DE633166C - Verfahren zur Herstellung von Diazotypien - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DiazotypienInfo
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- DE633166C DE633166C DEG72848D DEG0072848D DE633166C DE 633166 C DE633166 C DE 633166C DE G72848 D DEG72848 D DE G72848D DE G0072848 D DEG0072848 D DE G0072848D DE 633166 C DE633166 C DE 633166C
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- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C1/00—Photosensitive materials
- G03C1/52—Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances
- G03C1/61—Compositions containing diazo compounds as photosensitive substances with non-macromolecular additives
Description
ν-
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
21. JULI 1936
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 57b GRUPPE 12 os
G 72848 IVb/5? b
Renker & Belipa G. m. b. H. in Lendersdorf-Krauthausen
Verfahren zur Herstellung von Diazotypien
Verfahren zur Herstellung von Diazotypien
Zusatz zum Patent 630 389
Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. März 1928 ab
Das Hauptpatent hat angefangen am 24. April 19.27.
Das Hauptpatent hat angefangen am 24. April 19.27.
In dem Patent 630 389 sind Diazotypien geschützt, welche nicht oder wenig vergilben.
Bei der Herstellung der Diazotypien nach dem Hauptpatent 630 389 werden die die
nachträgliche Vergilbung der Diazotypbilder verhütenden Stoffe (Reduktionsmittel) u. a.
auch in der Weise angewendet, daß sie der lichtempfindlichen Schicht von vornherein einverleibt
werden. Da bei der Behandlung der lichtempfindlichen Schicht bis zur Fertigstellung
des Bildes (der selektiven Belichtung und der Entwicklung) keine Stoffe entfernt
werden, so verbleiben die Reduktionsmittel in der Schicht und sind somit im fertigen Bilde
vorhanden, wo sie ihre günstige Wirkung ausüben sollen. In dem Hauptpatent ist angegeben,
daß die Reduktionsmittel auch in der lichtempfindlichen Schicht (also vor dem Belichten und Entwickeln) schon eine günstige
Wirkung haben und ein leichtes Vergilben dieser Schicht auch günstig beeinflussen.
Bei den Untersuchungen über das Verhalten der Reduktionsmittel in der lichtempfindlichen
Schicht wurde nun gefunden, daß ein Reduktionsmittel, nämlich Hydroxylamin, das als Reduktionsmittel keine besonders hervorragenden
Eigenschaften in bezug auf die Verhinderung des Vergilbens der Bilder und der
Schichten vor dem Belichten hat, eine von derjenigen anderer Reduktionsmittel spezifisch
verschiedene Wirkung ausübt, und zwar dadurch, daß es in Schichten, die neben Diazoverbindung auch Azofarbstoffkomponente
(z. B. Phloroglucin) enthalten, neben verhältnismäßig geringer Wirkung als Mittel
zur Verhinderung des Vergilbens die bei diesen Schichten beim Lagern eintretende vorzeitige
Kupplung (unter vorzeitiger Bildung von Azofarbstoff) stark herabsetzt. Unter anderen Reduktionsmitteln wurde diese Wirkung
auch noch am Semicarbacid beobachtet. Die Verhinderung der vorzeitigen Kupplung bei Diazotypschichten, die beide Komponenten
enthalten, die zur Bildung von Azofarbstoff erforderlich sind, ist sehr wichtig. Es
ist bereits ein Verfahren bekannt, bei dem eine Diazoverbindung und eine Azofarbstoffkomponente
zusammen die Schicht bilden. Das Problem der vorzeitigen Kupplung wird hierbei nur insofern berücksichtigt, als
6B3166
eventiteller Säurezusatz (das wohlbekannte Mittel, um Kupplungen zu:-verhüten) empfohlen
wird.
Die praktische Ausführung dieses Verfall2
rens ist aber nur möglich bei Verwendung" . yon solchen im Dunkeln haltbaren, im Licht
zersetzlichen Diazoverbindungen, die nicht von selbst in einem schwach sauren oder neutralen
Medium mit der Azofarbstoffkomponente vorzeitig kuppeln. Als solche Diazoverbindungen
sind besonders empfohlen worden die Diazoanhydride und später die Diazoanhydride
in weiterem Sinne.
Man ist somit in der Wahl der Diazover-IS
bindungen durch die Schwierigkeit beschränkt, die darin besteht, daß lichtempfindliche
Schichten, die in den Handel gebracht werden sollen, längere Zeit aufbewahrbar sein
müssen.
