DE641099C - Fernsteuerungseinrichtung fuer eine Mehrzahl verstellbarer Organe - Google Patents
Fernsteuerungseinrichtung fuer eine Mehrzahl verstellbarer OrganeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Fernsteuereinrichtung
für eine Mehrzahl verstellbarer Organe, die durch verschiedene Kombinationen
voneinander abweichender Frequenzen ausgewählt und durch ein darauffolgendes Betätigungskommando verstellt
werden.
Erfindungsgemäß wird die Verstellung eines ausgewählten Organs dadurch bewirkt,
daß mindestens eine der zur Auswahl des Organs dienenden Frequenzen bei der Durchführung
des Betätigungskommandos in Wegfall kommt. Dadurch wird eine besonders
vorteilhafte und betriebssichere Fernsteuereinrichtung geschaffen. Bei der Durchführung des durch die Erfindung vorgeschlagenen
neuartigen Fernsteuerprinzips wird zweckmäßig auch die Fernüberwachung anders als bei bekannten Einrichtungen ausgestaltet.
Ausführungebeispiele der Erfindung sind in den Abbildungen dargestellt.
In der Abb. 1 ist auf der rechten Seite die
Hauptstelle dargestellt,. welche über zwei Leiter 1 und 2 mit beispielsweise zwei Nebenstellen
A und B verbunden ist, in denen sich je ein verstellbares Organ befindet. In dieser
Abbildung ist lediglich eine Schaltung zur Steuerung der Organe dargestellt. In der
Hauptstelle befinden sich beispielsweise zwei Wechselstromerzeuger 3 und 4, deren Frequenzen
voneinander verschieden sind. In der Nebenstelle A befinden sich zwei Frequenzrelais
8 und 9, von denen das eine, 8, auf die von dem Generator 3 erzeugte Frequenz,
das andere, 9, auf die von dem Generator 4 erzeugte Frequenz abgestimmt ist. In der Nebenstelle B befinden sich ebenfalls
zwei Frequenzrelais 10 und 11, die beispielsweise beide auf die von dem Generator 4 erzeugte
Frequenz abgestimmt sind. Diese Relais dienen zur Auswahl und schließen bei
ihrem Ansprechen einen sogenannten Haltekreis für sich selbst, der so lange aufrechterhalten
bleibt, wie überhaupt noch Wechselstrom irgendeiner beliebigen Frequenz über die Fernleitungen übermittelt wird. Wie derartige
Relais ausgebildet sein können, zeigen die später beschriebenen Abb. 3, 3a. Die in
den Nebenstellen ferner vorgesehenen Relais, z. B. 18 und 19, sprechen an, sobald irgendein
Wechselstrom über die Fernleitungen· übermittelt wird. Wenn beispielsweise die
Nebenstelle A bzw. das in ihr befindliche Organ ausgewählt werden soll, muß in der
Hauptstelle der Schalter 7 geschlossen werden, worauf über die Fernleitungen 1 und 2
die von den beiden Generatoren 3 und 4 er-
zeugten Frequenzen übermittelt werden. Die Frequenzrelais 8 und 9 sprechen an und
schließen ihre Kontakte 15 bzw. 16. Außerdem sprechen auch die beiden Relais 18 und
19 an. In der Nebenstelle B spricht lediglieft
das Frequenzrelais 11 an und das an die Leitung 2 angeschlossene frequenzunempfindliche
Relais. Da eine Nebenstelle bzw. ein Organ nur dann ausgewählt wird, wenn eine ihm
zugeordnete Kombination von zwei Frequenzen übermittelt wird, ist jetzt die Nebenstelle^
ausgewählt. Ein Betätigungsstromkreis ist, wie ohne weiteres aus der Abbildung ersichtlich ist, noch nicht geschlossen.
Keine von den beiden Spulen 26, 27, die beispielsweise die Ein- und Ausschaltspulen
eines Schalters sein können, wird erregt. Wie schon erwähnt, bleiben die Relais 8 und 9
durch besondere Haltevorrichtungen so lange erregt, wie ein Wechselstrom beliebiger Frequenz
über eine von den beiden Leitungen übermittelt wird. Wenn jetzt der Druckknopf 28 betätigt wird, wird die Leitung 1 von dem
Generator 3 bzw. der Sammelschiene 5 abgeschaltet, so daß das Relais 18 seinen Anker
20 abfallen läßt. Jetzt ist ein Betätigungsstromkreis für die Spule 26 geschlossen, der
von der Batterie über den Anker 12, Kontakt 15, den Anker 13, Kontakt 16, den Anker 23,
Kontakt 25, über die Wicklung 26, den Kontakt 21 und den Anker 20 zur Batterie 30 verläuft.
