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Ausbildung eines Tastenfeldes, insbesondere für Musikinstrumente Vorliegende
Erfindung bezieht sich auf eine Tastenfeldanordnung ohne oder in Verbindung mit
Musikinstrumenten, welche dem Spieler besondere Vorteile bezüglich der Erlernbarkeit
bietet. Es soll erfindungsgemäß erreicht werden, daß das Auge beim Notenlesen und
die Finger beim Tasten, also beim Spielen oder Markieren der Töne, auf einem sölchen
Notentastfeld übereinstimmende Bewegungsrichtung haben.
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Zum Verständnis der neuen Anordnung stelle man sich ein Notenblatt
vor, das mit der Linierung normal vor dem Leser oder Spieler liegt. Trägt mann in
die Linierung als Symbol von Tönen Notenköpfe ein, so können diese Notenköpfe nach
Belieben auch als Tastenköpfe ausgebildet sein. An diese Tastenköpfe können dann
irgendwelche Mechanismen zur Klangerzeugung angeschlossen werden, z. B. Orgel- oder
Harmoniumregister o. dgl. Aus praktischen Gründen werden vorzugsweise gleichförmige,
z. B. wabenförmige oder runde Tasten benutzt. Die Tastenskala ist so angeordnet,
daß sie das Notensystem schräg aufwärts, und zwar vorzugsweise schräg rechts aufwärts
(weniger zweckmäßig ist schräg links) durchschneidet. Den Abstand der Notenlinien
ebenso wie den Tastenabstand wählt man vorzugsweise überall gleich, so daß sich
eine Tonskala ergibt, die den Notennamen entsprechend in das Notenliniensystem hineingelagert
ist.
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In der Fig. i ist dieses grundsätzliche Notenschema dargestellt. Die
Abbildung zeigt in gleichmäßigem Abstand voneinander die fünf Notenlinien und eine
Notation im Violinschlüssel. Statt dessen kann auch irgendeine andere Notation treten.
Beginnt man mit der tiefsten der dargestellten Notentasten, der Note bzw. Taste
c', so sind die nächsten Töne bzw. die nächsten Tasten in der Richtung schräg rechts
aufwärts d', e', fis'. Neben diesen Tönen liegen andere, die gegen die erste
Tonreihe-mit einem halben Ton verschoben sind, beispielsweise links von d' der Ton
des', links von e' der Ton es', links von fis' der Ton f.
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Der besseren Anschaulichkeit halber sind zweckmäßig in dem Tastfeld
diejenigen Töne, welche beim gewöhnlichen Klavier weiß sind, also die C-Dur-Tasten:
C, D, E, F, G, Ä, H,
hell, während die Töne, die den schwarzen Tasten
entsprechen, also Des, Es, Ges, As, B, dunkel sind. Somit sind die Tasten, die den
B-Erniedrigungen bzw. Kreuztonerhöhungen der üblichen Notenschrift entsprechen,
seitlich links bzw. rechts von den Bezugstönen angeordnet.
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Da unser europäisches Tonsystem nur I2 gleichmäßig aufeinanderfolgende
Halbtonstufen kennt, so ist bei der neuen Tastfeldanordnung auch anschaulich und
begreiflich dargestellt, daß die Note Des nur eine andere Schreibweise: die »enharmonischer
Verwechselung« von der Note Cis ist, ebenso die \?ote Es von der Note Dis usw. Ob
man bei jeder Grundnote nur den höheren oder nur den tieferen Halbton zur Darstellung
bringt,
bleibt mehr oder weniger den spieltechnischen Wünschen des
einzelnen überlassen.
