DE3700187A1 - Fluessigabfallentsorgung - Google Patents
FluessigabfallentsorgungInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B09—DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
- B09B—DISPOSAL OF SOLID WASTE
- B09B1/00—Dumping solid waste
- B09B1/002—Sea dumping
Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Entsorgung
von Flüssigabfall wie Abwasser, flüssige Abfallstoffe
und dergleichen. Derzeit wird behandeltes Abwasser,
wie beispielsweise Faulschlamm, im allgemeinen in
flache Küstengewässer abgegeben, und zwar im allgemeinen
durch Auskippen von Lastkähnen oder durch
direktes Einpumpen über Rohrleitungen von der Küste
aus. Dies führt in der Küstenumgebung zu einem nicht
annehmbaren Aufbau von giftigen Substanzen, beispielsweise
von Schwermetallverbindungen.
Nach der Erfindung wird behandelter Flüssigabfall,
beispielsweise Faulschlamm, in die Tanks eines
großen Ozeantankers geladen, beispielsweise eines Öl-
Massengut- Erz- oder OBO-Schiffes oder eines großen,
sehr großen oder supergroßen Rohöltransportschiffes,
darin zu einer Tiefwasserstelle transportiert und dann
bei dieser Tiefwasserstelle direkt auf dem Meeresboden
abgelagert, und zwar über ein Röhrengebilde, das vom
Tanker ausgegeben oder ausgefahren wird und sich vom
Tanker aus nach unten erstreckt. Bei dem Röhrengebilde
kann es sich um einen flexiblen Schlauch, beispielsweise
einen kontinuierlichen oder aber auch segmentierten
Kunststoffschlauch, oder um einen aus Stahlröhren
gebildeten Strang oder gar um eine Kombination aus
diesen beiden Möglichkeiten handeln, wobei im letzten
Fall vorzugsweise vom Tanker aus ein Schlauchstück
nach unten herabführt, an das sich dann ein Röhrenstrang
für den Rest des Weges anschließt. Das Röhrengebilde
kann über eine Seite des Schiffes ausgegeben
oder ausgetragen werden, oder es kann auch durch eine
Bodenöffnung im Rumpf des Schiffes ausgegeben werden.
Die Tiefe des zur Ablagerung dienenden Meeresbodens
kann beispielsweise 1000 oder 1500 m betragen. Der
zur Ablagerung dienende Meeresboden kann aber auch
beträchtlich tiefer sein, beispielsweise 7000 m. Bei
sehr tiefem Wasser ist es nicht erforderlich, daß
sich das Röhrengebilde vollständig bis zum Meeresboden
erstreckt, obgleich es sich wenigstens bis zu
einer Tiefe erstrecken soll, die unterhalb der Tiefenzone
liegt, in der sich die Mehrzahl der Fische befindet
(die "Fischlinie"), sowie bis zu einer Tiefe,
die unterhalb von Tiefenzonen mit beträchtlichen
thermischen Änderungen liegt. Bei einer Tiefe von
etwa 4000 m oder mehr wird es vorgezogen, den Flüssigabfall-
Faulschlamm dicht beim Meeresboden freizugeben.
Die Höhe der Freigabe oberhalb des Meeresbodens hängt
ab von der relativen Dichte des Faulschlammes und des
Meereswassers bei der Freigabetiefe, von der Freigabegeschwindigkeit
und von der Auftriebsfrequenz des
Meereswassers. Als optimal wird derzeit eine Freigabehöhe
betrachtet, die in der Tiefsee etwa 350 m oberhalb
der abysischen Ebene (flacher Tiefseeboden) liegt.
