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Pikiervorrichtung für Nähmaschinen Die Erfindung betrifft eine Vereinfachung
der im Hauptpatent 615 312 beschriebenen Pikiervorrichtung für Nähmaschinen. Bei
der Einrichtung nach dem Hauptpatent ist der Träger für das Führungsmittel des Stoffes
im Knie eines mit seinem einen Schenkelende an der Grundplatte verschwenkbar gelagerten,
unter Federdruck stehenden Winkelhebels befestigt.
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Um diese Vorrichtung in Benutzung zu nehmen, ist es also erforderlich,
den einen Schenkel des winkelförmigen Hebels auf die Stofführungseinrichtung herunterzuklappen
und beide Teile durch eine Schraube zu verbinden.
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Ferner besteht auch die Vorrichtung zum Verstellen des Winkelhebels
bzw. der Stoffführungseinrichtung aus einer größeren Reihe von Teilen, insbesondere
aus einem Stellhebel mit Sperrvorrichtung, der durch einen in seiner Länge verstellbaren
Verbindungsteil mit dem Winkelhebel verbunden ist. Diese Einrichtung ist umständlich
und läßt sich gemäß nachstehend beschriebener Verbesserung vereinfachen.
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Gegenüber dieser Einrichtung nach, dem Hauptpatent ist also die nachstehend
beschriebene Vorrichtung wesentlich einfacher. Danach wird die Stofführungseinrichtung
als zweiarmiger Hebel mit Stützarm ausgebildet, der drehbar am Unterteil (Grundplatte)
der Pikiervorrichtung angebracht ist. Der lange Hebelarm trägt die Führungseinrichtung,
die beispielsweise aus einer Zunge oder einem Führungsrad besteht, während an dem
kurzen Hebelarm eine einstellbare, auf der Grundplatte abgestützte Druckfeder angreift.
Die Federspannung läßt sich also hier unmittelbar regeln und damit auch der Druck,
den das Führungsrad auf die Stofftragplatte bzw. die zu pikierenden Stoffe ausübt.
Dadurch wird auch bei verschiedenen Stoffarten ein gutes Arbeiten der Pikiervorrichtung
ermöglicht.
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Um die Pikiervorrichtung fest mit der Nähmaschine zu verbinden, wird
die Grundplatte im Deckschiebersitz der Nähmaschine durch ein Spanneisen befestigt,
so daß sie leicht abnehmbar ist und trotzdem eine feste Verbindung beider Teile
besteht. Dadurch werden Verschiebungen des Führungsrades oder der Zunge gegenüber
der Nadel vermieden, so daß die Nadel nicht mehr in unzulässige Berührung mit diesen
Teilen kommen kann.
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Es sind schon Pikiervorrichtungen bekannt, bei welchen eine Stofführungseinrichtung
in Form einer Zunge um eine an einer Grundplatte angebrachte Achse drehbar ist.
Bei dieser bekannten Anordnung ist aber die Zunge unmittelbar an dieser Achse angebracht,
die nur wenig über die Grundplatte hinausragt.
1=s ist daher zwisclieil
der Grundplatte und der Zunge nur ein geringer Arbeitsraum vorlianden, was ein Nachteil
dieser bekannte@I-
Vorrichtung ist. Ferner fehlt bei dieser V ' ` |
richtungauch eineFeder, die dieStofführun |
einrichtung gegen die Stichplatte drückt. durch, daß bei der vorliegenden Pikiervorrichtung
eine einstellbare Feder verwendet wird, kann inan den Anpressungsdruck je nach der
Stärke der zti verarbeitenden Stoffe regeln.
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1?s ist ferner bei Pikiervorrichtungen schon bekannt. die zu verarbeitenden
Stoffe durch die Führung federnd gegen einen feststehenden Anschlag zu drücken.
Als Anschlag ist auch schon der entsprechend abgewinkelte Nähfuß verwendet worden.
Gemäß der Erfindung ist nun ein solcher Nähfuß finit einem Gelenk versehen, so (laß
er von der Stofführung weggeschwenkt werden kann. Auf diese Weise kamt inan je nach
der Einstellung der Führungszunge finit und ohne N:iliftlß arbeiten und den Stoff
bequem einlegen.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsforin der Erfindung dargestellt.
