DE1572158A1 - Bilderwiedergabemedium fuer positive Diazotypien - Google Patents
Bilderwiedergabemedium fuer positive DiazotypienInfo
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Description
Die Erfindung "bezieht sich auf wärmeentwickelbar. Diazozusammensetzungen
und Diazotypieerzeugungsmedien.
Man hat bereits vorgeschlagen, wärmeentwickelbare Diazozusammensetzungen
in Wiedergabemedien für Diazotypien zu verwenden, weil sie als stark erwünschtes Alternativ
zu den heutigen halbtrockenen und trockenen Diazowiedergabeverfahren mit ihren beträchtlichen Hachteilen angesehen
werden.
Beim sogenannten halbtrockenen Verfahren wird ein photoempfindliches
Medium mit einer Diazoverbindung in seiner
lichtempfindlichen Schicht belichtet und dann durch Kontalrfc mit Giner kuppler-haltigen alkalischen Entwicklerlösung
entwickelt, wobei Kupplung und Bilderzeugung bei Berührung von belichtetem Medium und flüssigem Sntwicklungsmittel
erfolgen. Dieses halbtrockene Verfahren ist dadurch nachteilig, daß man mit vergleichsweise instabiler,
korrosiver, alkalischer Entwicklerlösung arbeiten und die entwickelten Kopien vor Gebrauch trocknen muß und daß die
Drucke mit zunehmendem Alter zu tJntergrundverfärbung
neigen. Beim trockenen Verfahren andererseits vereinigt man eine Diazoverbindung, einen Kuppler und Stabilisato-
BAD
009808/14 17 ~2~
ren in einer sauren Schicht zu einem photoempfindlichen
bildgebenden Medium, ITaeh der Belichtung erhöht man den
pH-Wert des "belichteten Mediums! indem man es zwecks
Entwicklung mit Ammoniakdämpfen in Kontakt "bringt. Dieae
Ammoniakdampferzeugung zwecks Bildentwicklung ist der Hauptnachteil des Trockenverfahrens, da derartige Anlagen
mit Belüftung oder Spezialmitteln zur Aramoniakdampfbeseitigung
versehen werden müssen und daher weitgehend für Kleinbüro-Kopierzwecke ungeeignet sind,
Man hat schon zahlreiche f wärmeentwickelbare Diazozusammensetzungen
als Ersatz für die beim halbtrockenen oder trockenen Verfahren benutzten Zusammensetzungen vorgeschlagen,
bei denen immer eine Diazοverbindung und ein
Kuppler in saurer Umgebung mit einem basen^freigebenden
Mittel kombiniert sind, das beim Erwärmen alkalische Bedingungen im Medium schafft. Mit Hilfe solcher Medien
schafft man Diazotypiebilder in der Weise, daß man sie
in üblicher Weise aktivem Licht aussetzt, das die Diasoverbindung zersetzt und entaktiviert, und danach den Druck
auf höhere Temperatur bringt, wodurch das basen-freigebende
Mittel angegriffen wird und die zur Kupplung von Diazoverbindung und Kuppler erforderlichen alkalischen
Bedingungen schafft, worauf nur in den unbelichteten Sczirken Bilderzeugung eintritt und somit ein positives
Bild des Originals entsteht.
Die einzigen, sur Zeit im Handel befindlichen, wärmeentwickelbaren
Diazotypiemedien v/eisen ausgeklügelte Sicherungen
gegen vorzeitige Kupplung und zugunsten ausreichender lagerungsdauer a.uf. So sind beispielsweise zwischen
den Systemkomponenten wärmeempfindliche Trennschichten vor-
009808/H17 BAD ORKHMAt - 3 -
gesehen, die bei Wärmezufuhr zusammenbrechen und Diazoverbindung
und Kuppler in einem alkalischen Medium miteinander reagieren lassen. Bei anderen Handelstypen ist
das Alkali in Mikrokapseln mit wärmeempfindlicher Hüllwandung eingeschlossen, die sich bei Wärmezufuhr zersetzen,
Alkali an eine säurestabilisierte Diazo-Kupplermombination
abgeben und dadurch Entwicklung und Bilderzeugung hervorrufen. Hoch andere bekannte wärmeentwickelbare Systeme
weisen eine Rttekschicht auf, wobei das. Unterlagen- oder Trägerblatt aus im allgemeinen Papier als Trennmittel für
die Diazoaystemkomponenten dient. Beim Erhitzen erfolgt
dann Diffusion durch den Träger hindurch und Diazoverbindung
und Kuppler, die sich in einer photoempfindlichen Schicht auf dem Blatt befinden, werden alkalisch, kuppeln
miteinander und erzeugen ein Bild.
