigkeit wird hier aus dem Rohstoff mehr oder weniger stark neben dem Fett herausgezogen und kann dann.aus der Fettlösung durch Destillation entfernt werden. Da das Lösungsvermögen der bekannten Fettlösemittel für Wasser jedoch sehr gering ist, gelingt es auf diese Weise selbstverständlich nicht, stark. wasserhaltige Substanzen, wie sie beim Gegenstande der Erfindung in Betracht kommen, zu entwässern.
  • Zur gleichzeitigen Trocknung und Entfettung von Knochen hat man ferner bereits vorgeschlagen, die in einem Extraktor aufgeschichteten Rohstoffe mit Lösungsmitteldämpfen, z. B. Benzin- oder Trichloräthylendämpfen, zu behandeln. Die in einem von dem Rohstoff getrennten Raum erzeugten Dämpfe durchstreichen das zu entfettende Material und lösen das darin befindliche Fett. Die Fettlösung tropft zu Boden, während die überschüssigen Lösungsmitteldämpfe mit den Wasserdämpfen gemischt nach dem Kondensator gehen, wo sie niedergeschlagen werden. Das Kondensat fließt dann nach dem Lösungsmittelbehälter zurück, in welchem das aus den Knochen verdampfte Wasser abgeschieden wird. Eine derartige Behandlung mit Lösungsmitteldämpfen hat man auch für die Gewinnung von Fleisch- und Fischmehl aus Fleisch- oder Fischabfällen vorgeschlagen. Da diese Rohstoffe jedoch einen erheblich höheren Wassergehalt als Knochen besitzen, muß hier zur Erzielung eines trockenen Rückstandes eine lebhaftere Wasserverdampfung herbeigeführt werden. Zu diesem Zweck wird ein Extraktor mit einem sehr kräftig wirkenden Rührwerk verwendet, um den Lösungsmitteldämpfen immer wieder neue Oberflächen des Rohstoffes darzubieten. Außerdem wird zwischen den Lösungsmittelbehälter und den Extraktor ein Vergaser für das Lösungsmittel eingeschaltet, um so dem Lösungsmitteldampf die für die Wasserverdampfung erforderliche höhere Wassermenge zuzuführen. Zur Vermeidung von Wärmeverlusten wird außerdem der Extraktor mit einem Heizmantel versehen. Da bei dieser Arbeitsweise also eine ganze Reihe von Hilfsmaßnahmen beachtet werden muß, um eine wyrkaanie Trocknung zu erreichen, sind neben derartigen Anlagen noch' immer Einrichtungen weltverbreitet, die mit einer getrennten Trocknung und Extraktion arbeiten. Das Gut wird hier zunächst auf d,2i. gewünschten Grad mittels Dampfbelieizung o. dgl. in Drehtrommeln usw. getrocknet; das fetthaltige Trockengut wird dann in anderen Behältern z. B. mit Trichloräthvlen extrahiert.
  • Die Erfindung hat ein Verfahren zum Gegenstande, bei dem die sehr feuchten Rohstoffe in einem Arbeitsgange entwässert und entfettet werden, das keiner besonderen Hilfseinrichtung bedarf, um eine genügende V erdampfungsgeschwindigkeit des Wassers sicherzustellen. Gemäß der Erfindung werden die Ausgangsstoffe in einem Bad von siedenden, mit Wasser nicht mischbaren L@ -sungsmitteln, wie halogeniertem Kohlenwasserstoff, aromatischem Kohlenwasserstoff, höherem Äther u. dgl., erhitzt. Die entwei -chenden Lösungsmittelwasserdämpfe werden abgeführt und in bekannter Weise niedergeschlagen. Das in getrennter Schicht anfallende Wasser kann dann leicht von dem Lösungsmittel abgetrennt werden.
  • Es empfiehlt sich hierbei, solche Lösungsmittel zu verwenden, deren Siedepunkt zwischen ioo und i5o° liegt, da das Verhältnis von Wasser zu Lösungsmittel in dem azeotropischen Dampfgemisch größer ist als bei Verwendung eines Lösungsmittels von niedrigerem Siedepunkt. Der Nachteil, der sich bei der bekannten Entfettung und Entwässerung mit Lösungsinitteldämpfen ergeben könnte, nämlich daß die über ioo' heißen Dämpfe zu einer mindestens teilweisen Verleimung oder sonstigen Schädigung des Rohstoffes führten, kann hierbei nicht auftreten, weil gemäß der Erfindung ein binäres Gemisch zum Sieden erhitzt wird. Dessen Siedepunkt liegt aber auch bei Verwendung höher siedender Lösungsmittel unter ioo°, denn der Dampfdruck in einem solchen System ist gleich der Summe der Partialdrucke der beiden flüssigen Phasen. Bei den bekannten Verfahren bildet sich das binäre Gemisch dagegen erst, nachdem die über der normalen Siedetemperatur liegenden Dämpfe auf den Rohstoff aufgetroffen sind. Man hat deshalb bisher vielfach niedriger siedende Lösungsmittel bevorzugt. Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht aber gerade darin, daß höher siedende Lösungsmittel benutzt werden können, ohne daß auf den Rohstoff eine Temperatur über ioo° während der Behandlung zur Einwirkung käme.
