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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Laden und Löschen von
auf der Reede liegenden Schiffen, insbesondere Tankschiffen. Es handelt sich dabei
um einen auf einem am Meeresgrund befestigten Stützpunkt drehbar gelagerten Ausleger.
Dieser ist mit einer oder mehreren Transportleitungen ausgerüstet, die zum Land
mittels einer Förderleitung verbunden sind.
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Es ist eine solche Vorrichtung bekannt, bei der sich ein Ausleger
um die vertikale Achse einer turmartig gebauten künstlichen Insel drehen kann. Da
der Ausleger dieser Vorrichtung stets über der Wasseroberfläche verläuft, ist er
durch sein Eigengewicht in der Länge beschränkt, und reicht daher nur bis zum Bug
des Schiffes. Da die meisten Tanker nur Mittschiffs-Leitungsanschlüsse haben, ist
also eine weitere Schlauchverbindung vom Bug zu den Anschlüssen erforderlich.
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Bei der Erfindung geht der Ausleger dagegen außerhalb des Stützpunktes
in einen unter der Kiellinie der Schiffe liegenden Arm über, der sich bis unterhalb
der Lade- bzw. Löscheinrichtung eines vertäuten Schiffes erstreckt und dort oberhalb
der Wasseroberfläche eine Beladeplattform trägt. Vorzugsweise ist an dem freien
Ende des Auslegers ein Schwimmtank angeordnet, der mit Druckgasleitungen in Verbindung
steht. Die Beladeplattform kann auch ein Gebläse bzw. einen Propeller tragen, womit
sie gegen ein vertäutes Schiff zu drücken ist. Zweckmäßigerweise besteht der Ausleger
aus einem Rohrgestänge, dessen Längsrohre sowohl als Transportleitungen als auch
als Druckleitungen für den Schwimmtank ausgebildet sein können.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung hat den weiteren großen Vorteil,
daß der Ausleger, da er sich im Wasser befindet, genau den gleichen Bewegungen folgt,
die das Schiff infolge von Strömungen oder Gezeiten ausführt.
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Außerdem wird bei Verwendung des Propellers die Beladeplattform stets
mit dem gleichen Druck am Schiffskörper gehalten, so daß Beschädigungen des Auslegers
oder des Schiffsrumpfes nicht auftreten können und der Ausleger seine Lage am Schiff
nicht verändert.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargeste
lt und nachstehend näher beschrieben. Es zeigt F i g. I die Einrichtung und den
sich nach außen erstreckenden Ausleger, F i g. II einen Querschnitt des Auslegers,
F i g. III eine Endansicht des Auslegers, F i g. IV eine Draufsicht zu F i g. III,
F i g. V mit näheren Einzelheiten einen Drehtisch, auf dem die Hilfseinrichtung
angeordnet ist, F i g. Vl eine Draufsicht dieser Hilfseinrichtung, F i g. VII eine
Draufsicht des Auslegers, des Wasserfahrzeugs und des Senkkastenaufbaus, F i g.
VIII eine der F i g. V etwas ähnliche Ansicht, welche den unter Wasser befindlichen
Ausleger und eine geeignete Art und Weise zur Unterstützung der Beladeplattform
zeigt, F i g. IX eine Endansicht zu F i g. VIII, welche die Art und Weise der Unterstützung
der Ladeplattform auf dem unter Wasser befindlichen Ausleger zeigt, F i g. X nähere
Einzelheiten der baulichen Gestaltung des unter Wasser befindlichen Beladeauslegers.
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Wie F i g. I zeigt, ist das Fahrzeug 24 am Aufbau mit Hilfe von Haltetauen21
festgemacht. Der Be-
ladeausleger 25 erstreckt sich von dem Vertäuungsaufbau im wesentlichen
waagerecht nach außen, dann senkrecht nach unten bis unter die - Wasserfläche, dann
wieder nach außen unterhalb des Schiffes 24 zu den Mittschiffs-Beladeanschlüssen.
