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Pojenförnmige Anlegestation zurVersorgung von auf See verkehrenden
Fahrzeugen, insbesondere Wasserflugzeugen Die Erfindung bezieht sich auf eine bojenförmige
Anlegestation zur Versorgung von auf See verkehrenden Fahrzeugen, insbesondere Wasserflugzeugen,
mit Brennstoff und anderen Betriebsmitteln.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, zur Versorgung auf See fahrender
Fahrzeuge schwimmende Versorgungsstationen zu .benutzen, die neben den Brennstofftanks
besondere, die Schwimmfähigkeit sichernde Luftkammern enthalten. Diese bekannten
Stationen sind zum Teil, insbesondere für Flugzeuge, schon deshalb ungeeignet, weil
sie unter die Meeresoberfläche, zum Teil sogar bis auf den Meeresgrund, versenkt
werden sollen. Ihre_ Verwendung auf freien Meeresstrecken und bei großen Tiefen
kann schon aus diesem Grunde nicht in Frage kommen. Zudem bilden unter der Meeresoberfläche
schwimmende Einrichtungen eine ständige Gefahr für die Schiffahrt.
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Die Erfindung bezweckt demgegenüber, eine schwimmfähige Tankstelle
zu erstellen, die für Fahrzeuge und vor allem für Flugzeuge auf See gefahrlos benutzbar
ist. Zwar sind auch schon schwimmende Anlegestationen für Wasserflugzeuge u. dgl.
mit einer verankerten Zisterne, deren Gehäuse nach unten zu kegelförmig ausgebildet
ist und außer dem Brennstoffraum Auftriebskammern enthält, bekannt, wobei über der
Zisterne eine Drehscheibe vorgesehen ist. Infolge ihrer geringen Bauhöhe ist die
bekannte Station namentlich bei bewegter See vom Flugzeug aus in der Regel
nicht
erkennbar und kann im Seegang leicht kippen, so daß es für Flugzeuge ohne eigene
Gefährdung kaum möglich ist, an ihnen zu ankern.
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Der Erfindung gemäß werden der Brennstoffvorrat und die Luftkammern
wie bisher in einem vorteilhaft konisch gestalteten Schwimmkörper untergebracht,
wobei der untere Teil der Boje unmittelbar den ein erhebliches Gewicht darstellenden
Brennstofftank bildet, während der obere Teil in einen außenliegenden, ringförmigen
Luftkammerteil, der allein die Schwimmfähigkeit sichert, und in einen innenliegenden,
gleichfalls ringförmigen Tankteil gegliedert ist, der vorzugsweise zur Aufnahme
von Schmieröl dient. wobei über dem innenliegenden Tankteil ein zur Aufnahme der
Förderpumpe und der Betriebsstoffverteilungsvorrichtungen dienender Aufbau angeordnet
ist und die Rohrleitungen in ihrem zurn Brennstofftank führenden Teil innerhalb
-des von dem ringförmigen Betriebsmitteltank seitlich verschlossenen freien Raumes
verlegt sind. Dieser Aufbau trägt nach einem weiteren Merkmal der Erfindung einen
Signalmast; welcher in an sich bekamtterWeise Belüftungs- undEntlüftungsrohre enthält
und an dem ein Ausleger mit Rolle angeordnet ist, über die die Verteilungs-und Entleerungsschläuche
zu den Tanks der anlegenden Fahrzeuge geführt werden. Ferner ist erfindungsgemäß
an dem Signalmast ein schwenkbarer Laufsteg angeordnet, der zur Vermittlung des
Verkehrs zwischen den anlegenden Fahrzeugen und der Station dient und so ausgebildet
ist, daß er sich selbsttätig in die Windrichtung drehen kann. Da ein Flugzeug beispielsweise
bei der Landung auf die Windrichtung achten muß, die Boje aber von der Strömungsrichtung
abhängig ist, die nicht übereinzustimmen brauchen, bietet der auf weite Entfernung
erkennbare und in passender Höhe. über dem Meeresspiegel einstellbare Landungssteg
sowohl beim Ankern als auch beim Starten eine erhebliche Erleichterung, so daß Beschädigungen
des Fahrzeuges durch Stöße vermieden werden können.