Behandelter Flüssigabfall, wie er derzeit zur
Ablagerung angeliefert wird, ist im allgemeinen ein
wäßriger Faulschlamm mit einem Gehalt an Trockenfestsubstanz
von 10 bis 5 Gew.-% oder weniger. Man kann
eine Konzentration vornehmen, beispielsweise durch
Teilentwässerung in einer Zentrifuge oder dergleichen,
und zwar vor oder im Anschluß an das Aufladen auf einen
Entsorgungstanker. Ein derartiger teilweise entwässerter
Brei kann an Bord des Tankers erneut verdünnt werden,
bevor die Aufschlämmung auf dem Meeresboden abgelagert
wird, falls dies zum Erleichtern des Pumpens
erforderlich ist. Der auf den Entsorgungstanker geladene
behandelte Flüssigabfall kann an Bord weiterbehandelt
werden, bevor er auf dem Seeboden abgelagert wird. Dem
Flüssigabfall können beispielsweise verschiedenartige
Mikroorganismen hinzugegeben werden, um die Aufschlüsselung
und den Abbau der abgelagerten Masse zu erleichtern.
Der Entsorgungstanker hat vorzugsweise an
Bord ein Labor, mit dessen Hilfe das Abwasser oder
der Flüssigabfall als auch Wasserproben vor und nach
der Entsorgung analysiert werden können.
Die Erfindung umfaßt nicht nur das oben beschriebene
Entsorgungsverfahren, sondern auch den Entsorgungstanker
selbst, der mit einer Schlauchhaspel und/oder
einer Rohrerrichtungsanlage und/oder einer Ausrüstung
zur Handhabung eines Röhrengebildes und zum Ausgeben
oder Ausfahren des Röhrengebildes aus dem Tanker bis
hin zum Ablagerungsbereich auf einem Tiefseeboden ausgerüstet
ist. Wird das Röhrengebilde über eine Seite
des Schiffes ausgegeben, kann man den Schiffskörper
dadurch als Wetterschild benutzen, daß man es dem
Tanker gestattet, Wind und Wellen abzuhalten. Eine
Rohrerrichtungs- oder Rohrmontageanlage, beispielsweise
Hebeböcke oder Derrickkräne zur Handhabung von Röhren,
können im Schiffsraum des Tankers oder auf Deck des
Tankers vorgesehen sein. Befindet sich eine entsprechende
Konstruktion auf Deck, ist sie vorzugsweise
durch einen geeigneten Überbau oder ein Gehäuse gegenüber
dem Wetter und der See geschützt.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im
folgenden an Hand von Zeichnungen beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Entsorgungstankers mit einer Schlauchhaspelausrüstung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines
Entsorgungstankers mit einer Rohrerrichtungsanlage, und
Fig. 3 eine schematische Darstellung eines
Entsorgungstankers mit einer Ausrüstung zur Handhabung
eines in Abschnitte unterteilten Kunststoffschlauches.
Wenn nicht anders angegeben, sind in den Figuren
gleiche oder ähnliche Teile mit jeweils derselben
Bezugszahl bezeichnet.
Wie es aus Fig. 1 hervorgeht, sind in einem Entsorgungstanker
1 Schiffsräume 2 zum Transportieren
von Flüssigabfall vorgesehen. Die gesamte Speicher-
oder Aufnahmekapazität innerhalb des Tankers beträgt
beispielsweise 500 000 m3, von denen etwa 80% für
die Flüssigabfallspeicherung verwendet werden können.
Der Tanker ist im allgemeinen von konventioneller
Bauart mit zwei Schiffsräumen 2 unter Deck, sowie
einer Brücke 3 und einer Unterkunftseinheit 4 oberhalb
des Decks. Darüber hinaus sind Laboreinrichtungen 5
vorgesehen, die zur Durchführung mikrobiologischer
und biochemischer Verfahren dienen.
Ein zur Flüssigkeitsabfallentsorgung dienendes
Röhrengebilde besteht aus einem kontinuierlich extrudierten
Kunststoffschlauch 6 mit einer Länge von etwa
7000 m. Der Kunststoffschlauch 6 kann auf einer
Schlauchhaspel 7 aufgewickelt werden. Der Innendurchmesser
des Schlauches beträgt beispielsweise 0,5 m.
Die beiden dargestellten Haspeln 7 sind so ausgerichtet,
daß ihre Drehachsen in der Horizontalebene liegen.