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Auch kann man, wie Fig. 2 zeigt, z. B. aus lerntechnischen Gründen,
um verschiedene: Notationen (in der Figur Baß- und Viöl Schlüssel) durch horizontal
gleich hoch '--, wählte Nebeneinanderlegung anschaulich vei: gleichbar zu machen,
oder aus spieltechnischen Gründen, nämlich um die räumlich knappste, unmittelbarste
Nebeneinanderlegung beliebig vieler Tastenfelder zu erreichen, um also z. B. Orgelmanuale
verschiedenen Klangcharakters oder verschiedener Notation (z. B. in der Fig. 2 Baß-
und Violinschlüssel) für eine Hand zugleich spielbar zu wachen., je zwei Ganztonreihen
von Anfang bis zu Ende in gerader Linie führen und um dessentwillen eine der fünf
Notenlinien kröpfen.
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Aufbauend auf diesem grundsätzlichen Notantastfeld läßt sich zeigen,
daß beliebige Notationen, z. B. im Baß-, Diskant-, Tenor-oder Altschlüssel usw.,
anwendbar sind, ohne an der Tastenanordnung etwa zu ändern, lediglich durch Parallelverschieben
der Notenlinien.
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In Fig. a erkennt man auch, wie links im Baßsystem. oben eine Notenlinie
mehr und unten eine weniger ist als rechts im Violinschlüsselsy5tem und wie auf
der mit c' beginnenden Ganztonreihe in der Violinsehlüsselnotierung die Tasten e',,
g', b', d", fis"° von den fünf Notenlinien geschnitten werden und wie demzufolge
die Notenlinien nicht genau gleichen Abstand.haben, was bei dem ersten Beispiel
vorausgesetzt war: Jedoch erkennt man, daß lsei der danebenliegenden Ganztonreihe
die gleiche mittlere Notenlinie etwas von der Mitte aus nach oben hin verschoben
ist. Das Gesamtbild wird somit nur wenig gestört. Das Prinzip der Ganztonskala schräg
rechts aufwärts und der Halbtonskala in horizontaler Richtung wird durch die Kröpfung
der Notenlinie in keiner Weise beeinträchtigt. Die gekröpfte Notenlinie erleichtert
zugleich das praktische Abzählen der fünf Linien durch die Hervorhebung der- mittleren.
Die Figur zeigt ferner vermöge der gleich hohen I-Torizontallage aller gleichnamigen
Töne die anschauliche Entsprechung des Tastaturaufbaus für Violinschlüssel, indem
gezeigt wird, daß beide trotz der sonst so verschieden scheinenden Notation in Wirklichkeit
gleiche Anordnung besitzen und nur in der Tonhöhe um zwei Oktaven unterschieden
sind. Auch hier sind die »schwarzen« Töne des Klaviers ..sind dunkle Färbung hervorgehoben.
Somit ,U.grundsätzlich dargestellt, wie erfindungsnäß eine übereinstimmende Bewegungsi
t g zwischen dem notenlesenden Auge 1,#ch un und der tastengreifenden Hand
erzielt wird. Es ist nicht nötig, alle in der modernen Notationspraxis möglichen
Kompliziertheiten aufzuzählen, z. B. Darstellung von Doppelkreuzen usw. Jeder Fachmann
kann, wenn er das hTotentastfeld als neuartiges Bild zum erstenmal gesehen und begriffen
hat, diese Ergänzungen seinen spieltechnischen Ansprüchen entsprechend vornehmen.
Die C-Dur-Skala bietet ihm dafür das durch besondere Unterscheidung hervorgehobene
Gerüst, an welches er die Erhöhungs- und Erniedrigungsnoten anschließen wird. Das
neuartige Instrument ist besonders zum leichten Erlernen des. Tastenspiels geeignet,
da es dem Schüler ein anschauliches Bild von dem Aufbau des Notensystems und äußerst
vereinfachte Fingersätze gibt. Selbstverständlich ist die Anwendung des Verfahrens
nicht bloß auf das heutige r2-Halbtöne-System beschränkt, sondern sinngemäß auch
auf andere Tonsysteme, insbesondere zeit andern Zwischentönen anwendbar.