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Vorrichtung zum Füllen der Formen von Brikettpressen Bei der Brikettierung
auf Pressen gleich welcher Art spielt die gleichmäßige Füllung der Preßformen eine
für die Güte der Formlinge ausschlaggebende Rolle. Bei Stempelpressen werden durch
schwankende Formfüllung an sich genügend durchgepreßte Brikette erzeugt, die aber
verschiedene Höhen und damit entsprechend verschiedenes Stückgewicht haben, was
zu Beanstandungen seitens der Verbraucher führt: Für Walzenpressen macht sich die
ungleiche Füllung in noch viel unangenehmerem Maße bemerkbar, da bei zu geringer
Fülluhg zu schwach gepreßte, sogenannte faule Eier entstehen, bei zu starker Füllung
die Gefahr einer Überpressung und Gratbildung zwischen den Formhälften vorhanden
ist. Das Bestreben jedes Brikettierungsfachmannes geht daher dahin, die Füllung.während
der ganzen Betriebsdauer gleichförmig zu halten.
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Dieses Bestreben setzt aber beim Betrieb eine sehr genaue Überwachung
des Preßvorganges voraus, da die mengenmäßige Zufuhr des Preßgutes insbesondere
dann zur Ungleichförmigkeit neigt, wenn bildsame oder ähnliche Massen gepreßt werden
sollen. An sich sollen diese, meistens in Knetwerken durchgearbeiteten Massen in
genau geregeltem Strome derart aus dem Knetwerk zu den Preßformen gelangen, daß
die Zufuhr immer genau dem Verbrauch der Presse entspricht. Zu diesem Zweck kann
der Querschnitt des durch die Austrittsöffnung des Knetwerks zur Presse gelangenden
Gutstromes durch einen von Hand einstellbaren Schieber geändert werden. Es zeigt
sich .aber, daß das bildsame Gut trotz der im Knetwerk umlaufenden Rührarme nur
kurze Zeit in der eingestellten Menge das Knetwerk verläßt, daß es dann zum Teil
an den Kanten der Austrittsöffnung .anklebt, in den Querschnitt hineinwächst und
dermaßen durch den eingeengten Querschnitt hindurch nur -in geringeren Mengen zur
Presse gelangt. Nach gewisser Zeit brechen die Verkrustungen der Öffnungen wieder
zusammen, und die normale Gutzufuhr ist wiederhergestellt. Dieser Vorgang wiederholt
sich in bestimmtem Wechsel. Da nun bekanntermaßen die Füllung der Formen von der
über den Formen lastenden Gutsäule beeinflußt wird, diese aber dauernd verschieden
ist, so wechselt auch dauernd die Güte der Brikette. Wollte man dieses vermeiden,
dann müßte dauernd ein Wärter den Preßvorgang beobachten und durch Nachregeln der
an der Presse befindlichen Füllschieber gefühlsmäßig die Füllung gleichmäßig zu
halten versuchen. Eine derartige scharfe Überwachung des Betriebes ist jedoch lästig
"und wenig wirtschaftlich.
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Um den- Verkrustungen der Austrittsöffnung entgegenzuwirken, hat man
den Querschnitt des durch die Öffnung austretenden Gutstromes gleichmäßig dadurch
wechselnd erweitert und verengt, daß man die obere Kante der Durchtrittsöffnung
als Klappe ausbildete,
die in bestimmtem Wechsel hin und her pendelt.
Auf diese Weise wird das vor der Klappe lagernde Gut in kurzen Stößen. gehoben und
-zurückgestoßen. Die Pendel;;` weite dieser Vorrichtung ist dem Gut sprechend einstellbar.
Im Betrieb hat sich '
aber gezeigt, daß allein die Querschnitts-` veränderung
des Gutstromes in einer Richtung nicht ,ausreicht, um den gleichmäßigen Durchfluß
zu gewährleisten, da die Verkrustungen der Austrittsöffnung sich in gleicher Weise
auch an den seitlichen Kanten des Querschnitts bilden.
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Erfindtnlgsgemäß werden daher die. `den Querschnitt der Austrittsöffnung
ändernden Bauteile derart angeordnet, daß sie bei ihrer Bewegung sowohl die obere
Kante als auch die seitlichen Kanten dauernd um eine Mittellage herum verschieben.