Man hat auch schon viel einfachere, wärmeentwickelbare
Systeme vorgeschlagen. So sind beispielsweise in der Patentliteratur bereits Diazotypiemedien beschrieben worden,
die aus einer Diazoverbindung, einem Kuppler, einem sauren Stabilisator und Harnstoff und/oder Alkylhamstoff
als wärmeerapfindliches Basenfreisetzmittel bestehen, bei
deren Erhitzung sich die Harnstoffkomponente unter Ammoniakbildung zersetzt, welches die Diszozusammensetzung
alkalisch macht und Kupplung zwischen Diazoverbindung und Kuppler hervorruft.
Mit Harnstoff arbeitende, wärmeentwiekelbare Systeme haben
sich trotn ihrer offensichtlichen Einfachheit im Vergleich
nu den vorstehend beschriebenen, handelsüblichen Systemen
nicht auf dem Harkt durchgesetzt, weil sich ihre Harnstoffkomponente
ziemlich leicht zersetzt und außer Arcmo-
- 4 0098 0 8 / U17
niak auoh noch andere Dämpfe abgibt, welche die benutzten
mechanischen Entwicklungsgeräte angreifen und beschädigen. Sie können z.B. die geheizten Metallwalzen und sonstige
Teile der Kopiermaschinen korrodieren. Harnstoffhaltige
Diazosysteme sind weiterhin deswegen unvorteilhaft,
weil in ihnen eine^wenn auch langsame,Umsetzung zwischen
Harnstoff und saurem Stabilisator vor sich geht, die photoempfindliche Zusammensetzung also allmählich zersetzt
und die lagerungsdauer derart zusammengesetzter Diazobilderzeugungsmaterialien
herabgesetzt wird.
Erfindungsgemäß wurden nun licht- und wärmeempfindliche
Zusammensetzungen geschaffen, die sich bezüglich Kürze von Belichtungs- und Entwicklungsdauer sowie Lagerbeständigkeit
durchaus mit den Papieren für das heutzutage am meisten benutzte Ammoniakcntwicklungs-Trockenverfahren
vergleichen lassen. Die entwickelten Drucke sind von übermäßig hoher Güte, zeigen nur ganz geringe Untergrundverfärbung
und besitzen eine außergewöhnliche Bildhaltbarkcit. Im Vergleich zu den übrigen handelsüblichen
wärmeentwickelbaren Zusammensetzungen und Diazotypiemedien
andererseits sind sie im Ansatz wesentlich billiger und weit leichter herstellbar, weil sie keine komplizierte
Technik, wie Einkapselung, TrennschichtSchaffung usw·
benötigen. Außerdem geben die erfindungsgemäßen Produkte bei gleicher Entwicklungstemperatur und -dauer dichtere
Bilder als die handelsüblichen wärmeentwickelbaren Medien.
Von den mit Harnstoff als basenliGforndem IJittel arbeitenden,
bekannten Systemen schließlich unterscheiden sie sich dadurch vorteilhaft, daß sie selbst bei den höchstzulässigen
Wärmeentwicklungstemperaturen keine korrosiven Dämpfe hervorrufen.