Andererseits können die Haspeln auch so ausgerichtet
sein, daß sie eine vertikale Drehachse haben. Eine
Haspel zur Aufnahme von etwa 7000 m Schlauch hat etwa
einen Durchmesser von 25 m und eine Breite von 7 m. Die
Verwendung eines kontinuierlich extrudierten Kunststoffschlauches
hat den Vorteil, daß der Schlauch auf
dem Dock hergestellt werden kann und direkt auf die
Schlauchhaspel aufgewickelt werden kann, während der
Tanker im Hafen liegt. Zur Herstellung eines geeigneten
kontinuierlichen Kunststoffschlauches mit einer Geschwindigkeit
von etwa 1000 m pro Tag kann man eine
herkömmliche Kunststoffextrudieranlage verwenden.
Wie bereits angedeutet, können auf dem Tanker
mehrere Schlauchhaspeln vorhanden sein. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist eine Schlauchhaspel
7 unterhalb des Decks in einem Schiffsraum 8
untergebracht, und eine weitere Schlauchhaspel 7 ist
auf Deck angeordnet. Die auf Deck vorgesehene Konstruktion
ist vorzugsweise wettergeschützt.
Die auf den Schlauchhaspeln 7 aufgewickelten
Schläuche 6 können durch Öffnungen 9 im Boden des
Schiffsrumpfes ausgegeben oder ausgetragen werden. Am
unteren oder unter Wasser befindlichen Ende des
Schlauches ist ein Gewicht 10 vorgesehen, das verhindern
soll, daß das Schlauchende nach oben zur Meeresoberfläche
11 driftet. Ferner ist am Schlauchende
vorzugsweise eine Pumpe 12 vorgesehen, die über ein
Kabel von Bord des Tankers mit Energie versorgt wird
und einen Unterdruck im Schlauch erzeugt, um die
Strömung des Flüssigabfalls durch den Schlauch zu
unterstützen und auf diese Weise die Geschwindigkeit
der Ablagerung des Flüssigabfalls auf dem Meeresboden
13 zu erhöhen. Es wird angenommen, daß ein
Schlauch mit einem Durchmesser von 0,5 m ohne Unterstützung
durch eine Pumpe, d. h. allein aufgrund der
Schwerkraft, einen Durchfluß von etwa 1000 t/h aufweist.
Das Schlauchende kann gegen den Meeresboden
gerichtet werden, oder es kann steuerbar sein, beispielsweise
unter Verwendung eines schwenkbaren
Knies 14, so daß eine gewisse Steuerung des mit dem
Gewicht versehenen Schlauchendes möglich ist, und
zwar unter Ausnutzung des Schubs des ausrichtbaren
Flüssigkeitsabfallstrahls.
Ein im Wasser befindlicher Kunststoffschlauch
verhält sich bezüglich des Auftriebs im allgemeinen
neutral oder hat einen geringfügigen positiven Auftrieb.
Das Gesamtgewicht des ausgegebenen Schlauches,
des Gewichts am Schlauchende, der Pumpen usw. wird
von einem oder mehreren Kabeln 15 getragen, die über
Winden 16 gesteuert werden.
Der Tanker ist mit einem geeigneten Leitungsnetz
(nicht gezeigt) ausgerüstet, das dazu dient, den
Flüssigkeitsabfall dem Entsorgungsschlauch zuzuführen.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist das zur Flüssigabfallentsorgung
dienende Röhrengebilde aus Abschnitten 17 zusammengesetzt.
Hierbei handelt es sich im allgemeinen um
Stahlröhrenabschnitte, obgleich auch andere haltbare
Materialien verwendet werden können, beispielsweise
Glasfaserröhren, die den Vorteil eines geringeren Gewichts
haben. Die Rohrabschnitte 17 sind auf Deck gespeichert
und derart ausgebildet, daß sie ohne weiteres
aneinandergesetzt werden können, um einen Röhrenstrang
zu bilden.
Die Rohrabschnitte werden mit Hilfe eines Rohrderricks
18 miteinander verbunden, der auf einem
wettergeschützten Rohrdeck 19 steht. Der gebildete
Rohr- oder Röhrenstrang wird durch eine Öffnung 9 im
Boden des Schiffsrumpfes ausgegeben.
