DE2420026A1 - Foerderanlage fuer den meeresbergbau - Google Patents

Foerderanlage fuer den meeresbergbau

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Description

  • Förderanlage für den Meeresbergbau Die Erfindung betrifft eine Förderanlage für den Meeresbergbau, insbesondere für den Abbau und/oder die Förderung von am Meeresboden befindlichen Lagerstätten, die vorzugsifeise aus Knollen bestehen.
  • Wachsende Weltbevölkerung und der Anstieg des Lebensstandards haben einen steigenden Verbrauch, u.a. von mineralischen Rohstoffen, zur Folge. Langfristig kann dies zur Rohstoffverknappung führen, wenn es nicht gelingt, den sich abzeichnenden Rohstoffbedarf durch Aufschluß neuer mineralischer Lagerstätten auszugleichen. Eine Alternative bilden die Weltmeere, in denen ungeheure mineralische Rohstoffmengen entdeckt wurden.
  • Die Ausbeutung dieser Vorkommen erfordert jedoch neue Vorrichtungen und Verfahren für die Gewinnung, die Förderung, den Transport und die Aufbereitung der Erze; Verfahren und Vorrichtungen, die heute größtenteils noch gar nicht entwickelt worden sind. Hier wird völliges Neuland betreten, denn es geht darum, marine Rohstoffe mit z.B. 1,4 % Nickel, 1,3 % Kupfer, 0,5 % Kobalt und 30 5 Mangan aus ca. 5 000 bis 8 000 m Wassertiefe zu gewinnen. Der Abbau solcher Lagerstätten, insbesondere Erzlagerstätten, und der Transport der gewonnen Rohstoffe an Land stellen völlig neue Anforderwngen, da es direkte Vorbildér nicht gibt. Erfahrungen aus vorhandenen kleinen und küstennahen Rohstoffgewinnungen aus dem Meer können nur in beschränktem Umfang Verwendung finden.
  • Die Eigenarten des Meeresbergbaus, entfernt von qualifizierten Versorgungs- und Wartungsplätzen, die Gefahren des Meeres und die hohen Anforderungen an Mensch und Material sind die die Verfahren und Vorrichtungen für den Abbau, die Förderung sowie den Transport im wesentlichen beeinflussenden Faktoren.
  • Nach dem heutigen Stand der Technik muß von Vorrichtungen für den Meeresbergbau primär ein gutes Seeverhalten, insbesondere bei schlechtem Wetter, verlangt werden.
  • Bekannt sind schh;immende Arbeitsplattformen, die über Säulen auf zwei torpedoförmigen Schwimmkörpern oder auf einem schiffsförmigen Rumpf mit vier an ihren Enden mit Schwiutiiikörpern versehenen Beinen befestigt sind. Diese für Offshore-Bohrungen für die Mineralölgewinnung bisher geplanten und eingesetzten Vorrichtungen sind als Halbtaucher ausgebildet, bei denen die Schwimmkörper weit unter der Meeresoberfläche außerhalb des Seegangenergiespektrums liegen. Ob sich diese Systeme für den Abbau von am Meeresboden befindlichen Erzlagerstätten, insbesondere Knolleniagerstätten, eignen, ist noch zweifelhaft (Meerestechnik 4, H. 1, s, -49).
  • Es ist vorgesehen, solche Halbtaucher so zu dimensionieren, daß sich die ihrer Masse angepaßte Positionierungsenergie in vertretbaren Grenzen hält. Nur so wird ein planmäßiger Abbau der Lagerstätten in parallelen und eng aneinander liegenden Streifen möglich sein, auch wenn Wind, See und Strömung die halbtauchende Fördereinheit auf einen anderen Kurs legen und verdriften möchten.
  • Eine solche halbtauchende Fördereinheit ist über einen Rohrstrang mit dem auf dem Meeresboden befindlichen Gewinnungsgerät verbunden. Die Förderung der gewonnenen Rohs-toffe erfolgt entweder auf hydraulischem Wege mittels Pumpen oder nach dem "Airlift"-Verfahren, bei dem neben dem Rohrstrang ein weiteres Rohr angeordnet ist, über das Druckluft zum Gewinnungsgerät gepunpt wird, wo es zur Bildung eines Luft-Wasser-Feststoffgemisches kommt, das über den Förderrohrstrang ausgetragen- wird.