Wenn der Druckknopf 28 mehrmals geöffnet oder geschlossen wird, kommt dieser eben verfolgte Stromkreis mehrmals zustände,
so daß der dadurch hervorgerufene Steuervorgang beliebig oft wiederholt werden kann oder auch andere Schaltvorgänge in bestimmter
Reihenfolge dadurch vorgenommen werden können. Wenn die Schaltspule 27 erregt werden soll, muß der Druckknopf 29
betätigt werden, worauf das Relais 19 abfällt, während das Relais 18 erregt bleibt. Wenn
die gewünschten Steuervorgänge beendet sind, wird der Schalter 7 geöffnet, dadurch
4-5 die beiden Leitungen 1 und 2 von dem Wechselstromerzeuger
3 und 4 abgeschaltet und, da nun überhaupt kein Wechselstrom mehr nach den Nebenstellen übermittelt wird, nicht
nur die Relais 18 und .19, sondern auch die Frequenzrelais oder Wählrelais 8 und 9 entregt.
In diesem Ausführungsbeispiel sind lediglich zwei Frequenzerzeuger beispielsweise mit
den Frequenzen 30 und 40 vorgesehen. Es lassen sich also vier verschiedene Kombinationen
von der Hauptstelle nach den Nebenstellen übermitteln: 30-30, 40-40, 30-40, 40-30. In der Abbildung sind nur die Kombinationen
30-40 und 40-40 erläutert. Um die Zahl der möglichen Auswahlen zu vergrößern, kann man weitere Frequenzerzeuger
und dementsprechend eine größere Zahl von Kombinationen vorsehen. Da die Steuerung
lediglich durch Wechselstromimpulse erfolgt, " kann man, ohne die Leitungen zwischen den
Nebenstellen und der Hauptstelle vermehren ■'· ζύίmüssen, für die Rückmeldungen beispielsweise
Gleichstrom verwenden, der in an sich bekannter Weise gegen die Wechselströme und umgekehrt abgesperrt ist.
Ein Ausführungsbeispiel für eine Schaltung, bei der die Rückmeldungen mittels
Gleichstrom nach der Hauptstelle übermittelt werden, zeigt die Abb. 2. A und B sind zwei
verstellbare Organe, die über die Fernleitung 41 von der Hauptstelle aus überwacht werden
sollen. In der Hauptstelle befindet sich ein Frequenzerzeuger 43, dessen Tourenzahl derart
verändert wird, daß auf die Fernleitung in bestimmter Reihenfolge beispielsweise die
Frequenzen 24, 25, 26, 27, 28 usw. gegeben werden. Auf die geradzahligen Frequenzen
sind in der Hauptstelle Frequenzrelais, z. B. 64, 69 usw., abgestimmt, die bei ihrem Ansprechen
polarisierte Relais 54, 55 von der Fernleitung abschalten bzw. an die Fernlei- ·
tung anschließen. Jedes von den polarisierten Relais steuert zwei Signallampen, die die
Stellung der zugehörigen verstellbaren Organe anzeigen sollen. In den Nebenstellen
sind ebenfalls Frequenzrelais angeordnet, die auf die ungeradzahligen Frequenzen beispielsweise
abgestimmt sind und an den verstellbaren Organen befindliche Hilfskontakte nacheinander mit der Fernleitung verbinden.