Das untergetauchte Rohrende ist wiederum mit
einem Gewicht 10 versehen, das von Kabeln 15 getragen
wird, die über Winden 16 gesteuert werden. Ein mehrere
1000 m langer Stahlröhrenstrang hat ein beträchtliches
Gewicht. Aus diesem Grunde können Auftriebs- oder
Schwimmanschetten 20 längs des Röhrenstrangs verwendet
werden, und zwar mit dem Ziel, die Belastung im Röhrenstrang
und in den Kabeln zu verringern. Wie beim Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 ist vorzugsweise eine
Tiefseepumpe und/oder eine steuerbare Rohraustrittsöffnung
vorgesehen.
Während der Flüssigkeitsabfall am oder in der
Nähe des Meeresbodens abgegeben wird, kann der Tanker
eine gewisse Fahrt haben. Eine Geschwindigkeit von
etwa 1/2 Knoten wird als ausreichend betrachtet. Der
Tanker kann aber auch driften, oder er kann von seinen
Maschinen angetrieben werden, beispielsweise mit einer
Geschwindigkeit von 1/2 Knoten in Rückwärtsrichtung.
Das derzeit bevorzugte Ausführungsbeispiel ist in
Fig. 3 dargestellt. Bei dem gezeigten Tiefsee-Entladungsschiff
handelt es sich um einen Tanker 1 mit einem
Eigengewicht von etwa 100 000 t. Eine derartige Tankergröße
wird bevorzugt, weil ein solcher Tanker auch bei
schwerem Wetter zum einen Stabilität zeigt und zum
anderen einen hinreichend geringen Tiefgang hat, daß
er sich bereits existierenden Flüssigabfallanschlüssen
hinreichend gut nähern kann. Hinzu kommt noch die
Wirtschaftlichkeit dieser Tankergröße. Der dargestellte
Tanker trägt Gestelle 30, in denen Abschnitte eines
Entsorgungsröhrengebildes 32 aus Kunststoff gestapelt
sind. Das Röhrengebilde 32 besteht vorzugsweise aus
einer größeren Anzahl von Rohrstücken, die jeweils
150 m lang sind, einen Durchmesser von 0,45 m haben
und aus einem flexiblen, hochdichten Polyethylenmaterial
hergestellt sind.
Aus den Rohrgestellen 30 können mit Hilfe eines
völlig gelenkigen Stapelarms 34 einzelne Rohrstücke
wahlweise herausgenommen werden. Jedes dem Stapel
entnommene Rohrstück wird beispielsweise mittels einer
Klemmverbindung mit dem vorangegangenen Rohrstück verbunden
und anschließend über Rollen 36 auf einem
Gleitbogen oder Rollenführungsquadranten 38 geführt
und durch eine Öffnung 9 im Boden des Schiffsrumpfes
ausgegeben. Um den Durchtritt des Rohres durch den
Bogen oder Quadranten zu erleichtern, können einige
der Rollen angetrieben werden. Anstelle des Rohrführungsquadranten
kann auch ein drehbares Rohrführungsrad
vorgesehen sein. Das ausgegebene Röhrengebilde
wird von Führungskabeln oder Führungsseilen getragen,
welche mittels Winden (nicht gezeigt) gesteuert werden.
Diese Kabel oder Seile werden auch benutzt, um das
ausgegebene Röhrengebilde wieder einzuholen, wenn die
einzelnen Rohrstücke wieder verstaut werden sollen.
Am Austrittsende des Entsorgungsrohres ist wiederum
ein Fallgewicht 10 vorgesehen, das etwa 40 t wiegen kann.
Dieses Fallgewicht ist derart ausgelegt, daß es einem
durch Meeresströmungen verursachten Abtrieb entgegenwirkt.