  • Ist die vorhandene Feuchtigkeit ausgetrieben, so steigt die Temperatur an. Infolgedessen wird die Trocknung vorzugsweise o lange durchgeführt, bis die Temperatur Ger Dämpfe plötzlich ansteigt und sich 'dem Siedepunkt des reinen Lösungsmittels -nähert.
  • '- Da sich der Rohstoff in dem flüssigen Lösungsmittel befindet, wird die Wärme auch unmittelbar übertragen. Es fallen also Energieverluste fort, die sich aus der Beförderung der Lösungsmitteldämpfe von dem Behälter der Flüssigkeit zu dem aufgeschichteten Rohstoff, durch das Herabtropfen des kondensierten Lösungsmittels und sein abermaliges Emporheben in Dampfform ergeben. Ferner ist die Wärmeübertragung weit inniger, weil das flüssige Lösungsmittel dem feuchten Rohstoff je Raum- oder Flächeneinheit weit mehr Wärme zur Verfügung stellt als ein dampfförmiges Lösungsmittel. Schließlich bewirkt die siedende Flüssigkeit selbsttätig eine dauernde Umwälzung der Fleisch-und Fischabfälle während der Behandlung, so daß Rührwerke entbehrlich -werden, zumindest aber weit weniger Energie für das Durchrühren erforderlich wird. Auch erfordert die zugehörige Anlage weniger Platz, da die langen Trockentrommeln der bisherigen Verfahren mit getrennter Trocknung ebenso wie die besonderen Dampferzeuger, Vergaser usw. der mit Lösungsmitteldämpfen arbeitenden Verfahren fortfallen. Infolgedessen dürfte sich das Verfahren auch zur Verwendung auf Heringsdampfern eignen.
  • Zur Ermittlung des Wassergehaltes verschiedener Rohstoffe, wie z. B. von ülsamen und Ülkuchen, im Laboratorium ist es bekannt, eine kleine Probe des Analysenrohstoffes in siedendem Xylol oder Tetrachloräthan zu behandeln und das übergehende Dampfgemisch in einem Meßzylinder niederzuschlagen.
  • Hierbei handelt es sich jedoch nur um sehr geringe Substanzmengen; außerdem wurde bei der Analysenmethode dem Rückstand keine besondere Bedeutung beigemessen. Infolgedessen war es nicht ohne weiteres zu erwarten, daß sich das Verfahren auf betriebsmäßigen Maßstab übertragen ließe.
  • Die Durchführung des Verfahrens erfolgt in folgender Weise: Der Rohstoff wird zunächst in einem Zerreißwolf zu einem Brei zerkleinert und kommt so in ein Bad eines zwischen ioo und i5o° siedenden Lösungsmittels, das mit Wasser nicht mischbar ist. Es kommen hierfür halogenierte Kohlenwasserstoffe der aliphatischen wie aromatischen Reihe, z. B. Tetrachloräthylen, Tetrachloräthan, Chlorbenzol, sowie aromatische Kohlenwasserstoffe, z. B. Xylol, höhere Äther und andere, in Betracht. In diesein Bad gelangt das Wasser des Materials unter ioo° zur Verdampfung, und gleichzeitig wird das Fett extrahiert. Eine Sterilisierung des Materials wird hier sowohl durch die erhöhte Temperatur und den Wasserentzug als auch durch den Charakter dA Lösungsmittels gewährleistet. Das Mehl wird schließlich von der Tranlösung abgetrennt und, wenn nötig, noch gemahlen. Der Tran wird durch Destillation gewonnen. Der hierbei entwickelte Lösungsmitteldampf läßt sich zur direkten Heizung des Breies von Lösungsmittel und Rohmaterial verwenden.
  • Das Anwendungsgebiet des Verfahrens ist nicht auf die Fischmehlfabrikation beschränkt. Seine Anwendung empfiehlt sich überall da, wo es sich darum handelt, Rohstoffe von gleich hohem Wassergehalt, z. B. Tierfleischabfälle, zugleich zu trocknen und zu entfetten. Ausführungsbeispiele I. ioo Teile Hering (grob zerkleinert) und 4oo Teile Tetrachloräthylen ergaben 22 Teile Fischmehl und 8,2 Teile Tran. Es wurden 63,5 Teile Wasser mit 2,78 Volumteilen Tetrachloräthylen übergetrieben. Die Destillationstemperatur war 87 bis 9i°; darauf trat ein plötzlicher Anstieg auf 1i5° ein.
  • II. ioo Teile Hering und 4oo Teile Tetrachloräthan ergaben 22 Teile Fischmehl und 7,6 Teile Tran. Es wurden 66 Teile Wasser mit i 38 Teilen Tetrachloräthan übergetrieben. Destillationstemperatur 93 bis 94°, plötzlicher Anstieg auf i io bis 115'.
  • III. ioo Teile Hering und 40o Teile Xylol ergaben 22,3 Teile Fischmehl und 7,6 Teile Tran. Während der Destillation gingen Lösungsmittel und Wasser bei den Versuchen I und II in folgendem Verhältnis über:
    I. Il.
    C2 C14 H20 C H2 C14 H2 0
    39 T. 13 T. 41T. 7,6 T.
    755 T. 7,3 T. 81T. 46T.
    116,5 34 121,5 60,5
    158 44,5 138 66
    183 50
    230 58
    278 63,5

