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Schwimmfähiges Kraftstoffpumpenaggregat Die Erfindung betrifft ein
schwimmfähiges Kraftstoffpumpenaggregat. Es treten Fälle auf, in denen es erforderlich
wird, Kraftstoff aus schwimmenden Tanks zu entleeren und in die Kraftstoffbehälter
eines Schiffes od. dgl. zu überführen. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, ein Kraftstoffpumpenaggregat zu schaffen, welches selbst schwimmfähig
ist und das dazu dienen kann, lediglich durch Zulieferung eines Druckmittels von
dem den Kraftstoff übernehmenden Schiff den in den schwimmenden Tanks befindlichen
Kraftstoff in die Tanks des Schiffes zu überführen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe dient gemäß der Erfindung ein schwimmfähiges
Kraftstoffpumpenaggregat, welches einen druckdicht verschließbaren schwimmfähigen
Behälter aufweist, in dem ein Druckmittelmotor und eine von diesem angetriebene
Pumpe unterstützt sind. Auf dem Behälter ist gemäß einen weiteren Merkmal der Erfindung
eine Schlauchtrommel für einen Kraftstoffschlauch sowie einen Druckmittelschlauch
angeordnet. Die Trommel ist dabei auf einer doppelkanalförmigen Hohlnabe drehbar
gelagert, über die die beiden Schläuche mit dem Druckstutzen der Pumpe bzw. mit
dem Druckmittelmotor in Verbindung stehen. Außerdem ist aus dem Behälter ein Anschluß
herausgeführt, der einerseits mit der Saugseite der Kraftstoffpumpe und andererseits
über eine entsprechende Kupplung an die Kraftstoffleitung eines schwimmfähigen Tanks
angeschlossen ist. Das aus dem Motor austretende verbrauchte Druckmittel kann aus
dem druckdicht verschlossenen Behälter über ein Überlaufrohr od. dgl. nach außen
abgeführt werden. Das schwimmfähige Aggregat gemäß der Erfindung kann gesondert
verankert sein. Es kann außerdem über entsprechende. Seil- oder Kettenverbindungen
mit dem schwimmfähigen Tank verbunden sein, so daß zumindest während der Kraftstoffübernahme
die Schlauchverbindung zwischen dem Tank und dem Aggregat von übermäßigen Beanspruchungen
entlastet ist.
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Mit dem neuen Aggregat gestaltet sich die Kraftstoffentnahme auf See
relativ einfach, da das den Kraftstoff übernehmende Schiff lediglich die erforderliche
Druckluft oder das Druckmittel zum Betreiben des Druckmittelmotors zu liefern hat,
um über die beiden Schlauchanschlüsse, die von der Schlauchtrommel abgenommen werden
können, den Motor anzutreiben und entsprechend den Kraftstoff aus dem Tank über
die Pumpe in die Schiffstanks zu übernehmen.
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Nachfolgend wird die Erfindung an Hand schematischer Zeichnungen an
zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert: Fig. 1 zeigt ein Aggregat gemäß der
Erfindung im Längsschnitt; Fig.2 zeigt eine Teil-Seitenansicht des Aggregats, bei
dem Teile des Aggregats geschnitten dargestellt sind; Fig. 3 zeigt eine ähnliche
Ansicht wie Fig. 2 von einem anderen Ausführungsbeispiel; Fig. 4 zeigt das Aggregat
gemäß Fig. 3 in einer Blickrichtung senkrecht zu der Blickrichtung in Fig. 3, und
Fig. 5 zeigt eine Einzelheit einer abgewandelten Ausführungsform des Aggregats.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist das Aggregat gemäß der Erfindung
einen im wesentlichen zylindrischen Druckbehälter 1 auf, der an seiner unteren
Seite eine Ankeröse 2 für eine Ankerkette 3 und an seinen Seitenwänden
Seilösen 4 zur Anbringung eines Verbindungsseiles 5 zwischen dem Aggregat
und einem schwimmfähigen Kraftstofftank aufweist, der hier nicht dargestellt ist.
Der Behälter kann eine geschweißte Blechkonstruktion sein. Im dargestellten Beispiel
ist der Behälter einstückig ausgebildet. Selbstverständlich kann man ihn in der
Praxis zweckmäßigerweise aus einem eigentlichen Behälter mit einem druckdicht schließenden
Deckel herstellen.
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Innerhalb des Behälters ist auf einer Traverse 6 das Motorpumpenaggregat
mit dem Druckluftmotor 7 und der Pumpe 8 unterstützt. Zwischen Motor und
Pumpe ist zweckmäßigerweise eine Fliehkraftkupplung 9 angeordnet, die gewährleistet,
daß der Motor zunächst ohne Belastung anlaufen kann und die Pumpe erst bei Erreichen
einer vorbestimmten Drehzahl des Motors mit diesem gekuppelt wird. Die Druckluft
wird dem Motor 7 über die Druckluftleitung 10 zugeführt. Die verbrauchte
Druckluft tritt bei 11 aus dem Motor
aus und wird durch den
Siebkörper 12 und das überlaufrohr 13 und ein Rückschlagventil bzw.