Das ausgegebene Röhrengebilde erstreckt sich
selbstverständlich nicht geradlinig unterhalb der Bodenöffnung
im Schiffsrumpf, sondern nimmt in Abhängigkeit
von den Strömungen bei verschiedenen Tiefen und in
Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung des Tankers ein
gekrümmtes Profil an. Das Fallgewicht ist mit einer
Tiefensensorinstrumentierung ausgerüstet, und in vorbestimmten
Abständen längs des ausgegebenen Röhrengebildes
sind Antwortsender oder Transponder vorgesehen,
so daß die Lage und Richtung des Röhrengebildes unter
Wasser von Bord des Tankers aus festgestellt werden
kann. Sollte das Austrittsende des Röhrengebildes ansteigen,
kann der Tanker in Richtung des Fallgewichts
eine Bewegung ausführen, wodurch die Spannung in den
Führungskabeln oder Führungsseilen vermindert wird
und das Fallgewicht wieder absinkt. Sinkt andererseits
das Fallgewicht zu tief in Richtung auf den Meeresboden,
kann der Tanker eine geringe Fahrt aufnehmen,
die von dem Fallgewicht wegführt. Auf diese Weise
kann der Tanker die richtige Höhe des ausgegebenen
Röhrengebildes gegenüber dem Meeresboden korrigieren.
Ein dynamisches Positioniersystem, das von einer
Kombination aus Azimut- und Tunnel-Schuberzeugern 40,
42 Gebrauch macht, hält das Vorderteil des Tankers
während der Ausgabe des Röhrengebildes im Wetter und
hält die Position des Fallgewichts und des Röhrengebildes
gegenüber dem Meeresboden während der Flüssigkeitabfallabgabe
aufrecht, und zwar unter Verwendung
von Daten, die von dem Tiefensensor und den
Transpondern stammen.
Im folgenden soll die Arbeitsweise des Tiefsee-
Entsorgungsschiffes zur Ablagerung von Flüssigabfall
beschrieben werden. Das Schiff ist in der Lage, dicht
bei einem Flüssigkeitsabfallanschluß zu ankern. Kleine
Leichter oder Kähne, beispielsweise mit einem Eigengewicht
von 1500 bis 4000 t, können den zu entsorgenden
Faulschlamm vom Anschluß zum Tiefseetanker bringen.
Vorzugsweise wird ein Gasrückkehrsystem verwendet, um
zu verhindern, daß aus den Schiffsräumen des Tankers
verdrängtes Gas ins Freie gelangt und zu einer Verunreinigung
der Atmosphäre führt. Sobald der Tanker
beladen ist, fährt er zu einer vorbezeichneten Tiefwasser-
oder Tiefsee-Entladestelle. Bei dieser Entladestelle
wird die erforderliche Anzahl von Rohrstücken
bestimmt, und diese Rohrstücke werden aus den Rohrgestellen
ausgewählt, miteinander verbunden und durch
die Öffnung im Boden des Schiffrumpfes ausgegeben oder
abgesenkt. Die Schiffspumpen dienen dazu, um den Faulschlamm
von den Schiffsräumen durch das Röhrengebilde
zum Meeresboden zu fördern. Die Pumpleistung kann in
einer Größenordnung von 1000 t/h liegen. Nachdem der
Flüssigabfall aus den Schiffsräumen entladen worden
ist, kann das Röhrengebilde vollkommen ausgewaschen
und die Waschrückstände ebenfalls auf dem Meeresboden
abgelagert werden.
Nach der Ablagerung des Flüssigabfalls sowie
dem Auswaschen des Röhrengebildes wird das Röhrengebilde
eingeholt und die einzelnen Rohrstücke
werden wiederum in den Rohrgestellen gestapelt. Der
Tanker kehrt dann zu seinem Beladeankerplatz dicht
bei dem Flüssigabfallanschluß zurück. Während der
Fahrt zu und von dem Beladeanschluß kann das Austrittsende
des Entsorgungsrohres zusammen mit dem Fallgewicht
in einem Öffnungsschieber oder Öffnungsreiter 44
verriegelt sein, und zwar derart, daß die Öffnung
verschlossen ist. Bei dem Öffnungsreiter 44 handelt
es sich um eine passive gleitende Führung, die frei
auf Schienen beweglich ist, die sich auf der Wand der
Öffnung im Schiffsrumpf befindet. Der Öffnungsreiter
wird zusammen mit dem Anheben und Absenken des Fallgewichts
angehoben bzw. abgesenkt.
