DE2420026C2 - Förderschiff für den Meeresbergbau - Google Patents
Förderschiff für den MeeresbergbauInfo
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- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
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Description
Die Erfindung betrifft ein Förderschiff für den Meeresbergbau, mit eigenen Antriebs- und Positionierungsanlagen
für den Abbau unü/oder die Förderung von am Meeresboden befindlichen Lagerstätten und für
die Übergabe auf ein mit ihm vertäutes Transportschiff, welches mit ihm eine selbständige, voll manövrierfähige
Einheit bildet
Ein derartigem Förderschiff wurde schon früher in der
DE-AS 24 19 056 vorgeschlagen.
Die Ausbeutung von auf dem Meeresboden befindlicher Lagerstätten erfordert neue Vorrichtungen und
Verfahren für die Gewinnung, die Förderung, den Transport und die Aufbereitung der Erze; Verfahren
und Vorrichtungen, die heute größtenteils noch gar nicht entwickelt worden sind. Hier wird völliges
Neuland betreten, denn es geht darum, Rohstoffe mit z. B. 1,4% Nickel, 13% Kupfer, 0,5% Kobalt und 30%
Mangan aus ca. 5000 bis 8000 m Wassertiefe zu gewinnen. Der Abbau solcher Lagerstätten, und de:
Transport der gewonnenen Rohstoffe an Land stellen völlig neue Anforderungen, da es direkte Vorbilder
nicht gibt. Erfahrungen aus vorhandenen kleinen und küstennahen Rohstoffgewinnungen aus dem Meer
können nur in beschränktem Umfang Verwendung finden.
Die Eigenarten des Meeresbergbaus, entfernt von qualifizierten Versorgungs- und Wartungsplätzen, die
Gefahren des Meeres und die hohen Anforderungen an Mensch und Material sind die die Verfahren und
Vorrichtungen für den Abbau, die Förderung sowie den Transport im wesentlichen beeinflussenden Faktoren.
Nach dem heutigen Stand der Technik muß von Vorrichtungen für den Meeresbergbau primär ein gutes
Seeverhalten, insbesondere bei schlechtem Wetter, verlangt werden.
Bekannt sind schwimmende Arbeitsplattformen, die über Säulen auf zwei torpedoförmigen Schwimmkörpern
oder auf einem schiffsförmigem Rumpf mit vier an
ihren linden mit Schwimmkörpern versehenen Beinen befestigt sind. Diese für Offshore-Bohrungen für die
Mineralölgewinnung bisher geplanten und eingesetzten ^ Vorrichtungen sind als Halbtaucher ausgebildet, bei
denen die Schwimmkörper weit unter der Meeresoberfläche außerhalb des Seegangenergiespektrums liegen.
Ob sich diese Systeme für den Abbau von am Meeresboden befindlichen Erzlagerstätten, insbesondere
Knollenlagerstätten, eignen, ist noch zweifelhaft (Meerestechnik 4, H. I1S. 49).
Es ist vorgesehen, solche Halbtaucher so zu dimensionieren, daß sich die ihrer Masse angepaßte
Positionierungsenergie in vertretbaren Grenzen hält Nur so wird ein planmäßiger Abbau der Lagerstätten in
parallelen und eng aneinander liegenden Streifen möglich sein, auch wenn Wind, See und Strömung die
halbtauchende Fördereinheit auf einen anderen Kurs legen und verdriften möchten.
Eine solche halbtauchende Fördereinheit ist über einen Rohrstrang mit dem auf dem Meeresboden
befindlichen Gewinnungsgerät verbunden. Die Förderung der gewonnenen Rohstoffe erfolgt entweder auf
hydraulischem Wege mittels Pumpen oder nach dem »Airlift«-Verfahren, bei dem neben dem Rohrstrang ein
weiteres Rohr angeordnet ist, über das Druckluft zum Gewinnungsgerät gepumpt wird, wo es zur Bildung
eines Luft-Wasser-Feststoffgemisches kommt, das über den Förderrohrstrang ausgetragen wird.