009808/U17
Die erfindungegemäßen Diazoverbindungen enthalten Übliche
Diazoverbindungen und Kuppler in Verbindung mit Thioharnstoff, gewissen Metallsalzen flüchtiger und/oder
wärmezersetzlicher Säuren und Freiaäure-Sta.biliaatoren,
die den Zusammensetzungen einen pH-Wert zwischen etwa
2,5 und etwa 4 geben,
Die Fachwelt kennt eine große Zahl von Diazoverbindungen
und Kupplern, wie sie beispielsweise im Buch "Light Sensitive Systems" von Jarorair Kosar, Vorlag John Wiley
ä Sons, Inc., Hew York, 1965, von Seite 194- ab beginnend
beschrieben und näher erörtert sind» Eine Auswahl a.us ihnen zwecks Benutzung im Rahmen der Erfindung ist nichb
kribisch, ·
Allerdings verdienen einige von ihnen in Hinblick auf
Stabilität und Wirksamkeit; don Vorzug, So hub sich beispielsweise
als erfindimgfigemüij mib bonondorora. Vorteil
aiiüiiut^bare Diazoverbindun^; das voll-SinkohLoridsala dos
p-Diäthylominobenzol-diaijOniiuiichlorid orwieneu, aber auch
das halb-iilnkohloridsala diusea Diakon i.ui;i..>hl,orid oder
p-Diäthylaminobenzol-diasoniumfluorborab aiad boispiöLsweiae
geoignab. Weitere brauchbare Diazoverbindungen sind
p-Diäthylamino-2-äthoxybonnol-diaaoninnioh Lovi: bikat, 4-
b, p-Dime^hy
ehloridaiiilrn f; und Ί ::.i'.;.Li,l.--.Ii ;n,
Als KuprLoi' t>3iuitr.'t KifUt hol den urfiM-L'.i-i.jii^ntliJfi:·.. :iuoommenüefc-'i':.;:ari
<ror:3ίt'OTgUsο dnc irabriimnnl:.; dar 2,j-Dihydro
O O f) R i) B / ! L 1 7
6-naphthalinsulfonsäure, kann aber auch z.B. mit Materialien
wie 2,3-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxy-3,6-naphthalindisulfonat
oder Aoetoacetanalid arbeiten. Mir Sepia- oder Schwarzdrucke eignen sich vor allem Resorcin
und verschiedene Diphenylderivate allein oder in Kombinabion mit anderen Kupplern. Hierau gehören z.B. 2l2*,4i4l<
Tetro.hydroxydiphenyl, das entsprechende 2,2' ,4,4'-Tetrahydroxydiphenylsulfid,
3,3f,5»5'-Tetrahydroxydiphenyl
sowie 3,3f,5,5'-Tetrahydroxydiphenylsulfid. Weitere Beispiele
für orfindungsgemäß brauchbare Material Lon sind in dem bereits erwähnten Buch von Korsar aufgeführt.
Thioharnstoff ala bildstabilisierenden Zusatz in DUsoau-3ammen3etsungen
einzubringen ist bekannter Stand ddt*
Technik.. Man führt seine stabilisierende Wirkung im allgemeinen darauf zurtick, daß es reduzierend v/irkt und dahor
IILntergrundverdunkelung Lnfolge oxydativer Vorgänge entgegenwirkt.
Die erf indungsgemäßen Diazosusainmenaoti'un^ia
enthalten zwar ebenfalls Thioharnstoff und τονίαιΰ'.ΐιίΐ
ihm möglLcherweL3G die außergewöhnlich.! Haltbarkeit ihror
BiLdprodukte, dilrfen aber keinesfalls mit den tola»unten
2uoammens3t:;ungün verweohselt werden, die Tiilo::.ar;.i:t;of i'
nur als untergeordneten StaMlisatorsusati; on thai tun. Bai
den orfindungsgemäßen Suaiinnienaetsungen liagt -ler ThioharnntoCf
in ^ron-jn Mengen und ala sine hauptoäcliLLche α;·.'·
kfLtinch-j Komponentü vor, die beim Erhitzen day dli Kupr. -l.iiiU'·
LiiiLaBoend.i al.k?ili;sche IlndLiuii schafft,
l):v EIaπιαί;of L vrird hi Tsrbliulun^ mit j-jvrias;;:.· uob
i;<;n b.;nu!;:;b, -XL·', hior als nichtfarb^ebQiidrj, sm-vioi>-bis--bral-j
Mi.ätnLlna.I,';e vränüeiiiiiplüncllicher or^auineli:..ι: Üäur.:-;:
-büaoiohnob v/Qfdcu. "lriulibfat'bü^baad" be-lauhat dnb.;!., <U
die Saliie '/-ollkommen odor praktisch farblos; tun I, also
0 D 9 B (J B / I U \ 7
ihrerseits den sie enthaltenden Diazuzusammensetzungen keine unerwünschte Färbung erteilen, und sich auch nicht
mit den übrigen Bestandteilen, vor allem den Kupplern, zu gefärbten Produkten umsetzen· "Sauer-bis-neutral" bezeichnet
solche Salze, die in wässriger lösung einen praktisch neutralen oder schwach sauren pH-Wert zwischen etwa 5 und
etwa 7 aufweisen, "Wärmeempfindliche" organische Säuren schließlich sind solche, die flüchtig und wärmezersetzlich
sind, also unter etwa 1700C verdampfen oder zerfallen.