Angenommen, der Generator 43 läuft mit einer Frequenz von 24 Perioden. Die Frequenz
wird von Hand oder automatisch, aber schrittweise mittels eines Widerstandes 47,
der in dem Erreger Stromkreis des Frequenzgenerators 43 und des Antriebsmotors 42
liegt, vergrößert. Wenn die Frequenz 25 erreicht ist, spricht das Relais 48 an, welches
dem verstellbaren Organ A zugeordnet ist, zieht seinen Anker 56 an, der vorübergehend
den Kontakt 57 berührt und dabei die Verbindung des Hilfskontaktes 62 mit der Fernleitung
41 herstellt. Je nach der Stellung des Organs A wird ein positiver oder negativer
Impuls über die Fernleitung, den Kontakt 58 und den Anker 59 des Frequenzrelais 64 dem
polarisierten Relais 54 zugeführt, welches seinen Anker 60 entsprechend umlegt, so daß
eine von den beiden Signallampen 50 oder 51 aufleuchtet und dadurch die Stellung des zuehörigen
Organs A anzeigt. Die Frequenzrelais 48 und 49 schließen in derselben
Weise wie die in der Abb. 1 dargestellten Frequenzrelais einen sogenannten Haltekreis,
so daß ihre Anker erst dann wieder abfallen, wenn überhaupt kein Wechselstrom mehr
über die Fernleitung 41 übermittelt wird. Die
Anker dieser Relais berühren jedoch nur vorübergehend die von ihnen gesteuerten Kontakte.
Die Frequenzrelais in'der Hauptstelle bleiben, nachdem sie einmal bei Übermittlung
der zugehörigen Frequenz angesprochen haben, ebenfalls erregt, solange wie überhaupt
noch Wechselstrom auf die Leitung gegeben wird.
Wenn jetzt die Frequenz auf 26 Perioden anwächst, spricht das Relais 64 an, öffnet den
Kontakt 58, 59, schaltet dadurch das polarisierte Relais 54 von der Fernleitung ab "und
schließt an seinem Anker 66 den Kontakt 65, so daß das polarisierte Relais 55, welches dem
verstellbaren Organ B zugeordnet ist, an die Fernleitung angeschlossen wird. Die Frequenz
wird jetzt auf 27 Perioden erhöht, so daß das Relais 49 anspricht und vorübergehend
den'Hilfskontakt 63 des verstellbaren Organs B mit der Fernleitung verbindet.
Ein positiver oder negativer Impuls wird jetzt je nach der Stellung des verstellbaren
Organs B dem polarisierten Relais 55 über die Fernleitung, den Anker 6y, den Kontakt
68 sowie den Anker 66 und den Kontakt 65 übermittelt. Dieses schaltet die Signallampen
52, S3 der Stellung des verstellbaren Organs B
entsprechend um. Bei der Frequenz 28 wird das Relais 69 erregt, welches das polarisierte
Relais 55 abschaltet und am Anker 71 das nächste polarisierte Relais, welches in der
Abbildung nicht mehr dargestellt ist, mit der Fernleitung verbindet. Sobald sämtliche verstellbare
Organe ihre Stellung rückgemeldet haben, wird der Frequenzerzeuger 43 von der Fernleitung abgeschaltet, seine Tourenzahl
schnell auf eine der Periodenzahl 24 entsprechende Größe erniedrigt, worauf der nächste
Überwachungszyklus vor sich gehen kann.
Die Abb. 3 und 3a zeigen ein Frequenzrelais, wie es bei den Schaltungen gemäß
Abb. ι und 2 verwendet werden kann. Der Zweck dieses frequenzempfindlichen Relais
ist derr einen Hilfsstromkreis dauernd zu
schließen, wenn ein Wechselstrom einer bestimmten Frequenz dem Relais zugeführt
worden ist. Das Relais besteht aus einer Zunge-131, die auf eine bestimmte Frequenz
abgestimmt ist, und aus einem Magneten 132 ähnlich den bei den bekannten Frequenzmessern
verwendeten. Die Zunge unterscheidet sich jedoch von den bei den erwähnten
Instrumenten verwendeten Zungen dadurch, daß ein Kontaktglied 133 vorgesehen ist und
daß der Teil 134 etwas verlängert ist. Ein Haltemagnet 135 von besonderer Ausbildung
dient dazu, die Zunge 134 in dem Luftspalt 136 festzuhalten, sobald sie bei dem größten
Ausschlag in ihn hineinschwingt. Ein Hilfsrelais 137 üblicher Ausführung und eine Batterie
138 dienen zur Betätigung des Relais.