Die in dem Knetwerk umlaufenden Rührflügel r rufen insofern noch eine gewisse Ungleichmäßigkeit
der Gutförderung hervor, als sie das Gut beim Vorbeistreichen vor der Austrittsöffnung
in größerer Menge herausschieben, während nach Verlassen des Querschnitts eine geringere
Menge zur Presse gelangt. Diese mit der Umdrehungszahl der Rührflügelachse wiederkehrenden
pulsartigen Stöße werden gemäß Erfindung dadurch beseitigt, daß man die Schieberschwingungszahl
in ein bestimmtes Verhältnis zur Drehzahl der Rührflügelachse bringt. . Der Austrittsquerschnitt
wird in dem Augenblick verengt, in dem der Ruhrflügel vor der Öffnung vorbeistreicht.
Der dabei gedrosselte Gutstrom erhält seinen Aus-. gleich dadurch, daß der Querschnitt
erfindungsgemäß sich auch wieder erweitert, wenn der Rührflügel den Querschnitt
verlassen hat. Auf diese Weise sind dann die Ungleichförmigkeiten der Gutbewegung
durch die öffnung hindurch vollständig behoben. Der damit erzielte Erfolg ist um
so gewichtiger, als der nun gleichmäßig fließende Gutstrom das Nachregeln der Presse
selbst überflüssig macht. Längere Versuche haben ergeben, daß die erzeugten Brikette
von einer Beschaffenheit sind, die durch das Nachregeln der Presse von Hand nicht
zu erreichen ist, da hierbei die günstigste Arbeitsweise nur von dem Geschick des
Wärters abhängig bleibt. Bei der Vorrichtung nach der Erfindung wird die Presse
aber einmal auf die besten, Arbeitsbedingungen eingestellt, die nicht geändert werden.
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Ausführungsbeispiele des Erfingungsgedankens sind in der Zeichnung
dargestellt.
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Abb. i. zeigt eine Walzenpresse mit Knetwerk und Verteiler, Abb.2
und 3 e_ne vergrößerte Darstellung des die Knetwerköffnung regelnden Schiebers -im
Aufriß und im Schnitt.
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Das Preßgut wird in dem Knetwerk a zu .einer einheitlichen Masse durchgearbeitet,
ge-;%ngt durch die Öffnung b und Schurre c in den Verteiler d und wird schließlich
durch das Rührwerk ein die Füllschächte f eingestrichen, aus denen es zwischen dem
Regelschieber o, und der Walzelt in die auf den Walzen /t, 1t' angeordneten Formen
hindurchtritt. Vor der Öffnung b befindet sich der Schieber i, der
über das Gestänge k, 1, m etwa durch .das auf der Antriebsachse der Walze
lt angeordnete Exzenter a in hin und her gehende Bewegung versetzt wird: Die mittlere,
vonf dem Schieber l freigegebene Öffnung b kann durch das Handradv, der Hub
der Schieberbew.egung durch Verstellen des Antriebsexzenters rt reingestellt werden.
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Durch bei gleichartigem Gut einmal auszuführende Versuche wird festgestellt,
bei welcher Öffnung des Schiebers g und bei welcher Gutschichthöhe im Verteiler
d die Brikette am besten ausfallen. Dementsprechend werden Schieber i durch das
Handrad o und Schieberhub durch das Exzenter neingeregelt. Die Presse arbeitet dann,
ohne einer über das normale Maß hinausgehenden Wartung zu bedürfen.
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Der Schieber i ist, wie in Abb. 2 vergrößert dargestellt, trapezförmig
ausgeschnitten, so daß bei .einer Verschiebung nicht nur -die obere Kante des Austrittsquerschnitts,
sondern auch die beiden seitlichen Kanten dauernd in Bewegung gehalten werden. Sollte
es bei besonders schwierigem Gut trotzdem noch nicht gelingen, der Verkrustung Einhalt
zu tun, dann können längs der Schieberkanten kleine, in das Innere des Knetwerks
gerichtete rechenartige Stifte p angeordnet werden, die den Gutstrom `auflockern.