Rüekschlagklappe 14 aus dem Behälter nach außen geführt. Der Saugstutzen
der Pumpe 8 ist über die Rohrverbindung 15, wie aus Fig. 2 ersichtlich,
nach außen geführt und kann über eine Schnellkupplung 16 und eine Schlauchverbindung
17 mit dem schwimmfähigen Kraftstofftank verbunden sein. Der Druckstutzen
der Pumpe ist über ein einstellbares Ventil 18 mit der Rohrleitung 19 verbunden.
Das Ventil 18 ist normalerweise geöffnet.
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Auf der Oberseite des Behälters 1 bzw. auf dem Behälterdeckel ist
über eine Stützkonstruktion eine Schlauchtrommel 20 drehbar abgestützt. Im
dargestellten Fall ist die Schlauchtrommel 20 auf dem als Nabe ausgebildeten überlaufrohr
13 drehbar gelagert. Die Lagerstellen sind bei 21 und 22 angedeutet.
Auf der Schauchtromme120 ist ein Doppelschlauch 23 aufgewickelt, der im dargestellten
Fall aus zwei Schläuchen mit unterschiedlichem Querschnitt besteht. Der eine der
beiden Schläuche dient dabei dazu, das Druckmittel dem Motor zuzuführen, während
über den anderen Schlauch der Kraftstoff in die Tanks des Schiffes geleitet wird.,
Um beim Auf- und Abwickeln des Schlauches ein sicheres und störungsfreies Zusammenlegen
des Schlauches zu gewährleisten, ist die Anordnung so getroffen, daß im aufgewickelten
Zustand der Schlauch reit dem kleineren Durchmesser radial innerhalb des zugehörigen
Schlauches mit dem größeren Durchmesser zu liegen kommt. Entsprechend spiralförmig
auf dem Trommelmantel angeordnete Führungsbleche 25 sorgen dafür, daß sich
die Schläuche beim Aufwickeln in der beschriebenen Weise, von oben beginnend, nach
unten auf die Trommelwand auflegen. Eine Führung für die zweite Schlauchschicht
ist bei dieser Art des Aufwickelns nicht erforderlich.
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Um das Aufwickeln der Schläuche zu erleichtern, kann eine von Hand
zu betätigende Antriebsvorrichtung 26, z. B. in Form eines Kegelgetriebes
27, vorgesehen sein. Zum Abwickeln der Schläuche dagegen ist ein Antrieb
nicht erforderlich, da die Schläuche lediglich durch Zug von der Trommel ablaufen.
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Um die Schläuche, die zusammen mit der Trommel um die Nabe
13 umlaufen, mit den Zuleitungen für den Druckmittelmotor und die Pumpe zu
verbinden, ist gemäß der Erfindung auf der Nabe eine zweikanalförmige Drehkupplung
30 vorgesehen. Diese weist zwei konzentrische Kanäle 31 und
32 auf, von denen im vorliegenden Beispiel der innenliegende Kanal
32 mit der Zuleitung 10 für das Druckmittel und der außenliegende
Kanal 31 mit der Druckseite 19 der Pumpe in freier Verbindung steht. Die
Drehkupplung 30 weist zwei Ringkanäle 33 bzw. 34 auf, die durch nicht
dargestellte Dichtungen nach außen abgedichtet sind und durch Öffnungen in den Kanalwänden
mit dem zugehörigen Kanal in freier Verbindung stehen. Auf diese Weise ist gewährleistet,
daß die an die Ringkanäle angeschlossenen Schlauchenden in jeder Stellung der Schlauchtrommel
mit den ortsfesten, in den Behälter führenden Kanälen 32 und 31 in Verbindung stehen.
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Damit beim Aufwickeln bzw. im aufgewickelten Zustand die Schlauchlagen
stets sicher und unverrückbar an der Trommelwand 20 bzw. den innenliegenden
Schlauchlagen fest anliegen, sind gemäß der Erfindung Andruckrollen 40 (s.
auch Fig. 2) vorgesehen, die sich über .die ganze Höhe der Schlauchtrommel erstrecken
und an ihren Enden mit Hebeln 41 verbunden sind. Die Hebe141 sind an Zapfen
42
am Ende von Armen 43 bzw. 44 drehbar angelenkt und durch
Federn 45 in Richtung auf die Trommelachse vorgespannt. Die oberen Arme
43 bilden ein Armkreuz, daß auf der Nabe 13 befestigt ist, während die unteren
Arme 44 unmittelbar auf der Behälteroberseite befestigt sein können. Durch
die Federn 45
werden die Arme immer in Anlage an der jeweils außenliegenden
Schlauchlage gehalten und drücken die Schläuche fest in Anlage an die Trommelwand
bzw. die darunterliegenden Schlauchlagen.