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Die Anlegestation ist selbstverständlich mit Einrichtungen versehen,
welche die Wiederauffüllung und Verproviantierung der Station zulassen oder erleichtern.
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Ein Ausführungsbeispiel der neuen Anlegestation ist in den Zeichnungen
dargestellt, und zwar zeigt Fig. i einen senkrechten Schnitt durch die Mittelachse
der ganzen Einrichtung; Fig. 2 ist eine teilweise Draufsicht in größerem Maßstube,
die rechte Seite zeigt die Draufsicht auf den Aufbau, auf der linken Hälfte ist
der Aufbau im Schnitt dargestellt; Fig.3 veranschaulicht ein Schema des Apparaten
und der zugehörigen Rohrleitungen de.; Brennstoffbehälters.
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Hiernach besteht die neue Vorrichtung aus einer geschlossenen Boje
i, z. B. von einer außen zylindrisch, nach unten kegelig verlaufenden Form. Sie
ist vorzugsweise ans Blechplatten hergestellt, die wie im Schiffbau auf einen inneren
Verband von profilierten Eisenträgern genietet sind. Der Innenraum ist unterteilt,
den größten Fassungsraum hat der Brennstoffvorratsraum 2. Er erstreckt sich von
der tiefsten Spitze des Gehäuses i bzw. vom Kiel bis unter eine waagerechte, kreisförtnige
Decke 3, die den ganzen unteren Raum nach oben abdeckt.
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Dieser Raum,2 kann durch Zwischenwände 2" in zwei oder mehr Kammern
unterteilt und versteift sein. Die Zwischenwände besitzen im unteren Teil Löcher
-2b (Fig. i), um die Verbindung zwischen den von ihnen gebildeten Kammern herzustellen.
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Um das Schlingern einzuschränken. sind Schlagplatten 2, am Boden der
Karntner 2 in Abständen befestigt.
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Oberhalb des Brennstoffraumes : ist ein Raum 4 für Ölvorrat in Ringform
angeordnet, dessen Durchmesser kleiner ist als der des Gehäuses i und dessen mittlerer
Raum für die Durchführung der Rohre zum Tank 2 und eine Zugangsklappe 3u zum Behälter
2 freibleibt.
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Zwischen dem Ölbehälter d. und der Außenivand des Gehäuses i ist ein
abgeschlossener Luftkasten 5 eingebaut, der noch durch radiale dichte Scheidewände
z. B. in acht Kammern unterteilt sein kann. Dieser Kasten wird oben durch dieBlechplatten6
abgeschlossen, welche ein Deck bilden, .das vorzugsweise leicht nach außen geneigt
ist.
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l'ber dem ölbehälter .I sind die Purnp- und Verteilungsvorrichtungen
untergebracht. Sie sind in einen zentralen, abgedichteten Aufbau 7 eingeschlossen,
der die Form einer Glocke hat, welche den Behälter. überdeckt und daher das Deck
vollkommen frei läßt.
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Um die Stabilität auch im leeren "Zustand zu sichern, da die Pumpen
und @'erteilungsorgane ein erhebliches Gewicht haben und in der Ankerboje eine hohe
Lage einnehmen, ist der Boden des Behälters .2 durch ein Bleigewicht 8 als Ballast
beschwert.
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Andererseits muß der Luftkasten 5 ein genügendes Volumen haben, um
die Schwimmfähigkeit der Boje auch für den Fall ztz sichern, daß der Brennstoffbehälter
platzt oder reißt.
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DieFörder-und Verteilungseinrichtungen für den Brennstoff bestehen
z. B. aus einer Hauptpumpe io, die von dem 'Motor i i getrieben wird, und einer
Handpumpe 12. Die Ansaugrohre
beider Pumpen sind mit einer gemeinsauren
Rohrleitung 13 verbunden, die zum Brennstoffbehälter führt und in einem Sieb rd.
endigt. Ein Umstellhahn 15 kann das Rohr 13 mit der Saugleitung der Pumpe io oder
mit der Pumpe 12 verbinden.