Die halbtauchende Fördereinheit kann über Rohre oder Transportbänder mit einem als Schiff ausgebildeten
Zwischenbunker verbunden sein, der die gewonnenen Rohstoffe aufnimmt und sie über Rohre oder
Transportbänder an ein herkömmliches Transportschiff abgibt Bei diesem System ist eine teilweise Aufbereitung
der gewonnenen Rohstoffe möglich. Auf eine Zwischenbunkerung kann verzichtet und die gewonnenen
Rohstoffe unmittelbar von der Fördereinheit an das Transportschiff abgegeben werden.
Es ist ferner ein Eimerketten-Bagger-Fördersystem bekannt bei dem über zwei in bestimmter Entfernung
zueinander angeordnete Schiffe mit Friktionsantrieben eine beispielsweise 14 000 m lange Kunstraserseilschlaufe
geführt wird. In bestimmten Abständen sind an diesem schwimmfähigen Seil einseitig offene Körbe
befestigt, die beim Durchlaufen über den Meeresboden Knollenmaterial aufnehmen und sie!: beim Durchlauf
über die Schiffe entleeren. So einfach dieses System auch aussieht, es ist doch mit erheblichen technischen
Schwierigkeiten verbunden. Zudem eignet sich diese Anlage nur zum Abbau völlig eben liegender Vorkommen.
Darüber hinaus haben diese aus mehreren Einheiten bestehenden Systeme den Nachteil, daß die dynamischen
aus Wind, See und Strömung gebildeten Kräfte auf jede Einheit des Gesamtsystems, d. h. auf Fördereinheit,
Zwischenbunker, Transportschiff sowie die Übergabeeinrichtungen wie Rohre oder Transportbänder,
wirken. Die daraus resultierenden Abweichungen haben duher unterschiedliche Richtungen und Kräfte. Die für
die Aufhebungen dieser Abweichungen erforderlichen Gegenkräfte müssen, um wirkungsvoll zu sein, größer
sein als die dynamischen Kräfte. Da sich beim Abbau der am Meeresboden befindlichen Lagerstätten das Gesamtsystem
ständig in Fahrt befindet, ist es schwierig, den Sollkurs und die Sollgeschwindigkeit, d. h. die
Abbaugeschwindigkeit jeder Einheit, die mit Einzelantriebs- und Positionierungsanlagen ausgerüstet sein
müssen, um selbständig arbeiten zu können, bei den zwischen ihnen bestehenden flexiblen Verbindungen zu
halten.
Die ! Jbergabeeinheiten lassen nur eine stark begrenzte Abweichung der Transporteinheit von der Fördereinheil
während der Förderung und der Übergabe der Rohstoffe zu. Die Aufwendungen zum nahezu erforder-
lichen Gleichlauf der Transporteinheit mit der Fördereinheit
sind sehr groß. Im übrigen sind auch die Überwachung und Reparatur derartiger Systeme nicht
ohne Probleme.
Im Falle der Mitführung von Versorgungsgütern auf der Transporteinheit müssen diese z. B. in Schwimmcontainern
an clic Förderstation übergeben werden. Dazu sind besondere Einrichtungen und gegebenenfalls auch
Schleppfahrzeuge erforderlich. Die zur Zeit bei Hochsee-Bohrungen nach Erdöl zum Einsatz kommenden
Versorgungsschiffe sind aufgrund ihrer Abmessungen und der an sie zu stellenden Anforderungen für die
genannten Systeme nicht geeignet. Im übrigen sind die beschriebenen Systeme stark wetterabhängig.
Nach dem älteren Vorschlag in der DE-AS 24 10 056
ist ein Förderschiff mit einer Vorrichtung zum Gewinnen von Meeresbodenschätzen und einer Abgabevorrichtung
der geförderten Bodenschätze vorgesehen, dessen Schwimmkörper die Form eines Schiffsrumpfes hat, der sich nach hinten über Wandungen
verjüngt und in eine achssymmetrische schwimmende Pier zum Anlegen der Transportschiffe übergeht. An
den Wandungen sind Widerlager zum Obertr.':jen der Antriebsenergie der Transportschiffe auf das Förderschiff
vorgesehen. Da bei diesem Förderschiff keine starre Verbindung zwischen Transportschiff und Förderschiff
herstellbar ist, führen Transportschiff und Förderschiff infolge der auf See auftretenden dynamischen
Kräfte unterschiedliche Bewegungen aus. Um die Kursstabilität zu gewährleisten, und damit ein Verdriften
zu verhindern, muß eine hohe Positionierungsenergie aufgebracht werden.
Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, das eingangs beschriebene Förderschiff so zu verbessern,
daß das Transportschiff vollständig integrierbar ist, d. h. beide eine quasi-stabile Einheit bilden.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist gemäß der Erfindung bei einem Förderschiff der eingangs genannten Art
vorgesehen, daß das Förderschiff in dem vor den achtern angeordneten Aufbauten liegenden Teil als
Dockteil für das Transportschiff ausgebildet ist. Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
So können in den Seitenwänden des Dockteils Rohrdurchlässe angeordnet sein, um die Querstrahlanlage
des Transportschiffs beim Positionieren mit einsetzen zu können.
Um während des Eindockens eine möglichst ruhige Lage zu erreichen, ist das Förderschiff mit Schnelltrimmtanks
und gegebenenfalls Schlingerausgleichsanlagen ausgerüstet.
Die mit dem erfindungsgemäßen Förderschiff erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die durch
Wind, Seegang und Strömung hervorgerufenen dynamischen Kräfte nur auf das aus Transportschiff und
Förderschiff bestehende Gesamtsystem einwirken, wobei die aus den dynamischen Kräften resultierende
Abweichung stets in einer Richtung und Kraft verläuft. Der Sollkurs und die Sollgeschwindigkeit des Förderschiffs
und des Transportschiffs können daher beim Eindocken besser gehalten werden. Die für die
Aufhebung der Abweichung bei den zum Stand der Technik geschilderten Systeme erforderlichen Antricbstincl
F'ositionicrungsanlagcn sind beim erfindungsgemäßen Förcierschiff von wesentlich geringerem Aufwand.
Im übrigen ist das integrierte System, wie es sich mit der
Erfindung erzielen läßt, vergleichsweise einfacher zu manövrieren und zu positionieren.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft dargestellt, die im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht des Förderschiffs mit teilweise eingedocktem Transportschiff,
F i g. 2 eine Draufsicht des Förderschiffs mit teilweise eingedocktem Transportschiff,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie I-I in Fig. 1.
Um ein rationelles Arbeiten und eine maximale Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Zeit zu
erzielen, ist eine sichere und zügige Kopplung von Förderschiff und Transportschiff erforderlich.
Das Transportschiff 1 übermittelt z. B. per Funk seinen genauen Tiefgang sowie die eigenen Roll- und
Stampfbewegungen an das Förderschiff 2. Das Förderschiff 2 trimmt sich auf den erforderlichen Tiefgang und
ermittelt aufgrund der am Ort herrschenden dynamischen Kräfte die Ideallage und gibt den Einlaufkurs dem
Transportschiff 1 bekannt. Das Transportschiff 1 läuft im aufgegebenen Kurs auf das Fördci schiff 2 zu. Das
Förderschiff 2 stellt sich auf das Eindocken ein, Tiefgang sowie Roll- bzw. Stampfausgleich werden auf das
Transportschiff 1 abgestimmt. Wenn sich das Transportschiff auf etwa 100 m dem Förderschiff 2 genähert hat,
bewegen sich das Transportschiff 1 und das Förderschiff 2 aufeinander zu und das Transportschiff 1 schiebt sich
in den Dockteil 3 des Förderschiffs 2 ein.
Entsprechend den auftretenden Belastungen wird das Transportschiff 1 mittels der Halte- und Fendervorrichtung
4 gehalten und die Austrimmung beider Teile 1, 2 zu einer Gesamtteilaustrimmung erfolgt. Bis zur
endgültig starren Kopplung arbeiten Transportschiff 1 und Förderschiff 2 mit ihren Vortriebsanlagen gegeneinander,
so daß keine Fahrt entsteht. Die Positionierungsanlagen sorgen für eine Aufhebung der seitlichen
Abdrift. Nach der Verkopplung werden die Übergabe- und Versorgungssysteme angeschlossen und die Beladung
des Transportschiffs 1 sowie die Versorgung des Förderschiffs 2 beginnt.