Salze solcher wärmeempfindlicher Säuren sind beispielsweise
die der Ameisen-, Essig-, Propion-, Milch-, Äpfel-,
Malein-«pder Weinsäure, und von ihnen gehören wiederum
ζ·Β. die Zink-, Magnesium-, Calcium- und Bariumsalze zu den geeigneten nichtfarbgebenden und sauer-bis-neutralen
Salzen. Im Gegensatz dazu sind s.B. die entsprechenden Natrium- und Kaliumsalze nicht sauer-bis-ncutral,
weil sie durch Hydrolyse alkalische wäßrige lösungen liefern, und Eisen-, Nickel-, Kobalt-, Liangan-, Kupferoder
ChromaalHG andererseits sind entweder unerwünscht gefärbt oder setzen sich bekanntlich mit den üblichen
Kupplern cu gefärbten Verbindungen um.
Die erfindungscemäßen Verbindungen enthalten die Metallsalze
in !!engen von 10 Gewicht st eil en bis zur Grenze ihrer
Löslichkeit in den wäßrigen lösungen, die man zur Schichtaufbringung auf eine Unterlage verwendet. Welche
Rolle diese Metallsalze bei den erfindungagemaßen Ansätzen
spielen, ist noch nicht im einzelnen ersichtlich. Dies gilt insbesondere in Bezug darauf, inwieweit sie aur
Alkalinisicrung der Schicht bein Brliitson beitragen. Eine
■auffällige Y/irkuii£ dieser Salze besteht aber in der Erhöhung
- 8 009808/U17 BAD ORIGINAL
der Löslichkeit des Thioharnstoffe in den wäßrigen Schichtauftragslösungen.
Die normale löslichkeit von Thioharnstoff in 250C warmen T/asser beträgt etwa 160 g im Liter.
Beim Ansatz von z.B. zinkacetathaltigen, erfindungagemäßen
Zusammensetzungen kann man aber bis zu 300 g/Liter Thioharnstoff in Lösung bringen.
Der pH-Wert der erfindungsgemäßen Diazozusammensetzungen
liegt im allgemeinen zwischen etwa 2,5 und 4, vorzugsweise zwischen etwa 3 und 4 und am liebsten und insbesondere
für Blaubilderzeuger bei etwa 3,5. Für Schwarzstrichbilder, die man durch Kombination von Diazoverbindungen mit Kupplern
hervorruft, die je für sich Blau- und Gelb- oder Sepiadrucke liefern, kann man mit etwas niedrigerem pH-Wert
arbeiten. Bei pH-Wert.en oberhalb 4 besteht die Gefahr einer Vorauskuppelung bei Temperaturen unterhalb den zur
Wärmeentwicklung benutzten, und mit pH-Werten unter etwa 2,5 kann man nicht mehr bei gängigen Temperaturen entwickeln.
Die pH-Werteinstellung innerhalb der angegebenen Grenzen erfolgt mittels schwacher oder starker Säuren anorganischer
oder organischer Ilatur und vorzugsweise mittels schwacher organischer Säuren mit einer Dissoziationskonstante
von etwa 10 . Hierzu gehören beispielsweise Zitronen-\
und
Ameisen-, Wein-, Milch-, Essig-, Apfel-, Benzoe-/Maleinsäure
al3 Vertreter organischer und Salz- oder Phosphorsäure
als Vertreter anorganischer Säuren. Die schwachen organischen Säuren verdienen den Vorzug, weil sie den
gewünschten pH-Wert auch ohne den Zwang zu korrosiven Lösungen einzustellen gestatten.
