DE646670C - Herstellung von Schmelzkaese - Google Patents
Herstellung von SchmelzkaeseInfo
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- A23—FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
- A23C—DAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
- A23C19/00—Cheese; Cheese preparations; Making thereof
- A23C19/06—Treating cheese curd after whey separation; Products obtained thereby
- A23C19/068—Particular types of cheese
- A23C19/08—Process cheese preparations; Making thereof, e.g. melting, emulsifying, sterilizing
- A23C19/082—Adding substances to the curd before or during melting; Melting salts
-
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Schmelzkäse, welches es
gestattet, die wertvollen Salze der Molke als ^ Schmelzsalze zu verwenden.
S Bisher werden zur Herstellung von Schmelzkäse Natriumphosphate und Natriumcitrate
als Schmelzsalze verwendet.
Nach einem Entwurf zu den Leitsätzen für die Beurteilung von Schmelzkäse ist vorgesehen,
daß zur Einleitung und Durchführung des Schmelzvorganges organische Säuren, wie Citronensäure und Weinsäure oder' deren
Salze, ortho-, meta- und phosphorsaure Salze von Kalium, Natrium und Calcium, verwendet
werden.
Es ist selbstverständlich, daß neben diesen Zusätzen auch die natürlichen Salze der Milch
und des Käses an dem Schmelzvorgang beteiligt sind.
Das vorliegende -Verfahren geht nun von der Überlegung aus, daß zwar die hiernach
zugelassenen Schmelzsalze sich in natürlicher und wohlfeiler Form in Molke finden, Molke
in unveränderter Form jedoch für die Herstellung von Schmelzkäse auch als eingedampfte
Molke als Schmelzmittel bisher nicht brauchbar ist.
Auch bei .bekannten Verfahren, die bereits Molke zur Käsebereitung verwenden, wird
diese nicht als solche einer Schmelzkäsemasse zur Herstellung üblicher Schmelzkäsearten
zugesetzt, sondern wie bei dem bekannten Verfahren zur Bereitung des in Norwegen
hergestellten Mysost eingedampfte Molke nur als Zusatz zu Käse verwendet oder bei anderen
bekannten Verfahren eingedampfte Molke in einer Mischung mit Käse einem bereits fertigen Schmelzkäse einverleibt.
Dies hat seinen Grund darin, daß der hohe Gehalt an Milchzucker und das Übergewicht
an Salzen der'Erden Calcium und Magnesium einer unmittelbaren Verwendung von Molke
als Schmelzsalz entgegenstehen.
Es ist zwar bereits "vorgeschlagen worden, den Milchzuckergehalt durch Überführung in
Milchsäure oder in Alkohol und Kohlensäure zu verringern, um Molke für die Schmelzkäseherstellung
verwenden zu können.
Die von Kasein und Milch abgetrennte Schotte wird hiernach beispielsweise einer
Milchsäure- und Alkoholgärung unterworfen, der Milchzucker bis auf mindestens 9O°/0 abgebaut,
die Milchsäure abgestumpft und das durch Eindickung erhaltene Konzentrat schmelzflüssiger Käsemasse zugesetzt.
Als Käsemasse findet dabei jedoch, wie erwähnt, eine solche Verwendung, die nach üblichen
Verfahren, d. h. unter Zusatz von Schmelzsalzen der bisher bekannten Art, hergestellt
ist.
Für die Abstumpfung der gebildeten Milchsäure hat man dabei die verschiedensten
Salze, vorzugsweise aber Soda, vorgeschlagen bzw. keinerlei nähere Auflagen bezüglich
C4G670
der Verwendung besonderer Abstumpfungsmittel gemacht, da man dieser Maßnahme besondere
Bedeutung aus dem obenerwähnten Grund nicht beigemessen hat. -.;
Verwendet man jedoch für die Abstumpfung der gebildeten Milchsäure beispielsweise
_ Natron, so erhält man ein Salzgemisch, das"1
neben Milchsalzen vorwiegend aus Natriumlaktat besteht. Ein derartiges Salzgemisch ist
ίο als Schmelzsalz aber nicht geeignet, weil das
Natriumlaktat nur geringe Schmelzwirkung hat.
Auch etwa bei einer Verwendung von Natriumphosphat zur Abstumpfung der Milchsäure
im Rahmen eines derartigen Verfahrens würde die erhaltene Masse als Schmelzsalz praktisch nicht brauchbar werden, da hier
immer noch ein erheblicher Überschuß an Natriumlaktat verbliebe, der die Schmelzwirao
kung beeinträchtigt.
Ganz abgesehen davon haben derartige
Verfahren noch den λ"achteil, daß die in ihnen
enthaltenen Salze der Erden, wie sich gezeigt hat, die Schmelz wirkung der xA.lkalisalze
erheblich beeinträchtigen.
Es wurde nun gefunden, daß man durch eine Ausschaltung gerade dieser als nachteilig
erkannten Salze aus der Molke und durch die Verhinderung der Bildung von Natriumlaktat
ein vorzüglich wirkendes Schmelzsalz für die Schmelzkäsebereitung gewinnt.
Die Ausschaltung der Erdalkalisalze geschieht gemäß Erfindung derart, daß diese in
in der Wärme damit zur Fällung erforderliehen Mengen an Natriummetaphosphat und
Natriumeitrat derartig ausgefällt werden, daß sie bei der Eiiidickung der Molke bereits in
der Wärme unlösliche Verbindungen bilden.