Die Ausbildung des Haltemagneten 135 geht
aus der Abb. 3a hervor. Eine Erregerspule
139 befindet sich auf dem mittleren Schenkel·
140 und erzeugt einen Fluß in diesem. Der Fluß teilt sich 'in zwei Hälften, wie durch die
Linien 141 und 142 angezeigt ist. Die Polspitzen
143 und 144 sind so ausgebildet, daß die Dichte des magnetischen Flusses in dem
Luftspalt 136 so groß wie möglich, dagegen der Streufluß so klein wie möglich wird. Auf
diese Weise wird das Schwingen der Zunge 131 durch keinen magnetischen Streufluß
gedämpft, der die Schärfe der Abstimmung und die Empfindlichkeit des Relais verschlechtem
würde. Wenn die Zunge 131 eine bestimmte Amplitude erreicht, gelangt sie in
ein sehr scharfes magnetisches Feld, dessen Kraftlinien in derselben Richtung fließen, in
der sich die Zunge 134 bewegt. Gleichgültig, ob der Teil 134 ein Heiner Dauermagnet
oder ob er aus Weicheisen oder entmagnetisiertem Eisen besteht, er wird mit großer
Kraft in den Luftspalt hineingezogen und bleibt in diesem angezogen, solange der
Haltemagnet 135 erregt bleibt. Das Frequenzrelais in Abb. 3 ist an die Leitung 147
angeschlossen. Der Magnet 132 erzeugt ein Wechselfeld, welches auf die Zunge 131 einwirkt
und sie in Schwingung versetzt. Gleich- go zeitig mit dem Magnet 132 wird auch das
Relais 137 erregt, welches den Stromkreis des Haltemagneten schließt. Das Relais 137
kann ein Wechselstromrelais sein oder auch ein polarisiertes Relais, welches durch den
von der Leitung 14 kommenden und gleichgerichteten
Wechselstrom erregt wird. Auf die zuletzt erwähnte Art und Weise kann das Relais 137 sehr empfindlich gemacht werden.
Sobald Resonanz eintritt, gelangt das Kontaktstück 133 mit dem Kontakt 148 in Berührung, und der Stromkreis 150 wird geschlossen,
der die jeweils erforderlichen Schaltungen vornimmt oder einleitet. Um den Stromkreis
150 zu öffnen, muß der Wechselstrom- 105-kreis
147 geöffnet werden, so daß der Haltemagnet 135 entregt wird und die Zunge 131
in ihre Ruhelage zurückkehren kann.
Die Abb. 4 zeigt eine Schaltung, bei der die verstellbaren Organe ebenso gesteuert
werden wie in der Abb. 1 und ebenso überwacht werden, wie in der Abb. 2 dargestellt
und erläutert ist. Angenommen, der Schalter 117 soll eingeschaltet werden. Um ihn aus der
Zahl der vorhandenen verstellbaren Organe auszuwählen, müssen. zwei voneinander verschiedene
bestimmte Frequenzen über die Fernleitungen 82 und 83 übermittelt werden,
durch die beispielsweise über die Transformatoren 85 usw. 'die abgestimmten Relais 95
und 96 erregt werden. Wie schon anläßlich der Beschreibung der Abb. 1 erwähnt wurde,
kann man mit zwei Frequenzen vier verstellbare Organe steuern. In der gleichen Weise
lassen sich mit zehn Frequenzen hundert Kombinationen zusammenstellen. Gleichzeitig
mit den Frequenzrelais 95 und 96 werden auch die Hilfsrelais 86 und 89 erregt. Über
die von diesen gesteuerten Kontakte 93, 94 werden die Haltemagnet'e 91 und 92 erregt.
Die Kontakte 93 und 94 liegen parallel im ίο Erregerstromkreis der beiden Haltemagnete,
so daß diese erregt sind, solange eines von den Relais 86, 89 erregt ist. Die Relais 99
und 100 entsprechen den Relais 18 und 19 in
der Abb. 1. Wenn also der Schalter 117 eingeschaltet
werden soll, muß die Frequenz, auf die das Relais 96 abgestimmt ist, abgeschaltet
werden, so daß über den Kontakt 103 und den Kontakt 102 das Relais 99 erregt
wird, welches die Schließ spule des Schalters 117 einschaltet. Wenn der Schalter 117 unmittelbar
danach wrieder geöffnet werden soll,
muß die Frequenz, auf die das Relais 96 abgestimmt ist, wieder eingeschaltet werden
und die Frequenz, auf die das Relais 95 abgestimmt ist, abgeschaltet werden. Dann
wird über den Kontakt 105 und den Kontakt 104 das Relais 100 erregt, welches die Öffnungsspule
des Schalters steuert. Diese erwähnten Schaltvorgänge können beliebig oft wiederholt werden. Erst wenn beide Frequenzen
nicht mehr über die Fernleitungen 82, 83 bzw. 83, 94 übermittelt werden, kehren sowohl
die Frequenzrelais 95 und 96 als auch die übrigen Einrichtungen in ihre Ruhelage
zurück. Statt der in den Abbildungen verwendeten Frequenzrelais können auch beliebig
andere entsprechend ausgebildete Relais mit den erwähnten Eigenschaften verwendet
werden. Anstatt verschiedene Frequenzen zu benutzen, kann man dieselbe Frequenz verwenden
und durch eine bestimmte Anzahl von Impulsen derselben Frequenz die einzelnen verstellbaren Organe auswählen.