An dieser Stelle erstreckt sich der Beladeausleger senkrecht nach oben bis zu einer
Beladeplattform 26, die sich oberhalb des Wasserspiegels befindet, und benachbart
zu den Mittschiffs-Beladeanschlüssen bzw. zur Sammelleitung. Das Außenbordende des
Auslegers 25 enthält einen Schwimmtank, durch welchen der Auftrieb des Außenbordendes
des Auslegers in Abhängigkeit vom Auftrieb des Fahrzeugs 24 beim Laden oder Löschen
eingestellt werden kann. Auf der Beladeplattform 26 ist eine geeignete Schlauchhandhabungseinrichtung
27 sowie eine Einrichtung 28 vorgesehen, durch welche der Ausleger 25 in der gewünschten
Lage mit Bezug auf das zu beladende Fahrzeug gehalten wird. Diese Einrichtung weist
vorzugsweise ein Gebläse bzw. einen Propeller auf, durch dessen Betrieb dem Ausleger
der gewünschte Schub gegen das zu beladende Schiff mitgeteilt wird.
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F i g. II zeigt eine Schnittansicht des Auslegers 25, der Kanäle
29, 30, 31 und 32 enthält. Diese voneinander in Abstand befindlichen Kanäle oder
Beladeleitungen werden starr durch Querstücke und andere Verstrebungen 33 getragen.
Für den Betrieb können die beiden Leitungen 31 und 32 Druckluftleitungen bilden,
durch welche der Schwimmtank unter Druck gesetzt werden kann, während die Kanäle
29 und 30 für das Produkt, z. B. für den Kohlenwasserstoff, dienen, das beladen
oder gelöscht werden soll.
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F i g. III zeigt eine Endansicht des Außenbordendes des Auslegers25,
auf den die Plattform 26 aufgesetzt ist. Die Plattform 26 enthält die Schlauchhandhabungseinrichtung
27 und besitzt eine Beladeleitung 29, welche an dem Mittschiffs-Beladeanschluß angebracht
ist.
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F i g. IV zeigt eine Draufsicht der Plattform, aus der mit näheren
Einzelheiten die Anordnung des Propellers 28 und der Beladeleitung 29 ersichtlich
ist.
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F i g. V ist eine Seitenansicht des Auslegers an seinem Innenbordende,
welche die Beladeleitungen 29 und 32 zeigt, die sich zu den Mittschiffs-Beladeanschlüssen
nach außen erstrecken. Diese Einrichtung ist auf dem Drehtisch 17 angeordnet, der
auch die Haltetau-Handhabungseinrichtung 22 trägt.
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Fig. VI zeigt das Innenbordende des Auslegers, das an der starren
Plattform 8 befestigt ist. Kohlenwasserstoffe z. B. werden nach oben durch die drehbare
Leitung 19 und die Gelenkverbindungen 34 gepumpt und von diesen in die Beladeleitungen
30 und 29, die, wie beschrieben, mit - den Mittschiffs-Beladeanschlüssen verbunden
sind. Der Drehtisch 17 ist frei schwenkbar, wobei der einzige Kraftantrieb der Propeller
28 am äußeren Ende des Armes ist.
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F i g. VII ist eine Draufsicht, welche das Fahrzeug 24 am Aufbau
mit Hilfe von Haltetauen21 festgemacht zeigt, wobei sich der Beladeausleger 25 nach
außen und unterhalb des Fahrzeugs zu den Mittschiffs-Beladeanschlüssen erstreckt.
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Der Ausleger besteht aus vier Kanälen oder Leitungen 29, 30, 31 und
32, durch welche Strömungsmittel zum Tanker 24 und aus diesem geleitet werden können,
und erstreckt sich unter Wasser unterhalb des Tankers zu der Mittschiffs-Belade
sammelleitung des Schiffes. Das Außenbordende des
Auslegers ist
gekennzeichnet durch einen Schwimmtank, durch welchen das Außenbordende des Auslegers
in der gleichen senkrechten Lage mit Bezug auf das Schiff, wenn dieses beladen oder
gelöscht wird, gehalten werden kann. Ein sehr wichtiges neues Merkmal dieser Anordnung
besteht in dem bevorzugten Verfahren, durch welches das Außenbordende des Auslegers
am Schiff gehalten wird, für welchen Zweck ein Luftpropeller 28 bzw. Gebläse vorgesehen
ist.