Nur bei geeigneter Wahl der Diazo- und Azokomponente kann bei den praktisch anwendbaren
Säuremengen eine unzeitige Kupp- - lung vermieden und also ein ziemlich haltbares
Produkt erhalten werden. Durch diese beschränkte Wahl werden viele insbesondere die zur 'Herstellung dunkel gefärbter
Bilder geeigneten Diazoverbindungen vom Gebrauch zusammen mit Azofarbstoffkomponenten
ausgeschlossen. Diazoverbindungen, die mit geeigneten xA.zofarbstoffkomponenten schöne dunkle
Farbtöne auf völlig weißem Untergrunde liefern, sind z. B. die aromatischen Diazoniumsalze,
die in ParaStellung zur Diazogruppe ein tertiär gebundenes Stickstoffatom als Substituente
enthalten, aber keine Substituenten, die mit der Diazogruppe zur Anhydridbildung
führen können. Diese Diazoniumverbindungen, die keine Diazoanhydride, auch nicht im
weitesten Sinne, darstellen, besitzen jedoch, wenn man sie zusammen mit Kupplungskomponenten
auf eine Unterlage aufbringt, eine zu große Neigung zur Kupplung, um für die gewöhnliche Praxis brauchbar zu sein. Man
hat versucht, die Neigung dieser Diazoniumsalze zur Kupplung herabzusetzen, indem
man solche Diazoniumsalze verwendet, die in dem die Diazogruppe enthaltenden Kern einmal
oder mehrmals substituiert sind. Auch dadurch wird jedoch die "Neigung zur Kupplung
nicht in für die Praxis genügendem Maße herabgedrückt.
Auch werden durch Einführung der beabsichtigten Substituenten in die Diazokomponente
gleichzeitig andere Eigenschaften, insbesondere die Farbe des Bildes, nachteilig beeinflußt.
Es wurde daher die eigenartige Wirkung
des Hydroxylamine weiter erforscht, und es
So wurde gefunden, daß die Ursache dieser kupplungsverhindernden
Wirkung des Hydroxylamins u. dgl. wahrscheinlich darin gesucht werden muß, daß dieser Körper mit der Azofarbstoffkomponente
eine an sich nicht kuppelnde Verbindung bildet, der aber bei der Entwicklung des Bildes mit Alkalien wieder
in eine Azofarbstoffkomponente übergeht.
Es hat sich weiter herausgestellt, daß solche nichtkuppelnden Stofte auch mit anderen Mitteln
als Reduktionsmitteln erhalten werden können.
Die kupplunghemmende Wirkung von Hydroxylamin und Semicarbazid kann nicht
durch eine Einwirkung dieser Stoffe auf die Diazoverbindung erklärt werden. Von Hydroxylamin (einer Base) kann nicht eine
Wirkung ausgehen wie von einer Säure (Bildung von kupplungsunfähigen Diazoniumsalzen);
auch die Wirkung von salzsaurem oder schwefelsaurem Hydroxylamin ist typisch verschieden von der Wirkung einer äquivalenten
Säuremenge. Versuche zeigten, daß Hydroxylaminzusatz zu Polyphenolen, besonders Phloroglucin, diese kupplungsunfähig
macht. Einwirkungsprodukte von Hydroxylamin auf Phloroglucin wurden gewonnen (s. unten), und diese verhielten sich in der
Schicht als kupplungsunfähige Stoffe, bei der Entwicklung aber gaben sie Farbstoffe. Es
ist aber für die Erfindung nicht wesentlich, daß diese Stoffe vorher gewonnen werden.
Mischt man in Losung die Komponente, z. B. Phloroglucin, mit kupplungsverhinderndem
Stoff, wie Hydroxylamin oder Semicarbazid, und setzt man dieser Lösung die Diazoverbindung
zu, so erreicht man ebenfalls gute Ergebnisse.
Man kann daher sehr allgemein dem obengenannten Übelstand der vorzeitigen Kupplung
abhelfen, indem man in die lichtempfindliehen Schichten zusammen mit Diazoverbindungen
statt Azofarbstoffkomponenten bestimmte Verbindungen einführt, die zwar
keine Azofarbstoffkomponenten sind, die aber in Azofarbstoffkomponenten übergehen können.
Auf diese Weise kann man lichtempfindliche Schichten auf geeigneten Trägern anbringen,
ohne daß eine vorzeitige Kupplung möglich ist, weil die darin anwesenden Verbindungen
keine Azofarbstoffkomponenten sind und daher nicht kuppeln können. Das neue Verfahren kann auch vorteilhaft bei dem
in der Hauptpatentschrift beschriebenen Verfahren angewendet werden, bei dem die Entwicklung
des Bildes in Anwesenheit eines Salzes einer starken Base mit einer schwachen Säure oder einer bei der Erhitzung sich zersetzenden
Säure nur durch -Erhitzung stattfindet, weil hier einerseits hohe Forderungen
in bezug auf die Nichtkupplungsfähigkeit gestellt werden, andererseits aber durch die
für die Entwicklung verwendeten hohen Tem-
peraturen die Zersetzung der Nichtazofarbstoffkomponenten
zu kuppelnden Azofarbstoffkomponenten sehr gefördert wird.