Die Rückmeldung erfolgt auf dieselbe Art und Weise wie in Abb. 2. Sobald das zu dem
Schalter 117 zugehörige Frequenzrelais anspricht, wird das Relais 110 erregt, welches
an dem Kontakt 109 den Stromkreis des Relais 110 schließt. Dieses schließt vorübergehend
den Kontakt 111 und ermöglicht damit die Übermittlung eines Überwachungsimpulses über die Fernleitung 82, 83, der je
nach der Stellung des Schalters 117 und damit des Hilfsschalters 112 positiv oder negativ
ist. Die Gleichstromimpulse werden gegenüber den Wechselstromimpulsen durch Drosselspulen, die Wechselstromimpulse gegenüber
den Gleichstromimpulsen durch Kondensatoren 114, 115, 116 geschützt. Die Überwachungsimpulse
können auch über die Leitungen 8i, 83 oder ,83, 84 übermittelt werden.
Wenn die Zahl der verstellbaren Organe sehr groß wird, kann man die Zahl der
erforderlichen verschiedenen Frequenzen durch eine Anordnung, wie sie in Abb. 5 dargestellt
ist, verringern. 121 bis 128 sind Frequenzrelais.
Die Relais 121 und 126 sind auf dieselbe
Frequenz abgestimmt, die Relais 122 und 127 auf eine andere und ebenso die
Relais 123 und 128 auf eine dritte Frequenz. Wie in der Abb. 2 dargestellt, können durch
einen Motorgenerator 42, 43 Wechselstromimpulse, verschiedener Frequenz nacheinander
über die Fernleitung übermittelt werden, durch die die Relais 121 bis 123 nacheinander
erregt werden. Sie können dabei ein Anzeigesignal zu der Hauptstelle übermitteln,
wie dies in der Abb. 2 erläutert ist. Sobald das Relais 123 anspricht, schließt es einen
Kontakt 124. Dadurch werden die Relais 126 bis 128 mit der Hauptstelle verbunden und
nacheinander erregt. Das Relais 128 schließt bei seinem Ansprechen einen Kontakt 125
und legt die Fernleitung an eine in der Abbildung nicht mehr dargestellte weitere
Gruppe von Frequenzrelais ähnlich den dargestellten. Jedesmal, wenn die letzten Relais
einer Gruppe ansprechen, wird die Frequenz so verändert, daß das nächste Relais der
ersten Gruppe ansprechen kann.
In der Abb. 6 ist ein frequenzempfindliches Relais dargestellt, welches sich besonders für
die in den vorhergehenden Ausführungsbeispielen dargestellte Fernsteuereinrichtung
eignet. Das Relais besteht aus einem Joch 36, welches Vorsprünge 37 und 38 sowie zwei
bewegliche Anker 39 und 40 besitzt. Wenn das Relais anspricht, klappen die beiden Anker
39 und 40 aus ihrer normalen Stellung, in der sie sich bei 44 berühren, entgegen der Wirkung
einer Feder-43 auseinander, bis sie mit ihren oberen Enden gegen die Vorsprünge 37
und 38 anschlagen. Das Joch 36 trägt drei Spulen 45, 47 und 49, die alle an die Leitungen
i, 2 angeschlossen sind. Die Spule 45 ist in Reihe mit einem Kondensator 46, die
Spule 47 in Reihe mit einer Drosselspule 48 geschaltet. Es ist daher klar, daß ein bestimmter
Schwingungskreis entsteht, der den kapazitiven Stromkreis 45, 46 und den induktiven
Stromkreis 47, 48 umfaßt. Im Resonanzfall werden die Ströme in diesen beiden Kreisen nahezu um i8o° außer Phase sein.