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Fig. i zeigt eine Ansicht von vorn finit einem Pikierrad als Stofführung,
Fig. 2 ist eine zweite Ausfiihrungsforin finit einer "Lunge als Stofführung, Fig.
3 ist eine Aufsicht auf Fig. i, Fig. .4 zeigt die Anordnung des Nähfußes voll oben.
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Fig. 5 zeigt die Stoffiihrungsvorrichtung in größerem Maßstabe, Fig.
6 zeigt die Ausbildung des Nähfußes in verschiedenen Ansichten.
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Die Pikiervorrichtung besteht aus einer Grundplatte i, die in dein
Deckschiebersitz der Stofftragplatte 2 des Nä hmaschinenoberteils durch einen Steg
3 mit Hilfe einer Schraube befestigt wird. An (lein entgegengesetzten Ende der Grundplatte
sind zwei Führungsschienen d vorgesehen. in denen sich der Schieber 3 bewegt, der
durch eine Schraube i i, die ini Klobelt io drehbar ist, verstellt wird. Die Feststellung
des Schiebers auf der Grundplatte erfolgt durch die :Mutter 12.
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An (lern anderen Ende des Schielfers ist drehbar die Stütze 6 befestigt,
mit welcher der zweiarmige Stofführungsteil 7 verbunden ist. Dieser trägt an dem
der Nähmaschine zugekehrten Ende ein Stofführungsrad 8, oder das Ende 24 des Stofführungsteiles
7 ist etwas abgebogen und dient selbst als Führungszunge (Fig. 2).
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Der kurze Arm des Stoffiihrungsteiles 7 nimmt eine Einzelmutter 1
4 für die Feder 13 auf, die sich auf den Schieber abstützt. Die Einstellung des
Führungsrades 8 gegenüber der Nadel erfolgt durch Drehen der Schraube 11. Der Anpressungsdruck
des Führungsrades wird durch Einstellen der Schraube 1 4 geregelt. Da es sich nun
beim Einstellen der Stofführungseinrichtung gegenüber der Nadel um Bruchteile von
Millimetern
(lelt, muß aucli der tote Gang innerhalb der |
tellvorrichtung, der eine nachträgliche |
'l-Verschiebung der Teile zulassen würde, ausgeschaltet werden. Deswegen wird nach
der genauen Einstellung durch Anziehen der Mutter 12 die Pikiervorrichtung fest
gegen die Platte i gezogen.
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Will man beim Pikieren ohne Nähfuß arbeiten, so erfolgt der Vorschub
des Stoffes lediglich durch den Druck des Führungsrades. Infolgedessen muß dieser
Druck durch Verstellung der Schraube 14 der Feder 13 geregelt werden.
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Um die Ausführung von Pikierarbeiten mit und ohne Nähfuß zu ermöglichen,
wird der Nähfuß 15 mit einem Gelenk 16 versehen, durch welches der Unterteil 17
aufgeklappt und aus (lern Bereich der Pikiervorrichtung gebracht werden kann. Ein
genaues Einstellen des Nähfußes erfolgt mittels der Schraube 18, welche im Schenkel
i 9 des Unterteils 17 sitzt und die sich gegen den Knaggen 2o des Nähfußes legt.
Durch Einschnappen der Feder 21, die am Knaggen 20 sitzt und hinter den Schenkel
icg greift, werden beide Teile des Nähfußes fest verbunden.
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Damit beim Nähen der Stoff gegen die Rundung des Führungsrades gehalten
wird, ist die Fußplatte 22 des Nähfußunterteils 17 mit nach unten gebogenen Lappen
23 versehen, deren Form der Rundung des Rades oder der Zunge angepaßt ist. Um eine
gute Stofführung des Rades zu erreichen, ist dieses an seiner Unterfläche geriffelt,
-,wobei die Riffelung schräg zum Radius des Rades mit entsprechend der Drehrichtung
gewählter Voreilung der Riffelrichtung, am Umfang des Rades gemessen, verläuft.