DE640922C

DE640922C - Verfahren zum Herstellen aufblasbarer Kautschukhohlkoerper aus drei Kautschukplatten

Info

Publication number: DE640922C
Application number: DEP70640D
Authority: DE
Original assignee: WILHELM PLAAT
Current assignee: WILHELM PLAAT
Priority date: 1935-01-22
Filing date: 1935-01-22
Publication date: 1937-01-16

Description

Hohlkörper aus drei Kautschukplatten oder -bahnen wurden bisher in der Weise hergestellt, daß man zwei Platten zunächst an nur einem Teile ihrer Kantenlänge durch verschweißendes Stanzen zusammenfügte. Alsdann wurde zwischen die noch freien Kantenteile ein drittes Plattenstück eingesetzt und durch verschweißendes Stanzen die aneinanderstoßenden Kanten miteinander verbunden.

Bei Tierfiguren z. B. bildet diese dritte Platte gewöhnlich den Bauchteil, und dieser ' ist balgenartig gefaltet. Derartige Figuren haben dadurch mindestens drei Verbindungsnähte, die immer schwache Stellen bilden, und die Figuren fallen auch verhältnismäßig schmal aus, wodurch ihr aufrechter Stand unsicher und nicht recht fest ist. Das Ausstanzen und Zusammenfügen konnte nur in mehreren Arbeitsgängen erfolgen. Ferner sind laufringartige Spielzeuge aus Kautschuk bekannt, bei denen eine mittlere, den ganzen Körperumfang umlaufende Bahn vorhanden ist, aber diese sind nicht durch verschweißendes Stanzen hergestellt, sondern in Formen vulkanisiert und daher formfest und nicht aufblasbar.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines aufblasbaren Kautschukhohlkörpers aus drei Kautschukplatten, die alle drei in einem Arbeitsgange durch verschweißendes Stanzen in die gewünschte Form ausgestanzt und miteinander vereinigt -■ werden; alsdann werden sie in üblicher Weise vulkanisiert.

Den bekannten Verfahren gegenüber besteht die Erfindung darin, daß zwischen zwei · gleich starke unvulkanisierte Kautschukplatten ein den Umrissen des zu bildenden Gegenstandes entsprechend geformtes Formeisen gebracht wi^d, das von einer dritten unvulkanisierten Kautschukplatte so umhüllt ist, daß die Seitenteile dieser Platte lappenartig die obere und .untere Fonmeisenkante nach außen überhängen. Durch verschweißendes Stanzen werden dann aus den beiden Seitenplatten den Umrissen des Formeisens ent-' sprechend geformte Platten als ,Seitenplatten ausgestanzt, und zugleich wird aus dem auf das Formeisen aufgespannten Stücke ein zwischen die Seitenplatten passendes ringartiges Mittelstück ausgestanzt, und diese drei Teile werden auch gleichzeitig mit ihren Kanten miteinander verbunden. Das Mittelstück läuft dann in Forin einer endlosen Gummibahn um den ganzen Umfang des Körpers herum und ist mit nur je einer Schweißnaht mit den Kanten der beiden Seitenplatten verbunden. Die beiden Schweißnähte laufen auch rings um den ganzen Körper.

Die mittlere Kautschukbahn, welche die beiden Seitenteile trägt und zusammenhält, kann die gleiche Dicke haben wie diese. Wird jedoch die Mittelbahn dicker genommen als die beiden Seitenplatten, dann wird sie beim Aufblasen des Hohlkörpers in der Querrichtung nicht oder nur ganz schwach gewölbt, so daß der Umfang des Körpers nicht

vollkommen rund wird, sondern an den Schweißnähten eckig ausfällt, indem sich hier Winkel bilden, weil die Wandung der dickeren Mittelbahn dem Luftdrucke schwerer nachgibt als die dünnen Seitenplatten.

Das Verfahren gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß nach Zwischenlegen der Mittelbahn zwischen die beiden Seitenplatten die in dieser Weise gebildeten Körper breiter 1.0 ausfallen und infolgedessen sich besser und sicherer und in jeder Stellung aufrecht stellen lassen. Die dickere Mittelbahn dient gewissermaßen als Träger und Halter für die beiden Seitenplatten oder den ganzen Körper. ig Die Mittelbahn kann auch anders gefärbt oder gemustert sein als die beiden Seitenplatten, wodurch ein gefälligeres Aussehen erzielt wird. Das Mittelstück kann schließlich eine Öffnung haben, oder es kann ein Ansatzstück für das Aufblasen vorgesehen werden. In der beiliegenden Zeichnung sind Ausführungsbeispiele dargestellt. In Abb. ι sind α und b zwei Kautschukplatten, zwischen welche das Formeisen c gebracht ist. Es ist mit dem mittleren Kautschukplattenstücke d in der geschilderten Weise umwickelt, so daß die Seitenenidteile dieses Mittelstückes lappenartig die Formeisenkanten nach außen überhängen. Durch verschweißendes Ausstanzen werden nun gleichzeitig die gewünschten Formstücke aus den Platten hergestellt und diese zugleich an ihren Kanten miteinander verbunden. Durch das Formeisen werden nur zwei Schweißnähte gebildet.
Abb. 2, 3 und 4 zeigen drei aufgeblasene Fertigstücke als Beispiele.

Abb. 2 zeigt einen Ball, bei welchem die Mittelbahn oder -platte d die gleiche Dicke hat wie die beiden Seitenplatten α und b, da der Ball sonst nach dem Aufblasen nicht vollkommen rund sein würde.

Abb. 3 zeigt ein Luftkissen o. dgl. Die zwischengelegte Mittelbahn d ist in diesem Falle dicker als die beiden Seitenplatten ο und b und gibt infolgedessen dem Luftdruck fast gar nicht nach, so daß sie nicht gewölbt wird, sondern in der Querrichtung annähernd eben, also glatt und gerade gestreckt bleibt.

Das gleiche ist der Fall bei der Tierfigur nach' Abb. 4. Da sich die mittlere Bahn d um den gesamten Umfang des Körpers herumzieht, so erhält der Körper eine größere Breite und dadurch einen sicheren Stand, und er kann auch auf dem Vorderteile stehen oder mit hochgestreckten Beinen auf dem Rücken liegen. Er kann nicht so leicht umfallen, und ein Kind kann sich beim Spielen besser damit beschäftigen.

In der geschilderten Weise lassen sich geschlossene aufblasbare Kautschukhohlkörper aller Art, wie z. B. Spielwaren, Bälle, Luftkissen o. dgl., herstellen. Falls erwünscht, können statt einer auch mehrere mittlere Bahnen nebeneinander in dieser Weise angebracht werden.

Claims

Patentanspruch:

Verfahren zum Herstellen aufblasbarer Kautschukhohlkörper aus drei Kautschukplatten, die durch verschweißendes Stanzen miteinander vereinigt und danach vulkanisiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei gleich starke unvulkanisierte Kautschukplatten (α, b) ein Formeisen (c) gelegt wird, das von der dritten unvulkanisierten Kautschukplatte (d) so umhüllt ist, daß die Seitenteile dieser Platte lappenartig die Formeisenkanten überhängen, worauf durch verschweißendes Stanzen die beiden Seitenplatten mit dem auf das Formeisen aufgespannten Mittelstücke vereinigt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen