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Walkfaß Die Erfindung betrifft ein Walkfaß zum Gerben von Blößen usw.,
in dem die Blößen mit einer geringen Menge Gerbbrühe derart behandelt werden, daß
die Brühe- wiederholt auf die Blößen aufge'trag'en wird und von diesen wieder abläuft,
ohne daß die Blößen selbst dauernd oder zeitweise innerhalb der Brühe liegen. Dieses
Walkfaß ist in einem Bottich drehbar, dessen Boden konzentrisch zu dem Walkfaß ist.
Es wurde schon vorgeschlagen, Walkfässer in ihrem Innern mit Schaufeln oder Schöpforganen
auszustatten, so daß die Brühe beim Umlaufen des Walkfasses auf das zu gerbende
Material gegossen wird. Es wurde auch schon eine Anordnung von schrägen Schlitzen
in dem Mantel eines Walkfasses vorgeschlagen, so daß das Einströmen der Gerbflüssigkeit
in das Innere des Fasses infolge einer gewissen Schöpfwirkung der Schlitzwandung
vergrößert wird. Gemäß der Erfindung sind -nunmehr an der Außenseite des Walkfaßmantels
ein oder mehrere Schöpfgefäße angebracht, die die Brühe, Waschwasser o. dgl. oder
.eine andere Behandlungsflüssigkeit in dosierten Mengen äus einer verhältnismäßig
schmalen, allein als Flüssigkeitsbehälter dienenden Rinne in dem Boden des Bottichs
ausschöpfen, so daß nur ein kleiner Betrag der Brühe wiederholt auf die Blößen aufgetragen
wird. Hierdurch wird eine bessere Durcharbeitung des betreffenden Gutes erreicht,
als es hei bekannten Walkfässern möglich ist, bei denen das Walkfaß selbst zum großen
Teil in der Behandlungsflüssigkeit umläuft.
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Es ist an sich bekannt, an der Innenwand von Walkfässern schräg stehende
Bretter anzuordnen, die sich in das Innere der Trommel unter einem Winkel mit der
Innenwandung bzw. der Tangente erstrecken, der nicht größer als 6o° ist, so daß
die'Häute beim Umlaufen der Trommel durch diese Bretter bis etwa an den höchsten
Punkt mitgenommen werden, bevor sie von den Brettern herabgleiten< Bei der bekannten
Ausführungsform dieses Walkfasses sind die Bretter sehr breit und erstrecken- sich
etwa, um die Hälfte der Länge der Sehnin das Innere der Trommel. Durch diese große
Breite der Bretter wird eine Rollwirkung auf die im Innern der Trommel zu bearbeitenden
,Blößen ausgeübt, .so daß -sie
nacheinander von der einen Abteilung
der Bretter in die andere rollen. Abgesehen davon, daß sich durch diese Rollwirkung
d Blößen um sich selbst aufwickeln werden somit, da die Rollwirkung in der gleit
° .: Richtung erfolgt, kaum ein ordnungsmä@i Eindringen. der Behandlungsflüssigkeit
den innenliegenden Teilen der Rolle stattfinden wird, werden diese Rollen auch auf
die Kanten der darunterliegenden Bretter fallen, .so daß leicht eine Beschädigung@der
Blößen eintreten kann.
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Um alle diese Nachteile zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß jedes Brett nur etwa ein Viertel der Länge der Sehne breit ist, in der es liegt,
so daß die herabfallenden Häute nicht gegen die sich gerade unten vorbeibewegenden
Bretter fallen können. Durch diese Ausbildung des Walkfasses werden die Häute also,
ohne daß eine Rollwirkung auftritt, bis an den höchsten Punkt mitgenommen und fallen
dann auf den Boden der Trommel'bzw. in die dort befindliche Flüssigkeit, ohne daß
sie beim Herunterfallen gegen andere Bretter schlagen können.
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In den Zeichnungen ist Fig. i eine Draufsicht auf das Walkfaß, Fig.
2 ein Schnitt nach der Linie II-II der Fig. i und Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie
III-III der Fig. 2.
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Der zylindrische Teil des dargestellten Walkfasses io besteht aus
Dauben 12, die einander an den beiden Enden der Längskanton berühren, auf dem größten
Teil ihrer Länge zwischen den Enden jedoch durch Schlitze 14 voneinander getrennt
sind. Das Faß io ist an Drehzapfen 16 und i8 befestigt, die in dein Maschinengestell
2o gelagert sind. Der Zapfen 18 trägt ein Kettenrad 2z, das durch eine. Kette 24
in Treibverbindung mit einem Kettenrad 26 steht. Das Kettenrad 26 sitzt an einer
Welle 28, - die durch einen Motor 3o angetrieben wird.
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Das Faß io ist innerhalb eines Bottichs 32 mit einem konkaven -Boden
(Fig. a) angeordnet. Zum Gerben von Blößen wird die Gerbbrühe unmittelbar in den
Bottich eingeschüttet. Wird jedoch das Faß für andere Arbeiten, z. B. zum Waschen
der Blößen benutzt, so kann die Brühe zunächst -in den Behälter 36 eingebracht werden,
in dem .sie durch Heiz- oder Kühlröhren 38 entsprechend erhitzt oder gekühlt wird.