009808/1417 " 9
Die orfindungsgemäßen Diazoverbindungen können gewünschtenfalls
auch weitere Stabilisatoren, wie Goffein oder Zinkchlorid
enthalten, welch Iefesteres sich bekanntlich insbesondere
zur Lüslichkeitserhöhmig von schwerlöslichen Kuppler eignet.
Die erfindungsgemäßen Diazoverbindungen eignen sich zur
Sensibilisierung geeigneter poröser oder unporöser Unterlagen
oder Träger, sind aber von größber Brauchbarkeit in Verbindung mi b Pas erbahnt rägern wie Tuch oder Papier.
Vom Handel werden sowohl für Direktpro a elj-Aufbrag brauchbare
als auch vergleichsweise eisenfreie Papiere angeboten, die sich vor allem als Schichtträger für Diaaozuaammonsetsungon
öignen,
!.lan kann dio erfindungsgemäßen Ziisammensetaungeii direkt
ηuf einen Träger wie Papl.rr auftragen und eraielb damit
hervorragende Drucke, Yoraugsv/oias -jlbt man den Papierträger
"weeks Verringerung seiner Porosität ''ad Erhöhung seiner
Jirlcfläohc; vor dem Aufbringen der Diauozuiin^iisnaataung
einen Vorstrieh. Zn diea&rn Sweol: kombiniert ..ian häufig
füir.verteiltc tlaterlalieiij vrle ICieuelei-du odbr aiid.ire
obüPflächeiireiche anorganische Pigment ο, rri t yinem als
Binde- und Poraiisolilief3mittel ivirl;er.'\au Hare, Dag Harz
hindert dabei die anschließend aufgobrauhbo 'JlazoLiusainmensetsung
am nu tiefen Eindringen in da« Pn.pl.3r und dalurch
bedingter ViürfUhuiMurj durch uoHulo:i ·■?;>:>cm und hälfe
sie statt decken, ir.'/eo'u; jr'i? hmügliab.ar IiilderkaiidbaTkoLt
ιινΛ Er^c-i^inu; ft:)vuu' Parbdiob':.^ 'auΓ <.tnr Tx'H^erobjTreibe 2U--rück,
X-L- :Ι;-ϊ.-' Vo.:/: + ;.'L;jh. -,-'VrMlbotiuii. "Pjir;·-:-rliji^m andere;/·»
ncita v^r^rOSo'?'·!. :va-.\ Ob^v£l':\
und dia Hilillfib^iviij::·::- I:,
und dia Hilillfib^iviij::·::- I:,
0 0 B ί\ ί! H /
Über die verschiedenen Vorstrich-Techniken berichtet das
erwähnte Korsar-Buch auf Seite 296 beginnend. Besonders gute Erfolge mit den erfindungsgemäßen Diazozusammensetzungen
erzielte man mit einem Vorstrich, der kolloidale Kieselerde, Stärke und Bariumsulfat in Verbindung
mit einen Bindemittel aus s.B, Polyvinylalkohol oder Polyvinylacetat
enthielt. Diese speziellen Füllstoffe verbessern Hintergrundglätte und -weise und '/erdecken die
Faseratruktur dea Papierträgers derart gut, daß z.B.
Bleistiftlinien und dergleichen auf den DiazotypLen glatt
zusammenhängend erscheinen.
Einen durchaus nicht nötigen, aber etwa benutztdu Vorstrich
trägt .man in einer tlenge von etwa. 2,4 bi3 4,8 g/i'~ auf,
kann aber auch mit weniger oder mehr davon arbeiten, wo bei Gin Hehr keine wirklichen Vorteile bietet, sondern nur
imwirtschaf tuch vrirkt. Die erfindungsgemäßen ^''-otosmpfindiichen
Schichten werden in allgoneinen in einer i'.siii.;^ von
4,0 bis 9,6 g je Quadra tuet er Tri.ijüroberfUt-oL.y aufgebracht.
Vorstrich ala auch lichtempfindliche Schicht körjien ni.it—
töls üblicher Papierauffcragsnnschinen aufjebracht worden.