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Die Druckleitungen 16 und 17 der Pumpe io und der Pumpe 12 sind an
eine gemeinsame Druckleitung 18 angeschlossen, wobei ein Ventil i9 in die Leitung
17 eingebaut ist (Fig. i und 3). In der Druckleitung 18 sind ein Luftabscheider2o
und ein Zähler 21 hintereinander angeordnet. Diese Rohrleitung 18 endigt durch die
hohle Welle einer Trommel 22 in einem Schlauch o.dg1.23, der auf diese Trommel aufgerollt
ist. Vor der Verbindung der Druckleitung 18 mit der Achse der Trommel22 ist ein
Hahn 24 eingebaut, der diese Verbindung absperren und die Achse und daher den Schlauch
23 mit einer Rohrleitung 25 verbinden kann, die 'in der Saugleitung der Hauptpumpe
io endigt. Sie dient dazu, im umgekehrten Arbeitsgang die Verproviantierung zu ermöglichen,
d. h. die Vorratsbehälter eines. Wasserflugzeuges oder Schiffes in den Brennstoffbehälter
2 der Ankerboje zu entleeren. Diese Anordnung wird noch durch eine Verbindung zwischen
der Druckleitung 18 und dein Saugrohr 13 durch eine Leitung 26 und einem Hahn 27
vervollständigt, die nach Einstellung des Hahnes 27 die Pumpe io aus den Tanks des
Flugzeuges oder des Schiffes durch Rohre 23 und 25 saugen und durch die Leitung
13, die sonst die Saugleitung ist, in den Behälter 2 drücken lassen.
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Eine Handpumpe 28 gestattet, durch eine Leitung 29, die über dem Boden
des Behälters 2 endigt, das aus dem Brennstoff abgeschiedene Wasser abzusaugen und
durch eine Leitung 30 in einen Fülltrichter 31 zu entleeren, der in der Regel
durch einen Hahn 32 oder ein Ventil geschlossen ist, um die Abdichtung des Aufbaus
7 zu gewährleisten.
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Ein Standrohr oder Anzeiger gestattet, den Flüssigkeitsstand im Behälter
2 festzustellen., Der freie Raum in der Mitte des Ölbehälters ermöglicht eine bequ.emeAnordnung
derRohrleitungen, die aus und zum Behälter 2 führen. Zur Ölabgabe ist eine Ölpumpe
23 vorgesehen, die aus dem Behälter q. saugt und das Öl über eine Leitung 33a und
die Hohlachse der Trommel 34 in einen Schlauch 35 drückt, welcher auf diese Trommel
gewickelt ist.
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Der Aufbau 7 kann in beliebiger Weise auf der Boje befestigt sein.
In dem Ausführungsbeispiel endigt er am Umfang seines Fußes in einer ringförmigen
Winkelschiene 36, die am inneren Rand des Deckes 6 und an den inneren Enden der
Streben 37 der Bordwände 38 befestigt ist, welche das Deck 6 umgeben. Diese Bordwand
38 _ trägt an der Außenseite am oberen Rand einen Fender 39, welcher teilweise in
einer U-Schiene liegt. Dieser Schutz wird ergänzt durch Holzplanken .4o, die an
der Außenwand der Boje i in Höhe des Deckes 6 befestigt sind.
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Der Aufbau 7 kann in seiner Decke ein Mannloch 41 aufweisen, um den
Zugang in das Innere zu ermöglichen. Das Mannloch ist durch einen bei 43 angelenkten
Deckel 4.2 abgedichtet, der als Fenster oder Luke r44 eingerichtet ist. Auch der
Aufbau selbst kann mehrere Lichtluken d5 erhalten.
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In der Mitte des Aufbaus 7 erhebt sich ein Rohrmast, der vorzugsweise
aus zwei Teilen besteht, einem unteren Teil 46, der am Aufbau befestigt ist, und
dem Teil 47, der von außen auf den Teil 4.6 geschoben ist (Fig. i). Der Mast endigt
mit seinem unteren Teil in dem Aufbau 7 und ragt mit seinem oberen Teil in die Atmosphäre.
Er endigt vorteilhaft in einer Schutzkappe .48. Durch diesen Mast führt ein Rohr
49 in bekannter Weise die entweichenden Motorgase nach außen, und zwei Rohre stellen
die Verbindung des Luftraumes des Brennstoffbehälters 2 mit der äußeren Atmosphäre
her, damit die Luft aus dem Behälter 2 entweichen kann, wenn der Behälter gefülltwird,
undLuft eintreten kann, wenn der Behälter entleert wird. Ein Rohr 51 erfüllt dieselbe
Aufgabe für den Ölbehälter. Dieses Rohr kanneinfach innerhalb des Aufbaus 7 endigen
(Fg. i).
