DE542862C - Verfahren zur Herstellung leicht sinternder keramischer Massen aus Ton (Kaolin), Sand oder Flussmitteln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung leicht sinternder keramischer Massen aus Ton (Kaolin), Sand oder FlussmittelnInfo
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- DE542862C DE542862C DEB139841D DEB0139841D DE542862C DE 542862 C DE542862 C DE 542862C DE B139841 D DEB139841 D DE B139841D DE B0139841 D DEB0139841 D DE B0139841D DE 542862 C DE542862 C DE 542862C
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- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
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Description
- Verfahren zur Herstellung leicht sinternder keramischer Nassen aus Ton (Kaolin), Sand oder Flußmittein Man kennt schon lailge wirksame Flüßmittel als Zusätze zu Formmassen für Porzellan, Steingut, Majolika usw., welche die Sinterungstemperatur bedeutend stärker als die üblichen Zusätze (Pegmatit, verschiedene Feldspate u. dgl.) herabsetzen und es dadurch ermöglichen, einen bedeutenden Teil der Gestehungskosten zu sparen, Die niedrige Brenntemperatur gestattet auch, bei der Herstellung von Dekoren Farben zu verwenden, die bei Massen mit hoher Brenntemperatur nicht anwendbar sind.
- Als solche Stoffe wurden früher schon Alkali-und Erdalkalisilikate, Chloride und Borate vorgeschlagen, und zwar sollten sie in Lösungen oder Suspensionen oder in pulverförmigem Zustande der Hauptmasse beigesetzt werden.
- Indessen ist festzustellen, daß keiner dieser Vorschläge in die Praxis Eingang gefunden hat. Einmal hob der verhältnismäßig hohe Preis der erwähnten Flußmittel, wenn sie in erheblichen Mengen zugesetzt wurden, die Ersparnis an Brennkosten auf, ferner aber wirkten sie im weiteren Fabrikationsgang und auf das fertige Erzeugnis ungünstig ein. Chloride und Borate bleiben bei noch so innigem Vermischen verhältnismäßig grob kristallisiert im Brenngut, blähen beim Brande sich auf und erzeugen unregelmäßige Blasen, kommen also für Feinkeramik und Elektroporzellan nicht in Frage.
- Größere Homogeheität beim Mischprozeß will das Verfahren von Austin (amerikanisches Patent Nr. 1569251) erzielen. Das Durchmischen von Kaolin, Quarz und (nicht näher bezeichneten) Flußmitteln wird hierbei in Gegenwart eines Uberschusses von kaltem oder heißem Wasser vorgenommen; nach erfolgter Durchmischung wird zum Zwecke: des Formens oder Gießens der Wasserüberschuß in dem dampfgeheizten Mischbottich abgedampft. Dieses Verfahren hilft allerdings, grobe Inhomogeneitäten, die beim Gießen, namentlich aber beim Plattenpressen und natürlich auch nachher beim Brand in Erscheinung treten können, zu vermeiden. Indessen beansprucht es nicht, die Sinterungstemperatur merklich herunterzudrücken, und erreicht diese Wirkung auch nicht bei Verwendung der sogenannten energischen Flußmittel oder höchstens mit denselben Nachfeilen, wie wenn diese kalt zugesetzt würden.
- Das.Verfahren gemäß der Erfindung besteht nun darin, daB eine siedende Lösung von Natronwasserglas und eine siedende Boraxlösung so lange miteinander verrührt werden, bis die Bildung einer Gallerte beendet ist, und daß dann mit dieser Gallerte die eigentliche Formmasse, eine Aufschlämmung von Ton (Kaolin) in heißem Wässer und eine Aufschlämmung- von Quarz in heißem Wasser verrührt werden. Wird auf diese Weise und in dieser Reihenfolge verfahren, so tritt an Stelle des groben Gemenges, das auch beim. Verfahren von Austin noch vorliegt, eine Durchmischung von kolloidaler Beschaffenheit; es findet kein Auskristallisieren des Borax, daher auch während des Brandes kein Aufblähen von Boraxkristalleil und keine Blasenbildung statt, sondern man erhält einen fehlerfreien, dichten, homogenen Scherben mit'folgenden drei Fabrikationsvörteilen: - a z. Herab$etzung,. der_ Brandtemperatur von etwa z3oo auf zooo °. - - -2. Scherben und Glasur lassen in einem Brand sich brennen. .