Bosoiidara gütudtigu Jr^ebiiLsae erzielte mau rlirch Aufbriagen
von Vo ra tr iah. oder Photoächicht auf datj Popior irn tt-sl.--:
<7al:',ü lull π2ΐθΰΜ.1;:Π;.;χϊ1ώίί Abii-jhcien das i?bür:jchu3;^;s nif:tolj
11'Ί-~Λ. . :xlv;. riiif^ab^tL1^Ifϊγπ, 'jezm Γ:3~α das ^iIi-, hev'i'·:—
i;-j};;ji;u ΐ,νΐλΐ, :Λ</·· :.;:m don Papier noch sine i'JliV:^ .;hicat.
ii (j'-) t]V\ ϊ: · ι a j *
ebenso wie andere Diazozusammensetzungen lcurz einer Lichtquelle
ι Üblicherweise einer UV- oder Nah-TJV-Lampe ausgesetzt,
wodurch sich die Diazoverbindung an den "belichteten Stellen unter Stickstoffabgabe zu nichtkupplungsfähigen Verbindungen
zersetzt. Die belichtete Kopie wird dann durch Erhitzen auf etwa 130° bis etwa '17.50C entwickelt. Bei
darunter liegenden Temperaturen geht die Entwicklung zu langsam vor Bich, und noch höhere Temperaturen liefern
zwar auch noch·Farbe, können aber für einen Papierträger
oder für die biegsamen Bänder schädlich sein, die das Wiedergabemedium durch das übliche Entwicklungsgerät fördern.
Die günstigste Entwicklungstemperatur beträgt etwa 1500C. .
Es ist Überraschend, daß man bei Verwendung von Thioharnstoff
als basenfreigebendes Mittel die erfindungsgemäßen Verbindungen bei diesen so niedrigen Temperaturen wärmeentwickeln
kann. Thioharnstoff wird durch Wärme in ein cutektisches Gemisch mit seinem Isomer, dem Ammoniumthiocyanat,
umgewandelt, und gemäß Literaturangabe i3oll Zersetzung unter Amoniakbildung erst bei etwa 2000C, d.h.
erst bei weit höherer Temperatur eintreten, als zur Entwicklung der erfindungsgemäßen Diazosusammensetzungen
ausreicht.
Die Entwicklungsdauer hängt, wie bekannt, von der Entwicklungstemperatur
und der Empfindlichkeit und Umsetzungsgeschwindigkeit
von Diazoverbindung und Kuppler ab. Im
allgemeinen stehen Entwicklungsdauer und -temperatur in
gegensinniger Abhängigkeit.
Im Gegensatz su manchen Handelstypcn von wärme entwickelbaren
Diasοsystemen liefert die Erfindimg wasserfeste Fer-
- 12 0 0 9 8 0 8 / U 1 7 BAD OR
tigbilderi die bei Berührung mit Wasser weder ausbluten
noch sich auflösen.
Beim Ansetzen der erfindungsgemäßen Sensibilisierungslö-
sungen vor ihrem Auftrag kommt es nicht auf die Reihenfolge zu
der zusammengebenden Bestandteile an, sofern man einen
sauren pH-Wert aufrechterhält und dadurch eine Vorauskupplung zwischen Diazoverbindung und Kuppler unterbindet.
Die Metallsalze kann man entweder in vorgefertigter Form einbringen oder in situ aus Metalloxyd, -hydroxyd oder
-carbonat oder dergleichen und passender Säure erzeugen.
Die nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung und ihre vielen Vorteile besser verständlich machen.
Eine Blaudrucke liefernde Diazozusammensetzung erhält man durch Zusammenmischen folgender Substanzen in einem Liter
Wasser:
Zinkacetat 10O1
2,J-Dihydroxy-ö-naphthalin-
sulfoneäure als Natriumsalz 24
p-Diäthylaminobenzol-diazonium-
chlorid ·· ZnCl2 26
Thioharnstoff 160
Zitronensäure 30
Milchsäure 36
Zinkchlorid 30
009808/ 141 7 BADOR(CHNAt
Diese Zusammensetzung mit ihrem pH-Wert zwischen etwa
3,5 und etwa 3,7 wurden zum Beschichten von Papierblättern benutzt, die einerseits keinen Vorstrich besaßen
und andererseits mit einem Gemisch aus feinverteilter Kieselerde, Bariumsulfat, Stärke und Polyvinylalkohole
als Bindemittel Überzogen waren.