Nach dem Eindocken erfolgt die Steuerung des Gesamtsystems von dem Förderschiff aus, wobei das
Heck des Transportschiffs zum Bug des Gesamtsystems wird, so daß das Förderschiff die Führungrposition
übernimmt. Die Antriebe des Transportschiffs sowie die zusätzlich im Heck befindlichen Querstrahlanlagen
unterstützen das Gesamtsystem beim Manövrieren und Positionieren. Bei genügender Auslegung der Antriebsund
Positionierungsanlagen entstehen bei der Navigation des Gesamtsystems keine Schwierigkeiten.
Das Transportschiff ist in der Lage, alle Versorgungsgüter für die Betriebserhaltung des Förderschiffs
mitzuführen und während der Übernahme an das Fc rde, schiff zu übergeben, so daß zusätzliche Versorgungsschiffe
entfallen können. Da die Anreise des Transportschiffs vom Umschlagplatz zum Fö;derschifi
als Ballast anzusehen ist, steht genug V-reiraum und
Tankkapazität füi das Mitführen von Versorgungsgütern zur Verfugung.
Nach dem Koppeln der beiden Einheiten werden die Übergabe= und Versorgungssysteme, r. B. Transportbänder
und/oder Rohre, angeschlossen. unJ die
Beladung des Transportschiffs sowie die Versorgung des Förderschiffs beginnen.
llier/.u 1 Hlatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Förderschiff für den Meeresbergbau, mit eigenen Antriebs- und Positionierungsanlagen für
den Abbau und/oder die Förderung von am Meeresboden befindlichen Lagerstätten und für die
Obergabe auf ein mit ihm vertäutes Transportschiff, welches mit ihm eine selbständige, voll manövrierfähige
Einheit bildet, dadurch gekennzeichnet,
daß das Förderschiff (2) in dem vor den achtern angeordneten Aufbauten liegenden Teil als
Dockteil (3) für das Transportschiff (1) ausgebildet ist
2. Förderschiff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in den Dockwänden Rohrdurchlässe ,5
für die Querstrahlanlage des Transportschiffs (1) angeordnet sind.
3. Förderschiff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es mit Schnelltrimmtanks und
Schlmgerausgleichsanlagen ausgerüstet ist
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742420026 DE2420026C2 (de) | 1974-04-25 | 1974-04-25 | Förderschiff für den Meeresbergbau |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19742420026 DE2420026C2 (de) | 1974-04-25 | 1974-04-25 | Förderschiff für den Meeresbergbau |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2420026A1 DE2420026A1 (de) | 1975-11-13 |
DE2420026C2 true DE2420026C2 (de) | 1983-03-03 |
Family
ID=5913926
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19742420026 Expired DE2420026C2 (de) | 1974-04-25 | 1974-04-25 | Förderschiff für den Meeresbergbau |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2420026C2 (de) |
Families Citing this family (3)
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---|---|---|---|---|
US4456404A (en) * | 1982-02-17 | 1984-06-26 | Atlantic Pacific Marine Corporation | Method and apparatus for positioning a working barge above a sea surface |
NO316791B1 (no) | 1999-06-29 | 2004-05-10 | Pgs Offshore Technology As | Dynamisk posisjoneringsdokking-lasteboye (DPDL-boye), og fremgangsmate for bruk av en slik DPDL-boye |
GB2532280A (en) * | 2014-11-17 | 2016-05-18 | Leslie Chappell Alan | Deep sea mining system |
Family Cites Families (1)
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---|---|---|---|---|
GB1199153A (en) * | 1966-10-13 | 1970-07-15 | Walter Kohring | Improvements in or relating to a Structure Capable of being Used as a Mono-Mooring or Towing Structure |
-
1974
- 1974-04-25 DE DE19742420026 patent/DE2420026C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2420026A1 (de) | 1975-11-13 |
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