- 3. Bedeutend geringere Schwindung, weil bei der Bereitung nach dem Verfahren des Arrmelders der Anteil an Si 02 - (als Sand oder Quarz) bedeutend erhöht.werden kann, ohne die Formbarkeit zu beeinträchtigen.
- Der zuletzt erwähnte Umstand, ferner die Beobachtung, daß beim Verrühren der Borax-Wasserglas-Gallerte die Kieselsäure schon. teilweise angegriffen wird, lassen darauf schließen, daß bei diesem Verfahren Vorgänge kolloidaler Art im Spiele sind. Daß die Wirkung .der eben gebildeten Gallerte: aus Wasserglas. und Borax das wichtigste an dem Verfahren ist, geht daraus hervor, daß man mit einer' anderen Reihenfolge des Mischens, z. B. Wasserglas, Kaolin, Sand und nachher erst Böax; die bezweckte Wirkung nicht erzielt. Der Prozentsatz an Wasserglas und Borax bleibt bei dieser Bereitungsvorschiift so niedrig, daß die Fabrikation; verbilligt- wird.-. Ausführungsbeispiel 130o- Gewichtsteile einer siedernden Natronwasserglaslösung von 3o' B6 werden mit einer siedenden verdünnten Boraxlösüng von q.oo Gewichtsteilen Borax gemischt und bis zur Bildung `einer Gallerte gerührt. Wenn die Bildung der Gallerte beendet ist, wird sie mit einer kochenden wässerigen. Aufschlämmung von 3000. Gewichtsteilen feingemahlenen Tons oder Kaolins und 5ooo Gewichtsteilen feingemahlenen Quarzsandes vermengt und bei einer Temperatur möglichst nahe dein Siedepunkte eine Zeitlang verrührt. Gegebenenfalls können 13o Gewichtsteile ,gemahlenen Flußspats, mit kochendenn Wasser zu einem feinen Brei verrührt, zugesetzt werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung leicht sinternder keramischer Massen aus Ton (Kaolin), Sand und Flußmitteln :durch Aufschlämmen reit Wasser und Behandeln in der Wärme, dadurch - gekennzeichnet, daß Lösungen der bekannten Flußmittel Borax und Wasserglas s0 lange miteinander gekocht werden, bis eine Gallerte gebildet ist, und daß dann erst diese Gallerte zur Erzeugung einer Formmasse mit heiße, -Aufschlämmungen von Ton (Kaolin) und Sand, gegebenenfalls auch Flußspat, gemischt und die Mischung bei einer Temperatur nahe dem Siedepunkte verrührt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB139841D DE542862C (de) | 1928-10-12 | 1928-10-12 | Verfahren zur Herstellung leicht sinternder keramischer Massen aus Ton (Kaolin), Sand oder Flussmitteln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB139841D DE542862C (de) | 1928-10-12 | 1928-10-12 | Verfahren zur Herstellung leicht sinternder keramischer Massen aus Ton (Kaolin), Sand oder Flussmitteln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE542862C true DE542862C (de) | 1932-02-01 |
Family
ID=6999734
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB139841D Expired DE542862C (de) | 1928-10-12 | 1928-10-12 | Verfahren zur Herstellung leicht sinternder keramischer Massen aus Ton (Kaolin), Sand oder Flussmitteln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE542862C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1298922B (de) * | 1961-01-17 | 1969-07-03 | Eitel | Verfahren zur Herstellung eines Magnesit-Baustoffes mit hoher Dichte und Feuerfestigkeit fuer Hochtemperaturoefen, metallurgische OEfen u. dgl. |
-
1928
- 1928-10-12 DE DEB139841D patent/DE542862C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1298922B (de) * | 1961-01-17 | 1969-07-03 | Eitel | Verfahren zur Herstellung eines Magnesit-Baustoffes mit hoher Dichte und Feuerfestigkeit fuer Hochtemperaturoefen, metallurgische OEfen u. dgl. |
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