-
Verfahren und Vorrichtung zum Tränken laufender GeWebebahnen. Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, laufenden Gewebebahnen unter
Luftleere beliebige Flüssigkeitsinengen ,tller"-A,rt einzuverleiben.
-
Es istbekaVt, daß man Textilgut, insbesonder#e Ue"#vebebahnen, in
einem Behälter ruhend, einer Luftverdünnung aussetzt, um hauptsächlich die zwischen
den Fasern befindliche Luft zu entfernen und dann die Flüssigkeit meist durch Wirkung
der Luftleere in den Behälter und'damit in das Textilgut eindringen zu lassen. Es
ist auch weiter bekannt, Gewebe und andere breit geführte Stoffbahnen einem Unterdruck
auszusetzen und unmittelbar darauf durch ein Flüssigkeitsbad hindurchzuführen. Demgegenüber
kennzeichnet sich die Erfindung dadurch, daß das Textilgut innerhalb eines unter
Unter-(Irtick stehenden Raumes durch einen allseitig begrenzten besonderen #Yberdruckraum
hindurchgeführt und in diesem mit Flüssigkeit hespritzt wird. Das Textilgut wird
dadurch mit Flüssigkeit in einem beliebig großen Verhältnis zum Gewicht in einem
besonderen Überdruckraum innerhalb eines während der ganzen Behandlung luftleeren
Raumes beladen, und zwar derart, daß die Kapillargefäße unter Einwirkung des wiederholten
Druckwechsels gewissermaßen atmen und hierbei die sie u#ngebende Flüssigkeit gut
el einsaugen. Die zur Ausübung des Ver#fahrens dienende Vorrichtung kennzeichnet
sich im wesentlichen dadurch, daß in dem Unterdruckraum zu beiden Seiten der durchlaufenden
Gewebebahn je ein Spritzrohr und eine dieses überdeckende und gegen die Bahn
abschließende Blende angeordnet ist und zwischen den Blenden am Stoffbahnrand anliegende,
der Stoffbahndicke entsprechende verschiebbare Füllstücke eingeklemmt sind, welche
die seitliche Abdichtung und Führung der Gewebebahn bewirken und die bei geringer
Stoffbahnbreite nicht benötigten Spritzlöcher verschließen.
-
Es hat sic»h ergeben, daß beim Anwenden des Verfahrens und der Vorrichtung
gemäß der Erfindung eine durchaus gleichförmige streifenlose Einfärbung von Stoffbahnen
erzielt wird.
-
Die Erfindung ist in der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht.
Abb. i zeigt die Vorderansicht der Vorrichtung bei geöffnetem Behälter,
.!'#bb.
-> einen vergrößerten Schnitt durch den Überdruckraum, Abb. 3 die Seitenansicht
der Abb. i, wobei der Behälter im Schnitt gezeichnet ist.
-
In dem Kessel i, der durch den aufklapp' baren Deckel 2 luftdicht
verschlossen wird;#,' sind zwei Laufschienen 3 befestigt. Der' Wagen 4 trägt
die Aufgabewalze 5 und die Abgabewalze 6, welche leicht auf- und abnehmbar
gelagert sind. Ferner sind auf dem Wagen 4 angeordnet: drei als Breithalter wirkende
Umlenkwalzen 7, 8 und 9 mit entsprechenden Antriebszahnrädern sowie
ein-Schneckenantrieb io und Motor ii, welche durch eine elastische Kupplung 1:2
miteinander gekuppelt sind. Auf der Achse der Walze 8 sitzen ein zweites
Zahnrad und zwei Gelenkhebel 14, in welchen die Tambourwelle mit Tambour 15 und
das Zahnraid 16 gelagert sind. Eine zweite Gabel 17 trägt an zwei Armen 18 und ig
eine Druckwalze:2o mit veränderlicher Länge und eine Ausrückerwalze:2i. Auf der
Welle der Aufgabewalze 5
sitzt die Gegendruckrolle 22 für den Ausrücker des
Schalters 24. Zur Stromzuführung für den Wagen 4 dient der Trompetenstecker
--5. Zwischen den Wagenschildern ist ein Spritzrohrpaar 26 mit zwei
Blenden 27 und Füllstücken 28 angeordnet, wobei ein Spritzrohr mit
Blende beweglich und mit dein festen durch ein gelenkiges Rohr 2,9 verbunden
ist. Eine Konussteckkupplung 30 verbindet das Spritzrohrpaar * :26
mit der Zuführungsleitung 31, dem Regulierventil 32 und dem Flüssigkeitsbehälter
33. An. dem Boden des Kessels i ist der Vakunmanschluß 34 und in der Zuleitung
des elektrischen Stromes der Schalter 35 angebracht, Ergänzt wird die Apparatur
durch ein nicht- gezeichnetes Fenster im Deckel 2, eine elektrische Lampe und eine
Druckfeder am Wagen 4. Am Regulierventil 32 ist noch ein nicht gezeichneter
Magnet eingeschaltet, der in demselben Stromkreis wie der Motor i i liegt.
-
In den ausgefahrenen Wagen 4 wird die Aufgabewalze 5 und Abgabewalze
6 in die oben offene Lagerung eingelegt. Die Vorgabe des zu behandelnden
Tuches 36 wird um die Lenkwalzen 7 und 8 zwischen dem Spritzrohrpaar
26 hindurch und um die Lenkwalze 9
gelegt und auf der Abgabewalze
6 wie üblich befestigt.- Zu diesem Zweck wird das bewegliche Spritzrohr geöffnet
und zu beiden Seiten der Stoffbahn die Füllstücke 28 eingelegt. Durch eine
besondere Anpreßvorrichtung wird sodann das Spritzrohrpaar 26 zusammengepreßt.
Die Abmessungen der Füllstücke 28 zwischen dem Spritzrohrpaar 26 sind
entsprechend der Stoffbreite und -dicke so bemessen, daß erstens die Blenden
27 mit einem bestimmten Druck an der Stoffbahn anliegen, zweitens dadurch
eine seitliche Führung der Stoffbahn bewirken und drittens die nicht benötigten
Spritzlöcher abdecken.
-
Nachdem noch die Druckwalze zo entspre-.& #hie In,d der Stoftbreite
eingestellt, die Gegen-.z.--etkrolle:2:2 auf der Welle der Aufgabe-..W Ize
5 befestigt -und der Schalter:24 eingeschaltet ist, wird der Wagen 4 auf
die Schienen 3 in den Behälter eingefahren, bis die KonussteckkuPPIung
30 eine weitere Bewegung nicht mehr zuläßt. Durch den Trompetenstecker
-,5 wird zugleich die nicht gezeichnete Lampe und der Motor ii an das Stromnetz
über die Schalter:24 und 35 angeschlossen. Beim Schließen des Deckels:2 drückt
eine ebenfalls nicht gezeichnete Feder den Wagen 4 so gegen die Konussteckkupplung
3o, daß diese dadurch abgedichtet ist. Der Kessel i wird nunmehr sehr hoch evakuiert.
Bei 991/, Vakuum wird durch Um-
legen des Schalters 35 der Motor ii
und die Glühlampe eingeschaltet sowie das Ventil 32
mit Hilfe eines Bremslüftmagnetes
geöffnet. Die Behandlungsflüssigkeit gelangt sodann durch das Ventil 32 und
das Spritzrohrpaar:26 in feinerr Strahlen auf das langsam durchziehende Tuch entsprechend
der gewünschten Feuchtigkeitsmenge je Einheit der Stoffmenge. Da die Stoffbahn
ebenso wie der ganze Kessel fast luftleer ist, in dem Raum zwischen den Blenden
2,7 aber infolge der eingespritzten Flüssigkeit durch das Spritzrohrpaar
--6 ein hoher Druck herrscht, so wird die Flüssigkeit in die Ware eingedrückt
und strebt in der Stoffbahn als Ausgleichsströmung nach dem hochevakuie.rten Raum
sowohl nach oben wie nach unten oder bei horizontaler Anordnung waagerecht nach
beiden Seiten, Die aus dem Druckraun-1 austretende Stoffbahn tritt dann wieder in
den höchevakuierten Raum, in welchem sich dann ein Teil der auf der Oberfläche noch
haftenden Flüssigkeit verflüchtigt, der andere Teil aber von den sich wieder aufblähenden
und öffnenden Kapillaren eingesogen wird.
-
Mit dem Abnehmen der Tuchmenge auf der Aufgabewalze 5 nähert
sich die Druckwalze 2o und damit die Ausrückwalze 21 der Gegendruckrolle 22 und
walzt kurz vor dem Ablauf des'Tuches in ihrer in Abb. i gestrichelt gezeichneten
Lage den Ausrückerhebel 23
nach rechts heraus und schaltet dadurch den Schalter
24 aus. Der Motor ii bleibt stehen, und das Ventil 32 schließt sich automatisch
dadurch, daß der nicht gezeichnete Brernslüftmagnet stromlos wird. Die Lampe erlischt
und zeigt das Ende der Behandlung an.
-
Ohne von dem Erfindungsgedanken abzuweichen, wird man bei besonders
schwer einzuverleibenden Flüssigkeiten mehrere überdruckräume mit Abständen hintereinander
anordnen
und die Flüssigkeit mittels Preßpumpen eindrücken. Außerdem wird man dabei die bewegliche
Blende mittels einstellbaren Federdrucks anpressen u. dgl. mehr.