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Fleisch- oder Fischmehl. durch gleichzeitige Trocknung und Entfettung von stark wasserhaltigen Fisch- oder Fleischabfällen mit einem Wassergehalt von etwa 50°/o und darüber, bei dem das Wasser im Dampfstrom eines Fettlösungsmittels abgetrieben wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsstoffe in einem Bad von siedenden, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmitteln, wie halogenierte Kohlenwasserstoffe, aromatische Kohlenwasserstoffe, höhere Äther u. dgl., deren Siedepunkt vorzugsweise zwischen ioo und i 5o° liegt, erhitzt und die entweichenden Lösüngsmittelwasserdämpfe abgeführt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Trocknung so lange durchgeführt wird, bis die Temperatur der Dämpfe plötzlich ansteigt und sich dem Siedepunkt des reinen Lösungsmittels nähert.
DE1930646922D 1930-04-11 1930-04-11 Verfahren zur Herstellung von Fleisch- oder Fischmehl Expired DE646922C (de)

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DE646922C true DE646922C (de) 1937-06-24

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DE1930646922D Expired DE646922C (de) 1930-04-11 1930-04-11 Verfahren zur Herstellung von Fleisch- oder Fischmehl

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DE (1) DE646922C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE901458C (de) * 1950-01-27 1954-08-09 Wacker Chemie Gmbh Extraktionsverfahren
DK83680C (da) * 1952-01-16 1957-10-21 Wacker Chemie Gmbh Fremgangsmåde til ekstraktion af olie- og fedtholdigt materiale.

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE901458C (de) * 1950-01-27 1954-08-09 Wacker Chemie Gmbh Extraktionsverfahren
DK83680C (da) * 1952-01-16 1957-10-21 Wacker Chemie Gmbh Fremgangsmåde til ekstraktion af olie- og fedtholdigt materiale.

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