DE6460C - Vorrichtung zum Löschen von Korn aus Schiffen - Google Patents

Description

1879.

: Klasse SI. :

F. OLGUIN in LONDON.
Vorrichtung zum Löschen von Korn aus Schiffen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. Januar 1879 ab.

Diese Vorrichtung bezweckt das Löschen von Korn, Saat und anderen losen Gegenständen aus Schiffen, welche ihres Tiefgangs wegen nicht nahe genug an das Lagerhaus oder Ufer herankommen können, um mit den bisher bekannten Löschvorrichtungen direct an Land entladen zu werden. Die Vorrichtung ist also nicht für Dockhäfen bestimmt, sondern ist speciell construirt für Seehäfen, in denen mit den Wirkungen von Fluth und Ebbe zu rechnen ist. Das bisher übliche Löschen solcher Ladungen in Schuten und nachheriger Leerung derselben auf dem Lagerplatz fällt daher fort und wird bei umfangreichem Betriebe wesentlich an Zeit und Kosten gespart.

Die Erfindung besteht darin, dafs zwischen Schiff und Lagerplatz, Lagerhaus etc. ein Lichterfahrzeug placirt wird, in welches das Getreide etc. durch einen Elevator entladen wird und von welchem aus ein mit Fluth und Ebbe, am oberen Ende eines Gerüstes beweglich angebrachter Gummischlauch an Land geführt ist, in welchen das Getreide etc. durch einen zweiten Elevator aus dem Lichter gehoben und in den Lagerraum geschafft wird.

In beiliegender Zeichnung ist S das zu löschende Schiff, L das Lagerhaus, α α sind zwei Schuten oder Pontons, von denen die äufsere eine wasserdichte Abtheilung ί hat, welche geöffnet werden kann, um Wasser als Ballast einzulassen. Die beiden Pontons sind durch Balken BB und Bretter mit einander fest verbunden, so dafs ein Flofs von bedeutender Stabilität entsteht. Auf dieses Flofs ist ein Gerüst CC erbaut, welches durch Querbalken und Drahtseile w w abgesteift ist. Im Innern des Gerüstes C C ist ein Elevator D D bekannter Construction aufgestellt, dessen unteres Ende in dem äufseren Ponton mündet und dessen oberes Ende an den oberen Querbalken des Gerüstes C C gelagert ist. An der Aufsenkante des äufseren Pontons ist ein aufrechter Baum f befestigt, welcher durch Querbalken h h von dem Gerüst C C aus gehalten wird. Dieser Baum / trägt an einem Kran F den beweglichen Elevator EE, welcher in den Schiffsraum bis auf die Ladung hineingehängt wird und mit dem Löschen der Ladung entsprechend gesenkt wird. Dieser Elevator EE wird von einem auf dem Flofs befindlichen Motor aus bewegt und löscht die Ladung aus dem Schiff durch ein eisernes in sich verschiebbares Rohr g in die Mündung des grofsen Elevators DD.

HH ist ein Drahtseil (bei sehr bedeutenden Entfernungen zwischen Schiff und Land auch ein Doppelseil), welches mit dem einen Ende am Land befestigt ist, während das andere Ende des über eine Rolle am oberen Ende des Gerüstes CC geführten Seiles mit einer Kette ZT¹ verbunden ist, welche über am Flofs und Gerüst befestigte Rollen geführt wird und durch ein schweres Gewicht P belastet wird. Dieses Gewicht P hält das Seil beständig gespannt, gestattet aber doch, dafs dasselbe den Bewegungen des Flofses bei Fluth und Ebbe in gespanntem Zustande folgt.

An dieses Drahtseil oder Doppelseil HH ist ein etwa 200 mm im Lichten haltender Gummischlauch K der Länge nach befestigt, welcher vom oberen Ende des Gerüstes C C bis zum Lagerraum führt. Der Schlauch ist der Länge nach an der Aufsenwand mit einer oder mit zwei Gummirippen versehen, je nachdem ein einfaches oder ein Doppelseil H zur Verwendung kommt, und ist durch Metallringe 000, welche in Zwischenräumen durch Bohrungen in der Rippe oder den Rippen geführt sind, an dem Drahtseil aufgehängt. Am oberen Ende ist der Schlauch am Gerüst befestigt und fafst über einen Blechtrichter, in welchen der Elevator D D das Getreide etc. löscht. Die vom Elevator D D gehobene Ladung gleitet durch den geneigt liegenden Schlauch K an Land oder direct in das Lagerhaus, von wo aus sie, den jeweiligen Verhältnissen entsprechend, weiter befördert werden kann.

Diese Construction ist anwendbar bis zu Entfernungen von 100 m zwischen Schiff und Lagerplatz und ermöglicht auf Flüssen beispielsweise, den Verkehr aller Flufsfahrzeuge zwischen Schiff und Ufer des Lagerplatzes ungestört zu erhalten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Löschvorrichtung für Getreide, Saat etc. aus Schiffen an Land, bestehend'aus einem Flofs, zwei Elevatoren und einem an einem oder mehreren durch Gegengewichte balancirten Drahtseilen aufgehängten Gummischlauch, durch welchen die Ladung vom Flofs an Land gelangt, alles zu dem Zweck und in der Weise, wie beschrieben und in beiliegender Zeichnung erläutert ist.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.