Als typisches Beispiel einer derartigen Verbindung ist an erster Stelle das Triketohexamethylentrioxim
CH0 —
CNOH — CH0 — CNOH- CH0 — CNOH
(Adolf Baeyer, Ber. 19, 159) zu nennen.
Dieses Trioxim gibt bei Zersetzung das Triketon
CHo — C0 — CHo—C0 — CHo — C0
das mit Phloroglucin tautomer ist.
Triketohexamethylentrioxim -j- 3H2O ^z
Triketohexamethylen ^i
Das Gleichgewicht der ersten Reaktion ist unter den Bedingungen, bei denen das Papier
aufbewahrt wird, praktisch vollständig nach der linken Seite hin verschoben. Behandelt
man jedoch mit einem Alkali, so bewirkt die dann auftretende Kupplung des Phloroglucin
mit der Diazoverbindung eine Verschiebung des Gleichgewichts der zweiten Reaktion und
dadurch auch der ersten nach rechts, was alsbald zum vollständigen Verbrauch des Trioxims
unter Bildung des Azofarbstoffe führt. Zur Beurteilung dieses Gleichgewichts wird
bemerkt, daß Mischungen von aktiv kuppelnden Diazoverbindungen mit Phloroglucin nur
wenige Tage aufbewahrt werden können, daß dagegen vollkommen gleiche Mischungen, in
denen Phloroglucin durch eine äquivalente Menge Triketohexamethylentrioxim ersetzt
wurde, unter gleichen Bedingungen Monate lang haltbar sind, während beide Mischungen
bei der Behandlung z. B. mit gasförmigem Ammoniak kuppeln und nur die Kupplung im
letzten Falle langsamer vor sich geht. Außer dem Triketohexamethylentrioxim können sich
aus verdünnten Lösungen von Phloroglucin und Hydroxylamin wahrscheinlich auch andere nichtkupplungsfähige Verbindungen
bilden, z. B. eine Verbindung von der Zusammensetzung C8H3 (NHOH)3, oder als
Zwischenprodukte beim Übergang der Oximverbindung in das kupplungsfähige Phloroglucin
auftreten. Es wird dazu bemerkt, daß bei der Verwendung aller dieser Verbindungen
bei der Entwicklung auch etwas Wasser anwesend sein muß, um die Zersetzung herbeizuführen.
In der Praxis ist im Papier und in den Ammoniakdämpfen eine, genügende Menge
Wasser anwesend. Erforderlichenfalls kann man die Ammoniakdämpfe absichtlich feucht
halten.
Bei genügendem Überschuß des Hydroxyl-In der lichtempfindlichen Schicht, in der
Triketohexamethylentrioxim anwesend ist, gehen bei der Entwicklung des Azofarbstoffs
also folgende Reaktionen vor sich:
±. Triketohexamethylen + 3NH0OH
±: Phloroglucin.
amins, das ζ. B. als salzsaures Hydroxylamin zugesetzt werden kann, bilden sich nicht nur
mit Phloroglucin, sondern auch mit Azokupplungskomponenten im allgemeinen (Phenolen)
Verbindungen, wahrscheinlich von Oximcharakter, abgeleitet von der Ketoform des betreffenden Phenols, die an sich nicht
kupplungsfähig sind, aber unter Einwirkung von Alkali in Gegenwart einer Diazoverbindung
vorübergehend in kupplungsfähige Verbindungen übergehen, um sofort Farbstoff zu bilden.
Im allgemeinen ist es zu empfehlen, die die Kupplungsfähigkeit aufhebenden Stoffe im
Überschuß über die zur Aufhebung der Kupplungsfähigkeit erforderliche Menge oder
neben den durch ihre Einwirkung auf die kupplungsfähigen Stoffe entstehenden Verbindungen
oder neben den besonders hergestellten und isolierten nichtkupplungsfähigen Stoffen zuzusetzen. Hierdurch werden die
jeweiligen Gleichgewichte nach der gewünschten Seite verschoben und einer Anwesenheit
von kupplungsfähigem Stoff vorgebeugt. Auch sollen die Schichten gegen Feuchtigkeit geschützt
werden.