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Mit der vorliegenden Vorrichtung können Wasserfahrzeuge mit einer
Länge von 183 bis 305 m beladen werden, wobei die Fahrzeuge einen Freibord von etwa
4,57 bis 9,14 m haben. Beispielsweise ist das Fahrzeug ein Tanker von 72000 t mit
einer Länge von etwa 256 m, bei welchem der Abstand zur Mittschiffs-Beladeleitung
128 m beträgt. Beim normalen Betrieb wird das Schiff in einem Abstand von 30 bis
60 m vom Aufbau vertäut, vorzugsweise in einem Abstand vom Aufbau von etwa 45,7
m.
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Der erfindungsgemäße Aufbau ermöglicht das Beladen oder Löschen eines
Fahrzeugs bei Wellen bis zu einer Höhe von 3,65 m, da das Schiff und der Beladeausleger
den resultierenden Kräftevektor des Windes, der Gezeiten und der Strömung aufnehmen.
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Die Vorrichtung gemäß der Erfindung beseitigt die Notwendigkeit langer
Beladeschläuche von 30 bis 36 m, die bisher erforderlich waren, da die Beladeleitungen
von der Plattform am Außenbordende des Auslegers zu den Schiffsbeladeanschlüssen
eine Länge von etwa 9 bis 15 m haben.
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Ein weiteres Verfahren zur Befestigung der Beladeplattform an dem
unter Wasser befindlichen Ausleger ist in F i g. VIII dargestellt, welche die Beladeplattform
126 sich von dem unter Wasser befindlichen Ausleger 125 nach außen erstreckend zeigt,
wobei die Plattform 126 eine Beladeeinrichtung 129 trägt, die im wesentlichen durch
Anschlußstücke und Schiffsabschnitte des Beladeschlauchs gebildet wird. Die Plattform
126 ist vorzugsweise starr mittels eines einzigen Bauelements 146 befestigt, das
sich über ihre volle Länge erstreckt und das seinerseits an dem Unterwasser-Ausleger
125 durch mehrere Bauelemente 145 befestigt ist.
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F i g. X zeigt einen Abschnitt des Unterwasser-Auslegers, der eine
beliebige Anzahl von ähnlichen Abschnitten aufweisen kann. Die Leitungen 129 und
132 sind an jedem Ende des Abschnitts miteinander durch senkrechte Verstrebungen
133 verbunden. In ähnlicher Weise sind Leitungen 131 und 130 an jedem Ende des Abschnittes
durch senkrechte Streben 133 miteinander verbunden. Ferner ist die Leitung 129 starr
mit der Leitung 130 verbunden, wäh-
rend die Leitungen 132 und 131 an jedem Ende
des Abschnittes durch waagerechte Streben 133 miteinander verbunden sind. Eine diagonale
Querstrebe 160 am Boden des Abschnittes dient zur weiteren Versteifung des Abschnittes.
Eine zweite Querstrebe 161, deren Richtung der Richtung der unteren Querstrebe 160
entgegengesetzt ist, ist an der Oberseite des Abschnittes vorgesehen. Eine senkrechte
Querstrebe ist auf der einen Seite des Abschnittes vorgesehen, welche die Leitungen
129 und 132 miteinander verbindet und welche in ihrer Richtung entgegengesetzt ist
einer zweiten senkrechten Querstrebe 163 auf der anderen Seite des Abschnittes,
welche die Leitungen 130 und 131 starr miteinander verbindet. In ähnlicher Weise
verbindet an dem einen Ende des Abschnittes eine Querstrebe 164 die Leitungen 131
und 129 starr miteinander, während am anderen Ende des Abschnittes eine zweite Querstrebe
165, deren Richtung derjenigen der Querstrebe 164 entgegengesetzt ist, die Leitungen
130 und 132 mit einander verbindet.