Bei den betrachteten Ausführungsbeispielen wird
das Röhrengebilde durch eine oder mehrere Öffnungen im
Boden des Schiffsrumpfes ausgegeben oder abgesenkt.
Es besteht auch die Möglichkeit, daß das Röhrengebilde
über eine Seite des Tankers ausgegeben werden kann.
Claims (11)
1. Verfahren zur Entsorgung von Abwasser, flüssigen
Abfallstoffen und dergleichen (Flüssigabfall),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flüssigabfall (sewage) in Tanks (2) eines
Ozeantankers (1) geladen, in dem Tanker zu einer
Tiefwasserstelle transportiert und dann an dieser
Stelle direkt auf dem Meeresboden mittels eines
Röhrengebildes (6, 17, 32) abgelagert wird, welches
vom Tanker ausgegeben wird und sich im ausgegebenen
Zustand vom Tanker aus nach unten erstreckt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der Flüssigabfall
von dem Röhrengebilde dicht beim Meeresboden,
jedoch noch oberhalb des Meeresbodens freigegeben
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der
Flüssigabfall von dem Röhrengebilde bei einer Wassertiefe
von etwa 4000 m und bei einer Höhe von etwa
350 m oberhalb des Meeresbodens freigegeben wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
bei dem der Flüssigabfall ein wäßriger Faulschlamm
mit einem Gehalt an Trockenfestsubstanz von 10 bis
5 Gew.-% oder weniger ist.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
bei dem die Tiefe des ausgegebenen Rohrgebildes in
bezug auf den Meeresboden zumindest teilweise dadurch
bestimmt wird, daß der Tanker unter der Steuerung
eines dynamischen Positioniersystems eine Rückwärts-
und/oder Vorwärtsbewegung ausführt.
6. Ozeantanker zur Verwendung in einem Verfahren
nach Anspruch 1, enthaltend Einrichtungen (7, 18, 34,
36, 38) zur Handhabung eines Röhrengebildes und zum
Ausgeben oder Austragen des Röhrengebildes vom Tanker
aus zur Ablagerung von Flüssigabfall direkt auf dem
Meeresboden bei einer Tiefwasserstelle.
7. Tanker nach Anspruch 6, enthaltend Längenstücke
eines flexiblen Röhrengebildes (32) aus hochdichtem
Kunststoff, welche Längenstücke miteinander verbunden
und zur Ablagerung von Flüssigabfall direkt auf dem
Meeresboden bei einer Tiefwasserstelle ausgegeben
oder ausgefahren werden können.
8. Tanker nach Anspruch 6 oder 7, enthaltend ein
Fallgewicht (10) am Austrittsende des Röhrengebildes
sowie enthaltend eine oder mehrere Führungskabel oder
Führungsseile (15), die gesteuert von einer oder
mehreren Winden (16) zur Halterung des Gewichts des
ausgegebenen Röhrengebildes dienen.
9. Tanker nach einem der Ansprüche 6 bis 8, bei dem
das ausgegebene oder ausgefahrene Röhrengebilde wenigstens
einen Tiefensensor an seinem Austrittsende
sowie Antwortsender oder Transponder in vorbestimmten
Abständen entlang seiner Längserstreckung trägt.
10. Tanker nach einem der Ansprüche 6 bis 9, enthaltend
ein Gestell (30), das zur Stapelung einzelner
Rohrstücke des Röhrengebildes (32) dient, eine Einrichtung
(34) zum Aufnehmen der Rohrstücke aus dem
Rohrstückstapel und zum miteinander Verbinden aufeinanderfolgender
Rohrstücke, eine Bodenöffnung (9)
im Tankerrumpf und eine Einrichtung (36, 38) zur
Führung miteinander verbundener Rohrstücke zwecks
Ausgabe durch die Bodenöffnung.
11. Tanker nach einem der Ansprüche 6 bis 9, bei
dem das Röhrengebilde von dem Tanker aus über Rollen
(36) an einem Rohrführungsquadranten (38) und durch
eine Bodenöffnung (9) im Rumpf des Tankers ausgegeben
wird.
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