Die sensibilisierten Blätter wurden unter einem Original 11 Sekunden unter einer Quecksilberdampflampe belichtet
und anschließend ebenfalls 11 Sekunden an eine etwa 1500C
heiße Waise angedrückt. In beiden lallen entstanden brilla.nte
blaue Positivbilder, wobei jedoch die auf den vorgestrichenen
Blättern befindlichen dichter und ansprechender warenβ
Gleichwertige Ergebnisse erhielt man mit Bariumformiat oder Oalciumacetat anstelle des Zinksalaes. Man kann einerseits
auch beträchlich weniger Salz als angegeben oder auch mit mehr bis zur Sättigungsgrenze hinauf arbeiten,
die z.B. für Sinkacetat box 300 g/Liter liegt.
Anstelle der aufgeführten Milch- und Zitronensäure kann man
den angegebenen pH-Wert auch mit einer anderen Säure oder mehrerer solcher einstellen. Gegebenenfalls kann man der
Zusammensetzung auch Ooffein zusetzen und dadurch das Auflösen
des Kupplers in der Auftragslösung beschleunigen
und die Stabilität fördern, Oas Zinkchlorid ist ebenfalls
nur fakultativ und trajt; durch seine Anwesenheit aur Stabilisierimg
und teilweise ;:ur Ansäuerung der "Lösung zu.
Im all-oraeinon atsill uan die im Bulijpidl gaaeistcm, wäßrigen.
AuftragslüDun-cii m cdu, dall sie auf ein, Liter Wasser
BAD 0R1Ü5NAL
ü 0 Ü 8 Π B / 1 h 1 7
je etwa 10 big 40 g Diazokomponente und Kuppler enthalten.
Bei höherem Kupplergehalt neigen die Lösungen zur Instabilität. Den Diazoverbindungsanteil andererseits stimmb
man nach bekannten Prinzipion je nach gewünschter Empfindlichkeit und Bilddichbo auf die gegebene Kuppleraenge ab.
Folglich kann man dlο vors behend angegebene spezielle,
bevorzugte Ansatz formel auch folgendermaßen verallgemeinern:
.Bestandteil __ Menge in ;■:
Sinkacebat
(odor sonatige Me ballsalze) 70-300 (bla zur Sät
tigung) (in äq,uivalenter
Menge)
2,3-Dlhydro:cy-6-naph bhalin-
sulfonsäure in Form des
Hatriumsalaes
(oder anderer Kuppler) 10 - 40
p-Diäbhylaminobenaoldiaaonlumohlorrl
· Z
(oder airiü andare
Diazovorbindung) 10 - 40
Diazovorbindung) 10 - 40
Thioharnstoff 100-300 £;,l3 siir
Sättijiüig)
Milchsäure
(oder sonstige Säuren) zv/ecks Elp.sbellunj
de3 piI-V/3:'tr3n von
etwa. 3)j - 'r·
Unter Batrifc^an.:; oln-:.'i --'"Jl^reti ilupplers kann man nib dem
gleLcho:! DLi.-,.Ui-Ui:^!.!'..; wVj beim J^iöpiGl 1 £ apia lvucl:3
erzeugen. Πί.:ί b^johuihh-ah^ hierzu Papiers mib odv.r ohno
ü ü ii 8 [} 8 / 1 4 i 7 BA0 ORJOiNAt
Vorstrich mit einer SensibilisierungslÖsung, die in einem
Liter lasser die speziellen oder zulässigen Grenzmengen
folgender Bestandteile enthielt:
Zinkacetat Zitronensaure Milchsäure
Ooffein
p-DJLäthylaminobenz oldiazoniumchlorid
· ZnCIp
Thioharnstoff 313'»5 f 5'-T etrahydroxydiphenylsulfid
■ ) ml) I |
in R | |
Menge | Allgemein | |
Speziell | 70 - 300 | |
100 | (Zur Einstellung eines äquivalen ten pH-Wertes) |
|
4-0 72 (60 |
15-40 | |
20 | 40 - 80 | |
60 | 100 - 300 | |
160 | ||
15 - 60
Die Lösung besaß einen pH-Wert von etwa 2,9·
Die Papiere gaben nach dem Belichten und Entwickeln mittels
Heißwalzenkontakt gute Sepiadrucke.