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Um die Schlauchtrommel und die zugehörigen Aggregate vor direkter
Einwirkung von außen her zu schützen, ist auf der Oberseite des Behälters
1 ein Armstern mit den Armen 50 befestigt, dessen Arme radial nach außen
ragen. Auf diesen Armen 50 ist eine glockenförmige, nach unten offene Haube
51 abgestützt, zu der das Wasser von außen zwischen den Armen 50 freien
Zutritt hat, so daß die Wellen ohne Beschädigung frei von unten ein- und austreten
können. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, ist in der Haube 51
ein Fenster
52 vorgesehen, durch das die Schläuche nach außen geführt werden können.
Um das Gleiten der Schläuche beim Ein- oder Ausziehen zu erleichtern, sind an den
Kanten des Fensters frei laufende Rollen 53 vorgesehen.
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Die dem Seewasser unmittelbar ausgesetzten Teile sind in seewasserfester
Ausführung vorgesehen, während für die übrigen Teile ein Schutzanstrich ausreichend
ist, um das Aggregat unter allen Verhältnissen einsatzbereit zu halten.
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Bei dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist
der Behälter 1 nicht im einzelnen dargestellt. Dieser kann in der gleichen Weise
wie bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 und 2 ausgebildet sein. Bei dem in
den Fig. 3 und 4 dargestellten Beispiel ist die Schlauchtrommel 60 um eine horizontal
liegende Nabe 61 drehbar gelagert. Die Nabe 61 ist als Hohlnabe ausgebildet und
dient zugleich über das drehbare Kupplungsteil 62 zur Verbindung des einen Schlauches
mit dem Druckmittelmotor bzw. dem Druckstutzen der Pumpe. Die drehbare Kupplung
ist im übrigen in der gleichen Weise ausgebildet wie bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 und 2. Bei der horizontal liegenden Trommel sind besondere Mittel zur
Führung der Schläuche beim Aufwickeln nicht notwendig. Es kann jedoch in einigen
Fällen zweckmäßig sein, auch in diesem Fall eine spiralförmige Führung 63 auf dem
Trommelmantel 64 vorzusehen. Andruckrollen entsprechend den Rollen 40 gemäß
Fig.1 und 2 sind bei diesem Ausführungsbeispiel nicht erforderlich, da die Schläuche
von selbst ihre Lage beibehalten.
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Zum Aufwickeln der Schläuche kann im vorliegenden Beispiel ein Zahnrad-Kettentrieb
mit den Kettenrädern 66 und 67 und der Kette 68 dienen. Das Überlaufrohr 70 ist
seitlich der Trommel aus dem Behälter und der Haube 51 herausgeführt und an seinem
Austritt wieder mit einem Rückschlagventi171 versehen. Die Nabe 61 der Trommel ist
durch Stützen 75 auf der Behälteroberseite abgestützt. In Fig. 4 sind die aus der
Kupplung 62 herausgeführten Rohre 78 und 79 ersichtlich. Diese sind durch die Behälteroberseite
in das Innere des Behälters 1 geführt.
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Um die Schwierigkeiten zu vermeiden, die sich beim Aufwickeln von
zwei übereinanderliegenden Schläuchen ergeben, kann man gemäß Fig. 5 einen
Doppelschlauch
80 verwenden, der aus zwei ineinanderliegenden Schläuchen 81 und
82 besteht. Der kleinere Schlauch 82 ist in seinem Durchmesser dabei
so klein gehalten, daß zwischen den beiden Schläuchen ein Ringkanal 83 verbleibt.
Der Ringkanal 83 und der zentrale Kanal 84 stehen zur Zuführung des Druckmittels
bzw. Ableitung des Kraftstoffes zur Verfügung. Am Ende der Schläuche ist eine Armatur
85
vorgesehen, mit der der innere Schlauch 82 über ein Anschlußstück
86 nach außen geführt werden kann. Der Anschluß 87 dient zur Verbindung
des Ringkanals mit dem entsprechenden Anschluß an die drehbare Schlauchkupplung
bzw. die schiffsseitig anzuschließende Kupplung, die nicht dargestellt ist.
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Die Arbeitsweise der beiden dargestellten Aggregate ist die gleiche.
Für den Fall einer Betankung ist es lediglich erforderlich, den Doppelschlauch von
der Schlauchtrommel abzuwickeln, die beiden Schlauchenden an die entsprechenden
Anschlüsse auf seiten des Schiffes anzuschließen und dem Druckmittelmotor ein von
dem Schiff geliefertes Druckmittel, beispielsweise Luft, zuzuführen. Sobald
der Motor die erforderliche Drehzahl erlangt hat, wird die Pumpe über die Fliehkraftkupplung
9 angeschlossen und beginnt den Kraftstoff über die Saugleitung aus dem schwimmenden
Tank anzusaugen und über die Kraftstoffdruckleitung dem Schiff zuzuführen. Die Kraftstofflieferung
beginnt unmittelbar, da die Leitungen durchgehend offen sind. Nach Beendigung der
Kraftstoffübernahme ist es lediglich erforderlich, die Druckmittelzufuhr abzuschalten,
die Schläuche abzukuppeln und durch einen Verschluß dicht zu verschließen und die
Schläuche mittels der handbetätigbaren Antriebsvorrichtung für die Schlauchtrommel
wieder aufzuwickeln. Damit ist der Vorgang beendet.