  • Die halbtauchende Fördereinheit kann über Rohre oder Transportbänder mit einem als Schiff ausgebildeten Zwisöhen bunker verbunden sein, der die gewonnenen Rohstoffe aufnimmt und sie über Rohre oder Transportbänder an ein herkömmliches Transportschiff- abgibt. Bei diesem System ist-eine teilweise Aufbereitung der gewonnenen Rohstoffe möglich. Auf eine Zwischenbunkerung kann verzichtet und die gewonnenen Rohstoffe unmittelbar von der Fördereinheit an das Transportschiff abgegeben werden.
  • Es ist ferner ein- Eimerketten-Bagger-Fördersystem vorge- -sehen, bei dem-über zwei in bestimmter Entfernung zueinander angeordnete Schiffe:. mit Friktionsantrieben eine beispielsweise 14 000 m lange Kunstfaserseilschlaufe geführt wird. In bestimmten Abständen sind an diesem schwimmfähigen Seil einseitig offene Körbe befestigt, die beim Durchlaufen über den Meeresboden Knollenmaterial aufnehmen und sich beim Durchlauf über die Schiffe entleeren. So -einfach dieses System auch aussieht, es ist doch mit erheblichen technischen Schwierigkeiten verbunden. Zudem eignet sich diese Anlage nur zum Abbau völlig eben liegender Vorkommen.
  • Darüb-rhinaus haben diese aus mehreren Binßleiten bestehenden Systeme den Nachteil, daß die dynamischen aus Wind, See und Strömung gebildeten Kräfte auf jede Einheit des Gesamtsystems, d.h. auf Fördereinheit, Zwischenbunier, Transpor-tschilf sowie die Übergabeeinrichtungen wie Rohre oder Transportbänder, wirken. Die daraus resultierenden Abweichungen haben daher unterschiedliche Richtungen und Kräfte. Die für die Aufhebungen dieser Abweichungen erforderlichen Gegenkräfte müssen, um wirkungsvoll zu sein, größer sein als die dynamischen Kräfte. Da sich beim Abbau der am Meeresboden befindlichen Lagerstätten das Gesamtsystem ständig in Fahrt befindet, ist es schwierig, den Sollkurve und die Sollgeschwindigkeit, d.h. die Abbaugeschxllindigkeit, jeder Einheit, die mit Einzelantriebs- und Positionierungsanlagen ausgerüstet sein müssen, mm selbständig arbeiten zu können, bei den zwischen ihnen bestehenden flexiblen Verbindungen zu halten.
  • Die Übergabe einheiten lassen nur eine stark begrenzte Abweichung der Transporteinheit von der Fördereinheit während der Förderung und der Übergabe der Rohstoffe zu.
  • Die Aufwendungen zum nahezu erforderlichen Gleichlauf der Transporteinheit mit der Fördereinheit sind sehr groß.
  • Im übrigen ist auch die Überwachung und Reparatur derartiger Systeme nicht ohne Probleme.
  • Im Falle der Mitführung von Versorgungsgütern auf der Transporteinheit, müssen diese z.B. in Schwimmcontainern an die Förderstation übergeben werden. -Dazu sind besondere Einrichtungen und gegebenenfalls auch Schleppfahrzeuge erforderlich. Die zur Zeit bei Offshore-Bohrungen von Erdöl zum Einsatz kornmenden - Versorgungsschiffe sind aufgrund ihrer Abmessungen und der an sie zu stellenden Anforderungen für die genannten Systeme nicht geeignet.
  • Im übrigen sind die beschriebenen Systeme stark wetterabhängig.
  • Die Erfindung hat sich nun die Aufgabe gestellt, eine halb tauchende Fördereinheit für den Abbau mariner Rohstoffe zu entwickeln, der die vorstehend genannten Nachteile nicht anhaften, insbesondere jedoch ein System zu entwickeln, bei dem Förder- und Transporteinheit integrierbar sind.
  • Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß eine halbtauchende schiffskörperähnliche Fördereinheit mit eigenen An-triebs- und Positionierungsanlagen in dem vor den achtern argeordneten Auf bauten liegenden Teil als Dock für die Aufnahme eines Transportschiffs ausgebildet ist, in das das Transportschiff glanz oder teilweise eingedockt werden kann, so daß aus zwei selbständigen Einkieiten eine selbständige voll manöverier- und positionierungsfähige Einheit entsteht.
  • Vorzugsweise ist das Dock in Längsrichtung entsprechend der Form des Vorderteils des Transportschiffs und im Querschnitt U-förmig gestaltet.
  • Im inneren Teil der Dockwände und im Dockboden befinden sich Halte- und Fendervorrichtungen, die nach dem Eindocken eine starre Verbindung zwischen der Fördereinheit und dem Transportschiff bewirken.
  • Im Dockteil sind Öffnungen angebracht, über die die Rohstoffe mit Hilfe von Übergabevorrichtungen an das Transportschiff abgegeben werden.
  • Neben den Halte- und Fendervonrichtungen enthalten die Seitenteile sowie der Doppelboden vorwiegend Ballastzellen und Trimmeinrichtungen. Im Doppelboden sind zusätzliche Antriebsanlagen für die dynamische Positionierung angebracht Im Bereich des Heckteils der Fördereinheit befindet sich ein durchgehender Schacht mit einem darüber befindlichen Arbeitsturm zur Handhabung der Rohrstränge.
  • In den Seitenwänden des Dockteils können Rohrdurchlässe angeordnet sein, um die Querstrahlanlage des Transportschiffs beim Positionieren mit einsetzen zu können Um während des Eindockens eine möglichst runige Lage zu erreichen, ist die Fördereinheit mit Schnelltrinntanks und gegebenenfalls ScMingerausgleichsanlagen ausgerüstet.
  • Es ist zweckmäßig, wen das aus dem Rohrstrang kommende Luft-YJasser-Feststoffgemisch auf der Fördereinheit getrennt bzw. aufbereitet wird.
  • Das Transportschiff wird in der Weise mit der Fördereinheit verbundene daß das Gesamtsystem aus Transport schiff und Fördereinheit von der Fördereinheit aus navigatorisch führbar ist.
  • Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft dargestellt, die im folgenden anhand eines Ausführungs bei spiels näher erläutert werden, Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht des Schiffskörpers mtt teilweise eingedocktem Transportschiff.
  • Fig. 2 eine Draufsicht des Schiffskörpers mit teilweise eingedocktem Transportschiff.
  • Fig. 3 einen Schnitt entlang der Schnittlinie I - I der Fig. 1.
  • Um ein rationelles Arbeiten und eine maximale Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Zeit zu erz elen, ist eine sichere und zügige Kopplung von Fördere-nheit und Transportschiff erforderlich.
  • Das Transportschiff 1 übermittelt z.B. per Funk seinen genauen Tiefgang sowie die eigenen Roll- und Stampfbe weOungen an die Fördereinheit 2. Die Fördereinheit 2 trirmnt sich auf den erforderlichen Tiefgang und ermittelt aufgrund der an Ort herrschenden dynamischen Kräfte die Ideallage und gibt den Einlaufkurs dem Transportschiff 1 bekannt. Das Transportschiff 1 läuft im aufgegebenen Kurs auf die Fördereinheit 2 zu. Die Fördereinheit 2 stellt sich auf das Eindocken ein, Tiefgang sowie Roll- bzw.
  • Stampfausgleich werden auf das Transportschiff 1 abgestimmt. Wenn sich das Transportschiff 1 auf etwa 100 m der Fördereinheit 2 genähert hat, bewegen sich das Transportschiff 1 und die Fördereinheit 2 aufeinander zu und das Transportschiff 1 schiebt. sich in den Dockteil 3 der Fördereinheit 2 ein.