Da die Bildung der kupplungsunfähigen Verbindungen nur langsam verläuft, hat die
Anwesenheit des Überschusses keinen nachteiligen Einfluß auf die Geschwindigkeit der
Entwicklung.
Die Verbindungen brauchen gemäß der Erfindung nicht notwendig aus Phloroglucin und
Hydroxylamin entstanden zu sein.
Als weitere Beispiele von Verbindungen, die aus Azofarbstoffkomponenten entstehen
können, jedoch selbst keine Azofarbstoffkomponenten darstellen, aber unter der gemeinsamen
Einwirkung der Diazoverbindung und einer Base in solche übergehen können, sind zu
nennen die den Triketohexamethylenoxirnen vollkommen analogen Bisulfitverbindungen, wie
CH,
■ CO — CH2 — CO — CH2 — C<
(Fuchs, Ber. 54, 245ff.).
Weitere Analogen sind Triacetotriketohexamethylen
und Tribenzoylotriacetotriketohexamethylen (Heller, Ber. 42, 2726)
sowie auch die Bismutverbindungen, Cyanhydrine,
Hydrazone, Phenylhydrazone, Semicarbazone und ähnliche Derivate der Ketotautomeren
der ein- und mehrwertigen Phenole.
Die meisten dieser Verbindungen sind von alicyclischem Charakter und gehen erst bei
der Kupplung in echte Benzolderivate über. Es ist' jedoch auch möglich, von nichtkuppelnden
Verbindungen mit Benzolstruktur auszugehen, die, besonders bei der Einwirkung von Ammoniak, inkupplungsfähigeKomponenten
übergehen können, wie die schwefligsauren Ester der Phenole, Naphthole usw., die
mit Ammoniak die betreffenden Amine bilden. Bucherer, Journal für praktische Chemie,
69, 65 gibt dafür das allgemeine Schema
R. O-SO2H+3NH3 = RNH2 +(N H4)2 SO3.
Auch bei den Verbindungen des Hydroxylamins mit vielen Phenolen ist eine rein aromatische Konstitution nicht ausgeschlossen.
Jedoch ist die Phenolfunktion in diesen Verbindungen aufgehoben.
Gegebenenfalls geschieht . die Umsetzung der nichtkupplungsfähigen Verbindungen in
die Azofarbstoffkomponenten in einem Arbeitsgang mit der Entwicklung ■ des Bildes.
Vorteilhaft verwendet man gasförmiges Alkali.
Man kann aber natürlich auch in einem alkalischen Bade entwickeln oder mit einem
flüssigen Entwickler bestreichen oder bedrucken.
Eine Lösung von 1,5 Teilen i-Dimethylaminobenzol
-4- diazoniumchlorostannat, 0,8 Teilen Triketohexamethylentrioxim, 0,3 Teilen Hydroxylaminchlorid, 2,0 Teilen Weinsteinsäure,
100 Teilen Wasser wird auf Papier gestrichen und dieses getrocknet. Das
Papier ist haltbar. Nach Belichtung unter einer Zeichnung auf transparentem Papier
wird während ungefähr 15 bis 30 Minuten in einem Raum entwickelt, der Ammoniakdampf
enthält, oder durch Behandlung mit einer sehr dünnen Schicht einer alkalischen Lösung, z.B.
von Kalium- oder Ammoniumcarbonat.
Man erhält ein braunschwarzes Bild auf völlig weißem Untergrunde.
Man stellt eineLösung von 0,2 Teilen Phloroglucin in 100 Teilen Wasser her und fügt so
viel Hydroxylaminchlorid zu, bis die Reaktion auf Phloroglucin (wie beschrieben in
Ber. 8, S. 967 und 9, S. 216) verschwunden ist. Diese Reaktion wird am besten wie
folgt ausgeführt: Reagens: 0,200 g Anilinchlorhydrat
und 0,10OgNaNO2 werden zusammen
in 100 ecm Wasser gelöst. Nach längerer Zeit bildet sich ein brauner Niederschlag.
Man filtriert von diesem ab, und das klare Filtrat stellt das Reagens dar. Man
fügt davon 2 Tropfen zu 1 ecm Phloroglucinlösung, den man vorher auf 10 ecm verdünnt
hat. Bei Anwesenheit von Phloroglucin tritt innerhalb 10 Sekunden eine deutliche
Gelbfärbung auf.
Darauf werden dieser Lösung weiter zugesetzt 1,5 Teile i-Dimethylamino-3-toluol-4-diazoniumchlorostannat,
2,o Teile Weinsteinsäure.