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Der konkave Boden des Bottichs 32 besitzt eine trogförmige Vertiefung
oder Rinne 4o (Fig. 2 und 3), die verhältnismäßig schmal im Vergleich zu
der Länge des Bottichs 32 ist. Somit befindet sich in der Rinne 40 ein verhältnismäßig
kleiner Betrag von Gerbbrühe. Die Gerbbrühe von der Trommel i o und denn Bottich
32 sammelt sich in der. Rinne 40. Zum Ausschöpfen der Brühe aus r Rinne und Ausgießen
der Brühe auf die dem Walkfaß befindlichen Blößen ist an 'der Mantelfläche des Walkfasses
io eine Anzahl von Schöpfgefäßen 42 angebracht, die fast so breit wie die. Rinne
4o sind und in die Rinne eintauchen, so daß während der Drehung desWalkfasses jedes
Schöpfgefäß durch die Rinne 4o hindurchgeführt wird und Gerbbrühe ausschöpft. Beim
Aufwärtsbewegen des Schöpfgefäßes 42 bei der Drehung des Walkfasses io läuft die
in dem Schöpfgefäß befindliche Gerbbrühe allmählich durch einen oder mehrere Schlitze
14 in das Innere der Trommel ab, so daß ein Regen von Gerb-. brühe ständig auf die
Blößen in dem Walkfaß herabrieselt. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, befinden
sich auf der Innenseite eines jeden Schöpfgefäßes 42 zumindestens zwei Schlitze
14, durch die die Gerbbrühe von dem Schöpfgefäß in das Innere des W alkfasses rinnt.
Das Faß führt vorzugsweise ad. Umdrehungen pro Minute aus, so daß die Gerbbrühe
in jedem Schöpfgefäß bis zur Erreichung des höchsten Drehpunktes des Schöpfgefäßes
allmählich auslaufen kann. Die Schöpfgefäße können in einer oder mehreren Reihen
auf der Außenfläche des Fasses angeordnet werden.
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Zum Walken der Blößen in dem Faß, insbesondere zum Emporheben der
Blößen aus der Gerbbrühe und Herabwerfen der Blößen in die Gerbbrühe sind an der
Innenwand des Walkfasses mehrere waagerechte Bretter 5o angeordnet, die in der Umlaufrichtung
einen spitzen Winkel mit dem Innenmantel des Walkfasses@bilden und nur etwa ein
Viertel der Länge der Sehne, in der sie liegen, sind, so daß die von oben herabfallenden
Blößen nicht auf die Bretter aufschlagen. Die Blößen werden von den Brettern So
bis beinahe an den höchsten Drehpunkt des Brettes mitgenommen. Der Winkel zwischen
dem Brett So und der Faßwand beträgt vorzugsweise 5o bis 55° und soll nicht größer
als 6o° sein. Die von dem Brett 5o bei Erreichung seines höchsten Drehpunktes herabfallenden
Blößen können sich somit ausbreiten und werden dadurch gleichmäßiger gegerbt, da
insbesondere das häufig beobachtete Zusmmenrollen und Zusammenballen der Blößen
vermieden wird.
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Wie auf der Zeichnung dargestellt, besitzt das Walkfaß acht Bretter
5o. Die Zahl der Bretter kann jedoch beliebig geändert werden. Bei Verringerung
der Anzahl der Bretter (z. B. auf sechs) wird vorzugsweise das Faß schneller gedreht.
Ebenfalls soll in diesem Falle der Winkel zwischen Brett und Faß etwas größer, aber
nicht über 7o° sein,
Damit die Gerbflüssigkeit von den Blößen ablaufen
kann, wenn diese auf einem Brett 50 emporgehoben werden, besitzt jedes Brett 5o
mehrere Ablauflöcher 52 (Fig. 2). Dadurch wird vermieden, daß bereits stark verbrauche,-Gerbbrühe
mit den Blößen in Berührung bleibt. Vielmehr läuft diese Brühe ab und stärkere Gerbbrühe
ergießt sich von den Schöpfgefäßen 42 auf die Werkstücke.
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Die von den Schöpfgefäßen 4,2 in das Innere des Walkfasses rinnende
Gerbbrühe wird vorxiehmlich auf die Blößen auf den Brettern 5o ergossen, jedoch
nimmt das Schöpfgefäß einen Teil der Gerbbrühe bis an die höchste Stelle des Fasses
mit, der dann unmittelbar auf die Blößen in, dem Boden des Walkfasses ergossen wird.
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Wird das Faß ro zum Spülen oder Waschen der Blößen nach dem Gerben
oder Färben benutzt, so werden in diesem Falle die Schöpfgefäße 42 insbesondere
durch die Schlitze 1q. unterstützt, da die Außenenden der Schlitze trichterförmig
sind und,die inneren Enden, in der Drehrichtung des Walkfasses gesehen, hinter,den
Außenenden liegen und der Bottich höher mit Flüssigkeit gefüllt ist, so daß bei
der Drehung des Walkfasses io jeder Schlitz ebenfalls eine Schöpfwirkung ausübt.
In diesem Falle wird vorzugsweise das Faß schneller gedreht.
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Die Blößen werden durch eine Öffnung 54 in das Walkfaßeingeworfen,
und weiterhin. wird beim Gerben der Blößen eine zum Gerben der in das Walkfaß eingelegten
Anzahl von Blößen ausreichende Menge der Gerbbvühe eingeschüttet, worauf dann das
Gerben der Blößen in der beschriebenen Art und Weise vonstatten geht. Beim Waschen
der Blößen wird natürlich ein größerer Betrag von Waschflüssigkeit angewandt, die
durch eine Röhre 56 an dem Boden des Bottiches 32 abgelassen wird, während frische
Waschbrühe von dem Behälter 36 aus in den Bottich 32 einläuft.