Unter Benutzung einer Mischung aus den beiden, in Beispiel 1 und 2 benutzten Kupplern erhält man mit dem gleichen
Diazoniumsalz Senaibilisierungslöaungen, mit denen sich Schwarzstrichdrucke erzielen lassen. Tür diesen Fall gilt
die nachstehende spezielle bzw. allgemeine Rezeptur:
- 16
15 -
009808/U1
ijes-canateiie | Mense | in 3 |
Speziell | Älleemein | |
Zinkacetat | 100 | 70 - 300 |
Zitronensäure Zinkchlorid |
40 30 |
Zur Einstellung eines äquiva- T QVI 4- O1M |
Milchsäure | 36 (30 cc) |
pH-Wertes |
Coffein | 15 - 40 | |
213-33ihydroxy-6-naphtha- linsulfonsäure» in Form des Natriumsalzes |
10 - 40 | |
p-Diäthylaminobenzol-di- azoniumchlorid ·ΖηΟ1« |
40 | 10 - 40 |
Thioharnstoff | 24 | 100 - 300 |
26 | ||
160 | ||
513'15 f 5'-Tetrahydroxydiphenylsulfit
5-20
Die Lösung "besaß einen pH-Wert von 3|2 bis 3»6 und wurde
wie bei den früheren Beispielen zur Behandlung von Papierblättern mit und ohne Vorstrich benutzt.
Nach Belichtung und Wärmeentwicklung wurden gute Schwarzbilder gewonnen.
Eine andere, geeignete Blaustrichbilder liefernde Zusammensetzung
wurde durch Auflösen folgender Bestandteile in einem Liter Wasser erhalten:
- 17 -
009808/U17
Bestandteile | Menfce in ^ |
Magrie3iumformiat | 75 |
Zitronensäure | 30 |
Milchsäure | 72 (30 ml) |
2, J-Dihydroxy-6-naph.thalin- sulfonsäiire in Form des Natriuniealaes |
24· |
p-Dimethylaminobünisoldiazonium- chlorid · ZnCl? |
26 |
Thioharnstoff | 160 |
Auch diese Zusammensetzung wurde wie bei den früheren Beispielen auf Blätter mit oder ohne Vorstrich aufgetragen.
BAD ORiQlNAt
009808/14 Γ/
Claims (6)
1. Bildwiedergabemedium für positive Diapositive aus einem
Träger und darauf befindlicher, lichtempfindlicher, wärmeentwickelbarer DLazozusammensetzung, die aus einem
lichtempfindlichen basenfreigebenden Material und einem den pIM7ert der Zusammenset sung auf etwa 2,5 bis etwa
einstellenden, sauren Stabilisator besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die.Zusammensetzung im wesentlichen
aus 10 bis 40 Gew.-Teilen lichtempfindlicher Diazoverbindung,
IO bis 40 Gew.-Teilen eine3 dazugehörigen Kupplers, mindestens 100 Gew.-Teilen Thioharnstoff,
mindestens 70 Gew.-Teilen eines nichtfarbgebenden, sauren bis neutralen LIetall3alzes einer hitzeempfindlichen
Säure besteht, wobei die Höchstmengen an Thioharnstoff und an nichtfarbgebendem Salz diejenigen
sind, durch die eine Lösung der Diazozusammensetzung
in 1000 Teilen Wasser gesättigt wird.
2. Medium nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens 160 Gewicht3teile Harnstoff anwesend sind,
3. Medium nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichn-ot;,
daß der saure Stabilisator aus einer schwachen organischen
Säure besteht,
4. Medium nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der saure Stabilisator aU3 Ameisen-, Essig-, Zitronen-,
mich-, Apfel-, Malein- oder Weinsäure besteht.
BAD
0 0 9 8 0 8/141?
5· Medium nach einem der vorangehenden Ansprüche ι dadurch
gekennzeichnet, daß das nichtfarbgebende Metallsalz
aus einem Zink-, Magnesium-, Calcium- oder Bariumsalz besteht·
6. Medium nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Salz einer wärraeempfindlichen
Säure ein solches der Ameisen-, Essig-, Propion-, Milch-* Ipfel-, Malein- oder Weinsäure ist.
009808/14 1 7
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