DE643560C - Giessform fuer zahnaerztliche Arbeiten - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Gießform für zahnärztliche Arbeiten, insbesondere für Edelmetalle, wie Goldlegierungen, bei welcher die Formmasse aus einem durch Wärme ausdehnbaren Stoff zum Ausgleich des Schrumpf ens des einzugießenden Metalls hergestellt ist. Es sind bereits Verfahren bekannt zur Herstellung in der Zahntechnik gebräuchlicher Abgüsse und Gießformen, bei welchen die Einbettmasse aus einer Mischung von Kieselsäure und Gips besteht. Demgegenüber bezieht sich die Erfindung darauf, daß die Gießformmasse aus Cristobalit, neben Bindemitteln, wie z. B. Gips, hergestellt ist.

Cristobalit hat gegenüber dem Quarz den Vorteil, daß er bei großer Festigkeit der Gießform schon bei niedriger Temperatur von 200 bis 285° seine größte Wärmeausdehnung erreicht, während das bei Quarz erst bei erheblich höheren Temperaturen (etwa 595") der Fall ist. Das Vergießen bei derart hohen Temperaturen ist aber nicht wünschenswert. Die Gießform wird aus Cristobalit hergestellt, zusammen mit einem Bindestoff, wie z. B. gebranntem Gips, wobei weitere Füllstoffe und Zusätze, die die Geschwindigkeit des Festwerdens usw. regeln, in an sich bekannter ' Weise zugesetzt werden. Im besonderen kann Cristobalit in Form des sogenannten Kieselsäureziegels (silica brick) verwendet werden, der bis 8oo/₀ Cristobalit enthält, neben Quarz, Tridymit und geringen Mengen anderer Beimengungen, und der aus einem Gemisch von kieselsaurem Sand und Kalk durch Glühen nach Formung hergestellt ist. Je nach dem Mengenverhältnis des Cristobalits ist die Festigkeit der Gießform verschieden. Bei Gießformen, die eine große Festigkeit verlangen, wie z. B. Kronen, wird man einen Cristobalitgehalt von 55 bis 650/0 und einen Bindemittelgehalt von 35 bis 450/0 wählen. Bei kleinen Werkstücken wird ein Cristobalitgehalt von 65 bis 8 5 0/0 und wenigstens 150/0 Bindemittel vorteilhaft genommen werden.

An Stelle von Gips als Bindemittel kann auch Alaungips, Portlandzement, Magnesiazement, Natriumsilicatzement u. a. Verwendung finden, auch im Gemisch miteinander. Vorzuziehen ist aber Calciumsulfat enthaltendes Bindemittel, wie Gips in seinen verschiedenen Abarten. Mit der Menge des Cristobalitgehaltes steigt die Wärmeausdehnung bei niedriger Temperatur, so daß also ein Gehalt von 65 0/0 Cristobalit für solche Werkstücke empfehlenswert ist, bei denen mit einer Temperatur bis zu 335⁰ gearbeitet wird. Der Cristobalitgehalt kann bis zu 80 0/0 erreichen. Die höheren Gehalte haben eine Schwächung der Festigkeit zur Folge.

Eine zweckmäßige Zusammensetzung ist die folgende: 40Teile Gips, 45Teile Cristobalit, ι ο Teile Tridymit, 5 Teile gewöhnliche Kieselsäure, wie Quarz, Sand, Flint usw. mit Beimengungen.

Eine andere Zusammensetzung besteht aus Teilen -Gips, 50 Teilen Cristobalit, 20 Teilen Tridymit oder gewöhnlicher Kieselsäure..

Die Erfindung ist nicht nur für zahnärztliche Gießformen, sondern auch für Gieß-'; formen, wie sie im Tiuveliergewerbe Venveiii. dung rinden, anwendbar.

Claims (3)

1. Patentansprüche: . :

   i. Gießform für zahnärztliche Arbeiten, insbesondere für Edelmetalle, wie Goldlegierungen, bei welcher die Formmasse aus einem durch Wärme ausdehnbaren Stoff zum Ausgleich des Schrumpfens des einzugießenden Metalls hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießformmasse aus Cristobalit neben Bindemitteln, wie z. B. Gips, Tridymit oder Kieselsäure, besteht.
2. 2. Gießform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Cristobalitgehalt ,, !)<£& Werkstücken von großer mechanischer

   %sä>gkeit auf 55 bis 650/0 und der Bindernit'felgehalt (Gips) auf 35 bis 450/0, bei ^•-kleinen Werkstücken auf 65 bis 850/0 Cristobalit und wenigstens 15 °/o Gips begrenzt ist.
3. 3. Gießform nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießformmasse aus einem gemahlenen Gemenge von Cristobalit, Tridymit und Quarz und einem Bindemittel, wie z. B. Gips, zusammengesetzt ist.