-
Vorsatzscheibe zum Erzielen einer Weichzeichnung im Bilde Es sind
weichzeichnende Objektive bekannt, welche aus einem Linsensystem bestehen, das entsprechend
korrigiert ist. Bei diesen wird als Nachteil empfunden, daß sie nur als Weichzeichner
brauchbar sind und für Aufnahmen, bei denen es auf große Schärfe im Bilde ankommt,
noch ein normales Objektiv vorhanden sein muß. Daher sind schon Vorsatzscheiben
zum Aufstecken auf die Fassung eines normalen Objektivs vorgeschlagen worden, die
aus einer planparallelen Glasscheibe bestehen, in deren Vorderseite konzentrische
Rillen eingeschliffen sind, deren Tiefe mit dem Durchmesser zunimmt. Diese Rillen
wurden auch derart ausgebildet, daß sie alle die gleiche Tiefe aufweisen.
-
Eingehende Versuche zeigten, daß die Streuungsverhältnisse bei diesen
Vorsatzscheiben den Anforderungen nicht entsprechen. Insbesondere war festzustellen,
daß die Intensität der Streuung insbesondere bei der Abbildung streifen- oder kantenförmiger
Objekte keine gleichmäßige ist und daß sich im Bilde, wahrscheinlich infolge von
Interferenz-bzw. Beugungserscheinungen, neben dem Bildkern dunkle Streifen zeigten,
die den Streukegel vom Kern des zugehörenden Bildpunktes trennen, wodurch der Eindruck
doppelter bzw. mehrfacher Konturen entsteht. Ein weiterer Nachteil dieser Vorsatzscheiben
besteht darin, daß die Streuung verhältnismäßig scharfe Konturen aufweist, welche
den künstlerischen Eindruck im Bilde schädlich beeinflussen. Durch die Erfindung
lassen sich die angegebenen Nachteile beseitigen und eine den künstlerischen Anforderungen
entsprechende weiche Zeichnung im Bilde eines auskorrigierten Objektivs erhalten,
wenn ,die konzentrischen Rillen verschiedener Tiefe von Vorsatzscheiben derart ausgebildet
werden, daß zwischen zwei tieferen Rillen jeweils .eine Rille geringerer Tiefe liegt.
Vorzugsweise nimmt die Tiefe der Rillen beider Gruppen in an sich bekannter Weise
mit dem Durchmesser zu.
-
Eine feste Regel für den Zusammenhang zwischen dem Rillendurchmesser
und der Rillentiefe läßt sich nicht geben, weil die verschiedenen Aufnahmeobjekte,
insbesondere die Objekte mit mehr oder weniger starken Helligkeitsunterschieden,
in bezug auf einwandfreie Weichzeichnung verschieden ausgeführte Vorsatzscheiben
nach der Erfindung verlangen.
-
Bei sehr großen Helligkeitsunterschieden, z. B. bei Gegenlichtaufnahmen,
oder bei Objekten mit spiegelnden oder glitzernden Teilen ist zwecks richtiger Weichzeichnung
eine Streuung von geringer Intensität und großer Feinheit erwünscht. Erfahrungsgemäß
eignet sich hierzu eine Vorsatzscheibe nach der Erfindung, bei welcher z. B. auf
r cm Radius zehn Rillen entfallen. Die Tiefe der einzelnen Rillen kann in diesem
Falle zwischen o,oor bis o,oromm schwanken.
-
Bei geringen Helligkeitsunterschieden soll. die Streuung größere Intensität
und Ausbreitung haben. Erfahrungsgemäß eignet
sich hierzu eine -Vorsatzscheibe
gemäß der Erfindung; bei welcher z. B. auf i cm des Radius 16 konzentrische Kreise
entfallen.
-
Die Intensität der Streuung kann durch` Erhöhung der Rillenbreite
,erhöht, ihre Ais=" breitung durch Erhöhung der Rillentiefe ver' gr ößert werden.
Im allgemeinen reichen etw4'## _@ vier verschiedene, entsprechend den obigen Angaben
geschliffene Vorsatzscheiben für alle praktisch vorkommenden Beleuchtungs-bzw. Helligkeitsunterschiede
aus.
-
Es wurde gefunden, daß es genügt, wenn in der Nähe des Scheibenmittelpunktes
Rillen von gegen den Mittelpunkt stetig abnehmender Tiefe vorhanden sind.
-
Die Herstellung der Rillen, insbesondere das Einhalten des Maßes der
verschiedenen Rillentiefen erfolgt am einfachsten dadurch, daß man sowohl die planparallele
Vorsatzscheibe als auch die zum Anfertigen der Rillen Benutzte Schleifsc4eibe mit
gleichen Geschwindigkeiten umlaufen läßt und, bei gleichem Druck der Schleifscheibe,
die Zeit der Bearbeitung einer Rille entsprechend der jeweils gewünschten Rillentiefe
bemißt. Dies geschieht am einfachsten in der Weise, daß man sich zunächst ein Diagramm
der Schleifzeiten anfertigt, wie dies aus der Abbildung der Zeichnung ersichtlich
ist. Die Abszisse gibt die Anzahl der Rillen, die Ordinate die Schleifzeiten an.
Es ist aus dem Diagramm ersichtlich, daß von je drei benachbarten Rillen. a, b,
c die mittlere geringere Tiefe als -@iie beiden anderen aufweist. Dasselbe trifft
`71r" für die Rillen c, d, e und ,e, ._l#:Bei der Vorsatzscheibe nach der
Erfindung @liäben die Rillen im Querschnitt genaue Bogenform. Da man bei der Herstellung
bloß die Schleifzeiten der einzelnen Rillen einzuhalten hat, ist - es möglich, Vorsatzscheiben
mit untereinander genau gleichem Streuvermögen herzustellen.