Der Vergang ist im wesentlichen vergleichbar mit der Wasserenthärtung, d. h. es findet
also gewissermaßen eine Enthärtung der Molke statt.
Zusätze von Natriummetaphosphat zur Milch bei Herstellung von Schmelzkäse sind
zwar an sich bereits bekannt, jedoch nicht zwecks Ausfällung der vorhandenen unlöslichen
Erdalkalisalze, sondern in Mengen, die zu einer schädlichen Anreicherung an der natürlichen Zusammensetzung der Salze mit
Fremdsalzen führen und eine Ausfällung im Sinne des vorliegenden Verfahrens nicht bewirken.
Das Verfahren geht im einzelnen etwa in folgender Weise vor sich:
Die in an sich bekannter Weise durch einen Gärungsprozeß z. B. unter Einfluß von
Hefen- oder Milchsäurebakterien erhaltene praktisch milchzuckerfreie Molke wird nach
Abstumpfung der gebildeten Milchsäure mit Kaliumsalzen, vorzugsweise Kaliumcarbonat,
mit so viel Natriummetaphosphat und Natriumcitrat versetzt, daß sich beim Eindampfen
auf etwa 25 % Trockenmasse die Gesamtmenge der vorhandenen Kalk- und Magne^-
- siumsalze in unlöslicher Form und kolloidal Abscheiden. Da der Eiweißgehalt der Molke
lein Absetzen verhindert, bleibt auch weiter-"liin
die kolloidale Verteilung gewährleistet.
Da Calciummetaphosphat in saurer Lösung, z. B. in frischer Molke, noch schwach löslich
ist, so tritt eine einwandfreie Fällung erst beim Eindampfen ein. Beim Zusatz der so erhaltenen
eingedampften Molke zum Schmelzkäse wird der Wassergehalt noch weiter vermindert,
da der Käse trockener ist als die Molke und damit eine Umkehrung des Prozesses unmöglich macht.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die in der oben beschriebenen Weise behandelte
Molke vor ihrem Zusatz zur Schmelzkäsemasse etwa auf ^10 ihres ursprünglichen Volumens
einzudampfen.
6000 1 Molke werden erst pasteurisiert, dann auf 350 abgekühlt und mit einer Reinkultur
von Milchzuckerhefe versetzt. Nachdem die Gärung durch intensive Kohlensäureentwicklung
deutlich erkennbar ist, wird eine Reinkultur von Milchsäurebakterien, ζ. Β.
bacterium acidophilus, zugesetzt. Die Gärung wird nun so lange fortgesetzt, bis analytisch
kein Milchzucker mehr nachzuweisen ist. Die gebildete Milchsäure wird dann durch Zusatz
von Kaliumcarbonat abgestumpft, hierauf werden 12 kg Natriummetaphosphat und
10 kg Natriumeitrat zugesetzt. Anschließend wird das Produkt auf 600 1 Molke eingedampft.
Der dabei erhaltene Syrup kann dann zum Schmelzen von Käse benutzt werden, indem
davon 2O°/0 dem Rohkäse zugefügt werden.
Erst anschließend wird, wie bei dem Schmelzkäseverfahren üblich, bis zum Dünnflüssigwerden
die Käsemasse erhitzt.
Das Verfahren nach der Erfindung gestattet also die Verwendung von Molke als ein besonders
wohlfeiles Ausgangsmaterial für die erforderlichen Schmelzsalze, besitzt dabei den
erheblichen Vorteil, daß durch die Ausschaltung der Erdalkalisalze die Schmelzwirkung
der Alkalisalze erheblich gesteigert wird und schließlich das natürliche Gleichgewicht der
Milchsalze keine für den Ernährungszweck wesentlichen Änderungen erfährt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Schmelzkäse unter Verwendung eines Eindickungsprodukts aus Molke als Schmelzsalz, deren Milchzucker praktisch vollkommen durch Abbau in Alkohol und Kohlensäure undMilchsäuregärung umgewandelt ist und wobei die entstandene Milchsäure abgestumpft ist, dadurch gekennzeichnet, daß zur Abstumpfung der Milchsäure Kalium- ,-salze, vorzugsweise Kaliumcarbonat, verwendet wird und die vorhandenen Erd alkalisalze der Molke mit zur Fällung erforderlichen Mengen an Natriummetaphosphat und Natriumeitrat derart ausgefällt werden, daß sie bei Eindickung bereits in der Wärme unlösliche Verbindungen bil-· den.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB168650D DE646670C (de) | 1935-02-13 | 1935-02-13 | Herstellung von Schmelzkaese |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB168650D DE646670C (de) | 1935-02-13 | 1935-02-13 | Herstellung von Schmelzkaese |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE646670C true DE646670C (de) | 1937-06-22 |
Family
ID=7006133
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB168650D Expired DE646670C (de) | 1935-02-13 | 1935-02-13 | Herstellung von Schmelzkaese |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE646670C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE970833C (de) * | 1940-06-15 | 1958-10-30 | Linde Chemisch Pharmazeutische | Verfahren zum Verdicken von Lebensmitteln |
-
1935
- 1935-02-13 DE DEB168650D patent/DE646670C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE970833C (de) * | 1940-06-15 | 1958-10-30 | Linde Chemisch Pharmazeutische | Verfahren zum Verdicken von Lebensmitteln |
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