Die Spulen 47 und 45 haben dieselben elektrischen Eigenschaften, so daß im Resonanzfall
die Stromkomponenten, die durch sie fließen, in dem Joch 36 gleiche magnetische Felder erzeugen. Außerdem sind sie so gewickelt,
daß die erzeugten magnetischen Felder einander entgegengesetzt sind. Infolge des Widerstandes und der magnetischen
Verluste wird die Phasenverschiebung zwi-
sehen den Strömen der Spulen 45 und 47
nicht 180 °, sondern weniger als i8o° betragen,
wie in dem Vektordiagramm Abb. 22 a dargestellt ist.· In dieser Abbildung stellen
die Vektoren lm und I47 die ,Ströme in den
Spulen 45 und 47 dar. Sie sind einem imaginären resultierenden Strom I49 äquivalent.
Obgleich daher die durch die Spulen 45 und 47 erzeugten Felder einander gleich und entgegengesetzt
sind, entsteht doch ein resultierendes Feld, welches durch den resultierenden
Strom /49 erzeugt wird, der in Wirklichkeit
nicht existiert, sondern die Vektorsumme von J45 und Ii7 ist. Da eine scharfe Ab-Stimmung
des Relais von einer mehr oder weniger guten Ausbalancierung zwischen den
Feldern der Spulen 45 und 47 abhängt, so daß bei diesem Gleichgewicht kein resultierendes
Feld, welches durch die Spulen 45
ao und 47 fließt, entsteht, ist eine Spule 49 auf dem Joch 36 angeordnet, um dem von dem
resultierenden Strom/49 herrührenden Feld
entgegenzuwirken. Mit anderen Worten, um die durch die elektrischen und magnetischen
Verluste bewirkte Verschlechterung der Abstimmung zu beseitigen. Da die elektrischen
Charakteristiken der Resonanzstromkreise gleichen Verlauf haben (gleiche Verluste,
Impodanz, Amperewindungen der Magnetspulen), ist der Strom durch die Wicklung 45
gleich dem Strom durch die Wicklung 47, und die Spannung auf den Leitungen 1, 2 eilt diesem
Strom um denselben Winkel nach, um den der Strom in der Wicklung 47 der Leitungsspannung
nacheilt. Daher ist der resultierende Strom Z49 in Phase mit der Spannung
der Leitung r, 2. Das durch diesen Strom erzeugte magnetische Feld kann daher durch
die Spule 49 vernichtet werden, die so gewickelt ist, daß sie die genügende Anzahl
Amperewindungen besitzt, um ein gleich großes Feld wie das zu vernichtende Feld zu
haben. Die Spule 45 wird einen Streufluß erzeugen, der sich von der Spule 45 durch den
Anker 39 erstreckt. Ähnlich erzeugt die Spule 47 einen Streufluß durch den Anker 40.
Daher entsteht eine Anziehungskraft zwischen dem Vorsprung 37 und dem oberen Ende des
Ankers 39'und eine abstoßende Kraft zwischen den Ankern 39 und 40. Wenn daher die
Anker einmal angezogen worden sind, so bleiben sie in dieser Stellung, selbst wenn die
Frequenz des Wechselstromes sich verändert, da in diesem Fall die Spulen 45 und' 47 jede
für sich einen unabhängigen magnetischen Stromkreis besitzen. Der Anker 40 überbrückt
im angezogenen Zustande die Kontakte 17 und 18.
Wenn die Frequenz des in der Leitung 1, 2
fließenden Wechselstromes nicht die gleiche ist wie die, auf welche das Relais abgestimmt
ist, tritt kein Gleichgewicht zwischen den magnetischen Feldern der Spulen 45 und 47 ein.
Selbst wenn der Grad der Ungleichheit sehr gering ist, wird infolge der großen Perme- 5g
abilität des geschlossenen Eisenkreises ein starker zirkulierender Fluß erzeugt, der von
der Spule 45 durch das Joch 36, die Spule 47 -und die Anker 40 und 39 zurück zur Spule 45
verläuft. Dieser starke Fluß fließt durch die Anker 40 und ^g in Reihe und erzeugt daher
zwischen den oberen Enden ein starkes Anziehungsmoment.