  • Entsprechend der auftretenden Belastungen wird das Transportschiff 1 mittels der Halte- und Fendervorrichtung 4 gehalten und die Austrimmung beider Teile 1, 2 zu einer Gesamtteilaustrimmung erfolgt. Bis zur endgültig starren Verkopplung arbeiten Transportschiff 1 und Fördereinheit 2 mit ihren Vortriebsanlagen gegeneinander, so daß keine Fahrt entsteht. Die Positionierungsanlagen sorgen für eine Aufhebung der seitlichen Abdrift. Nach der Verkopplung werden die Übergabe- und Versorgungssysteme angeschlossen und die Beladung- des Transportschifis 1 sowie die Versorgung der Fördereinheit 2 beginnt.
  • Die mit der erfindungsgemäß gestalteten Fördereinheit erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die durch Wind, Seegang und Strömung her-orgerufenen dynamischen-Kräfte nur auf das aus Transportschiff und Fördereinheit bestehende Gesamtsystem einwirken, wobei die aus den d-imemisehen Kräften resultierende Abweichung stets in einer Richtung und Kraft verläuft. Der Sollkurs und die Sollgeschwindigkeit der Fördereinheit und des Transportschiffs können daher beim Eindocken besser gehalten werden.
  • Die für die Aufhebung der Abweichung bei den zum Stand der Technik geschilderten Systeme erforderlichen Antriebs-und Positionierungsanlagen sind bei der erfindungsgemäßen Anlage von wesentlich geringerem Aufwand. Im übrigen ist das integrierte System, wie es sich mit der Erfindung erzielen läßt, vergleichsweise einfacher zu manöverieren und zu positionieren.
  • Nach dem Eindocken erfolgt die Steuerung des Gesamtsystems von der Fördereinheit aus, wobei das Heck des Transportschiffs zum Bug des Gesamtsystems wird, so daß die Fördereinheit die Pührungsposition übernimmt. Die Antriebe des Transportschiffs sowie die zusätzlich-im Heck befindlichen Querstrahlanlagen unterstützen das Gesamtsystem beSm Manöverieren und Positionieren. Bei genügender Auslegung der Antriebs- und Positionierungsanlagen entstehen bei der Navigation des Gesamtsystems keine Schwierigkeiten0 Das Transportschiff ist in der Lage alle Versorgungegüter für die Betriebserhaltung der Fördereinheit mitzuführen und während der Übernahme an die Fördereinheit zu übergeben, so daß zusätzliche Versorgungsschiffe entfallen können Da die Anreise des Transportschiffs vom Umschlagplatz zur Fördereinheit als Ballast anzusehen ist, steh-t genug Freiraum und Tankkapazität für das Mitführen von Versorgungsgütern zur Verfügung. Die laufende Überwachung des Gesamtsystems gestaltet sich vergleichsweise einfach.
  • Nach dem Verkoppeln der beiden Einheiten werden die Übergabe- und Versorgungssysteme, z.B. Transportbänder und/oder Rohre, angeschlossen und die Beladung des Transportschiffs sowie die Versorgung der Fördereinheit beginnen.
  • Patentansprüche

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1) Förderanlage für den Meeresbergbau, insbesondere für den Abbau und/oder die Förderung von am Meeresboden befindlichen Lagerstätten, die vorzugsweise aus Knollen b e stehen, gekennzeichnet durch eine halb tauchende schiffskörperähnliche Fördereinheit (1) mit eigenen Antriebs- und Positionierungsanlagen, die in dem vor den achtern angeordneten Aufbauten liegenden Teil als Dock (3) ausgebildet ist.
  2. 2) Förderanlage nach Anspurch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dock (3) die Form des Vorderteils des Transportschiffs (1) aufweist und im Querschnitt U-förmig gestaltet ist,
  3. 3) Förderanlage nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich in den Dockwänden und in Dockboden Halte- und Fendervorri htungen (4) für das Transportschiff (1) befinden.
  4. 4) Förderanlage nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in den Dockwänden Rohrdurchlässe für die Querstrahlanlage des Transportschiffs (1) angeordnet sind.
  5. 5) Förderanlage nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet daß im Dockboden Ballastzellen und Trimmeinrichtungen sowie gegebenenfalls zusätzliche Antriebsanlagen für die dynamische Positionierung angeordnet sind.
  6. 6) Förderanlage nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördereinheit (1) mit Schnelltrimatanks und Schlingerausgleichsanlagen ausgerüstet ist.
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