Die Lösung wird auf Papier gestrichen und dieses getrocknet. Das Papier ist in bezug
auf vorzeitige Kupplung haltbar. Nach der Belichtung unter einer Zeichnung auf transparentem
Papier wird während etwa 15 bis 30 Minuten in einem Raum entwickelt, der
Ammoniakdampf enthält. Man bekommt so ein schönes schwarzes Bild auf völlig weißem
Untergrund, ebenso wenn eine alkalische Lösung in dünner Schicht aufgedruckt wird.
Man stellt eineLösungvon 0,5 Teilen Phloroglucin her und fügt so viel Semicarbazid zu,
bis die Reaktion, wie im Beispiel 2 beschrieben, negativ ausfällt.
Dann werden in dieser Lösung wieder gelöst 5,0 Teile Dimethylamino-3,5-xyloldiazoniumchlorostannat,
3,0 Teile Oxalsäure, 2,0 Teile Ammoniumlaktat, 5,0 Teile Glucose, 0,02 Teile Pyrogallol.
Die Lösung wird auf Papier gestrichen und »oo
dieses getrocknet. Das Papier ist haltbar. Nach der Belichtung unter einer Zeichnung
auf transparentem Papier wird während 15 bis 30 Minuten mit Ammoniakdampf entwickelt.
Man erhält ein schönes schwarzes Bild auf völlig klarem Untergrunde, das unter gewöhnlichen
Umständen auch nicht vergilbt.
Setzt man der Lösung noch 1 °/0 Urotropin
zu, dann erhält man ein sehr dunkelbraunes Bild, das auch in sehr starkem Licht nicht
vergilbt.
Man stellt eine Lösung her von 1,5 Teilen ι - Dimethylaminobenzol - 3 -methyl-1 - diazoniumchlorostannat,
0,2 Teilen Phloroglucin, 0,1 Teil Resorcin, 3,0 Teilen Hydroxylaminchlorid,
3,0 Teilen Natriumacetat oder S Teilen Kaliumsuccinat, 2,0 Teilen Ammoniumlaktat,
5,0 Teilen Glucose, s 0,02 Teilen Pyrogallol.
Man erhält ein sehr haltbares Papier, das sich ohne Bedenken auch bei etwas höherer
Temperatur trocknen läßt. Die Entwicklung kann durch Erhitzen stattfinden. Bei diesem
Verfahren der Entwicklung durch Hitze kann auch das Triketohexamethylentrioxim verwendet werden sowie z. B. auch die Kombination
Phloroglucin-Semicarbazid.
Claims (1)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von für Diazotypien nach Patent 630 389 verwendbaren lichtempfindlichen Schichten, die außer im Licht unter Bildung farbloser Produkte zersetzlichen Diazoverbindungen solche Verbindungen enthalten, die in alkalischem Medium mit Diazoverbindungen Azofarbstoffe geben können, da-ao durch gekennzeichnet, daß auf kupplungsfähige Azokomponenten (Phenole) innerhalb der Schicht oder vor ihrer Einführung in die Schicht nichtsaure Reduktionsmittel, wie Hydroxylamin oder Semicarbazid, zur Einwirkunggebracht werden, die die Kupplungsfähigkeit herabsetzen, die erst bei der Entwicklung wiederhergestellt wird.2,'. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die Kupplungsfähigkeit aufhebenden Stoffe im Überschuß über die zur Aufhebung der Kupplungsfähigkeit erforderliche Menge oder neben den durch ihre Einwirkung auf die kupplungsfähigen Stoffe entstehenden Verbindüngen zugesetzt werden.3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurchgekennzeichnet, daß man als kupplungsfähigen Stoff Phloroglucin und zur Aufhebung der Kupplungsfähigkeit Hydr- 40 ■ oxylamin bzw. Salze des Hydroxylamin benutzt.4. Verfahren zurHerstellungvonDiazotypien mittels lichtempfindlicher Schichten gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung der in den Schichten anwesenden nichtkupplungsfähigen Stoffe in kupplungsfähige und die Kupplung mit den Diazo-·* komponenten in einem Arbeitsgang erfolgt.5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Entwicklung des Bildes in einem Arbeitsgang mittels gasförmigen Alkalis stattfindet.6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in die lichtempfindlichen Schichten ein Salz einer starken Base mit einer flüchtigen schwachen Säure oder mit einer sich bei Erhitzung zersetzenden Säure eingeführt wird, und daß die Umwandlung der in der Schicht anwesenden nichtkupplungsfähigen Stoffe in kupplungsfähige und deren Kupplung mit der Diazokomponente durch Erhitzung allein bewirkt wird.
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