Ein beträchtlicher Streufluß entsteht außerdem von den oberen Enden der Anker 39 und 40 zu den Vorsprüngen 37
und 38, so daß auf die Anker 39 und 40 eine Kraft wirkt, die sie zu den Vorsprüngen 37
und 38 hinzuziehen versucht. Infolge des hohen Widerstandes der Luftspalte in den
Streuflüssen überwiegt jedoch dieAnziehungskraft zwischen den Ankern 39 und 40, so· daß
diese in ihrer gezeichneten Ruhelage so lange verbleiben, bis eine genaue Resonanz vorhanden
ist. Die Spannung der Feder 43 kann daher nahezu Null sein, wenn die Anker 39
und 40 sich in ihrer Ruhestellung befinden, und braucht nur so stark zu sein, um die
Anker nach einem Ansprechen des Relais aus ihrer angezogenen Stellung in die normale
Ruhestellung zu bringen.
Ein fest angebrachtes Glied 50 aus nicht magnetischem Material, welches mit dem
Kern 36 mit Hilfe nicht magnetischer Mittel verbunden ist, dient dazu, die Anker 39 und
40 in der Mittelstellung festzuhalten, wenn sie von den Vorsprüngen 37 und 38 abfallen.
Claims (5)
1. Fernsteuerungseinrichtung für eine • Mehrzahl verstellbarer Organe, die durch
die Kombination mehrerer voneinander abweichender Frequenzen ausgewählt und durch ein darauffolgendes Betätigungskommando verstellt werden, dadurch ge-
kennzeichnet, daß die Verstellung eines ausgewählten Organs (117 in Abb. 4)
durch Fortfall mindestens einer der zur Auswahl des Organs dienenden Frequenzen im Betätigungskommando bewirkt
wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Auswahl vornehmenden frequenzempfindlichen Relais derart ausgebildet sind, daß sie· bei
ihrem. Ansprechen auf die ihnen eigentümliche Frequenz mittels elektrischer
oder magnetischer Mittel einen Haltekreis für sich selbst schließen, der so lange aufrechterhalten
bleibt, wie Wechselstrom irgendeiner beliebigen Frequenz dem Relais zugeführt wird (Abb. 3).
3· Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die frequenzempfindlichen
Relais eine Zunge (131) haben, die auf eine bestimmte Frequenz
abgestimmt ist und von einem Wechselstrommagneten (132) in Schwingungen
versetzt wird, sowie einen frequenzunabhängigen Haltemagneten (135) mit einem,
Luftspalt (136) besitzen, in den ein vorspringender Teil (134) der Zunge hineingezogen
wird, wenn die Zunge im Resonanzfall mit genügend großer-Amplitude
schwingt (Abb. 3).
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die frequenzempfindlichen
Relais aus einem Joch (36) und zwei durch eine Feder (43) verbundenen Ankern (39, 40) bestehen, die
unter der Einwirkung von zwei auf den beiden Schenkeln des Joches (36) angebrachten,
von dem: übermittelten Wechselstrom beeinflußten Wicklungen (45 und 47) nur dann, wenn im Resonanzfall die
in den beiden Wicklungen fließenden Stromkomponenten in dem Joch (36) annähernd
gleiche und entgegengesetzte magnetische Felder erzeugen, auseinander-'
geklappt und gegen auf den beiden Schenkeln des Joches befindliche Vorsprünge
(37 und 38) gedrückt werden, von welchen sie auch bei Änderung der Frequenz
des auf die Wicklung einwirkenden Wechselstromes angezogen gehalten werden
(Abb. 6).
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß auf dem Joch eine dritte Wicklung (49) angebracht ist, welche dem durch Zusammenwirken der
beiden anderen Wicklungen erzeugten resultierenden Feld entgegenwirkt (Abb. 6).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US641099XA | 1929-03-08 | 1929-03-08 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE641099C true DE641099C (de) | 1937-01-22 |
Family
ID=22053615
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930641099D Expired DE641099C (de) | 1929-03-08 | 1930-03-09 | Fernsteuerungseinrichtung fuer eine Mehrzahl verstellbarer Organe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE641099C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE749627C (de) * | 1937-06-20 | 1944-11-27 | Einrichtung zur Fernsteuerung einer Mehrzahl von Empfangsrelais |
-
1930
- 1930-03-09 DE DE1930641099D patent/DE641099C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE749627C (de) * | 1937-06-20 | 1944-11-27 | Einrichtung zur Fernsteuerung einer Mehrzahl von Empfangsrelais |
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