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Zur Füllung des Brennstoffbehälters 2 ist vorzugsweise eine Leitung
vorgesehen, die sich bis zur Decke des Aufbaus 7 erhebt, w o sie gewöhnlich durch
eine abgedichtete Verschlußklappe oder einen Deckel 51a (Fig.2) von außen abgeschlossen
ist. Man vermeidet so das Entweichen von Brennstoffgasen in das Innere des Aufbaus.
Der Aufbau 7 ist noch mit einem anderen Verschluß 52 (Fig. 2) eingerichtet, der
den Zugang zu den äußeren Enden der Verteilungsrohre oder Schläuche 23
und
35 herstellt. Diese Rohre sind zwischen Rollen 53 hindurchgeführt (Fig. i), und
ihre Außenenden sind an Tragarmen o. dgl. aufgehängt. Wenn der Deckel geöffnet ist,
kann man mit der Hand hindurchgreifen und beispielsweise das Rohr 23 erfassen. Man
zieht an demselben und v eranlaßt das Abrollen des Schlauches von der Trommel 22.
Man führt den Schlauch über eine Rolle 5d., die an einem Querträger oder Arm 55
aufgehängt ist, der in der Nähe des oberen Mastendes q.5 schwenkbar angelenkt und
befestigt ist. Dadurch wird die Verbindung der Boje mit dem Fahrzeug oder Flugzeug
und seinem Aufnahmetank erleichtert. Der Aufbau 7 ist an seinem Umfang im oberen
Teil mit einem Handgeländer 56 eingerichtet (Fig. i und 2), um das Anlegen
zu
erleichtern. Gewünschtenfalls können Tauklampen 57 an den Streben 37 der Wände
38
vorgesehen werden zur Befestigung der Taue.
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Um das Landen der Besatzung auf der Boje und nachher deren Wiedereinschiffung
in das Flugzeug oder Schift zu erleichtern, ist es. vorteilhaft, oberhalb des Aufbaus
am unteren Teil des Mastes 47 einen Laufsteg 58
drehbar oder schwenkbar zwischen
zwei Anschlägen 59 anzulenken und diese mit dem drehbar gelagerten Teil 55 durch
Zugstangen 6o zu verbinden. Dieser Laufsteg kann z. B. von zwei Trägern gebildet
werden, die in Abständen mit Ouerstückeri vernietet sind und.sich radial vom Mast
bis über die Außen-%vand der Boje erstrecken.
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Für den Flugzeugdienst ist es von Wert, daß dieser Laufsteg selbsttätig
sich in die jeweilige Windrichtung einstellt. Man versieht ihn zu diesem Zweck beispielsweise
mit zwei senkrecht auf den beiden Trägern angebrachten Wänden. Diese können mit
Hilfe von Spann seilen 61, die von Stützen 62 gehalten werden, gespannt werden.
Die Boje zeigt auf diese Weise zuverlässig die Windrichtung dem Flugzeug an, das
sich zum Landen anschickt oder ferti.gmacht, wobei sich der Laufsteg jeweils in
der für die Landung günstigsten Lage befindet.
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Die Station kann in der üblichen Weise verankert werden, die Ankerketten
sind mittel eines Anker- oder Tauringes 64 an der tiefsten Stelle der Boje i befestigt.
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Der zentrale Mast kann als Signalträger mit einem Leuchtfeuer oder
sonstigen geeigneten Signaleinrichtungen versehen werden, um die Lage der Anlegeboje
zu kennzeichnen.
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Man kann natürlich auch eine oder mehrere Vorratskammern für verschiedene
Flüssigkeiten einrichten, z. B. eine Kammer für Trinkwasser vorsehen.
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Die Verwendung des Rohrmastes zur Unterbringung der Rohrleitungen
sichert den Eintritt der Luft in die Behälter in dem Maße, wie die Entleerung erfolgt,
wobei eine Ent-Leerungseinrichtung das Entweichen der Motorgase der Pumpen zuläßt,
die im Aufbau aufgestellt sind.